Twitch entlässt wohl in Kürze 35 % der Belegschaft

Bei Twitch gibt es seit einiger Zeit Gerüchten zufolge immer wieder interne Unstimmigkeiten über die Ausrichtung. Das zeigt sich teilweise auch nach außen hin. Kürzlich etwa lockerte man erst die Regeln für Nacktheit bzw. erotische Darstellungen, nur um das Ganze direkt wieder zu revidieren und inzwischen sogar zu verschärfen. Da entsteht durchaus der Eindruck, die Strategie sei wenig koordiniert. Laut Bloomberg könnte es bald Konsequenzen geben. Amazon will offenbar 500 Mitarbeiter bei der Streaming-Plattform entlassen.

Sollten sich diese Berichte bewahrheiten, dann entspräche das rund 35 % der Belegschaft bei Twitch. Offiziell bestätigt sind die Entlassungen noch nicht, sie sollen aber die laufenden Kosten reduzieren und dazu beitragen, Twitch profitabel zu machen. Obwohl man etwa im E-Sports-begeisterten Südkorea eigentlich eine enorme Zielgruppe hat, zog sich Twitch aus jenem Land 2023 zurück. Irgendwie versucht man, die Kosten zu begrenzen.

Twitch ist, auch 9 Jahre nach der Übernahme durch Amazon, immer noch ein Verlustgeschäft. Das liegt daran, dass das Übertragen von Livestreams eben ein teures Geschäft ist. Der Ausbau an Werbung erreicht immer noch nicht das notwendige Niveau. Im letzten Jahr hatten sich auch große Teile des Managements verabschiedet, sodass die Luft da dünner wird.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Das hatten wir ja schon bei Duolingo als Thema. Die Plattformen sind aus der Phase des User und Creatorsammelns hinaus und müssen jetzt Rendite für ihre Aktionäre erwirtschaften.
    Das bedeutet das kontinuierlich die Qualität für die Benutzer in den Keller geht durch mehr Werbung und für die Creator durch reduzierte Auszahlungen und mehr Werbung.
    Damit geht das Erlebnis für beide Seiten immer mehr in den Keller und sobald eine vernünftige Alternative vorhanden ist, wird die Plattform sterben.

    Südkorea hat damit aber wenig mit dem obigen Thema zu tun. Viele Anbieter haben sich nach der Umstellung des Abrechnungssystems auf eine Datenmaut aus diesem Land zurückgezogen. So billig kann kein Streaminganbieter arbeiten um die Verluste durch die Maut aufzufangen.

  2. Also alleine mit den Top40 Kanälen machen die rund 3Mio. $ im Monat und das ist nur das Geld durch Subscriber. PrimeSubs als Ausrede lasse ich nicht gelten, da Prime ja auch bezahlt wird. An den Spenden werden sie bei den meißten Streamern sicher auch noch etwas verdienen und dazu kommt das „Kleingeld“ von den ganz und gar nicht nervigen Werbeeinblendungen.
    Hardware und Betrieb sind sicher nicht billig aber viel preiswerter als Amazon mit AWS & Co. wird es wohl kaum jemand betreiben können.
    Aber ich bin sicher, dass die Qualität des Angebotes besser wird, wenn man 35% der Belegschaft feuert.

  3. Eigentlich könnte Youtube die Zeit ausnutzen und die entlassenen Twitch Mitarbeiter anstellen, um YT Streaming zu verbessern, aber Youtube interessiert sich ja nicht wirklich um Streams. Konkurrenz zu Twitch wäre cool.

    • Gibt es ja (Kick), leider aber nur zu Anfang, danach viele Streamer wieder zu Twitch zurück 🙁

      • Kick war aber von Beginn an sehr umstritten, weil die Hauptgeldgeber aus der Casino- und Glücksspielszene kommen. Ein paar große Namen wurden für übertriebene Summen von Twitch weggekauft und für mich steht immer noch die Frage im Raum, wie die sich „seriös“ finanzieren wollen.

    • Ich habe tatsächlich nie ganz verstanden, warum YouTube damals YouTube Gaming als Projekt aufgegeben hat. Die hätten locker das Geld und die Technik sowieso, um langen Atem zu beweisen.

      Konkurrenz wäre sicher für alle gut. Kick existiert noch, aber fragwürdiger Hintergrund. Mixer wurde von Microsoft gekauft und am Ende abgeschaltet. Hitbox TV mit Sitz in Österreich fand ich vielversprechend. U.a. war Wargaming Geldgeber, dann hatten die einen Vertrag mit der ESL und diverse gute Partner, aber hat wohl auch nicht gereicht.

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