Super Mario Run: App Store-Liebling, keine weiteren Inhalte und ein paar Tipps

super-mario-runLange hat Nintendo seine Fans zappeln lassen, seit letztem Donnerstag ist es endlich soweit: Super Mario ist in 2016 angekommen und kann auf dem Smartphone gespielt werden. Besser gesagt auf dem iOS-Gerät, denn vorerst gibt es Super Mario Run nur auf dem iPhone und dem iPad. Die Android-Version soll nächstes Jahr folgen. Caschy hat Euch bereits einen ersten Eindruck dagelassen, nun gibt es auch von mir ein paar Worte zum Prinzessin rettenden Klempner. Der Start des Games war – wie soll es nach all dem Marketing seit September auch anders sein – fulminant.

Bereits am ersten Tag wurden 10 Millionen Downloads erreicht, damit bereits 4 Millionen Dollar umgesetzt. Interessant ist das Verhältnis zwischen Downloads und Umsatz deshalb, weil das Spiel zwar kostenlos heruntergeladen werden kann, die Vollversion gibt es aber erst nach einer einmaligen Zahlung. Bedeutet, dass rund 4 Prozent der Menschen, die das Spiel geladen haben, auch kaufen antippten und 10 Euro investierten.

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Mittlerweile soll das Game knapp 40 Millionen Downloads auf dem Buckel haben, eine Weile dürfte der große Anfangsdownload auch noch anhalten, an Weihnachten werden wieder zahlreiche neue Geräte genutzt, die dafür sorgen werden. Aber lohnen sich 10 Euro für die Vollversion überhaupt? Logischerweise habe ich blind zugeschlagen und bin mittlerweile etwas geteilter Meinung. Insgesamt, was das Spiel angeht. Denn es ist auch bekannt, dass es inhaltlich keine größeren Neuerungen geben wird, das Spiel ist in sich abgeschlossen. Keine neuen Level, keine weiteren Spiel-Modi.

Im normalen Spielmodus hat man sechs Welten mit je vier Leveln. Während man es relativ schnell schafft, das Game komplett durchzuzocken, sieht es mit dem Erreichen der Levelziele schon anders aus. Pro Level gibt es drei Münzsets, die man sammeln kann, mit jedem Set steigt die Schwierigkeit des Sammelns. Aber nicht nur das, hat man ein Set komplettiert, wird auch das Level anders gestaltet. Zwar meist nur geringfügig, aber genügend, um seinen gewohnten Lauf nicht beibehalten zu können.

Kann man sich für das Vervollständigen der Münzsets begeistern – bei mir schwankt es aktuell zwischen „will ich unbedingt schaffen“ und „sammel Deine Münzen doch selber“ – relativiert sich auch der vermeintlich geringe Spielumfang. Man muss bedenken, dass die Level nicht einfach so gestaltet sind, sondern exakt passen. So ergeben sich bestimmte Laufwege, die man perfektionieren kann – und muss.

Aber dann gibt es da auch noch Toad Rallye, den zweiten Spielmodus, der Euch mit anderen Spielern verknüpft. Die beiden Spielmodi ergänzen sich, dazu gleich mehr. Toad Rallye sorgt dafür, dass Toads in Euer Königreich kommen. Je mehr Toads Ihr habt, desto mehr Gegenstände und Gebäude stehen zur Verfügung und auch das Königreich wird größer.

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In Toad Rallye tritt man gegen Spieler aus aller Welt an, habt Ihr Freunde in Eurer Freundesliste, können auch diese als Gegner auftauchen. Die Rennen dauern eine bestimmte Zeit, ein Levelende an sich gibt es nicht. Wer am Ende mehr Münzen hat und Toads begeistern konnte, gewinnt und erhält die in dieser Runde gesammelten Toads von sich und dem Gegner.

Wirklich spaßiges Spielprinzip, das allerdings Tickets erfordert. Da es in Super Mario Run nur einen einmaligen In-App-Kauf gibt (der auch einen Schwung Tickets bringt), kann man diese nicht einfach so kaufen. Man muss sie sich erspielen. Funktioniert auf mehrere Arten, zum Beispiel beim Bonusspiel (alle 8 Stunden möglich, rotes Bonusspiel-Haus) oder am ?-Block (alle 6 Stunden).

Außerdem gibt es Tickets, wenn Ihr besagte Münzsets einsammelt. Für jedes Set 2 Tickets, diese sind dann aber meist auch hart verdient. Damit Ihr diese nicht umsonst ausgebt, hier noch ein paar Tipps, die Euch den Einstieg bei Super Mario Run erleichtern:

– Anmeldung bei MyNintendo: Das Spiel wird Euch sowieso auf die Nerven gehen, also könnt Ihr Euch auch anmelden. Geht auch via Social Network und bringt einige Vorteile. Ihr könnt so Missionen spielen und dadurch Münzen erhalten, die Ihr wiederum direkt auf der Bonusseite ausgeben könnt. Darunter coole Deko-Gegenstände wie eine goldene Mario-Statue – oder auch Tickets (und Münzen, die sollte man aber nicht kaufen). Außerdem erhaltet Ihr so Toad als Spielfigur.

– Zuerst die Pflicht, dann die Kür: Versucht nicht gleich zu Beginn so viele Toad Rallyes wie möglich zu absolvieren. Gewöhnt Euch erst an das Spiel, auch an die unterschiedlichen Level, diese tauchen in abgewandelter Form wieder in der Toad Rallye auf. Außerdem könnt Ihr so bereits die Gegner hochleveln, für plattgemachte Goombas oder Schildkröten gibt es dann mehr Münzen – in der Toad Rallye dadurch auch mehr Punkte, ein großer Vorteil.

– Münzsets sammeln: Münzsets sind wichtig, wissen wir bereits. Hier kann ich nur meine Erfahrung weitergeben. Man sollte die Level erst einmal genau anschauen, bevor man versucht die Münzen zu sammeln. So erkennt man recht flott den Weg, den man gehen muss und läuft dann beim Sammeln nicht Gefahr, an einer Stelle nicht mehr weiter zu wissen und einen falschen Weg zu gehen. Ab den zweiten Sets (lila) kann es außerdem sein, dass die Münzen nicht sichtbar sind und sich hinter Blöcken verbergen. Man kann dies recht gut an der Münzanzeige erkennen, zumindest falls man nach einer versteckten Münze eine einsammelt, dann sieht man, dass eine verpasst wurde.

– Toad Rallye: Ihr braucht jede Menge Toads, wenn Ihr Euer Köngireich ausbauen möchtet. Hier zählt nur die Gesamtzahl, die Farbe der Toads spielt nur für den Kauf von Gebäuden eine Rolle. Anfangs kann man also ruhig erstmal rote Toads sammeln. 118 Toad Rallyes habe ich mittlerweile bestritten, aufgefallen ist mir, dass die Gegner umso stärker sind, je mehr verschiedene Toad-Farben man mit ihnen gewinnen kann. Stehen nur rote Toads auf dem Spiel, sollte man zuschlagen, auch wenn der Gegner einen stärkeren Eindruck macht. Die anderen Farben könnt Ihr später immer noch ergänzen.

– Königreich ausbauen: Nutzt alle Bonusgegenstände, die Ihr angeboten bekommt. Klingt logisch, sollte man aber beachten. Im Shop gibt es Gebäude, die neue Spielfiguren freischalten oder eben Bonusspiele bringen. Legt Euer Augenmerk zuerst auf diese, bevor Ihr das Dekorieren anfangt. Manche Gebäude werfen auf Münzen ab, an diesen sollte es Euch aber eigentlich nicht mangeln. Bis auf die Bonusgebäude gibt es nichts zu beachten.

– Spaß haben: Wichtigster Tipp zum Schluss, lasst Euch von einem Game nicht nerven. Es klappt nicht wie gewünscht? Probiert es später noch einmal. Das wirkt oft Wunder, auch was das Absolvieren schwieriger Passagen angeht. Und lasst Euch das Game nicht von den viel zu einfachen Boss-Kämpfen madig machen, hier hätte ich mir echt mehr Herausforderung gewünscht.

So viel zu einem tieferen Blick in Marios Smartphone-Debüt. Ich war nach dem Release und dem Durchzocken erst ein wenig enttäuscht über den geringen Umfang. Aber da ich nun fleißiger Münzsammler bin und auch die Toad Rallyes durchaus ihren Reiz haben, wurde ich wieder umgestimmt. Nintendo hätte es sehr einfach gehabt, Tickets für Toad Rallye über In-App-Käufe zu verkaufen. Wird nicht gemacht, das finde ich großartig. Spielt man das Game komplett durch (alle Münzsets), sind die 10 Euro nicht viel, auch nicht, wenn man das Spiel mit großen anderen Spielen vergleicht.

Habt Ihr Super Mario Run schon gespielt? Was haltet Ihr von dem Spielprinzip mit 1-Button-Steuerung und dem Umfang? Ich war ja sehr skeptisch, halte es aber mittlerweile für eine bessere Lösung als man sie mit einem Touchscreen-Touchpad hätte anbieten können. Und das Game macht echt Spaß, man sollte es nur eben nicht mit Mario vor über 30 Jahren vergleichen.

https://itunes.apple.com/de/app/super-mario-run/id1145275343

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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11 Kommentare

  1. Ich persönlich hatte auch etwas mehr Spielspaß erwartet. Aber es stört dann meiner Meinung nach doch schon deutlich, dass man in den Level nicht einfach mal kurz zurück laufen kann.
    Bei mir flog das Spiel wieder runter. Wenn es mal irgendwann für 2-3 Euro im Angebot ist schaue ich es mir vielleicht wieder an, aber 10 Euro ist es mir in der Form aktuell nicht wert.

  2. Sind es wirklich 4 Prozent?

    „Bereits am ersten Tag wurden 10 Millionen Downloads erreicht, damit bereits 4 Millionen Dollar umgesetzt. Interessant ist das Verhältnis zwischen Downloads und Umsatz deshalb, weil das Spiel zwar kostenlos heruntergeladen werden kann, die Vollversion gibt es aber erst nach einer einmaligen Zahlung. Bedeutet, dass rund 4 Prozent der Menschen, die das Spiel geladen haben, auch kaufen antippten und 10 Euro investierten.“

  3. Fehler im letzten Satz:
    „Und das Game macht echt Spaß, man sollte es nur eben nicht Mario vor über 30 Jahren vergleichen.“
    *mit Mario sollte es heißen.

  4. @DominikC 100 / 10.000.000 Downloads * (4.000.000 Dollar / 10 Dollar) = 4 %, sollte hinhauen oder nicht?

  5. Hab’s längst wieder deinstalliert. Armseliges Spiel. War den überteuerten Preis und den Hype nicht wert. Lieber nochmal Rayman spielen, das ist um Welten besser.

  6. In meinem Umfeld haben es auch alle wieder gelöscht. Großer Hype, große Enttäuschung.

  7. Stimme der Rezension zu: Der Spielspaß kommt mit dem Münzensammeln. Mir war und ist es die 10-Euro (Gutscheinkarte von Ostern) wert.

    @Elknipso Du kannst ja zurückgehen! Einfach oben auf die Seifenblase, kostet dich zwar ein Level-Leben, aber davon hat man in der Regel genug.

  8. 10 Euro sind eigentlich nicht viel aber mir dann doch zuviel für das Spiel. Das Geld habe ich bei nem Zelda-Clone wie Oceanhorn sofort ausgegeben. Aber Super Mario Run nehme ich mit wenn es mal im Angebot sein sollte, wenn nicht dann nicht. Ich bin mir sicher für die Hälfte hätte man mehr Umsatz generiert.

  9. Bin schwer enttäuscht von BigN die als Riese wieder ihrer Sturheit deutlich zeigen. Mag sein, dass es kurzzeitig Geld bringt – aber auf Dauer schaden solche Games mehr den Marken, was Nintendo ja eigentlich verhindern möchte.

    Bin froh, dass Apple-Nutzer das Versuchskaninchen war 😀

  10. Wirklich ein gelungenes Spiel, Nintendo-Feeling auf dem iPhone, süße Grafik, liebevolles Leveldesign, perfekt für zwischendurch. Die 10€ ist das locker wert, dafür verzichte ich gerne auf drei Kaffee.

  11. Sascha Ostermaier says:

    @Michael: Inwiefern soll das Game Nintendo schaden? Das Ganze als in sich geschlossenes Game zu bringen, also so wie es auf den Cartridges in der Regel auch der Fall ist, ist eigentlich ideal. Kostet keine weitere Entwicklung und bringt jede Menge Kohle.

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