Stasibook: Ist dies der echte Name deines Freundes?
Aufregerthema? Vielleicht. Facebook fragt euch neuerdings aus, ob eure Freunde auch mit ihrem echten Namen unterwegs sind. Häh? Jau, ein kleines Fenster ploppt auf und erfragt, ob die Person auch ihren richtigen Namen verwendet. Ich selber bin ja mit Klarnamen unterwegs, allerdings gibt es Menschen, die wollen dies aus verschiedenen Gründen ist. Nun hat Facebook allerdings eine Klarnamen-Konvention, die Phantasienamen ausdrücklich verbietet.
Und wer weiss: vielleicht bekommen Falschnamen, die oft als Falschname gemeldet wurden eine kleine, freundliche E-Mail, die verlangt, dass man doch bitte den richtigen Namen verwenden soll. Klar ist: Man ist freiwillig bei Facebook. Es ist eine Firma, kein gemeinnütziger Verein. Die Sache mit den reellen Namen sind halt Facebooks Regeln – aber Kontakte bitten, Namen zu verifizieren ist schon irgendwie eine Sauerei, oder? „Guten Tag! Haben Sie Freunde mit Fakenamen versteckt?“ (danke an Paul und Benjamin für den Screenshot und die Infos!)
Was haben denn hier alle aufeinmal mit den Klarnamen? Bei G+ Skandal, bei FB finden es alle gut? Ich habe auch nen Fantasienamen, dafür nen echtes Foto. Die Leute, die ich da als Freunde habe, habe ich zu 99% im echten Leben mindestens einmal schon gesehen und die wissen wie ich heisse. Reicht doch auch. Viele meiner Kollegen sind auch unter fremdem Namen unterwegs und irgendwie können wir uns trotzdem über FB verständigen.
Hat mit der beschworenen Ehrlichkeit hier in den Kommentaren auch nix zu tun…
Fazit: Unnötige Aktion!
Nun, es kann auch einen realen Grund geben.
Ich selber habe ein Profil, das ich erstellt habe als die Seiten noch nicht in der aktuellen Form verfügbar waren. Ist halt schon länger her 🙂 Zu diesem Profil kommen ständig neue Freunde hinzu -> da Mitgliedern ja immer die Freunde der Freunde vorgeschlagen werden, steigt dies exponentiell.
Für mich angenehmer Nebeneffekt: Freunde kann man zu Veranstaltungen einladen, Fans nicht.
Aber: Ich habe es mal getestet: Mein „Fake“Profil hat nun auch Zugriff auf die ganzen privaten Daten / Bilder, die eigentlich nur für Freunde sein sollten. Ich habe das mal getestet: fast alle Profilseiten, die von meinem echten Profil aus nicht zugänglich waren, stehen dem „Fake“ Account gegenüber sperrangelweit offen.
Natürlich könnte man das verhindern, wenn man die diversen (neuen) Gruppen nutzt – aber das machen halt die wenigsten.
So wird der unbedarfte Nutzer in Zukunft vor solchen Privatsphären-Fallen geschützt.
Und melden sich einige mit Fantasienamen an? Die meisten wollen wohl nicht, dass die „falschen“ Leute Sie finden. Warum sperren sie dann nicht einfach das Profil für alle außer die engsten Freunde? Nur weil jemand ein Profil auf FB hat, wird keine Personalabteilung / Nachbar / Schüler / Lehrer irgendwelche Schlüsse ziehen …. Aber statt dessen lässt „DonaldDuggie“ sein Profil sperrangelweit auf, und über gemeinsame Bekannte und seine nicht geschützten Bilder finde ich Ihn dann doch… nunja.
Das ist doch heuchlerisch. Facebook kennt eh den Klarnamen von 99% seiner Nutzer, die Calo Klupo heiße. Denn die meißten Calo Klupos haben sich mit einer E-Mail-Adresse angemeldet, die bei Hans Schmidt mit dem Namen Carlo Heinz im Adressbuch stehen. Und damit weiß Facebook, dass Nutzer Calo Klupo Carlo Heinz heißt. Wozu laso diese scheinheilige Fragerei?!
Die Frage „Ist dieser Freund ein realer Kontakt, den du persönlich kennst?“ finde ich sinnvoller. Fake-Profile auszusortieren kann nur nützen.
Aber Pseudonyme zu verbannen dürfte wenig Sinn machen. Allerdings scheint es Facebook darum auch nicht zu gehen.
Wie man in seinen „Allgemeinen Kontoeinstellungen“ sehen kann, kann man den Anzeigenname / Pseudonym beliebig wählen. Nur der Nutzername muss eben intern real sein.
Finde ich vernünftig.
Bei Facebook ist man nicht der Kunde, sondern das Produkt, das verkauft wird.
Wer immer noch bei Facebook ist, der tut mir echt leid. Wie kann man nur sein ganzes Leben, seine Daten, seine Identität einem profitgierigen, intransparenten, nichtdemokratischen, nichtöffentlichen Konzern anvertrauen.
Inzwischen gibt es wirklich gute Alternativen wie beispielsweise http://friendica.com/ oder auch http://diasporaproject.org/ , wo einem selbst die eigene Identität noch gehört und man die volle Kontrolle über seine Daten behält.
Auch wenn da (noch) nicht alle meine Freunde sind, das freie Internet ist groß genug, um auch neue Leute kennenzulernen. Und die sind dann, weil abseits des Mainstreams, sowieso viel interessanter, wodurch dann auf Dauer sowieso beständige, produktive und erfüllende Verbindungen entstehen.
„Nur weil jemand ein Profil auf FB hat, wird keine Personalabteilung / Nachbar / Schüler / Lehrer irgendwelche Schlüsse ziehen ….“
Das glaubst du wirklich?
Aber natürlich werden Profile von „Dritten“ genutzt.
Vor kurzem wollte die Schufa z.B. aus den Informationen der Nutzer entsprechende Schlüsse ziehen, musste aber zurückrudern.
Gute Sache. Facebook ist das wichtigste Identitätssystem. Anonyme oder pseudonyme Systeme gibt es genug, soll man doch die nutzen, wenn es einem nicht passt. Anonyme oder Pseudonyme bei Facebook wollen ein funktionierendes System nutzen, aber die eine Sache, die für das Funktionieren notwendig ist, selber nicht beitragen. Schmarotzer halt. Außerdem verschwinden so hoffentlich die Heerscharen von Social-Media-Agentur-Accounts.
Was soll man nun davon halten, wenn FB einem konkret auffordert ein Fehlverhalten eines „Freundes“ zu verpetzen?
Der Fakenamen-Freund hat gegenüber Facebook einen falschen Namen angegeben. Diese Tatsache möchte ich nicht werten und ich möchte auch nicht von FB dazu aufgefordert werden. Das ist eine Sache zwischen Person Fakename und Facebook und es geht mich NICHTS an. Letztlich setze ich mich über die Namenswahl meines „FB-Freunds“ hinweg und entscheide für ihn; der wird sich sicher freuen (Auch wenn ich anonym bin).
Sollte FB nun die Fakenamenperson kontaktieren und/ oder dessen Account sperren, dann kann sich dieser denken, dass wohl seine GUTEN FB-Freunde nicht so gut sind.
Warum bleibt eigentlich der Melder anonym? Ist ja ein Level mit Fakename.
@Bodo: Wenn das Profil „von außen“ nicht zugänglich ist, wird dir keiner einen Strick drehen nur weil Du bei FB einen Account hast. Wenn ich Bodo Müller suche, und finde, aber nur ein leeres Profilbild und überhaupt keine Angaben, dann ermöglicht das keinem Einblick in irgendetwas. Das ist auf jeden Fall sinnvoller als sich bei FB als BoDmuller anzumelden und alle Scheunentore aufzulassen. m2c
Es wäre doch viel schlauer von Facebook gewesen eine eingeschränkte Möglichkeit anzubieten, die Kontakte zu editieren. Beispielsweise Klarnamen und Spitznamen individuell hinzuzufügen. Da könnten sie ihre Informationen auch bekommen und es wäre nicht so penetrant. Und alle User würden sich wieder über neue Features freuen (die beispielsweise den Sync oder die Übersichtlichkeit oder whatever verbessern könnten)
@Heiko
Ich finde bei diesen offensichtlichen Fake-Accounts aber immer wieder witzig, wie die Qualitätspresse darauf reinfällt. Das möchte ich nicht missen. 😉
Mir gefällt aber diese Blockwartmentalität nicht. Meine Freunde kennen mein Pseudonym. Das muss reichen. Mit Petzen will keiner spielen. Außerdem sind doch diejenigen, die sagen, dass man da nicht angemeldet sein muss, die ersten, die sich verwundert die Augen reiben und einen als Verschwörungsspinner abtun, wenn man sich daran hält. my 2¢
@THO
Dem ist doch so, siehe mein Kommentar weiter oben.
Bedenkt bitte, wie sehr Google+ vor 1 Jahr noch gehyped wurde, und wie sehr die Klarnamenspolicy den Leuten damals relativ am Arsch vorbei ging…
@Picki
Ja, verstehe was du meinst. Es ist auf jeden Fall sinnvoll das Profil nicht zugänglich zu machen. Doch wenn Facebook den richtigen Namen hat haben ihn auch Dritte, so ist halt deren Geschäftsmodell, darüber sollte sich jeder Facebookuser im klaren sein.
Da finde ich dies hier im wahrsten Sinne aufregender:
http://www.focus.de/politik/deutschland/chip-online-exklusiv-bundestag-beschliesst-meldeaemter-duerfen-persoenliche-daten-herausgeben_aid_778243.html
Kann hier von einem Resultat dieser Aktion aus meinem Freundeskreis berichten.
Die Person war mit einem Namen wie Jür Gen unterwegs. Dann wurde wohl einigen Leuten dieses Fenster eingeblendet.
Jedenfalls wurden die flinken Facebook Datenrevidierer aktiv und machten sich auf die Suche nach dem richtigen Namen. Da der Jür Gen seine Mutter vermerkt hat, wurde also angenommen, dass der Nachname der Mutter auch Jürgens Nachname sein muss.
Nun ist es aber so, dass Jürgens Mutter Renate Müller heisst. Also heisst der Jür Gen nun von Facebook korrigiert Jürgen Müller. Was aber so nicht stimmt. Nach der Scheidung nahm Jürgens Mutter wieder ihren Mädchennamen an. Jürgen heisst aber eigentlich Kaufmann. Spannend ist nun, dass Jürgen den Namen nicht mehr selber ändern kann…
To be continued…
@Thorsten Lange,
Ja, schlimm, habe gestern schon mal darauf Bezug genommen:
http://stadt-bremerhaven.de/relationbook-me-singles-bei-facebook-finden/#more-29562
Das gehört aber alles zusammen, ein weiteführender „Nutzen“ kann leicht über geeignete Verknüpfungen generiert werden. Facebook ist da nur ein möglicher Baustein.
Ich sehe das etwas anders, wer unter einen „Künstlernamen“ auftritt sollte dies auch angeben müssen das dies kein realer name ist bzw. soll hierfür eine Gruppe bilden. Wenn man mal bedenkt wie viel geistlose Nervensägen mit irgendwelchen Phantasie Namen dort unterwegs sind und teilweise beleidigende Kommentare abgeben müsste viel härter durchgegriffen werden. einige sehen Facebook gar schon als Dating Plattform an und meinen gar nur weil sie mal bei RTL auf möchtegern Supertranse aufgetreten sind, ich sag nur „Lady Gaga doofheitsverschnitt“, bilden die sich ein ein Superstar zu sein. Facebook wird immer mehr zum Assi Portal.
Wenn ich mir anschaue, wie die Leute mit Pseudonymen ankommen aber dann jeden Mist auf Facebook posten…
Und das sind in meinem Bekanntenkreis die Leute, die Ixquick statt Google verwenden weil sie Angst davor haben ausspioniert zu werden. Facebook ist aber beim Surfen immer in einem Tab offen…
Inzwischen hab ich Leute in der Freundesliste, von denen ich auf den ersten Blick nicht mehr weiß wer sie sind („Herp Derp mit entsprechendem Bild“). Das nervt einfach tierisch, daher würde ich wohl auch antworten. Ich bin selbst auch mit Klarnamen auf Facebook, poste dort aber so gut wie nichts, like nichts etc. und es läuft maximal in einem eigenen Browser im privaten Modus (vllt einmal im Monat?) die bessere Variante.
@Harry
„Ich sehe das etwas anders, wer unter einen “Künstlernamen” auftritt sollte dies auch angeben müssen das dies kein realer Name ist.“
Umsetzbarkeit vorausgesetzt ist der Vorschlag nicht verkehrt und gäbe anderen Nutzern eine sinnvolle Info. Aber das würde Facebook nicht wollen (mit Spitznamen anmelden, darum geht es) weil die Daten dann im Weiterverkauf nichts wert sind.