Technik: Manchmal fehlen mir Standards

Ich habe mich mal die Tage hingesetzt und mein iPad iPad sein lassen. Nur meinen Androiden benutzt. Eigentlich kein Problem. Apps findet man auf beiden Plattformen, doch manchmal fehlen Standards. So hat Apple mit AirPlay einen prima Standard, um Musik, Video & Co von einem Gerät auf einen entfernten Lautsprecher oder einen Verstärker mit AirPlay-Features auszugeben. Wenn man so etwas nutzt: besser geht es nicht. Klar kann man mit einem Bluetooth-Dongle auch Musik auf Geräte streamen, die das Format unterstützen, doch einheitlich ist dies eher weniger.

Dort draußen gibt es zig Wege um Medium X auf Gerät Y zu bringen, doch die Vielfalt kann für den unbedarften Benutzer zuviel sein, ausserdem bindet man sich unter Umständen an einen Hersteller. Ich war letztes auf einem Geburtstag, da war das iPhone mit der kompletten Musik die Stereoanlage, eine mit einer AirPort Express verbundene Anlage der Lautsprecher. Cool. Für knapp 75 Euro rüstet man eine vorhandene Infrastruktur mit AirPlay nach.

Und ja, es gibt auch auf Seiten von Android Versuche, AirPlay zu unterstützen. So gibt es DoubleTwist in seiner Bezahlvariante mit AirPlay-Funktionalitäten. Hatte ich eben noch im Einsatz, weil ich hier gerade einen AirPlay-Lautsprecher teste. Fazit? Kein Streaming möglich, die DoubleTwist-App wollte meinen Lautsprecher nicht erkennen – AirPlay vom iPad und dem Mac aus waren kein Problem. Auszuprobieren bleibt der Honey Player. AirPlay ist für mich ein Protokoll, welches ich jedem empfehlen würde, macht einfach Laune, weil es super funktioniert – zumindest in Apples Welt.

Ich selber habe ein Sonos-System im Haus. Multi-Room, Apps für Android und iOS. Funktioniert hervorragend, allerdings global betrachtet teurer als die Anschaffung eines iPhones nebst AirPort Express. Dafür hat man halt eben nur einen Lautsprecher, der gleichzeitig Empfangsstation ist. Aber: auch nur mittels Sonos-Software nutzbar, keine lokale von iPad oder iPhone abspielbar: eine Netzwerkplatte oder ein Rechner, der die Musik bereits stellt, muss vorhanden sein.

Ihr seht: alles gar nicht so einfach. Android und AirPlay-Lautsprecher können sich zu einem Glücksspiel entwickeln, Sonos-Lösungen sind zwar für iOS und Android ausgelegt, schmoren eigentlich auch in ihrem eigenen Saft. Auf Googles Entwicklerkonferenz gab es Infos über Android everywhere. In Skibrillen, in Kühlschränken und auch in Lautsprechern. Doch wie lange mag es dauern, bis Android sich zu einem Standard entwickelt – auf Streaming-Ebene? Dass ich Lautsprecher kaufen kann, die das Streaming mittels Protokoll X von Android unterstützen?

Oder zumindest kleine Boxen, die das Signal umsetzen, wie es Apples AirPort Express heute bereits tut? Wie bereits erwähnt: es ist super einfach für den Einzelnen, sich etwas in seine Bude zu stellen. Einer hat eben ein iPhone und eine sündhaft teure AirPlay-Box, der andere nutzt wie ich Sonos. Alles in sich geschlossen super geniale Erfindungen und Protokolle – doch leider immer noch nicht untereinander kompatibel – zumindest nicht immer. Ich wünschte mir, so etwas wie Apples AirPlay würde ein Standard sein. Ob von Apple oder jemand anderes ist eigentlich wumpe. Ich möchte an jedem Gerät, ob PC, Smartphone oder Tablet sagen können: gebe mir den Sound auf Lautsprecher XY oder Gerät XY aus – quasi der drahtlose 3,5er-Klinkenstecker. Ein frommer Wunsch – weiss ich selber. Aber vielleicht geht er ja mal in Erfüllung.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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57 Kommentare

  1. Ich glaube wir reden aneinander vorbei. 😛
    Es geht mir nicht um den iTunes Server auf dem NAS.
    Mittels der App DSAudio, iOS und Android, kann ich alle Songs die auf dem NAS liegen an DLNA-Geräte und eben auch an AirPlay kompatible Player streamen.

    Inwieweit andere Hersteller sowas ihren Geräten spendieren weiß ich nicht, Synology macht es und damit kann ich sehr gut leben. *G*

  2. @ Jedder
    Ja, viele NAS haben einen integrierten iTunes Server, manche sogar AirPlay, aber soweit ich weiß unterstützt das nur Musik. Oder liege ich da falsch?
    edit: sry, habe deinen Kommentar zu spät gelesen.

  3. Mir ging es hier nur um Musik, für Filme greife ich per Client(WD TV Live) auf das NAS zu.

  4. @Jedder

    Ja scheinbar reden wir aneinenader vorbei.

    Ein AppleTV werden sich die meisten wohl zum Filme gucken kaufen und nicht um Musik zu hören.

    Das normale Szenario ist das man im Mediacenter sich den Film oder die Serie der Wahl raussucht. Das bietet einem das AppleTV aber nicht ohne einen iTunes Server, und den bekommt man nur wenn man grade iTunes auf einem Rechner laufen lässt.
    Das war mein Punkt

    Ich hab auch ein WDTV Live und Streame Videomaterial von meinem NAS via DNLA, aber genau das ist der Punkt. Apple unterstützt DNLA nicht und daher ist ein AppleTV ohne iTunes Server fast nutzlos und ohne ausreichend schnelle Internetverbindung gleich komplett nutzlos.

  5. Der Preisunterschied gegenüber einem Airport Express machte 15.- aus, also hab ich zum AppleTV gegriffen, normal ist das Ding ja etwas teurer. Einen JB hatte ich vor iOS 5 auch drauf, allerdings seh ich null Vorteile gegenüber dem WD TV Live.
    Im Amiland könnte man das Teil eher ausreizen, hier ist es mehr oder weniger rausgeschmissenes Geld…

  6. in meiner Windows Welt machen folgende Produkte fast alles mit DNLA, der Rest unten…

    WHS streamt zum Mediacenter, den Kinder PC’s, allen mobilen Geräten und xboxen einfach alles. Play to würde es mir ermöglichen alles an alle Geräte zu senden, obwohl ich als Teene-Mum gerne drauf verzichte. Die Androiden senden mit Skifta (DNLA Geräte) bzw. Honeyplayer (an den AVR). Da hängt der Airportexpress für Papa, damit er weiter iTunes benutzen kann. Dazugehörige Daten liegen natürlich trotzdem auf dem WHS. Einige andere Android Apps arbeiten auch gerne mit dem Airport Teil zusammen. Alle paar Tage ist es zwar off und will dann regelmäßig neu eingerichtet werden, doch da sonst alles klappt, ist es mir auch egal. Mit Airfoil leiste ich mir dann den Luxus auf iTunes zu verzichten und mit anderen PC-Playern via dem Apple Teil meinen AVR anzusprechen. Für diese Lizenz und die Hardwarekosten für den Airportexpress hätten es auch mehrere Fritz Teile werden können.

  7. Nicht umsonst hatte Deutschland zur Kriegszeit die DIN erfunden. Standards machen das Leben viel einfacher.

  8. @Jörg: wenn du damit noch klar kommst: Gratulation 😉

  9. @caschy: Ja klar.

    Ich kaufe mir doch keine Boxen für die Hifi-Anlage, und dann noch zusätzliches Geraffel für zum über-die-Luft-spielen 🙂

    Und wenn man so will, kann man das IPdio durchaus auch als „Lautsprecher“ bezeichnen, kann DLNA, kann Lärm, und damit Android->Beschallung möglich.

  10. DLNA ist cool und mehr Standard als Apple Airplay.

    Nimm z.B. die Anwendung Skifta, eine Fete und jede Menge Musik auf Androiden. Ich greife auf die Musik eines anderen Androiden zu, fange an abzuspielen und wähle das Gerät aus, wo die Musik hingehen soll, in dem Fall an meinen Fernseher, der die Musik dann auch ausgibt, oder ich nehme als Quelle mein NAS, und wähle als Ziel meinen Laptop aus, ich denke, dagegen sieht Apple Airplay eher arm aus 😉

  11. @ifish. Ist bekannt. Nix neues. Zeig mir mal DLNA-Boxen oder Zubehör, wie zB bei AirPlay. Ich glaube viele hier wissen nicht, worauf ich hinaus will.

  12. Wieviele hier wieder Standard und Norm verwechseln, weia.

    Natürlich ist Apple AirPlay ein Standard. So wie der Apple Dock-Connector. Oder Bluetooth A2DP. Da gibt es keinen großen Unterschied. Mal ist es ein Gremium, das sich auf etwas geeinigt hat, mal hat ein einzelnes Unternehmen entschieden. Das „Gremium“ ist i.A. ein Interessenverband, in den man sich einkaufen muss. Und dann kommt der Markt und entscheidet. Eine rechtlich bindende Norm kann keine von beiden Organisationen festlegen.

    Und wenn ich in den großen Emarkt gehe, finde ich zwei Regale voll mit Zubehör, dass auf den Millimeter, mit vollem Funktionsumfang und einfach benutz- und installierbar zu den Geräten eines Herstellers passt; sowie in den Grabbel- und Bastelecken ein bisschen Kleinkram, wo ich mit einfachem Funktionsumfang und generischen Halterungen was zurechfrickeln kann. So a la Boxen mit Audio über 3,5mm Klinke, Strom über USB-Buchse und Kabel. Zusätzliche Funktionalität wie mechanische Knöpfe an der Basisstation oder Fernbedienung? Schön wärs.

    Und welchen Vorteil hat dann der Nichtfrickler, wenn er sich für etwas „Freies“ entscheidet? Was auch nur bedeutet, dass Unternehmen einen anderen Ansatz gewählt haben, um ihren Gewinn zu machen. Er kann sich einbilden, etwas für eine esoterische „gute Sache“ getan zu haben. LG, Google, Sony, wer auch immer, freuen sich. Denen ist es völlig Schnuppe, aus welchen Gründen man den Kram gekauft hat. Wenn es über Ideologie funktioniert – wunderbar. Wenn es an bestimmten Funktionen liegt, die man nur bei deren Lösung hat, auch gut; sogar noch besser, dann werden die Nutzer auch damit werben und und vielleicht die „andere Seite“ überzeugen.

    Solange das Werbeargument allerdings lautet „Fast so gut wie Apple; weniger Zubehör; mehr zu basteln; hier mal eine Funktion mehr, die ich persönlich geil finde, die im allgemeinen aber eher abseitig ist; dafür gibt es hier die volle ideologische Breitseite (und ich beschimpfe dich als dummes Schaf)“, wird das nix. Im Gegenteil.

  13. Ne, ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, worauf du hinaus willst. Worin liegt der Unterschied, ob das nun ein einfacher Lautsprecher ohne weitere Funktion wie Internet-Radio oder ähnliches ist oder ob es das auch noch kann fürs gleiche Geld?

  14. @caschy Ich verstehe auch nicht worauf Du hinaus willst. Ich halte es schlicht für Blödsinn, seine Wohnung mit Boxen vollzustellen, die einen Verstärker, eine Empfangseinheit und einen kleinen Prozessor haben, mich dann auch noch an einen Anbieter zu binden und danach zu „jammern“, dass das kein Standard ist.
    Wie andere und ich schon geschrieben haben: Verstärker, Boxen, CD-Player. Bestens. So hoch wie hier manchmal diese Nischenprodukte für einen eingeschränkten Nutzerkreis gehängt werden, ist es etwas übertrieben.
    Echt, die allermeisten interessiert DLNA oder Airplay einen Kehricht. Gut, die lesen hier auch nicht 😉
    Insofern: Was wolltest Du mit Deinem Beitrag sagen? Ich bin nämlich schon ein Spielkind – sonst würde ich hier nicht lesen – kann aber die Intention des Beitrages nicht verstehen.

  15. CD-Player? Wow. DAS ist ein Nischenmarkt geworden.

  16. @Jens Ich habe – gleichwohl hier im Haushalt auch noch CD-Player im Einsatz sind – den „CD-Player“ als Synonym für ein mit einer Anlage verbundenes Abspielgerät genommen, welches eben mit ein paar Tasten auskommt. Effektiv drehen sich meine CDs auch in einem Bluray-Player. Manchmal auch im LD-Player von Denon oder dem HD-DVD-Player von Toshiba. Auch ein MD wird hier ab und an noch gespielt.
    Wie ich schon sagte, bin ich ein Spielkind und eigentlich Zielgruppe hier. Aber ich habe noch nie den Sinn von solchen Streamingboxen verstanden (auch wenn hier eine von Yamaha steht 😉 …

  17. Also alles, was ich bisher in sachen Bluetooth-Streaming – aka A2DP – getestet habe klappte hervorragend. Diverse Smartphones (Android, iOS) auf BT Lautsprecher, auf mein 5.1 System, im Auto oder mit 3 verschiedenen Headsets. Bin sehr zufrieden. Und es ist Teil des BT-Standards…

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