Spracherkennung: Umgangssprache wäre doch toll, oder?

Kleines Zukunftsthema mal wieder. Spracherkennung ist ein uralter Hut. Doch was fehlte bislang? Richtig – semantische Intelligenz, also das Erkennen von Zusammenhängen. Für uns als Mensch sicherlich easy, für den Computer immer noch schwer.

Dr. Bernd Schönebeck (Hirnforscher, Psychologe und KI-Entwickler) hat nach vielen Jahren Forschung eine technische Lösung gefunden, wie man einen solchen Sprachverarbeitungsprozess emulieren kann. Sein Unternehmen, die Cognesys GmbH, ist ein SpinOff der RWTH Aachen. Ihr System wird bereits bei der Automatisierung von Supportanfragen (z.B. Telekommunikationsunternehmen, Fotodienstleister), bei der vollautomatischen Auswertung von Umfragen (z.B. zur Kundenzufriedenheit) oder bei der Steuerung mobiler Roboter eingesetzt.

Die Interactive Pioneers aus Aachen haben daraus nun eine Demo-App für Android gebaut, mit der Sprache gelernt werden soll. Wohlgemerkt, es handelt sich um keine finale App, sondern um eine Demo, die aus eurer Sprache lernen soll. Statt den bisherigen Ja. Nein. Eins. Fünf. Ja-Befehlen, die man sonst dem Computer diktierte, soll nun echte Umgangssprache zu Wort kommen.

Ein ziemlich cooles Ding, wenn auch erst ein kleiner Schritt auf dem Weg zur nahtlosen Kommunikation mit unserem digitalen Gegenüber. Umgangssprachlich gesteuerte Anwendungen, intelligente Spiele und vieles mehr sind denkbar. Übrigens: die Interactive Pioneers verlosen unter den Teilnehmern des Tests kein iPad. Mal was anders. Ein ASUS Eee Pad Transformer Prime. (via)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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10 Kommentare

  1. Naja, wenn ich ehrlich bin…
    …Umgangssprache mag ja noch möglich sein, aber den heutigen Jugendslang wird so schnell keine Maschine verstehen. Zumal sich dieser stndig wandelt und kaum ein jugendlicher noch einen „graden“ Satz herausbekommt; diese Beobachtung kann man mittlerweile sogar schon in der Schriftform entdecken.

  2. Eine semantische Spracherkennung, die auch Umgangssprache und Dialekte versteht… GEIL!!!

    Aber diesen Jugendslang von „Atzen“ und „Ghettobitchez“,
    ne, das muss nicht sein, die sollen wie jeder andere auch erstmal vernünftiges Deutsch lernen…
    Danach können wir weiterbabbeln… 😉

  3. Na die ganzen neuen Wörter müsste man schon mit der Zeit erlernen, aber da reagiert die Engine sehr intelligent wenn sie so etwas bekommt. Grob erklärt funktioniert das mit Schubladen und die neuen Wörter kommen einfach in die gleiche Schubladen mit den gleichen Eigenschaften wie das originale Wort. Übrigens ist die Lösung grammatikalisch unabhängig was schon einmal die meisten SchulhofGangster abfängt 😉

  4. Das Programm muss einfach grundsätzlich so Worte wie „Öhm“, „Ähm“, „Ja“ oder „Ey“ und ähnliches rausfiltern^^

  5. Es filtert sogar deine Lebensgeschichte raus wenn diese Info für die App nicht relevant ist 😉

  6. Ist nur umganghssprachliches Hochdeutsch gemeint oder gehen auch Dialekte?

  7. Ein Dialekt wäre wie eine andere Sprache zu behandeln. Wenn die relevanten Informationen in dem Dialekt trotzdem hochdeutsch zu erkennen sind, käme die Engine damit klar. Das Problem wird aber schon der vorgelagerte Spracherkenner sein, der mit dem Dialekt nichts anfangen kann.

    Damit ist also hochdeutsch gemeint aber eben keine Maschinensprache wie „Berlin, 22.3. bis 23.3. zwei Personen“ sondern „Hallo, ich würde gern mit meiner Freundin in Urlaub fahren nach Berlin, daher brauchen wir ein Zimmer für zwei vom 22.3. für einen Tag“. So was soll am Ende funktionieren. die 3 Relevanten Informationen holt er sich dann aus dem Satz durch das semantische Verständnis. Ein schöner Stolperstein war z.b. das wort „Buch“ … mir ein Zimmer. Im Sinne eines Hotel kontext ist damit buchen gemeint aber „dumme“ Engines wie Siri würden nur ein Buch zum Lesen erkennen.

  8. Craig Morris says:

    Es heißt trotzdem auf EN „HoTEL“, nicht HOtel. (Es heißt auch auf EN BerLIN und nicht BERlin.)

  9. ah als ich umgangssprache gelesen hab, dachte ich es ist mundart/dialekt gemeint. super, der typ redet doch standarddeutsch – also klar er redet nicht schriftdeutsch, aber so besonders große innovation ist die app doch jetzt wahrlich nicht!

  10. coriandreas says:

    Was ich klasse fände: Flüster-Modus oder Flüstererkennung. Klar, wird auch dauern, hoffentlich aber nicht erst, wenn der Gedanken-Controller bereits serienreif ist;-) Meine Schätzung für Umgangssprache, meiner Meinung auch eine Art Dialekt – bei Aldi-Angebot: 2014, Flüstererkennung 2015.

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