Synology: Wake On LAN auf dem NAS aktivieren

So ein NAS verbraucht im Dauerbetrieb unnötig Strom, wenn man keinen Einsatzzweck verfolgt, der einen 24/7-Betrieb erfordert. Bei mir sorgt es auch aufgrund der Platzierung neben dem Schreibtisch des Öfteren mal für eine ungewollte Geräuschkulisse. Das ausgeschaltete NAS möchte man dann aber nicht unbedingt über die Taste am Gehäuse wieder hochfahren – Wake On LAN (WOL) lautet hier das Zauberwort, welches hier im Blog schon im einen oder anderen Kontext aufgetaucht ist. Heute allerdings im Kontext, wie man das Ganze dann auf einem Synology-NAS verwirklicht.

Wenn Wake on LAN (WOL) aktiviert ist, können Sie Synology NAS über ein lokales Netzwerk oder über das Internet einschalten, indem Sie die IP-Adresse (oder den DDNS-Hostnamen) sowie die MAC-Adresse von Synology NAS über eine WOL-Anwendung wie Synology Assistant, DS finder etc. eingeben.

Wake on LAN funktioniert nur dann, wenn Synology NAS durch Betätigen der physischen Ein-/Aus-Taste oder durch Klicken auf Herunterfahren auf der DSM-Benutzeroberfläche heruntergefahren wird. Das Netzkabel muss nach dem Herunterfahren weiterhin an eine funktionierende Netzsteckdose angeschlossen sein.

Auf eurer DSM-Oberfläche ist es notwendig, in der Systemsteuerung in den erweiterten Modus zu wechseln. Die Suche nach „Wake“ oder die Navigation zum Bereich „Hardware & Energie“ bringt euch zu den entsprechenden Einstellungen.

Nicht ganz selbstredend versteckt sich die Einstellung im Bereich „Verhalten nach Stromausfall“. In meinem Falle, der Synology DS918+, sind dort aufgrund der zwei vorhandenen Ethernet-Ports Einstellungen für LAN 1 und LAN 2 vorhanden, habt ihr ein NAS mit beispielsweise einem Port, so ist dort natürlich auch nur eine Checkbox vorhanden. WOL ist nicht für alle Modelle verfügbar, so mitunter für jene die auf 10GbE-LAN-Ports setzen. Auch die Verwendung bei Link-Aggregation funktioniert nicht.

Hier also Haken setzen bei WOL on LAN (1) aktivieren und mittels „Übernehmen“ quittieren:

Für Wake On Lan ist es außerdem wichtig die IP-Adresse zu kennen, die dürfte den meisten bekannt sein. Weniger wahrscheinlich habt ihr da aber auch die MAC-Adresse eures NAS im Kopf. Könnt ihr direkt in der DSM-Oberfläche über die Systemsteuerung abrufen: Im Info-Center finden sich die benötigten Informationen im Netzwerk-Bereich. Stellt außerdem sicher, dass die vergebene IP-Adresse fix bleibt. Dies wird durch eine fixe Zuweisung beim DHCP-Server (bei vielen sicherlich die Fritz!Box) und durch entsprechende Einstellungen des NAS (Systemsteuerung > Netzwerk > Netzwerk-Schnittstelle) sichergestellt.

Ein entsprechendes Aufwecken des NAS über WOL kann – neben den von uns vorgestellten Möglichkeiten – auch über die Synology-eigene DS-Finder App (Android & iOS) passieren, sogar für die Verwendung eines eigenen Ports hat man vorgesorgt:

Die Synology DiskStations setzen standardmäßig auf den gängigen WOL-Port 9.

Für das Aufwecken über die Eingabeaufforderung steht für Windows das kostenlose Tool WOL.exe zur Verfügung. Sämtliche Befehle für die Eingabeaufforderung lassen sich in dieser Auflistung finden. Nach dem Download müssen die Tools in den System-32-Ordner (C:\Windows\System32) verschoben werden und stehen dann über die Eingabeaufforderung zur Verfügung und lassen sich freilich auch in Skripte implementieren.

Im Falle von WOL.exe reicht dort der simple Befehl:

wol [MAC Adresse] z.B. wol 3c7f45d9e56a

Wobei die MAC-Adresse ohne Rücksicht auf Groß-/ und Kleinschreibung sowie die Doppelpunkte eingegeben werden darf. Die Eingabe zusätzlicher Informationen wie der IP-Adresse ist optional und war für die Synology in meinem Falle auch nicht notwendig. Wisst ihr mal nicht weiter, so hilft die Eingabe von wol und die Eingabeaufforderung hilft euch auf die Sprünge.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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34 Kommentare

  1. Bei WOL ist die IP-Adresse unwichtig, da eine WOL-Broadcast-Nachrichtt mit der MAC-Adresse ins Netzwerk geschickt wird und das Gerät mit dieser MAC-Adresse nur drauf reagiert.

    Das nutze ich bei meiner QNAP schon seit Jahren, genauso wie das zeitgesteuerte Abschalten nachts und einschalten Freitags nachmittags

    • Felix Frank says:

      Schrieb ich doch unten dass die Mac-Adresse ausreicht. Manche WOL-Apps wollen trotzdem die IP-Adresse 😉

  2. RedVision81 says:

    Meine DS218+ fiept wenn sie im WOL Modus ist. Lasse sie um Mitternacht herunterfahren und wenn ich mal homeoffice mache und sie ist noch aus nervt das auf Dauer so das ich sie dann freiwillig einschalte,oder ihr kurz den Netzstecker ziehe damit sie ruhig ist.

    • Das Fiepen kann man übrigens abschalten. In der Systemsteuerung vom NAS. Ich war davon auch genervt.

      • RedVision81 says:

        Dazu muss ich aber WOL abschalten und das will ich aber eigentlich nicht. Oder meinst du noch ne andere Option?

  3. Wäre eine tolle Funktion, wenn es auch funktionieren würde, wenn der NAS per Zeitsteuerung heruntergefahren wurde. Meine NAS fahren um Mitternacht herunter und um 15 Uhr wieder hoch, auch wenn ich sie nicht brauche. Ausser am Wochenende da laufen sie durch.

  4. Alexander says:

    Ich hatte das bei meiner Synology auch mal probiert. Ich hatte die Erfahrung gemacht das die Diskstation erst auf das WOL Signal hört, nachdem sie einmal hoch und runter gefahren wurde wenn das Gerät zuvor vom Strom getrennt war.

    Die Sinnhaftigkeit hält sich von dem ganzen aber in Grenzen, weil auch das WOL „warten“ Strom verbraucht – ich meine um die 3 Watt und ich denke die differenz zum Laufen lassen und die Platten im Ruhemodus macht nicht wirklich den Unterschied.

    • Felix Frank says:

      Bei mir hat das wie von Synology beschrieben funktioniert – Power-Taste oder Herunterfahren über DSM

  5. Wenn man bedenkt, dass auch ein aktivierter WOL Modus den Stromverbrauch erhöht sollte man schon gründlich abwägen ob einem die minimale Stromersparnis den Komfortverlust wert ist.

    Bei mir läuft das Ding 24/7 nur die Festplatten schalten sich nach einer Weile in den Standby, mit den paar Sekunden die es dauert bis die angelaufen sind kann ich im Fall der Fälle leben.

  6. Und das nur, weil Synology es nicht gebacken bekommt die Platten in den Standby zu schicken. Auch ein Grund warum ich mittlerweile auf Unraid gewechselt habe.

    • läuft wie ne eins auf meinem 1819+. Das Einzige was wohl nicht funktioniert ist die Differenzierung zwischen unterschiedlichen Raid-Volumen Gruppen. Also entweder alles oder nichts. Es gibt Dienste die halten die Platten dauerhaft an, aber das benennt Synology auch.

  7. „Auch die Verwendung bei Link-Aggregation funktioniert nicht.“

    Diese Aussage im Artikel stimmt nicht. Ich verwende bei 2 Synology NAS Link Aggregation und lasse sie zeitgesteuert mit einem Raspberry Pi bzw einer eigenen App am Smartphone starten. Meine Apps/Programme schicken dabei völlig normale Magic-Packages an die Mac-Adresse. Auch der DS Finder hat keine Probleme.

    Es recht dabei aus für den ersten der aggregierten Ports WOL zu aktivieren. Die Link Aggregation existiert beim ausgeschalteten Zustand ja nicht und jeder Adapter ist individuell ansprechbar.

    • Felix Frank says:

      Auch auf der Switch-Seite die 2 Ports aggregiert?
      Ich schaue da nochmal nach, aber für mich gings nicht! – Spannend vielleicht dann doch nur ne Einstellungssache. Danke dir für den Input, deine konkreten Settings wären noch spannend.

        • Ja, am Switch sin die Ports natürlich auch aggregiert. Ich verwende einen NetGear ProSafe GSS116E Switch (Click-Variante) und betreibe daran ein Synology DS1618+ sowie ein DS412+. Beide kann ich problemlos aufwecken. Von Seiten des NAS gibt es da auch keine technischen Beschränkungen.

          Offenbar scheint NetGear hier die Ports nur zu bündeln wenn beide Kabel ein Link-Up haben. So zumindest meine erste Vermutung. WOL ist bei mir nur bei einem der Ports eingeschaltet. Leider wird von NetGear hier nicht richtig dokumentiert ob sie irgendwelche zusätzlichen Standards abdecken.

  8. Ich nutze das NAS eher als Universalserver, so wie Synology und QNAP das ja auch propagieren. Da laufen ständig auch noch ein Dutzend Docker-Container, abschalten ist nicht :-). Und als reiner Datenspeicher wäre mir so’n Ding auch zu teuer, da würde ich eher zu einem externen Disk-Array greifen.

  9. Ich lese deinen Blog generell sehr gern. Eigene Tools nach c:\windows\system32 zu legen ist nicht im Sinne der Microsoft guidelines, ist also auch nicht zu empfehlen. Da die wol.exe ein 32 bit Programm ist, würde es wenn überhaupt nach syswow64 gehören. Die meisten sollten ja mittlerweile 64 but os haben. Aber auch das wäre nicht der richtige Weg.

    • Thomas Müller says:

      Hast Du auch irgendwas sinnvolles zum Thema zu sagen?

      • Im Gegensatz zu deiner Frage fand ich den Einwand von Markus sachbezogen und durchaus als relevanten Hinweis für weniger versierte Nutzer.

      • Ich fand meinen Kommentar durchaus sinnvoll. Es tut mir leid, falls Sie ihn nicht verstehen (können). System32 ist in windows64 de facto das Verzeichnis für 64 bit bestandteile. Klingt komisch, ist aber so. 32 bit Bestandteile gehören in syswow64. Beide sind aber nicht die richtigen verzeichnisse, um da irgendwelche eigenen Sachen abzulegen. Dann lieber einen Pfad im root oder unter program files(x86) nutzen und den Pfad in der PATH variable ergänzen, um ihn global verfügbar zu machen. Oder einfach wol.exe weg lassen und Send-wol auf powershell benutzen. Konnte ich Ihnen diesmal helfen oder wollten Sie etwa einfach nur „stänkern“?

        • Thomas Müller says:

          Das ist einfach nur dumm und primitiv. Was soll damit bezweckt werden?

          Solche Trottel wie sie treiben sich leider viel zu oft hier rum.

          • Ich weiß wirklich nicht, was los ist… Bitte erklären Sie mir die Primitivität meines fachlich durchaus sinnvollen Beitrags? Sollten Sie fachlich etwas auszusetzen haben, so erklären Sie dies doch bitte. Dann gehe ich gern darauf ein!

            • Markus, ich glaube das hat keinen Zweck. Da will wirklich jemand nur stänkern, und das noch nicht Mal gut.

            • Thomas Müller says:

              Das ist Schlaumererei auf Vorschulniveau. Was bitte ist daran fachlich korrekt? Das ist einfach nur lächerlich.

              Das sie das selbst nicht mal merken ist einfach nur peinlich.

              • Dann schreiben Sie doch bitte, wie es fachlich korrekt ist!

                • Thomas T. says:

                  Tolle Diskussion!
                  Aber Grundsätzlich ist de Ablageort %windir%\system32 und %windir% nicht mehr zu empfehlen. Da beim nächsten W10 Feature Update diese Dateien sicherlich verschwunden sind. Im XP und W7 ging das lange gut, hab das auch immer so gemacht. Besser ist aber ein Verzeichnis anzulegen, und es dann in die Pfad Variable hinzuzufügen. Somit bleibt alles erhalten….

  10. Gibt es eig. auch ein Magic Packet für sowas wie Sleep on LAN oder bekommt man das Herunterfahren nur durch ssh (via putty) hin? Würde gern bei Android oder Windows per Verknüpfung das Ding einfach runterfahren können, ohne mich groß einloggen zu müssen

    • Das kann natürlich nur das Betriebssystem selber machen. Bei den Synology DS NAS reicht es allerdings einfach den Power-Knopf für 3 Sekunden zu drücken.

  11. Da die meisten Windows-User inzwischen die Powershell haben dürfte, hier einmal der Hinweis auf Send-WOL.

    So kann man auf Drittanbietersoftware verzichten.

  12. Was macht Ihr denn alle ?
    Einen Ordner vom NAS im Explorer als Laufwerk einbinden und sobald man das anklickt, fährt die Diskstation hoch (wenn sie denn aus war).
    Die Platten sind auf Idle 30min eingestellt – wenn in dieser Zeit niemand darauf zugreift, fährt alles in den Schlummermodus.
    Wenn der TV über DLNA was von der Station will, fährt sie aus dem Schlummermodus wieder hoch.
    Die Option „über WOL in Standby“ – automatisches Ausschalten nicht aktivieren !

  13. Eine wesentliche Frage für mich wäre ja: Wieviel Zeit vergeht, bis das Gerät nach dem WOL einsatzbereit ist? Ich schätze, das wird ja nicht in ein paar Sekunden erledigt sein, Und wenn ich länger darauf warten muss, ist das ja durchaus ein Komfortverlust, wie oben schon kurz angesprochen wurde.

    • Bei meiner guten alten DS212+ sind das schon ein paar Minuten, bis das System vollständig gestartet ist.

      Ich nutze die DS hauptsächlich, um Dateien auf allen Rechner im Haus zu synchronisieren.
      Abends und am Wochenende läuft sie eh und wenn ich unter der Woche Mal einen Tag frei nehme, um die Steuererklärung zu machen oder sowas, kommt es für noch auch nicht so überraschend, dass ich die paar Minuten nicht einplanen könnte. Im schlimmste. Fall eben per WOL aufgeweckt und einen Kaffe geholt…

      Hängt halt am Nutzungsszenario.

      • Das Nutzungsszenario ist in der Tat ein wichtiger Punkt.

        Ich habe z.B. gerade meine alte DS212j durch die jetzt ebenfalls alte DS216play abgelöst. Das System dient als Backup-Target für meine DS918+ und per VPN für die DS216j meines Vaters. Das System fährt um 02 Uhr morgens hoch und um 05 Uhr wieder herunter. Das System steht weit weg von meinem Rechner. Ich bin über WOL seit dem froh, wenn ich Mal etwas umkonfigurieren möchte, oder das Backup testen möchte.

  14. Christian says:

    @Felix oder @Caschy: kann man bitte diesen „Thomas Müller“ mal nett anschreiben oder direkt sperren?

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