Surface Laptop: Laut iFixit ein Wegwerf-Produkt
Seit gestern ist der neue Surface Laptop verfügbar, natürlich haben sich auch die Jungs von iFixit gleich daran gemacht, das gute Stück hinsichtlich seiner Reparaturfähigkeit auf Herz und Nieren zu testen. Mit einem ernüchternden Ergebnis. Denn um erst einmal an digitale Herz und Nieren vordringen zu können, muss man das Notebook bereits zerstören. Daran ist noch nicht einmal unbedingt der Alcantara-Überzug Schuld, sondern die Menge an Kleber und Clips, die das Gehäuse zusammenhalten.
Im Inneren des Surface Laptop sieht es dann nicht viel besser aus. CPU, RAM und Speicher sind auf das Mainboard gelötet, ein Upgrade durch den Nutzer (sofern er denn an diesen Punkt kommt, ohne das Gerät zu zerstören) praktisch ausgeschlossen. Auch der Austausch eigentlich modularer Komponenten gestaltet sich schwierig.
So lässt sich beispielsweise der Kopfhöreranschluss erst tauschen, wenn Heatsink, Lüfter, Mainboard und Display entfernt wurden. Und am Ende hat man dann immer noch das Problem, dass man das Gehäuse einfach nicht mehr zusammenbekommt.
Leider nehmen sich in dieser Hinsicht alle Hersteller nicht viel. Je kompakter die Geräte, desto schwieriger lassen sie sich reparieren. 0 von 10 möglichen Punkten bei iFixit zu erreichen, ist trotzdem hart. Microsoft verkauft hier einen Laptop mit begrenzter Lebenszeit, der zwar viel Leistung in kompakter Form bietet, bei Hardware-Problemen aber auch ein Fall für die Mülltonne (um Gottes Willen, bloß nicht, solche Geräte gehören ordentlich recycelt!) ist.
Den kompletten Teardown gibt es bei iFixit, den Surface Laptop bei Microsoft.
Es ist natürlich kein wirklich wünschenswertes Ergebnis aber wie auch schon erwähnt, geben sich alle nicht viel. Aus unserer Erfahrung heraus hat sich in den letzten 10 Jahren jedoch nicht viel Notwendigkeit ergeben Geräte zu reparieren oder ein upgrade durchzuführen. Die Geräte sind Leistungsstark genug, die Zeit mit „Du kaufst einen Computer und dann ist er bereits alt“ sind nun mal vorbei. Daher hoffe ich auf eine gute Qualität des Gerätes und eine somit hohe Langlebigkeit, damit diese Unmöglichkeit des Öffnens auch gerechtfertigt ist.
Die Anwenderinnen und Anwender sollten derartigen Dreck ganz einfach nicht mehr kaufen.
BTW, die neuen iPad Pro 10.5 sind mit RS 2 nahezu ein Wegwerfprodukt.
Ich suche schon lange nach einem Ersatz für mein betagtes Thinkpad x220, um unterwegs Fotos zu bearbeiten. Ein Surface Pro gefällt mir sehr gut und zu gerne würde ich jetzt im Ausverkauf zuschlagen. Allerdings sehe ich nicht ein, MS nochmal einen Haufen Geld zahlen zu müssen, wenn der Akku nach drei Jahren in die Knie geht und die das Gerät komplett tauschen wollen. Könnte man wie z.b. beim Venue 11 Pro das Akku tauschen, würde ich direkt ein Surface Pro kaufen. Bei einer solchen Wartungsunfreundlichkeit der MS Gerät schaue ich mich dann doch weiter nach Alternativen um.
Witzig. Hab gestern mein Thinkpad X200 komplett zerlegt, gereinigt und wieder zusammen gebaut. (mach ich alle paar monate) Hat insgesamt 45 min gedauert, nichts ging kaputt nichts war verklebt. Diese Wegwerfgesellschaft wird immer schlimmer.
@Chris: Ein Surface Laptop muss man innen nicht reinigen. Ich habe noch nie ein Laptop geöffnet oder das Akku von einem Handy getauscht, und ich kenne auch niemanden der das jemals gemacht hat (abgesehen von alten Nokia Handys 😉
@max dann gehörst du wohl auch zur Wegwerfgesellschaft. Ich reinige die Lüfter meiner Laptops des öfteren und ersetze auch die Wärmeleitpaste.
Hm, also ich kaufe seit Jahren für unsere Firma gebrauchte Laptops von Lenovo und Fujitsu. Da hatte ich noch nie Probleme. Ist das bei aktuelleren Modellen anders?
@max: Nunja… https://twitter.com/5itronen/status/871329187742789633
@max: Es gibt alte Notebooks (Macbooks Pro, z.B.) die noch fantastisch laufen, wenn man ihnen eine SSD und ein RAM-Upgrade auf 16 GB gönnt. Nach einigen Jahren kann auch ein Akkuwechsel angezeigt sein. Dafür muss man die Geräte aber öffnen können. Jetzt klar, warum sowas wünschenswert ist?
also ich habe ich alle meine notebooks SSDs eingebaut. spart irsinnig geld 😉
das ist dann bei solchen notebooks eben ausgeschlossen
Ab und zu mal Staubsauger hilft. Meine Notebooklüfter sehen auch nach Jahren fast wie neu aus.
Staubsaugen sollte das heißen (damn you, autocorrect). In der Wohnung. Nicht am Lüfter, da gehen die Lager kaputt…
Surface pro 3, seit Erscheinen im Dauereinsatz im Studium, oft von ganz voll bis ganz leer. Akkukapazität ist um 2% gesunken und Leistungstechnisch besteht kein Bedarf eines tausches.
Der Artikel ist auch (mal wieder) sehr einseitig geschrieben. Ich weiß auch nicht was sich viele hier vorstellen. Wie soll ein derart kompaktes Gerät modular aufgebaut sein? Oder zusätzliche Steckplatz benötigt wertvollen Platz. Ebenso jedes Klipsystem und jede schraube. Bitte realistisch bleiben und auch alternative Ansichten betrachten.
Seltsam… Je teurer und je „Edler“, um so mehr meist ein „Wegwerfprodukt“.
In dieser Gesellschaft geht echt etwas schief.
„Premium“ heisst für mich immer mehr:
– Ich hab zu viel Geld oder bin einfach zu doof mich richtig zu informieren.
– Die Umwelt ist mir dabei total Egal
– Ausserdem lasse ich mich von „Fachpersonal“ im Laden beraten und über den Tisch ziehen, trotzdem fühle ich mich dabei bestens beraten.
– Und ich bezahle gerne für Dinge die ich eigentlich nicht brauche.
@Niranda: Ein paar kleine Schrauben statt alles zu verkleben würde da schon reichen. Verkleben scheint aber nicht nur günstiger, sondern auch lukrativer zu sein. Selbst wenn man so was mal auf bekommt, muss man meist unnötige Gehäuseersatzteile neu verkleben. Und die müssen auch erstmal wieder irgendwo neu vergossen und über tausende km verschifft werden.
@Chris: so siehts aus.
Habe vor einiger Zeit ein Toshiba Laptop mit einem i5 und 8Gb RAM „geerbt“
Austrittstemperatur am Lüfter, gefühlt so heiß wie am Profi-Fön meiner Frau.
HWinfo bescheinigte dann auch eine CPU Temp. von nahezu 100°.
Geöffnet, zerlegt, komplett gereinigt, neue Leitpaste aufgetragen.
Austrittstemperatur nun gut „handwarm“ und CPU Temp etwa bei 60-65°
Wenn es denn wenigstens „faire“ Wegwerfprodukte mit ab Kaufdatum mindestens 2 Jahren Betriebssystemupdates und mindestens 3 Jahren Sicherheitsupdates sowie bei Akku mit weniger als 80 % Leistung eines neuen Akkus bzw anderem Fehler mindestens 2 Jahre Vorabaustausch ab Kaufdatum mit Reaktionszeit 1 Arbeitstag wären, könnten sie zähneknirschend toleriert werden. Diesem „fairen“ Wegwerfprodukt kommen die Produkte von Apple für EndkundInnen meines Wissens noch am nähesten.
@Niranda
Du hast das Gerät seit fast 2 Jahren, fährst den Akku ständig von 100 auf 0 und behauptest dass er 2% an Kapazität verloren hat. Das glaub dir keiner.
> „… bei Hardware-Problemen aber auch ein Fall für die Mülltonne …“
Sicher, wenn mir ein Bauteil abschmiert könnte ich es im Idealfall selbst tauschen. Das kostet aber und ist auch nur für Massenspeicher und RAM relevant. Was ist mit anderen Teilen wie WLAN Chips, CPU/GPU (sind immer BGA), Touchpad, Display Controller, mechanische Elemente wie Scharniere, Display/LCD, Backlight, etc pp?
Oder ich hole mir eine erweiterte Garantie, die Deckt dann auch Defekte usw ab. Gibt’s von Microsoft etwas vergleichbares zu AppleCare? Hat jemand Erfahrung mit Support von MS’s bei Premium-Geräten?
Einfach keine verklebten Wegwerfprodukte kaufen. Weder von Microsoft noch von Apple. Auch keinen verlöteten und verklebten Wegwerf-iMac.
Ich sitze gerade an meinem schlanken Lenovo Yoga 2 13, bei dem ich sogar eine weitere SSD dank unbesetztem Steckplatz einbauen konnte. Und das Lenovo-Gerät ist verschraubt und nicht verklebt.
@wpressy: „Je teurer und je „Edler“, um so mehr meist ein „Wegwerfprodukt“.“
Dies gilt weitestgehend nur für den Consumerbereich – für Thinkpad T-Reihe, HP Elitebooks, Dell Latitudes und Konsorten gilt (hoffentlich noch lange) zumeist etwas anderes. Dies gibt es aber dann nicht gleichzeitig in funkyfancy und flunderflach.
geht auch anders…
https://de.ifixit.com/Device/HP_Elite_x2