Tineco Floor One S5: Der neue Wischsauger im Test

Als Geisel der „Schwarze-Fliesen-Fraktion“ komme ich hier im Haus häufiger in den fragwürdigen Genuss, irgendwie den Boden zu reinigen bzw. diesen reinigen zu lassen. Ein perfektes Schlachtfeld für Staubsaugerroboter mit Wischfunktion – und natürlich für Wischsauger. Neulich schaute ich mir den Tineco Floor One S3 an. Nun konnte ich mir den Tineco Floor One S5 zur Brust nehmen. (Wisch-)Sauger sind kein Hexenwerk, doch ein Blick auf Details lohnt immer. Und aus meiner Beobachtung heraus sind immer mehr Männer daran interessiert, sich mit solcher Technik vertraut zu machen.

Kommen wir kurz dazu, was der Tineco Floor One S5  ist – und was er laut Hersteller können soll. Der Tineco Floor One S5  ist ein Wischsauger mit Selbstreinigungsstation. Geeignet also eher für Hartböden und weniger für Teppiche. An dieser Stelle aber schon einmal ein „Schade“ angemerkt: Es wäre klasse, wenn der Tineco Floor One S5 nicht nur Wischer und Drecksauger für Hartboden wäre, sondern auch Teppiche quasi durchspülen könnte. Dann könnte man vermutlich einen weiteren Sauger eliminieren.

Im Lieferumfang gibt’s den Sauger nebst seiner Ladestation, zwei Bodenrollen, einer Reinigungsbürste sowie den ersten Schub an Reinigungsmittel (gibt’s auch im Shop des Herstellers). Bonustipp: 1/3 Kappe des „günstigen“ Bodenreinigers aus einem Discounter tut es auch. Vergesst ihr nur einmal die Reinigung des Lappens oder der Rolle, dann kann es nach ein paar Tagen bei erneuter Reinigung muffig riechen, das möchte wohl keiner.

Der Tineco Floor One S5 ist also kein reiner Staubsauger, er wischt auch. Ei heruntergefallen oder die kleine Schale mit Frühstücksflocken und Milch? Einfach rüber da. Zwei Fliegen, eine Klappe. Er arbeitet mit einem Akku, der bis zu 35 Minuten durchhält. Und der Tineco verspricht, dass er sich selbständig reinigen kann. Ein Sensor soll auch Verschmutzungen erkennen und die Saugleistung anpassen. Vermutlich für Anwender der größte Unterschied zum Staubsaugerroboter, der auch wischen kann: Sie müssen selbst mal ran. Auf der anderen Seite geht’s vielleicht auch etwas flotter und beim Wischen hat man es selbst in Sachen Druck in der Hand, da versagen viele Roboter.

Am Handgriff des Tineco Floor One S5 habt ihr den Ein- / Aus-Schalter, die Turbotaste sowie die Taste für die Selbstreinigungsfunktion. Ein Display informiert euch an der Oberseite über den Status des Systems. Das Wasser kommt beim Wischsaugen sprühend von oben auf die Bürste. Das Gerät saugt und wischt in einem Gang. Das dreckige Wasser wird dabei abgesaugt und landet im entsprechenden Tank. Die Reinigungsleistung als solche kann ich als sehr gut bewerten. Jeglicher Dreck war weg. Wobei man festhalten muss, dass eingetrocknetes Ketchup dennoch von Hand entfernt werden muss. Da könnt ihr sonst lange mit dem Wischsauger darauf rumfahren, da passiert nichts, bzw. wäre der Akku schon leer. Schön: Kraftaufwand wird kaum benötigt. Der S5 ist sehr leichtgängig.

Was ist mit Teppichen? Könnt ihr gleich lassen. Ihr habt ihr zu viel Widerstand und dann stoppt der One S5 nämlich. Die versprochenen 35 Minuten Akku kann man erreichen, wenn der Automatikmodus, der gut funktioniert, den benötigten Aufwand als gering bewertet und man weniger leistungsstark unterwegs ist. Mit „Turboooooo, Juuuuunge!“ ist nach 22 Minuten Schluss. Aber ganz ehrlich: Klingt wenig, ist aber eine lange Zeit, um zu wischen. Wer nicht lange mit wegzuräumenden Gegenständen rumhampeln muss, der kann in der Zeit eine ordentliche Quadratmeterzahl abdecken.

Nach dem Wischen ist vor dem Wischen. Da gibt’s den Selbstreinigungsmodus. Jener rotiert die Bürste, um diese mit Frischwasser zu reinigen. Ist nicht genug vorhanden, so meldet dies der Sauger. Dauert nur ein paar Minuten, dann ist der Sauger gereinigt. Klingt gut? Ja, aber hat man da mal richtig in den Dreck gegriffen (das oben angesprochene Ei oder den Rest des Frühstücks), dann empfiehlt es sich, doch noch einmal von Hand zu kontrollieren, um Feinarbeiten zu machen. Selbstreinigung ist bei geringer Verschmutzung kein Thema, also bei eurer turnusmäßigen Reinigung. „Spezialaufträge“ erfordern am Ende noch euren Eingriff per Hand. Das geht flott und ist unkompliziert.

Ein wenig smart ist die Kiste auch. Der Sauger hat eine App. Die bekam mittlerweile sogar ein Update und sieht besser aus. Ob man die braucht, darf diskutiert werden. Muss ich remote den Selbstreinigungsmechanismus starten können? Will ich wissen, wie viel Quadratmeter abgewischt wurden – und in welchem Modus? Vermutlich nicht. Immerhin: Ich kann die nervige Stimme, die mich bei Modiwechseln informiert, deaktivieren oder leiser stellen. Die App selbst verrät euch auch, wie es um den Sauger bestellt ist. Ist genug Wasser drin? Was sagt der Akku? Quasi Dinge, die ihr auch seht, wenn ihr auf den Sauger schaut, bzw. auf sein Display.

Was man bei den Modellen von Tineco anmerken muss: Es gibt zahlreiche mit teils wenigen Unterschieden. Da muss man für sich die persönliche Balance finden, aber so lässt sich echtes Geld sparen. Und das muss und will ich auch für alle Leser dieses Blogs erwähnt wissen. Mein Tineco Floor One S3 kostet im Angebot weit unter 400 Euro, der Tineco Floor One S5 kostet im normalen Verkauf, nicht im Angebot, 499 Euro. Wo liegt genau der Unterschied zwischen den beiden? Jedenfalls nicht wirklich in der Technik! Same, same, but different!

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Achtet mal drauf: Der Tineco Floor One S5 zieht Tierhaare locker weg, steuert den Wasserfluss automatisch, hat einen 4.000-mAh-Akku, WLAN- und App-Anbindung, einen Auto- und Max-Modus, ist selbstfahrend, hat einen Trockenfilter, Behälter für Frischwasser und Schmutzwasser, das identische Zubehör, hält bis 35 Minuten durch, lädt voll in 240 Minuten und wiegt knapp unter 5 Kilo. Leider ist die Selbstreinigungstaste weiterhin unglücklich platziert. Diese befindet sich nämlich am obersten Teil des Griffs. Bei der normalen Nutzung ist es dann schon einmal passiert, dass ich diesen Knopf gedrückt habe und die Selbstreinigung dann auf der Ladestation startete.

Wozu also zahlt man mehr Geld? Nun ja, Wischwassertank und Auffangwassertank sind beim S5 größer als beim S3 und Tineco sagt, dass die Kantenreinigung etwas besser sei. Das kann ich bestätigen. Aber: Man kommt immer noch nicht komplett an die Kante heran. Es bleibt weiterhin ein kleiner Streifen, der ungewischt bleibt. Hier kann man nun streiten. Rechtfertigt das den Aufpreis zum Vorgänger? Trotz der von uns im Haushalt honorierten größeren Tanks des S5: Nein.

Wichtige Frage: Stimmt generell das Verhältnis von Preis / Leistung? Habt ihr den Test gelesen, dann kennt ihr bereits die Antwort. Bei so etwas ergibt es null Sinn vom S3 auf den S5 zu wechseln – und natürlich würde ich auch weiterhin zum S3 greifen, wenn ich bares Geld sparen könnte.

Modellübersicht:

Modell
Floor One S5
Floor One S5 Pro
Floor One S5 Combo
Leistung (W)
220 W
220 W
190 W
Saugleistung (W)
15-30 W
15 – 30 W
15 – 22W
Akkukapazität
4000 mAh
4000 mAh
2500 mAh
Akkulaufzeit
35 min
35 min
22 min
Wischwassertank
0,8 L
0,8 L
0,5 L
Auffangwassertank
0,72 L
0,72 L
0,45 L
Selbstreinigung
Ja
Ja
Ja
Lautstärke
75 dB (bei 100%)
75 dB (bei 100%)
78 dB (bei 100%)
Sensor Technologie
iLoop Sensor
iLoop Sensor
iLoop Sensor
Display
LED
LCD mit Echtzeitanzeige
LED
App / Sprachausgabe
Ja / Ja
Ja / Ja
Ja / Ja
Zubehör
Dockingstation, Reinigungslösung, Extra-Bürstenwalze, Reinigungswerkzeug, Adapter
Dockingstation,
Reinigungslösung, Extra-Bürstenwalze, Reinigungswerkzeug, Adapter
Dockingstation,
Extra Bürstenwalze, Reinigungswerkzeug, Adapter;

Staubbehälter, Handvac-Aufbewahrung, Fugendüse, 2-in-1-Staubbürste

Gewicht
4,5 KG
4,5 KG
3,8 KG
Preis
499 €
599 €
449 €

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. Ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl die Dinger machen mir mehr Arbeit als sie mir abnehmen. Da bin ich mit nem Vileda glaube ich schneller und schmeiße den Mob/Lappen hinterher einfach bei 60 grad in die Waschmaschine und fertig.

    • Definitv nein. Der Arbeitsaufwand besteht aus dem Befüllen des Wassertanks und dem entleeren des Schmutzwasserbehälters, beides bei deinem Vileda auch gegeben.
      Das Saugen/Wischen erfolgt in einem Arbeitsgang, sauber und streifenfrei, aber vor allem fast kraftlos. Der Wischsauger zieht sich selbst nach vorn.
      Und am Ende muss man auch keinen Mob/Lappen drauffummeln, nach der Selbstreinigung nimmt man die alte Rolle zum trocknen ab und setzt die trockene Rolle ein. Desgleichen mit dem Filter.

      Per Hand habe ich für meine 2 Etagen vorher knapp eine Stunde gebraucht, jetzt geht es mühelos in unter 30 Minuten. Wasserverbrauch in etwa 1,3l.
      Die Maschine ist bei weitem effizienter und gründlicher als der Mensch. Zur Handschrubberei werde ich sicher nicht zurückkehren.

  2. Sehr interessanter Test, vielen Dank Cauchy! Da wir jetzt auch dunkle Fliesen haben (eher dunkelgrau, also nicht ganz so extrem wie bei Dir) wäre das schon interessant. Für den Dyson V11 haben wir schon ordentlich gezahlt, 500€ wäre uns das so ad hoc nicht wert.

    Der S3 für 299€ tut’s also auch? Hmmm…mal die Black Friday-Week im Auge behalten 😉

  3. Ich habe mir den S3 aufgrund deines Testberichtes angeschafft und bin auch ziemlich zufrieden mit dem Gerät, aber irgendwie stellt sich die Sprache immer wieder selbstständig auf Englisch um. Hast du dieses „Problem“ auch? VG

  4. Hätte ich keinen S3 wäre das Gerät durchaus interessant.
    Mit dem S3 komme ich über zwei Etagen mit zweimal nachfüllen aus. Der Aufwand ist vertretbar und die Leistung absolut gegeben.
    Also da hast du recht, wenn man kein großes Haus hat und oft wischen muss, lohnt sich der Aufpreis zum S5 kaum.

  5. Wie schlägt sich das Ding im Vergleich zum FC7 / FC5 von Kärcher?

  6. Dass ist der Test auf den ich gewartet habe, wenn auch mit einem überraschenden Ergebnis.
    So ein Wischsauger ist def. die nächste Anschaffung.
    Und jetzt wo der S5 erhältlich ist, liegt es nahe bei dem Floor One S3 ein Schnäppchen zu machen ( Black Friday kommt ja bald )

  7. Habe den iFloor 3 (~260 EUR), weil ich auf die App verzichten konnte. Einzig diese verbesserte Kantenreinigung interessiert mich bei diesem Nachfolger, daher danke für den Test und die Überprüfung, dass es noch nicht so viel besser ist.

    Ansonsten: Vorreinigung hier mit Dyson v8, Hund mit kurzem, schwarzem Fell – und trotzdem zieht das Teil jede Menge Dreck aus dem Linoleum-Boden. Super Gerät, würde ich mir immer wieder kaufen und finde es auch besser als die Konkurrenz von Kärcher.

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