Spotify flickt Downloadify-Lücke notdürftig

Heute morgen berichteten wir hier von Downloadify. Diese Erweiterung für Google Chrome sorgte dafür, dass man sämtliche Songs von Spotify über die Web-Oberfläche auf den heimischen Rechner herunterladen konnte. Mein Rechtsverständnis spricht hier nicht mehr von Grauzone, sondern von Illegalität. Innerhalb weniger Stunden hat Spotify das Loch gestopft und somit das Herunterladen mit der Erweiterung erst einmal unmöglich gemacht, wie auch einige Leser mitteilten.

Spotify-Logo

Aussage eines Lesers: „Das grundlegende Problem ist keineswegs behoben. Das Einzige, was sich geändert hat, ist, dass die Streams nun auch in Chrome (bzw. genauer: WebKit-basierten Browsern) statt über HTTP über RTMP transportiert werden. Statt des HTML-5-audio-Elements und HTTP-Streams wird nun Flash und ein proprietäres Protokoll genutzt. Übrigens signieren die Spotify-Server nach wie vor Anfragen nach HTTP-Streams und in einigen Browsern werden sie auch noch genutzt. Auch in Chrome kann man sie durch geringfügige Anpassungen weiter nutzen, doch ich verzichte an dieser Stelle mal auf eine Anleitung, da dadurch auch die Download-Erweiterung wieder funktionieren würde.“

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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22 Kommentare

  1. Jonathan says:

    Vorbildlich, auch wenn der Patch nur temporär ist. Andere Unternehmen hätten in ein paar Wochen mal reagiert.

  2. naja aber die schnelle Reaktionszeit war ja nicht für den Kunden sondern für den eigenen Geldbeutel gut. Aber natürlich auch absolut nachvollziehbar und in Ordnung.

  3. Naja das ist nen bisschen was anderes. Geht ja schließlich um ihr Geld 😉

  4. Versteh nicht warum man überhaupt noch versucht Musik herunterzuladen. Sind wir mal ehrlich 10 € im Monat für einen Preium Account bei dem du dir sogar offline Musik zusammenstellen kannst. Früher hab ich für CDs mehr ausgegeben. Und heute stehen die im Regal und stauben ein.

    Bin auf jeden Fall ein begeisterter Premium User. Super Dienst

  5. @Swen, mal ehrlich… ich habe schon genug monatliche Ausgaben. 10€ sind mir für dieses Angebot einfach zu viel.

    Ich habe nie so viel Geld für Musik ausgegeben und werde es auch nicht tun.

  6. @Swen
    Ich bin Premium User und zahle gerne. In meinem Auto mit tollen Navi-Bildschirm, Drehrad in der Mittelkonsole und Lenkradtasten brauche ich jedoch MP3. Ich könnte zwar auch den Line-In mit meinem iPhone nutzen, aber das wäre doch ein ergonomischer Rückschritt. Die Autohersteller fangen ja langsam an Spotify tief zu integrieren. Nur soll ich mir deswegen ein neues Auto kaufen? Spotify sollte mal ne preiswerte Box anbieten, damit ich mein iPhone and den CAN-Bus des Autos (für Tastensteuerung) anschließen kann und Audio mittels Klinke oder besser drahtlos mittels A2DP übertragen kann. Solange das nicht geht, „besorge“ ich mir meine MP3s. Und ich sehe auch nicht ein, dafür nochmal zu bezahlen.

  7. @Swen
    du solltest dich evtl. mal fragen, wieviel die Künstler, deren Tracks du streamst von den 10€ bekommen. Ich bevorzuge den Albenkauf, vorzugsweise für paar €uros mehr mit Vinyl, CD und DigitalDownloadCode. Jeder soll die Services nutzen wie er möchte, aber auch auf klassischem Wege ist man nicht eingeschränkt (z.B. Musik aufs Handy/ Mp3-Player), da man mehr fürs Geld bekommt.

  8. @caschy: Also erstmal finde ich dein Rechtsverständnis ist in dieser Hinsicht ein wenig sehr… äh… sagen wir… flexibel. Ist ja nicht so, als gäbe es hier nicht genug Hinweis auf Software um Webradio-Streams mitzuschneiden… oder YouTube-Downloader… oder ähnliches. Von irgendwelchen (nicht eigenen) Promo-Aktionen für irgendwelchen Cloud-Speicher rede ich da nichtmal… Ja, Spotify schadet sowas deutlich mehr als YouTube, sowas kann Spotify sogar ruinieren, was sehr schade wäre. Aber für ein „Rechtsverständnis“ sollte das erstmal keine Rolle spielen, genauso wenig, das das „mitschneiden“ eine rechtliche Lücke ausnutzt und dieses Downloadify halt eine technische Lücke… soviel erstmal dazu.

    Wie grad schon angedeutet, kann solch eine „Lücke“ Spotify in kürzester Zeit ruinieren und sogar Einfluss auf den gesamten Streaming-Bereich haben. Denn wenn ein Anbieter, wie eben Spotify, nur die Rechte erworben hat, die Musik zu streamen, dann aber Downloads für quasi Jedermann möglich sind, ist das ggf. für die Anwälte der Rechteinhaber ein mehr als gefundenes Fressen und wird sich auch in den nächsten Vertragsverhandlungen bemerkbar machen können. Daher ist es gut, das diese Lücke so schnell – zumindest notdürftig – gefixt wurde. Aber effektiv muss da natürlich mehr passieren, damit sowas künftig schlicht auf einfachem Weg unmöglich ist. Ich komm auch heute noch nicht drum herum, mir recht viel Musik zu kaufen (manchmal digital, manchmal auf CD), da einige Genres einfach auf Diensten wie Spotify nach wie vor sehr unterrepräsentiert sind, allerdings reicht für 90% meines täglichen Musikbedarfs Spotify ganz hervorragend. Ich kann es auch mobil in guter Qualität nutzen – es gibt also auch für mich keinen Grund mehr, die dort vorhandene Musik nochmal zusätzlich auf meine Festplatte zu knallen, weder legal und erst recht nicht illegal bezogen. Wer diese Extension wirklich nutzt, sollte sich fragen, wozu er das eigentlich tut. Obs wirklich einen Bedarf gibt, die Dateien unbedingt auf der Platte zu haben, wo er doch per Spotify eh jederzeit Zugriff darauf hat…

  9. Verhindern kann man das eh nie, man kann’s nur für Noobs komplex gestalten, halt so lange, bis wieder einer ein 1-Klick-Tool baut. Aus dem Stehgreif wüßt ich mindestens noch zwei simple wege, wie man die Daten speichern könnte.

    Unter der Vorraussetzung, dass man die so bezogenen Daten nicht weiter gibt, wüßt ich nicht, was groß falsch/illegal dran sein sollte. Ich zahle ja, dass ich im Prinzip 24/7/365 Musik hören könnte, was spricht also dagegen, sich die Bandbreite (gerade mobile) zu sparen?

  10. @Swen:
    Ich sehe es so, 10 Euro je Monat, 120 im Jahr. Was, wenn in 10 Jahren Spotify dicht macht? 1200 Euro ausgegeben und ich habe nichts davon. Und ja, ich höre sogar noch CDs die bereits 20 Jahre alt sind. Für den gleichen Preis habe ich in 10 Jahren etwa 120-240 CDs gekauft, die ich weiter hören kann.
    Klar, jeder nach seinem Geschmack, verstehen kann ich den Hype allerdings nicht.
    Für mich wäre Spotify erst dann eine Möglichkeit, wenn ich zumindest eine bestimmte Menge herunterladen kann und auch nach dem Abo hören kann. Meinetwegen mit digitalem Wasserzeichen um ein verbreiten zu unterbinden.

    @topic:
    Tja, kaum geht es um deren Geldbeutel (nicht nur dieser hersteller ist gemeint), geht es rasend schnell. Was das mit dem Rechteverständnis soll, versteh ich auch nicht. Es wird mitgeschnitten. In meinen Augen ist es eine Grauzone. Zumidnest für den Konsumenten. Für den Anbieter mag es anders aussehen, allerdings denke ich, daß die Content-Mafia das nicht so eng sehen wird, denn Spotify will ja nicht Downloads anbieten und zahlt ja auch fleißig für die Lizenzen.

  11. Was gibt es denn für ein Problem mit Caschys „Rechtsverständnis“ ?
    Sehe das genau so. Wenn man sich einen Streamingdienst aussucht und keinen Downloadshop, dann ist das speichern/mitschneiden eben ein Bruch der Bedingungen, auf die man sich eingelassen hat. Wenn Ihr die Musik behalten wollt, gibts doch genug Anbieter, die euch erlauben alles zu behalten. Nur weils geht ist es doch nicht legal.
    Bitte nicht enggegriffen fühlen, möchte eigentlich nur verstehen wie Ihr das mein.

  12. Was soll der Quatsch, ich könnte doch genauso den Ausgang auf mein Kassetten-Deck legen und 24/7 alles mitschneiden wenn mir danach ist. Oder die eigene Soundkarte mitschneiden oder oder..das Modell Spotify aber ist, dass ich den Mist doch gar nicht mehr mitschneiden (sagen wir einfach besorgen) muss, sondern einfach überall Spotify einschalte.
    Ich sehe dadurch keine Gefahr durch das Modell. Wenn die jetzt voll auf den ganzen DRM Scheiß abgehn ist es in wenigen Wochen wieder so „OMG die Leute können unseren Kram ja immernoch iwie hören, wir müssen es beschneiden“ und das halte ich für gefährlicher am Ende..Raubmordtotschlag-Kopien kann man nicht aufhalten, wer sie will bekommt sie immer meine Fresse wann wird das mal allen klar..

  13. @ja da gebe ich dir recht, nur fair ist sowas nicht.

  14. Zurück in die Steinzeit für ein paar heruntergeladene Dateien … Und genau solche Erweiterungen bringen uns dan Diskussionen über DRM in HTML 5. Ich meine man bezahlt gerade mal 5 Euro für das Streaming-Angebot und kann dafür so lange Musik hören wie man möchte. Das kann doch echt nicht zu viel verlangt sein. Wer die Dateien auf der Platte haben möchte muss eben wieder auf die üblichen Kanäle zurückgreifen und die Titel einzelnd kaufen (Was definitiv teurer wird).

  15. @Akkarin, man kann eben nicht solange hören wie man möchte, wenn die Bandbreite nicht reicht. Angenommen, z.b., 1&1 macht auch eine Drosselung aber keinen Deal mit Spotify, dann läuft’s im Zweifel drauf hinaus, dass man wieder mehr zahlen muß.

    Persönlich stört mich das nicht, ich zahle nicht für online Medien, die mir dann nicht gehören.

  16. Ich bin Premiumuser, zahle die 10€ gerne und werde das auch weiterhin tun, aber ich will die Musik auch per USB in meinem Auto hören! Außerdem finde ich die Spotify App für Android nicht so genial, die Windows App jedoch ist genial.
    Also würde ich meine Lieblingsplaylisten runterladen und privat in meinem Auto hören. Wo ist das Problem?

  17. Da ich beruflich mit vielen Mietwagen unterwegs bin, von NewBeetle bis 5er BMW, versteh ich euer Problem mit dem Abspielen im Auto nicht?!

    Per Bluetooth Kopplung kann ich meine Playlists bequem starten, pausieren oder weiterschalten, mindestens hat man meist einen AUX Anschluss.

    Reicht das nicht?

  18. “ Mein Rechtsverständnis spricht hier nicht mehr von Grauzone, sondern von Illegalität.“

    So so dein Rechtsverständnis…
    Was hat denn dein Rechtsverständnis damals bei Aufnahmen von Liedern aus dem Radio auf Kassette gesagt?

  19. @Mike: Full ACK. Ich wollte mit meinem (im Startbeitrag zitierten) Kommentar auch nicht darauf hinaus, dass Spotify noch mehr DRM einbauen sollte, sondern darauf, dass eben das am Ende nichts hilft und durch die Gängelung aller Benutzer sogar kontraproduktiv ist.

    Es dreht sich am Ende alles um die Verfügbarkeit von öffentlichen Downloadern – sind die nicht verfügbar, können die wenigen Privatkopien, die sich einige wenige Benutzer von Hand oder mit eigenen Clients ziehen, Spotify und den Labels relativ egal sein. Spotify muss aber – schon um seinen vertraglichen Pflichten nachzukommen – vermutlich reagieren, sobald jemand so eine Erweiterung veröffentlicht. Dann kann die Webanwendung so angepasst werden, dass dieser spezifische Downloader nicht mehr funktioniert. Das grundlegende Problem lässt sich aber schlicht nicht dauerhaft beheben – DRM wird immer Broken-by-Design sein.

    Inzwischen wurde der Web-Client übrigens nochmals angepasst – nun wird *immer* RTMP verwendet, völlig unabhängig vom eingesetzten Browser. Der komplett Flash-freie Spotify-Web-Client rückt dabei leider weiter in die Ferne, mich würde nicht wundern, wenn die Spotify-Server bald keine HTTP-Stream-URIs mehr signieren würden.

    > Aus dem Stehgreif wüßt ich mindestens noch zwei simple wege, wie man die
    > Daten speichern könnte.
    Klar, das ist absolut problemlos möglich, sowohl über HTTP (solange die Server das noch zulassen) als auch über RTMP – und es lässt sich, wie erwähnt, auch nicht verlässlich verhindern.

  20. Genau so wenig illegal wie von Radio auf Kassette oder TV auf Videokassette. Was läuft, darf ich für mich auch aufnehmen.

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