Segway Power Station Cube 2000 im Test: Powerstation durch und durch

In einigen Haushalten konnten sie mittlerweile einziehen und irgendwie scheint die Produktion solcher Geräte auch noch lange nicht abzuebben. Die Rede ist von Powerstations, also den großen Akkupacks, die vor allem fürs Camping, aber auch viele andere Einsatzbereiche geeignet sind. Zu Jackery, Bluetti, EcoFlow und Co. gesellt sich nun ein weiteres namhaftes Unternehmen: Segway. Mit den neuen Stationen Cube 1000 und 2000 will der Hersteller, den man sonst vor allem von seinen fahrbaren, elektrischen Untersätzen kennt, einen weiteren Elektro-Bereich mit seinem Portfolio abdecken.

Segway hat mir den großen Cube 2000 für einen Test daheim zukommen lassen. Den Vergleich zwischen beiden Modellen könnt ihr hier im Detail betrachten. Vorab greife ich hier einmal auf den Text zur Vorstellung der neuen Geräte von Caschy zurück, der im Grunde schon einmal die wesentlichen Eckpunkte zusammenfasst:

Diese Serie umfasst zwei Modelle, den Segway Cube-1000 mit 1 kWh und den Segway Cube-2000 mit 2 kWh Kapazität. Darüber hinaus wird der Segway Cube-BTX-1000 als unabhängiger, erweiterbarer 1-kWh-Akku auf den Markt kommen. Ebenso wurden das Segway Solar Panel SP100 (100 W) und das Segway Solar Panel SP200 (200 W) vorgestellt. Die Geräte verfügen über ein stapelbares, modulares Batteriedesign, das die nahtlose Ergänzung von bis zu fünf Batteriemodulen (separat erhältlich) ermöglicht, die jeweils 1 kWh Energiespeicherung bieten. Diese Konfiguration deckt eine Vielzahl von Szenarien ab, von der persönlichen Nutzung bis hin zur Deckung des Energiebedarfs eines Hauses.

Die Segway Cube-Serie verfügt über eine Ausgangsleistung von 2200 W Wechselstrom. Insbesondere passt das Produkt die Stromversorgung angeschlossener Elektrogeräte intelligent an, um eine Überlastung zu verhindern. Darüber hinaus unterstützen die Batteriemodule Geräte mit einem Stromverbrauch von bis zu 4400 W.

Im Hinblick auf Qualität und Zuverlässigkeit verwendet die Segway Cube-Serie die Magnesiumlegierung AM60B als Skelettschale, die einen robusteren äußeren Schutz für das Produkt bieten soll. Darüber hinaus werden UL-zertifizierte Lithium-Eisenphosphat-Energiezellen in Automobilqualität verwendet, kombiniert mit 10 BMS-Funktionen, die einen umfassenden internen Schutz für das Produkt bieten sollen. In Bezug auf die Wasserdichtigkeit ist der gesamte Segway Cube mit IPX3 bewertet, was einen wirksamen Schutz vor Spritzwasser bietet. Die Schutzart des einzelnen Akkupacks erreicht IP56. Die Segway Cube-Serie ist mit einem 800-W-MPPT-Gleichstrom-Ladeanschluss zur Unterstützung des Auto- oder Solarladens ausgestattet. In Verbindung mit der 1250 W AC-Schnellladung können der Cube 1000 und der Cube 2000 in 1,2 Stunden bzw. 1,8 Stunden vollständig aufgeladen werden.

Satte 26,1 kg wiegt der Cube 2000, das 1000er-Modell mit 16,2 kg knapp 10 kg weniger. Dementsprechend sollte klar sein, dass man jeweils noch einmal 10 kg pro Batteriepack dazurechnen muss, wenn man seinen Cube auf die maximal unterstützten 5.120 Wh Kapazität bringen möchte – das nötige Kleingeld vorausgesetzt.

Da das Gerät ohne Rollen auskommen muss, kann es leider auch nicht einfach von A nach B gerollt werden, sondern muss dann doch schon an den stabilen Griffen gepackt und mit eigener Körperkraft transportiert werden. Sollte man hier meiner Meinung nach auf jeden Fall berücksichtigen. Wem der Cube dann allerdings mal aus den Händen gleitet, der muss nicht gleich panisch werden – das Ding ist außerordentlich robust gefertigt.

Dafür sorgt zum einen die Skelettschale aus der Magnesiumlegierung AM60B. Hinzu kommt zum anderen, dass sich an den wichtigen Seiten Stoßdämpfer in Form von dicken Gummis befinden. Zudem sind die Kisten auch noch spritzwassergeschützt nach IP56. An den einzelnen Anschlüssen kommen auch hier gummierte Schutzklappen zum Einsatz, damit da nicht einfach so Regen- oder anderen Spritzwasser eindringen kann. Eine Lampe ist nicht mit an Bord. Folgende Ein- und Ausgänge werden euch an den beiden Cube-Modellen geboten:

Doch der Cube kann noch mit ein paar Besonderheiten punkten, die man zumindest so nicht an allen anderen Powerstations auf dem Markt bekommt. So lässt sich der Cube nämlich auch als USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) verwenden, dank einer Umschaltzeit von gerade einmal 0,03 Sekunden. Ich habe das Ganze hier mal mit Sohnemanns Gaming-Rechner ausprobiert, bei dem es „äußerst unerwünscht“ wäre, wenn der Computer bei einem Stromausfall ad hoc ausgehen würde. Also fix das Netzkabel des Rechners an den Cube geklemmt, jenen ebenfalls per Kabel an die Steckdose. Beim Entfernen des Kabels aus der Wanddose konnte keinerlei Ausfall in irgendeiner Form beim Zocken festgestellt werden – Test bestanden, würde ich behaupten. Das mag nun nicht das sinnvollste Szenario für eine USV sein, erfüllt aber zumindest den Testzweck.

Eine weitere Besonderheit ist, dass die erweiterbaren Batteriepacks nicht per Kabel zusammengeschlossen werden, wie es zum Beispiel bei Jackery gehandhabt wird. Stattdessen stellt man die Packs mit ihren jeweiligen Steckverbindungen aufeinander und dreht dann seitlich nur eben vier Schrauben fest. Das war es dann auch schon. Das spart dann doch das eine oder andere lästige Kabel, wenn man tatsächlich mal mehr Packs im Einsatz hat. Die Batterien sind selbst entwickelte und UL-zertifizierte LiFePO4-Batterien mit bis zu 4.000 versprochenen Ladezyklen. Segway spricht hier von Batterien in Automobilqualität, kombiniert mit 10 BMS-Funktionen (Batteriemanagementsystem), die einen umfassenden internen Schutz für das Produkt versprechen. Für den Nutzer heißt das Schutz vor:

  • Überladung
  • Überstrom
  • Überentladung
  • Überspannung
  • Kurzschlüssen

Geladen wird optional per einfachem Kaltgerätestecker, KFZ-Ladekabel oder aber auch per Solarpanel. Hiervon hat Segway direkt ein 100- und ein 200-W-Panel mit ins Angebot aufgenommen. Die 2.200-W-Wechselstromleistung des Cube 2000 hat hier in meinem Test für jedes handelsübliche Haushaltsgerät ausgereicht. Selbst wenn ich alle drei AC- und sämtliche USB-Ports gleichzeitig mit Geräten „belastet“ habe, schaltete sich der Cube 2000 nicht ab. Im Ladebetrieb ist er nicht einmal besonders warm geworden, den Lüfter hört man zwar gut, er surrt aber auch nicht störend laut.

Falls ihr doch einmal Geräte wie Werkzeuge anschließen müsst, die mehr als 2.200 W Leistung benötigen, dann ist das auch kein Problem. Bis zu einer maximalen Leistung von 4.400 Watt, verspricht der Hersteller, deckt der Cube alles ab. Klar, dass eine solche Leistung sich schon rein mathematisch besonders schnell in der maximalen Nutzungsdauer bemerkbar macht. Nach 1,8 Stunden soll der Cube laut Segway per Netzstecker dank Schnellladefeature wieder komplett von 0 auf 100 Prozent aufgeladen sein. Knapp verfehlt, müsste ich hier sagen, aber die im Test gemessenen 112 Minuten für die volle Aufladung sind dann schon äußerst dicht an den Herstellerangaben.

Alle nötigen Angaben, wie viel gerade verbraucht wird oder wie lange das Aufladen eurer Station noch benötigt, erfahrt ihr über das große LC-Display an der oberen Gehäusekante. Das lässt sich auch bei reichlich Sonneneinstrahlung noch recht gut erkennen. Wer möchte – in meinem Fall wird die Nutzung vermutlich nicht wirklich über die Testzeit hinausgehen – kann solche Informationen auch über die kostenlose App zum Segway Powerstation Cube ablesen. Dort lässt sich dann aktuell auch noch eine Art Flüstermodus aktivieren, mit der die Station noch leiser arbeitet.

Der Funktionsumfang der App ist aktuell meiner Meinung nach aber noch etwas dürftig. Vielleicht fügt Segway hier ja zukünftig noch ein paar interessante Features hinzu. Derzeit lässt sich der Cube aber auch ohne App problemlos nutzen.

Ich kann an dem Cube 2000 auch nach längeren Überlegungen bis auf das hohe Gewicht nichts wirklich bemängeln. Komfortabel transportieren lässt er sich vielleicht nicht unbedingt. Dafür ist er kabelfrei – und somit dann doch wieder komfortabel – erweiterbar und hält sich tatsächlich an die versprochenen Maximalleistungen, die für so gut wie jeden Einsatzbereich mehr als ausreichend sein dürften.

Das USV-Feature kann im richtigen Moment Gold wert sein und ich persönlich bin ein großer Fan von der Robustheit des Gesamtkonstrukts. In unserem Fall steht die Station angezurrt im Kofferraum, wenn wir auf Reisen oder Ausflüge gehen. Aber gerade im Outdoorbereich gibt es genügend Situationen, in denen so ein Gerät auch mal über Kopf gehen oder nass werden kann. Gerade bei solchen Preisen möchte man dann schon auf der sicheren Seite sein, dass die Station dann nicht gleich im Eimer ist.

Für meinen Eindruck hat Segway mit seinem Erstlingswerk im Segment jedenfalls alles richtig gemacht.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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