„The Last of Us Part I“: Spiel erreicht bereits den Gold-Status

Das Spiel „The Last of Us Part I“ ist ein frisches Remake des Erstlings, der ursprünglich noch für die PlayStation 3 erschienen ist. Später folgte ein Remaster für die PS4 und nun eben die mittlerweile zweite Neuauflage, dieses Mal für die PS5. Wie Sony bekannt gegeben hat, konnte „The Last of Us Part I“ den Gold-Status erreichen. Der Titel ist somit veröffentlichungsreif.

Erscheinen soll das Remake am 2. September 2022. Der Titel erscheint zunächst exklusiv für PlayStation 5 und wird zu einem späteren Zeitpunkt auch für PC auf den Markt kommen.

Zu den Features der PS5-Version zählen:

  • modernisiertes Gameplay
  • verbesserte Bedienelemente
  • erweiterte Optionen zur Barrierefreiheit
  • Effekte, Erkundung und Kampfsystem allesamt optimiert
  • 3D-Audio, Haptik und Implementierung der adaptiven Trigger

Ich selbst mochte „The Last of Us“ sehr gerne, bin aber kein „Hardcore-Fan“. Das Remake werde ich mir auf jeden Fall aber anschauen und vielleicht auch hier im Blog für euch mal einen Testbericht verfassen. Wie steht es denn bei euch? Kaufen oder ignorieren?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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24 Kommentare

  1. Erstmal ignorieren – aber wenn es dann irgendwann mal für 20-30 € gibt, werde ich liebend gerne einen dritten Durchlauf wagen. Für 80 € ist es zum nochmal spielen einfach zu teuer. Für komplette Neulinge kann ich das Spiel aber empfehlen. Aber eventuell auch da auf die ersten Sales warten.

  2. Bin sehr gespannt wie das Spiel grafisch aussehen wird, da es ja eine angepasste Version von Naughty Dogs Engine für die ps5 bieten wird.
    Diese Engine wird ja der Grundstein für künftige Naughty Dog Titel auf der Next- bzw. Current Gen Hardware sein.
    Zum Vollpreis kaufen werde ich es nicht, aber später für 30-40€ sicherlich mal.

  3. Ich mochte das Original wirklich sehr, aber nach dem unsäglichen Part 2 warte ich lieber erstmal ab und bestelle definitiv nicht vor.

    • André Westphal says:

      Ich fand Teil 2 in Technik und Gameplay besser als Teil 1, die Story war aber grober Unfug und die Charaktere komplett an die Wand gefahren. Ich konnte damit leben, weil ich die Geschichte im ersten Teil, im Gegensatz zu vielen anderen Spielern, auch nur „ganz ok“ fand. Aber ich konnte den Ärger vieler Fans des Erstlings absolut nachvollziehen.

      • Schon krass, wie sehr da die Meinungen auseinander gehen, ich habe den zweiten Teil geliebt. Aber gut Geschmäcker halt.

      • Grober Unfug fand ich die Story nicht. Naughty Dog hat einfach mal eine unbequeme Story erzählt.

        Es ist ziemlich untypisch in Spielen, dass der Hauptcharakter eine komplette Charakterwandlung durchmacht. Aber genau das ist das Leben. Wenn man Erfährt dass man belogen und betrogen wurde, dass die lieben Menschen denen man vertraut eigentlich hinterlistig und falsch sind und egoistisch handeln. Kein Mensch würde dort nicht anfangen durchzudrehen und nach Rache und Ausgleich zu suchen.

        Die Fans kommen damit nicht klar … aber genau das ist es, was Naughty Dog schon seit Teil 1 dem Spieler beibringen wollte. The last of Us sollte sich wie das echte leben anfühlen. Aus der Perspektive haben sie es ziemlich perfekt getroffen.

        • André Westphal says:

          Zunächst mal ist „das Leben“ anders aufgebaut als eine fiktionale Geschichte: Im Leben passiert im Alltag meistens relativ wenig Bahnbrechendes, es geschehen ständig Zufälle, etc. Eine gute Geschichte wiederum wird aber durch die Entscheidungen der Protagonisten geführt, Zufälle sind zu vermeiden – Triviales hat keinen Platz und gehört aus der Erzählung ausgeschlossen.

          „The Last of Us Part II“ hat unter anderem das Problem, dass es einen komplett gesichtslosen NPC aus Teil 1 plötzlich zu einer Schlüsselfigur macht und eine damit zusammenhängende Figur auf Krampf zu einer Sympathieträgerin machen will, die aber schlichtweg komplett unsympathisch ist, da ihre Motivation konträr zu der ist, welche die etablierten Charaktere haben, die bereits bei den Spielern einen Stein im Brett haben.

          Dazu kommen allerlei Brüche mit den Charaktereigenschaften aus Teil 1 und „dumme“ Charaktere, die sich nur 2 Sätze unterhalten müssten, um Missverständnisse auszuschließen, das aber konstruiert nicht tun, weil die Handlung dann komplett anders verlaufen müsste.

          Und auch sonst hat die Geschichte eben kaum einen Spannungsbogen und eher allerlei völlig unzusammenhängende oder sich widersprechende Charakter-Entscheidungen, sodass eher ein Gefühl unfreiwilliger Komik entsteht (zumindest gings mir ab und an so).

          Ich fand die Story von Teil 1 auch sehr vorhersehbar und klischeebeladen bzw. die Charaktere sehr stereotyp, immerhin war die Handlung aber sehr stringent und nachvollziehbar. Da empfand ich Teil 2 einfach als schlecht geschrieben und total hanebüchen.

          • Part 2 war in vielen Punkten (nicht in allen) ein erzählerischer Geniestreich in meinen Augen:

            Achtung Spoiler: Alles zielte am Ende darauf ab, dass man nach einer langen Reise gegen eine eingangs verhasste Figur, die einem mit der Zeit – möglicherweise – ans Herz gewachsen war, bis zum Tode kämpfen musste – mit einer Figur, die man eigentlich lieben und beschützen sollte aber im Laufe der Story – möglicherweise – zu hassen begann.

            Es war ein Spiegel, der dem Spieler vorgehalten wurde, jeder Schlag in die Fresse von einer hier nicht näher genannten Figur tat mir am Ende richtig weh und ich habe am Ende eines Spiels emotional noch nie so sehr gelitten wie bei The Last Of Us Part 2.

            Das muss man nicht genial finden, aber zumindest dafür seine Hochachtung aussprechen. Das war mutig für eine Blockbuster – Produktion wie diese eine ist.

          • Martin Vader says:

            So extrem unterschiedlich können Kritiken zu diesem Spiel sein. Es gibt neben Spielekritikern auch Cineasten die das Storytelling abgrundtief hassen und solche die es brillant finden (Ähnlich den Filmen von Taika Waititi).
            Persönlich kann ich die für mich, teils sehr konstruierte negative Kritik, nicht ganz nachvollziehen.
            Ein „gesichtsloser NPC“ erweitert die Geschichte wird willkürlich als etwas Negatives ausgelegt? Statt „auf Krampf“ war es für viele clever und homogen, das ein vermeintlich „böse“ Figur, gar nicht so böse ist, wie man es gerne gehabt hätte.
            Es gibt Momente die sind nicht ganz rund, aber die emotionale Immersion lässt mich über solche Kleinigkeiten hinwegsehen. Das man am Ende die Perspektive wechselt, ist ein grandioser Schachzug und zeigt, wie wichtig Vergebung, Kommunikation, Vertrauen und Humanismus in einer Gesellschaft sein können.
            Teil 2 ist definitiv ein mutiger Blockbuster, der noch eine Zeitlang kontroverse Diskussionen fördern wird.

            • Zu der Rezeption von „The Last of Us – Part 2“ gibt es viel zu sagen und es ist auch schon viel dazu gesagt worden. Und ein Tech-Blog ist sicherlich nicht der beste Ort, um sich in Extenso darüber auszulassen. Daher möchte ich nur auf ein paar der hier genannten Aspekte eingehen:

              Ich finde es etwas verwunderlich, dass gerade André als der Autor in diesem Blog, der sich mit popkulturellen Phänomenen auseinandersetzt, sich hier so undifferenziert und mit einer vergleichsweise oberflächlichen Argumentation gegen das Spiel positioniert. Der Eindruck, eine solche negative Bewertung sei konstruiert, speist sich nach meinem Dafürhalten aus dem Umstand, dass die im Vorfeld der Veröffentlichung auf Basis der Leaks vorgenommenen Einschätzungen von sogenannten „Fans“ sehr wirkmächtig waren und viele Spieler in ihrer Rezeption gleichsam vorbelastet haben. Interessanterweise scheinen sich viele Spieler von dieser Kontroverse, die mindestens zur Hälfte natürlich auch ein Marketing-Coup war, gedanklich nicht lösen zu können, um das Spiel unabhängiger und entlang sinnvoller Kriterien zu bewerten.

              Allein die Unterscheidung von Plot und Inszenierung könnte hier schon helfen, die Auseinandersetzung etwas präziser und produktiver zu machen.

              Auf der Ebene des Plots spielt etwa die Plausibilitätserwartung eine große Rolle. Hier gibt es entsprechend immer wieder sehr unterschiedliche Auffassungen, da die Kriterien dafür, ob etwas plausibel erscheint oder nicht, von ziemlich einfach bis sehr komplex reichen. Entscheidend ist, ob die suspension of disbelief gelingt oder nicht. Nur soviel: Die kognitive Dissonanz, die der Perspektivwechsel erzeugt, kann auf unterschiedliche Arten aufgelöst werden. Mancher tut dies, indem er ihn für mißlungen erklärt und somit die Dissonanz für sich auflöst. Ein anderer hält die Dissonanz aus und bezieht daraus sein ästhetisches Vergnügen.

              Die Inszenierung wiederum betrifft viele weitere Aspekte des Wie der Darstellung. Merkwürdigerweise wird von den negativen Kritiken dieser Punkt kaum beachtet, obwohl das Spiel in dieser Hinsicht wirklich überragend ist und den Vorgänger bei weitem übertrifft. Die Verzahnung von technischer und spielmechanischer Umsetzung bei der Thematisierung und Inszenierung von Gewalt auf allen Ebenen ist aus meiner Sicht unübertroffen und im Kontext einer Blockbusterproduktion im Spiele-Bereich nahezu einzigartig. Den Schmerz, die Rachegelüste und die Gewaltspirale als Geschichte zu erleben und mitzuvollziehen als eine zusammenhängende intensive Erfahrung…

              Aber vielleicht ist es gerade dieser Umstand, der zu den Verwerfungen in der Rezeption des Spiels geführt hat: Weite Teile des klassischen Blockbuster-Publikums waren mit den Zumutungen des Spiels überfordert, haben aber in der Folge den Diskurs über seine Qualität bestimmt.

              • André Westphal says:

                Die Atmosphäre des Spiels fand ich auch sehr gut (wie auch schon beim Erstling) und Technik und Gameplay sind auch klasse. Die Story und die Charaktere fand ich aber eben beide schlecht geschrieben. Ich empfand da aber auch schon Teil 1 als „durchschnittlich“ und Joel und Ellie waren für mich eher wandelnde Klischees – Joel der 0815-Charakter mit harter Schale und weichem Kern mit tragischem Background, Ellie das klassische Smartass. Da entwickelt sich dann die typische Vater- / Kind-Beziehung, die man schon hundert Mal besser gesehen hat.

                Teil 2 hat zum einen Charaktere, die sich widersprüchlich zu bisherigen Charakterisierungen verhalten, aber eben auch neue Figuren, die extrem schlecht eingeführt werden und dem Spieler so entweder komplett egal sind oder denen man aktiv Böses wünscht. Genau das hat bei mir auch eher zur Abstumpfung geführt. Wen man da wie und wo egal wie brutal umknüppelt, war mir total wurscht aus erzählerischer Sicht. Die von den Entwicklern erhofften Schockmomente ließen mich komplett kalt.

                Somit hat auch die Gewalt null Eindruck hinterlassen, denn es fehlen eben die emotionalen Ankerpunkte – stattdessen ist es wie in einem überzogenen Splatter-Film: Man lacht eher mal drüber oder übergeht es schlichtweg.

                Klar, das ist auch eine subjektive Geschichte und da ich schon bei Teil 1 die Geschichte nur „so lala“ fand, hats mich auch nicht so sehr aufgeregt wie manchen Fan. Ich hatte am Gameplay meinen Spaß, hab über Story und Charaktere ab und an mal gelacht oder den Kopf geschüttelt, aber die Atmosphäre hat vieles wieder wett gemacht und Technik und Gameplay waren für mich der Fokus.

                • Okay, ich verstehe die Kritikpunkte, was die Figurenzeichnung angeht, sehe dies aber nicht so, da die generischen Züge, die sicherlich bis zu einem gewissen Grad vorhanden sind, durch die Nuancierung in der Darstellung mehr als wett gemacht werden.

                  Möglicherweise hängt der Vorwurf generischer Figurengestaltung ja auch mit dem vom Spiel ostentativ vor sich hergetragenen Anspruch zusammen, eine ernste Thematik sehr ernst darzustellen. Da erwartet man dann vielleicht auch mehr Originalität in Sachen Figurenzeichnung, vergisst aber möglicherweise allzu leicht, dass weit über 90 Prozent aller Spiele nach wie vor äußerst generisch verfahren, wenn es um Figuren und Storylines geht. Oder anders ausgedrückt: Es gibt sehr wenig Spiele, die auch nur annähernd an die avancierteren Erzählverfahren der Literatur oder des Films heranreichen.

                  Unterm Strich frage ich mich auch, welche Figuren denn konkret schlecht eingeführt werden? Das ganze Figurenensemble ist durchaus gut durchdacht arrangiert, um mit Parallelkonstruktionen den Chiasmus auf der Handlungsebene vorzubereiten und wirkungsvoll umzusetzen.

                  Das Lachen ob der teils grotesken Gewaltdarstellung ist als Abwehrreaktion natürlich verständlich, wobei es die besagten 90 Prozent der Spiele mit lachhaften Figuren und Geschichten viel eher verdient hätten!

                  • André Westphal says:

                    Also alle Charaktere um Abby wurden sehr hanebüchen eingeführt meiner Ansicht nach. Der Grund warm sie alle (inkl. Abby) unsympathisch oder gesichtslos bleiben, ist, dass das einfach miserabel geschrieben wurde: Man zeigt sie, wie sie mit einem Sympathieträger sehr negativ umgehen – natürlich betrachtet man sie als Spieler danach als Kanonenfutter. Vergleichbar vielleicht mit „Kill Bill“, einer ähnlichen Rachegeschichte.

                    Erst danach wird dann versucht mit Rückblicken Sympathie zu erzeugen, da ist es aber zu spät, zumal so eine nicht-lineare Erzählweise (fast) immer für eine zerfahrene Handlung sorgt und den Spannungsbogen beeinträchtigt, da stets in der Zeit gesprungen wird.

                    Wie gesagt, merkt man eben auch, dass das alles nicht aus einem Guss ist, weil ein Kanonenfutter-NPC aus Teil 1 plötzlich zu einer tragenden Figur und sein Tod zu einem auslösenden Ereignis wird – das lässt den Spieler aber kalt, weil der Figur erst im Nachhinein eine Bedeutung zugeschrieben wird. Das ist das gleiche, als wenn man einen beliebigen Soldaten, den man in „Call of Duty“ umholzt, im nächsten Spiel zur auslösenden Figur für die Story macht – fühlt sich beknackt an.

                    Zur Gewalt: Nein, das war keine „Abwehrreaktion“, sondern schlichtweg Reaktion auf die schlechte Story. Wenn Ellie und Abby ohnehin Massenmörder sind und alle paar Sekunden Leute brutalst ummoshen, dann hat es doch keinen Schockeffekt mehr, wenn ein paar 0815-Charaktere, die man sowieso doof findet, minimal brutaler und ausgiebiger das Zeitliche segnen. Das ist so nach dem Motto: Ich bring 100 Menschen mit roten Hüten um – dann haue ich 5 mit weißen Hüten weg – das hat keinen Schockeffekt, sondern ist eher banal.

                    Dazu kommen eben allerlei blödsinnige Charakterentscheidung im Plot, die sich gegenseitig widersprechen oder nicht zu den Figuren passen. Mir wars am Ende wurscht, da ich die Story eben auch bei Teil 1 nicht so dolle fand, und somit keine so hohen Erwartungen hatte. Ich kann aber sehr verstehen, dass viele Fans des Erstlings sich sehr geärgert haben.

                    Zumal es auch reichlich albern durch Druckman und Co. wirkte (den ich aufgrund seiner Freundschaft mit der höchst bedenklichen Arnita Sarkeesian ohnehin sehr skeptisch betrachte) davon zu sprechen das Spiel sei eine Art Anti-Gewalt-Game. Das ist für mich absoluter Quark und könnte Activision dann auch von jedem „Call of Duty“ behaupten. Ich sehe „The Last of Us Part II“ da relativ vergleichbar mit einem Teenie-Horror wie „The Quarry“, in dem auch allerlei nervige Figuren brutal ums Leben kommen – dort aber mit einem Augenzwinkern, da die Entwickler wissen, dass die Charaktere teilweise nerven. Da bedient man sich bewusst der Horror-Klischees. Bei „The Last of Us Part II“ entsteht eher der Eindruck der unfreiwilligen Komik.

                    Zu sagen „Ach, aber viele andere Spiele machen es auch nicht besser“, ist für mich kein Argument. Dem stimme ich zwar zu, es gibt aber auch höhere Messlatten: Games mit tollen Stories und super Figuren sind für mich etwa „Persona 4″, Persona 5“ (!), „The Witcher 3“ oder auch „Detroit: Become Human“.

                    • Aus meiner Sicht ist es gerade der Clou, Abby und ihre Crew als gesichtslose Bösewichte einzuführen und damit zunächst eine gängige Erwartung der Spieler zu bedienen, nur um diese dann zu unterlaufen und eben besagte kognitive Dissonanz auszulösen. Dass diese Wendung als unglaubwürdige Nachträglichkeit wie in deinem Fall nicht aufgeht, ist letztlich das erzählerische Risiko, dass Druckman und Co. eingegangen sind. Und eine Nebenfigur zu nehmen, um eine gänzlich andere Perspektive auf die Erzählwelt etablieren zu können, ist meines Erachtens per se kein untaugliches Mittel und im Rahmen von Spin-Offs doch gängige Praxis.

                      Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass der Kontext des Spiels, also die beteiligten Personen und Diskurse, wichtige affektive Komponenten in der Bewertung des Spiels selbst sind. Und ich gebe dir Recht, dass die Stilisierung zu einem Anti-Gewalt-Spiel sehr bemüht wirkt. Auch die Antipathie zu Druckman und Sarkeesian ist nachvollziehbar, zumal mit diesen ja auch die Unterstellung einer bestimmten Agenda des Spiels verbunden ist. Dennoch bin ich der Ansicht, dass man versuchen sollte, das jeweilige kulturelle Produkt – zumindest zunächst – möglichst für sich zu betrachten. So kann man zum Beispiel überrascht werden, wenn sich ein Film, den man aufgrund der Besetzung mit Schauspielern, die man nicht mag, doch als ziemlich gelungen erweist.

                      Was das grundsätzliche Argument zur erzählerischen Qualität von Videospielen angeht, zeigen die von dir genannten Spiele meines Erachtens das Problem gut auf: Bei „Persona“, „The Witcher“ und „Detroit“ handelt es sich wie so oft bei Spielen um Genre-Erzählungen, die bestimmten Konventionen unterstehen und mehr oder weniger die Möglichkeiten des anderen medialen Settings nutzen. So markieren etwa die Entscheidungspfade in Detroit den klassischen Charakter des Hypertextes. Das ist alles schön und gut, limitiert aber auch die Möglichkeiten, freier und origineller zu erzählen. Häufig versuchen Spiele noch zu sehr das Erzählen aus anderen Medien zu imitieren bzw. unter anderem Vorzeichen weiterzuführen, als eine genuin eigene Form zu finden, die den eigenen Bedingungen entspringt. „Deadly Premonition“ fängt etwa beinahe kongenial den lynchesken Geist von Twin Peaks ein, kann aber niemals darüber hinausgelangen. Auf der anderen Seite: Solche Ansätze, wie sie zum Beispiel Kojimas Spiele oder so manche Indie-Games (bspw. „Papers, please“) bieten, machen Hoffnung darauf, dass dieses andere, spielerische Erzählen im Mainstream-Bereich etabliert werden kann. Die Erzählung von „The Last of Us – Part 2“ ist aber definitiv auf dem Level besserer Genre-Film-Erzählungen und meines Erachtens nur bedingt vergleichbar mit einen augenzwinkernden Teenie-Slasher-Streifen – es geht eher so in die Richtung von Gritty-Endzeit-Movies.

      • Scheinbar gehöre ich mit der Meinung das ich Teil 2 sogar besser als Teil 1 fand zu einer Minderheit.
        Aber ich habe in wirklich noch keinem Spiel zuvor solch eine Anspannung, vor allem am Ende, gespürt wie hier.

        Aber ja, das Spiel setzt voraus das man sich in die Gedanken und Gefühlswelt von (wenn auch fiktive) Personen versetzen kann. Das können scheinbar (haben die letzten Jahre ja gezeigt) nicht sehr viele und wollen wohl in einem Spiel einfach nur Spaß haben…

        • Du bist nicht alleine – ich sehe Teil 2 auch weit vor Teil 1. Gibt nur wenige Spiele, die es geschafft haben, irgendetwas bei mir als Spieler auszulösen außer primitiven Spielspaß. Leider wird es die Gaming-Community irgendwann schaffen, dass es solche Spiel-„Experimente“ kaum noch geben wird. Denn kaum jemand wird noch das Risiko für so eine teure Entwicklung auf sich nehmen wollen, wenn man doch mit jedem Micro Transactions verseuchten Mobil-Game viel schneller mehr Geld verdienen kann.

          • Martin Vader says:

            „Ihr“ seid nicht allein. Es gibt auch für mich kein Spiel, das mich emotional so beeindruckt hat, wie dieses Spiel. Als Filmfan hat es genau das geschafft, was ich eigentlich nur von guten Filmen kenne: noch lange darüber nachdenken und philosophieren…

  4. Ich habe das auf der PS4 mal angefangen zu spielen. Grafik und Sound waren gut, aber weder das Zombi-Genre noch diese Art Spiel, wo man so gut wie gar nichts Kreatives machen kann, sind einfach nicht mein Ding.

    • Bei mir hat’s auch sehr lange gedauert, bis ich solche Spiele überhaupt aushalten konnte.
      Davor spielte ich lieber Open World oder Shooter wie Borderlands, wo man alle Freiheit der Welt hat.

      Aber jetzt mag ich sie, das ist quasi ein Film, in dem man die Hauptfigur spielt. Die Playstation einschalten, für eine Stunde abschalten und das Kino genießen, die Playstation ausschalten. Perfekt.

  5. Nokiezilla says:

    Tolles Spiel, aber dafür 80€? Ja danke, nein. Mal warten bis es gebraucht auf Kleinanzeigen landet, so 20€ sind mmn okay.

  6. Teil 1 auf der ps3 gespielt, war ok aber werde es nicht nochmal spielen. Sollen lieber neue Spiele raus bringen als nur Remakes.

  7. fands auf der ps3 schon kacke langweilig, warum sollte man sich das nochmal kaufen?

  8. Eine drmfreie Windows-Version würde ich gerne kaufen.
    DRM-Mist kann SONY behalten …

  9. Habe keine Sony Konsole, freue mich also darauf dass dieses tolle Exklusiv Spiel auch den Weg auf den PC findet.
    Klingt nach nem idealen Weihnachtsgeschenk.

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