Thunderbird: Anzahl der aktiven Nutzer mit neuem Meilenstein

Mozilla_Thunderbird_logo

Mozilla bzw. dessen Vorsitzender des Thunderbird-Entwicklergremiums, R. Kent James, hat für den E-Mail-Client Thunderbird einen neuen Meilenstein verkündet: Im November 2015 kam man an einem Tag erstmals auf über 10 Mio. aktive Nutzer. Gemessen hat man diese Zahl über die Anfragen der vorhandenen Thunderbird-Installationen nach Aktualisierungen der Blockliste für Plugins. Entsprechend dürfte die wahre Anzahl von Nutzern, die Thunderbird installiert haben, sogar noch größer sein. Schließlich startet nicht jeder User Thunderbird täglich. James geht etwa von insgesamt 25 Mio. aktiven Thunderbird-Nutzern aus.

Trotz des neuen Meilensteins von 10 Mio. „Active Daily Inquiries“ in Thunderbird ist die Zukunft des E-Mail-Clients derzeit ungewiss. Dabei gibt es die Anwendung mittlerweile seit gut elf Jahren: Am 7. Dezember 2004 kündigte Mozilla Thunderbird erstmals an. Doch seit einigen Jahren veröffentlicht Mozilla selbst für den E-Mail-Cliebt nur noch Stabilitäts- / Sicherheit-Updates und Bugfixes. Im März 2016 soll Version 45 von Thunderbird folgen – neue Features wird es aufgrund der Verfahrensweise von Mozilla aber nicht geben.

thunderbird adi november 2015

Aktuell wägt Mozilla die Zukunft von Thunderbird ab. Fest steht, dass man den Browser Firefox und den E-Mail-Client Thunderbird voneinander entkoppeln will. Ob Thunderbird danach eine komplett neue Heimat finden könnte oder doch bei Mozilla verbleibt, ist derzeit noch offen. 2016 soll sich in jedem Fall ändern, dass User direkt für die Entwicklung von Thunderbird spenden und damit den Client und seine Weiterentwicklung unterstützen können. Laut James müsse sich Thunderbird zukünftig auf die Unterstützung der User verlassen und nicht durch die Gewinne durch Firefox subventioniert werden.

Trotz des aktuellen Meilensteins schwingt also eine gewisse Unsicherheit in James Blog-Post mit. 2016 wird so oder so ein spannendes Jahr für Thunderbird – ob weiterhin unter Mozillas Dach oder auf der Suche nach einer neuen Heimat.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

9 Kommentare

  1. Wie kann eine Software mit so vielen Nutzern nicht mehr weiterentwickelt werden? Und da gäbe es so viel zu tun. IMHO ist eine Web-Mail-Lösung keine echte Alternative für viel-Mail-Nutzer und Archivierer. Daher braucht es einen Standalone-Client unbedingt. Oder kennt ihr noch Alternativen?
    Verbesserungsvorschläge gebe es wohl viele: Endlich ein vernünftiger Kalender, besseres Caching, bessere Suche, eine Archivierungslösung (Mailarchiv-Container oder so .. unänderbar, optimiert für Suche usw usw)

  2. .. ach ja und Regeln/brauchbare Filter und der Spamschutz müssten dringend verbessert werden.

  3. André Westphal says:

    Ich nutze auch immer noch Thunderbird und die Suchfunktion wäre wirklich für eine Verbesserung reif. Benutze die öfter mal um durch meine E-Mail-Berge zu kommen, aber ist schon sehr unübersichtlich :-).

  4. Thunderbird wurde die ganzen letzten drei Jahre weiterentwickelt, nur eben nicht mehr von Mozilla, sondern seit Ende 2012 von der Community, wobei anfangs sich auch noch Mozilla-Entwickler wie Mike Conley in ihrer Freizeit beteiligt haben, aber aus Zeitgründen dann auch abgerückt sind. Sonst wäre das neue Adressbuch schon lange fertig, was jetzt von SoftMaker fertiggestellt wird.

    Mir ist echt schleierhaft, warum über Thunderbird in den letzten Jahren so viel Fehlinformation verbreitet wird und warum die Leute gleich sofort nach Alternativen fragen, als ob man die letzten drei Jahre unterm Stein gelebt hat (nichts gegen euch, es kommt mir nur so vor, es ist kein Angriff). Seit Thunderbird 17 setzt er auf das ESR-Modell auf und bekommt dann 9-10 Monate bis zum nächsten Feature-Release (das nächste kommt vor. im März) nur Sicherheits- und Stabilitätsverbesserungen. Dass er aktiver weiterentwickelt hätte werden müssen, ist unbestritten, wobei das zum einen am (damals) neuen ESR-Modell, zum anderen aber auch an der fehlenden neuen Führung, die sich de facto erst vor nem knappen Jahr so langsam organisiert hatte. Außerdem haben die Jungs und Mädels einfach nicht die gleichen Ressourcen und Möglichkeiten wie Mozilla, auch mit der Unterstützung von SoftMaker nicht, die stellen ja auch nur einen Entwickler ab.

    Aktuell scheint sich die künftige Unterstützung ja vor allem aus Deutschland abzuzeichnen. Neben SoftMaker haben ja auch die Pretty Easy Privacy Foundation samt digitalcourage e.V. aus Bielefeld und die Document Foundation aus Berlin (LibreOffice, wers nicht weiß, sollten aber alle 😉 ) mehr oder weniger Support zugesagt. Wenn Thunderbird (hoffentlich) aus dem jetzigen Releasemodell ausbricht und von allen den nötigen Support auch wirklich bekommt, würde ich gar nicht mal ausschließen, dass wir neben klassischen Verbesserungen wie dem neuen Adressbuch oder bei den Filtern vor allem viel Fortschritt bei der Verschlüsselung und der Interoperabilität mit Microsoft Exchange und Co. sehen werden. Warum auch nicht? Dass der T-Bird eine Zukunft hat, da bin ich mir sicher.

  5. Morpheus_2001 says:

    Ich nutze den Thunderbird seit nahezu Anfang an. Die UI würde ich jetzt mal als etwas „retro“ bezeichnen, aber mir gefällt es. Wenn man auch Termine verwalten möchte, und diese auf der eigenen Cloud, fern ab von Google & co. liegen … kommt man fast gar nicht an Thunderbird vorbei.

    Mozilla ist mit leider auch nicht mehr soooo sympathisch wir früher. Macht schon mehr den Eindruck eines großen Unternehmens mit Entscheidungen fernab der Community. Da entsteht ein ungesunder Hochmut, welcher ja auch andere Unternehmen in Probleme gestürzt hat (Nokia, Microsoft, Samsung, …). Nicht ungewöhnlich wenn man am Markt vorbei entwickelt und nicht mehr auf die Basis hört.

    Aber sei es drum. Wenn Mozilla Thunderbird abspaltet und die Community wieder das Ruder ganz übernimmt … vielleicht kann das auch ein guter Neustart werden … und „vielleicht“ finde ich dann Thunderbird auch irgendwann mal als APP im gMarket 🙂

  6. Ich habe jahrelang Thunderbird genutzt, bin aber nun auf emclient umgestiegen. Caldav funktioniert zwar, carddav dafür aber nicht wirklich (auch mit sogo nicht). Bei emclient funktioniert das alles wunderbar. Ist mir ein absolutes Rätsel, weshalb Thunderbird das nach all den Jahren immer noch nicht gescheit (nativ) beherrscht…

  7. Diese Zahlen sprechen dafür, das Mozilla den Thunderbird wieder aktiv entwickeln sollte und diesen auch in der Firma belässt und mit dem Browser enger verzahnt anstatt ihn auszugründen.

  8. @Sebastian
    haha, bei mir funktioniert zwar der carddav sync, dafür aber caldav nicht. bin bei mailbox.org, und du?

  9. Ja, auch bei mailbox.org! Jetzt mit emclient klappt wie gesagt alles problemlos 🙂

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.