Twitter: vier Führungskräfte verlassen das Unternehmen
Was gestern noch Gerüchte waren, bestätigte heute Twitter-CEO Jack Dorsey selbst, natürlich via Tweet. Twitter wird von vier hochrangigen Mitarbeitern verlassen. Alex Roetter, Skip Schipper, Katie Stanton und Kevin Weil werden ihre Sachen packen und Twitter den Rücken zukehren. Alles langjährige Mitarbeiter, die Twitter zum Erfolg geführt haben, aber auch kein Mittel gegen die Stagnation im Nutzerwachstum fanden. Während die Nutzer selbst das fehlende Wachstum sicher weniger schlimm finden, macht es die Anleger an der Börse natürlich nervös. Aus diesem Grund kündigte Twitter auch schon größere Änderungen an. Wachstum ist das A und O, probiert wird nun alles, um dies auch zu erreichen.
Was really hoping to talk to Twitter employees about this later this week, but want to set the record straight now: pic.twitter.com/PcpRyTzOlW
— Jack (@jack) 25. Januar 2016
Die offenen Positionen werden erst einmal temporär besetzt, auf Dauer wird es aber wohl Nachfolger in den Positionen geben. Jack Dorseys Stellungnahme ist oben eingebunden, eigentlich sollte das Ganze erst im Laufe der Woche bekannt werden. Aber wie das in der heutigen Zeit eben so ist, sind derlei Informationen schneller verbreitet, als es sich die Beteiligten wünschen würden.
Das ist also der nächste krasse Einschnitt bei Twitter. Das Social Network hat es nicht wirklich leicht. Die Konkurrenz ist groß und Twitters ursprünglicher Ansatz längst überholt. Multimedialer soll es sein, nicht mehr nur auf 140 Zeichen Text begrenzt, sondern eine richtige Social Platform. Ob man das Ruder noch einmal herumreißen kann? Oder ist das bereits der Anfang vom Ende von Twitter? Das ist nämlich auch ein Problem von Unternehmen mit Investoren, sie müssen liefern, das eigentliche Angebot auch einmal kaputt optimieren, wenn es die Anleger fordern.
Dass Twitter klein ist, kann man angesichts der 300 Millionen Nutzer nicht wirklich behaupten, aber wenn es eben Netzwerke mit mehr Nutzern gibt und diese auch noch Wachstum vorweisen können, muss Twitter andere Wege gehen, die aktuellen scheinen nicht wie gewünscht zu funktionieren.
Wenn sie das Alleinstellungsmerkmal von Twitter opfern, wird Twitter nur eine Plattform unter vielen sein und beliebig werden, sofern es kein neues Alleinstellungsmerkmal gibt.
Zum Sparen ist die Entlassung von teurem Führungspersonal anstelle der arbeitenden Leute jedenfalls mal die richtige Methode. Aber dann muss ein Unternehmen schon sehr verzweifelt sein. Hoffentlich bleibt Twitter, trotz der Geschäftslage, *der* Informationsdienst für einen schnellen Überblick.
Nur dass hier niemand entlassen wird, sondern das Führungspersonal selbst entschieden hat zu gehen. Natürlich auch kein gutes Zeichen.
@Lukas
Ja, bestimmt so freiwillig wie damals die ausscheidenden Manager bei freenet, als die Mobilcom ihre ehemals selbständige Tochter wieder eingemeindet hat.
Das ist bestimmt nicht gut. Und das auch noch freiwillig.