Uber wagt mit UberX einen neuen Anlauf in Berlin

uber-logoUber, der vor allem in den USA beliebte Online-Vermittlungsdienst für Fahrdienstleistungen, hat in Deutschland so manche Probleme. Etwa musste der Anbieter erst Ende Oktober 2015 in vielen dt. Städten seinen Dienst UberX einstellen. Uber Pop darf in Deutschland generell gar nicht angeboten werden. In Berlin will Uber allerdings mit UberX bald nochmals versuchen verstärkt Fuß zu fassen. Zwar ist Uber in Berlin aktuell noch präsent, vermittelt dort derzeit aber nur reguläre Taxis. Im Juni 2016 soll sich das ändern, denn dann soll in Berlin UberX an den Start gehen. Über UberX sollen dann private Fahrer abseits der Taxiunternehmen vermittelt werden.

Die UberX-Fahrer müssen über einen Personenbeförderungsschein verfügen und arbeiten quasi nicht eigenständig, sondern für Mietwagen-Unternehmen. Die Initiative soll folglich in Zusammenarbeit mit einem Mietwagenpartner anlaufen, den Uber aber noch nicht konkret genannt hat. Langfristig will Uber auch noch UberPool nachreichen. Wie der Name andeutet, abgeleitet vom Carpooling, teilen sich bei diesem Konzept mehrere Mitfahrer ein Auto. Hochaltruistisch argumentiert Uber, dadurch sollen Kunden Geld sparen, Fahrer mehr Einnahmen generieren und es schone die Umwelt. Na ja, und sicherlich fallen auch ein paar Münzlein für Uber selbst ab.

UberX

Gegen UberPool spricht aktuell jedoch noch eine Klausel im Personenbeförderungsgesetz in Deutschland. Ob Uber also diese rechtliche Hürde nehmen kann, ist noch offen. Vor derlei Problemen könnte mittelfristig auch Uber X in Berlin stehen. Laut einem Sprecher des Unternehmens habe man sich jedoch rechtlich abgesichert. Ich habe aber meine Zweifel daran, dass die Taxianbieter das so auf sich sitzen lassen.

Jene zoffen sich seit ca. zwei Jahren in Deutschland mit Uber. Dadurch kam es auch für das anfangs siegessicher auftretende Uber dazu, dass UberPop für Deutschland komplett abgeschrieben ist. Über UberPop sollten private Fahrer mit eigenen PKW eingespannt werden. Dem wurde allerdings durch entsprechende Urteile bei uns ein Riegel vorgeschrieben. Auch UberX ist derzeit in Deutschland nur noch in München am Start. Als Ursache dafür nennt Uber, dass man in anderen Städten nicht genügend Fahrer habe finden können, um die Verfügbarkeit des Dienstes zu sichern.

Ich bin gespannt, wie es mit Uber in Deutschland weitergeht. Rechtlich ist der Spielraum des Anbieters gering, so dass es auch sein kann, dass das US-Unternehmen irgendwann doch noch entnervt hinschmeißt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. Welche Klausel im Personenbeförderungsgesetz ist das?

  2. Wann wird dieses unsinnige Unternehmen endlich gänzlich verboten? Ich hoffe sehr, dass sich nicht genug Leute finden, die sich ausbeuten lassen indem sie für Uber arbeiten.

  3. Andre, deine Artikel sind einfach immer richtig gut. Alle wichtigen Infos drin. Habe hier schon einige Male über Uber von anderen Autoren gelesen und jedesmal musste ich danach noch googlen, um zu verstehen, welcher Dienst jetzt nochmal genau was anbietet.
    Musste ich einfach mal loswerden. Weiter so! 😉

  4. Ich lebe seit 6 Monaten in den USA. Taxis gibt es hier in ländlichen Gegenden nicht. Öffentliche Verkehrsmittel und Radwegen ebenso nicht. Wenn man was getrunken hat gibt es nur Über zur Beförderung. Und das funktioniert perfekt und ist sehr günstig. Genial!

  5. Uber ist so gut. Habe es in Australien viel genutzt. Viel günstiger als Taxi und klappte immer super!

  6. @ Erik: Was ist los? Bist Du Taxifahrer ? Unsinniges Unternehmen ? Eher diskussionswürdiges Geschäftsmodell würde ich noch gelten lassen. Angebot und Nachfrage regeln nicht nur Preise, sondern auch Märkte… Als Mietwagenunternehmer brauche ich verschiedene Standbeine….desto mehr, desto besser. Ich kann es kaum erwarten, dass UBER in Berlin an den Start geht.

  7. @Joe: Ich denke, dass der Autor die Rückkehrpflicht zum Betriebssitz nach Ausführung der Geschäftsfahrt meint. Ökologischer Wahnsinn, wenn Du mich fragst. Leer einen PKW durch die Stadt fahren, weil es der Gesetzgeber so will…. muss aus den 60.ger Jahren stammen…..

  8. Wie sieht es eigentlich mit TTIP aus? Könnte Uber dann Deutschland verklagen, weil unsere Gesetze ihr Geschäft unterbindet?

  9. @Andy2,

    keine Ahnung, was Taxifahrer und Mietwagenunternehmer so bewegt. Von dem was Uber für einen Fahrer abwirft kann man allerdings kaum leben. Von den prekären Beschäftigungsverhältnissen mal abgesehen.
    Dass Angebot und Nachfrage den Preis oder gar den Markt regeln kann man wirklich nur glauben, wenn man da mit maximaler Naivität rangeht. Vielleicht stimmt das für den Wochenmarkt, aber ganz sicher nicht für globale Finanzmärkte und große Unternehmen.

    Dass Konkurrenz wichtig ist würde ich nie bestreiten, aber ganz sicher nicht so. Keine Regeln, hauptsache billig.

  10. @Mario: Nein, weil die Gesetze bereits existieren, bevor die Firma ihr Geschäft etablieren will – bei TTIP geht es um eine Klagemöglichkeit, wenn ein bereits existierendes Geschäft nachträglich durch ein neues Gesetz eingeschränkt wird. Auch da kann man jetzt schon klagen, allerdings vernünftigerweise öffentlich vor regulären Gerichten und nicht irgendwelchen seltsamen Schiedsstellen…

  11. Ich wohne 1km von den Carsharing Zonen entfernt, Taxifahren ist mir als Autoersatz zu teuer, Carsharing zum ÖPNV eine gute Ergänzung – ich freu mich auf UberABC als weitere Auswahlmöglichkeit und „Wachmacher“ der Branche!

  12. Weltraummann says:

    Weiß jemand was der Unteschied zwischen Uber under den hierigen Diensten wie Mitfahrgelegenheit oder BlaBlaCar ist? Die brauchen doch auch keinen Schein.

  13. Mitfahrgelegenheiten sind nicht gewerblich.

  14. Weltraummann says:

    Ah, stimmt. Danke 🙂

  15. Staubmarie says:

    clevershuttle.de soll ja im Juni in Berlin loslegen. Darauf freue ich mich schon nun.

  16. In der Zwischenzeit hat Austin, Texas kollektiv Uber (und Lyft) zu strikteren Checks der Fahrer verdonnert. Und was passiert? Uber nimmt beleidigt sein Spielzeug und verlässt die Stadt.

    Ich finde es faszinierend, dass dieses Unternehmen nicht nur hier, sondern weltweit in erster Linie dadurch auffällt, sich vehement jeglicher Legislative zu widersetzen. Und dass signifikante Anteile des Volks, in dessem Namen die Legislative ja gemacht wird, das sogar noch beklatschen, als würden sie grade von Fußfesseln befreit.

  17. http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/faq/uberpop-faq/

    Hier ist alles schön zusammengefasst,was man über Uber und Taxi im allgemeinen wissen muß.
    Sein Blog ist auch lesenswert und gibt gute Einblicke in das Leben eines Taxifahrers.

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