Schwiegermutter vs. HDD-Recording: TV-Aufzeichnung mit der Generation 60+
Kürzlich habe ich von meiner Schwiegermutter in spe einen Auftrag erhalten: Sie besitzt seit einigen Wochen ihren ersten HD-TV und hat mitsamt des alten Röhren-TVs auch den VHS-Rekorder entsorgt. Nun musste Ersatz her, um Sendungen wie „Deutschlands beste Bäcker“ oder „Daniela Katzenberger mit Lucas im Babyglück“ aufzunehmen. Für mich als absoluten TV-Abstinenzler begann nun ein Irrweg durch die weite Welt des Festplatten-Recordings, den ich mit euch teilen möchte.
Ich habe mich eine Zeit lang ziemlich intensiv mit TVs, Blu-ray-Playern und AVRs beschäftigt, da ich als Hobby Blu-ray-Reviews schreibe. Problem: Mein Panasonic TX-P65VT50E ist im Grunde ein reines Blu ray-Wiedergabegerät. Für mich persönlich, ohne dass ich damit eine Wertung aussprechen möchte, gibt es im dt. Fernsehen schlichtweg nix zu holen. Das liegt vor allem daran, dass ich zur Fraktion der beinharten O-Ton-Fans zähle und deutsche Synchronisationen mir jeglichen Film- und Seriengenuss vermiesen. Gut, aber kommen wir zurück zum Thema: Der Mutter meiner Herzensdame den TV konfigurieren für ein möglichst natürliches Bild, Blu-ray-Player mit Updates fit machen, alles einrichten – kein Ding. Aber aus dem TV Sendungen aufnehmen… Äh… Wie geht das?
Dunkel war mir bekannt, dass man sowas heute nicht mehr mit diesen flotten VHS-Geräten und auch nicht mit DVD-Rekordern, sondern Festplatten macht. Also erstmal recherchiert und ganz schön geschluckt: Da zahlt man für Geräte mit Receiver und HDD doch gut und gerne im Schnitt 200 bis 300 Euro und mehr. Mein Auftraggeber sah mich schon mit zornigem Kopfschütteln an, während ich weiter die großen Weiten des WWWs durchstöberte. Ein Geistesblitz brachte mich aber zu der Frage: Was ist denn überhaupt am TV dran? Kabel – analog oder digital? Satellit? IP-TV… Na ja, wohl eher nicht.
Lösung: Einfach mal Smartphone, Tablet und Ultrabook stehen lassen, Sonne tanken, vor die Tür gehen. Denn was sieht man da:
Ich glaube, das nennt man eine „Satellitenantenne“. Klar, es hätte auch ein Blick ins Menü das TVs gelangt, aber draußen wars doch so schön. Allerdings machte die Erkenntnis, dass ich es hier mit Satellitenempfang zu tun habe, es für mich auch nicht gerade einfacher. Frage an meine Schwiegermutter in spe: „Willst du eigentlich parallel einen Sender aufnehmen und ein anderes Programm ansehen?“Antwort: „Muss nicht sein, aber wenn es geht, warum nicht?“ Experten sagten mir darauf, dafür bräuchte ich einen Twin-Receiver und auch zwei Sat-Anschlüsse. Hm, auch hier will ich meinen Hintern mal in der physischen Realität bewegen und nicht auf Bildschirme starren.
Einmal „Satellit“, einmal „TV“, einmal nur „R“… Aber Auftraggeber relativiert mit mitleidigem Blick bereits: „Ich nehm eh nur Sendungen auf, wenn ich nicht zu Hause bin und archiviere nichts.“ Gut – Twin-Receiver brauchen wir nicht. Das macht das ganze Spielchen doch etwas günstiger . Trotzdem umständlich: Wollen wir ein Gerät mit integrierter Festplatte kaufen, dann sind das eh Twin-Receiver. Ansonsten bleibt nur der Kauf eines Receivers, an den extern via USB nochmal eine Festplatte angekoppelt wird. Dann zahlen wir aber einmal für den Receiver und einmal für die externe HDD. Ich las online außerdem was von Kompatibilitätsproblemen – manche Receiver weigern sich bestimmte Festplatten zu erkennen. Wie man bei mancher Boulevard-Headline sagen würde: „Doch was dann folgte, war unglaublich!“
Da ist doch so eine Taste mit einem roten Punkt, die mir einen Facepalm nahelegt, uff. Was für ein TV-Modell benutzen wir denn hier: einen Sony KDL 48W605B. Nicht nur auf der Website steht was von „USB-Festplattenaufzeichnung“, sondern das ist wirklich eine Aufnahme-Taste auf der Fernbedienung. Zwischenergebnis: Weniger im Internet wild herumstöbern und mehr auf die Fernbedienung gucken. Doch was ist nun der nächste Schritt? Na ja, den ganzen bisherigen Schmodder hätte ich mir sparen können. Stattdessen gilt es, eine externe Festplatte zu kaufen. Und da sehen die Preise freilich schon ganz anders aus: 43 Euro nehme ich in die Hand und greife zu einer Toshiba Canvio Basis mit 500 GByte. Klar hätte man auch eine HDD eines x-beliebigen anderen Herstellers nehmen können. Ich erwähne das Modell nur, weil es bei mir problemlos funktioniert hat.
Was folgt, entlarvt meine Unkenntnis der modernen TV-Aufnahmefunktionen: Festplatte angeschlossen, TV erkennt, TV formatiert – und Aufnahmen funktionieren einwandfrei. Anschließend musste ich meiner „Kundin“ die Aufnahmefunktion zwar mehrfach erklären, speziell die Bedienung des Timers und des Guides stellte sie mittelfristig vor Herausforderungen, doch alles in allem bin ich als TV- und Recording-Abstinenzler beeindruckt von der Benutzerfreundlichkeit. Ja, ich gebe es zu: Das letzte Mal eine Sendung aus dem Fernsehen aufgenommen habe ich, als ich noch in meinem Kinderzimmer gehaust habe und VHS das tonangebende Medium gewesen ist.
Die ganze Erfahrung, auch wenn sie meine Naivität bzgl. TV-Aufzeichnungen für euch alle entlarvt hat, war spannend: Zum einen sollte ich weniger bei der ersten Gier nach Informationen online stöbern und mir lieber erstmal die physischen Gegebenheiten vor Augen führen. Zum anderen gibt es ziemlich viele Möglichkeiten, am TV Inhalte aufzuzeichnen: über Twin-Receiver mit integrierten HDDs, Receiver mit externen Festplatten oder eben, wie am Ende in meinem Fall bzw. dem meiner Schwiegermutter in spe, über eine Festplatte direkt via USB am TV angeschlossen.
Die Qualität der Aufnahmen empfinde ich übrigens als fast reiner Blu-ray-Gucker (99 %) mit 1 % Streaming-Konsum als überraschend gut. Das dürfte aber natürlich sehr von TV zu TV variieren, denn da will ich mich nicht zusätzlich in die Materie der Kompression vertiefen. Vorteil der aktuellen Lösung mit externer Festplatte ist zumindest in der Theorie, dass es möglich wäre, die Daten von der HDD auf andere Geräte zu transferieren und damit langfristig zu sichern. Praktisch ist das ja leider fast unmöglich, da die Daten mehrfach verschlüsselt und in proprietären Formaten abgelegt bzw. nicht an PCs auslesbar sind. Tatsächlich treibt Sony (aber andere Hersteller genau so), das Spielchen so weit, dass die aufgenommenen Dateien nur an exakt dem TV abspielbar sind, der auch aufgenommen hat. Selbst ein Austausch des Mainboards würde die Aufnahmen bereits quasi wertlos machen. Kein Wunder, wenn Nutzer zu Online-Videorekordern greifen…
Für die Dame, welche die HDD nun zum Aufnehmen nutzt, ist das freilich egal: Hat sie ihre Aufnahme gesichtet, löscht sie die Daten ohnehin rigoros, um eine lange, für sie konfuse, Liste zu vermeiden. Mich persönlich hätte sicherlich genervt, dass ich keine Freiheit im Umgang mit den TV-Aufnahmen habe. Das Problem mit der Verschlüsselung betrifft aber auch SAT-Receiver und ist in der Praxis legal kaum zu umschiffen.
Weiterer Nachteil der nun eingesetzten Lösung: Man kann nur einen Sender aktiv halten und nicht z. B. „Teenie-Mütter“ aufzeichnen und zugleich Arte HD schauen. Ob man allerdings nebenbei den Blu-ray-Player anschmeißt, ist wenigstens egal. Ich selbst würde die HDD zudem eher nur an den TV anstecken, wenn ich explizit etwas aufnehmen möchte. Das ist für die nutzende Dame aber etwas zu umständlich, so dass die Festplatte nun permanent am TV-Nabel hängt.
Dass meine Schwiegermutter („in spe“ – der Richtigkeit halber) unbedingt aus dem Fernsehen Sendungen aufnehmen will, zeigt für mich auch, das unterschiedliche Nutzungsverhalten der Generationen: Ich habe viel mit Studenten Anfang bis Mitte 20 zu tun und niemand aus meinem Bekanntenkreis nimmt tatsächlich noch aus dem Fernsehen Sendungen auf. Eher wird das TV-Programm zur Berieselung genutzt und ansonsten eben über Streaming-Anbieter mal ein Film oder eine Serie geschaut. Das klassische Schema „Wenn ich nicht daheim bin, nehme ich meine Lieblingssendung auf, damit ich sie später gucken kann“, gilt für andere Generationen aber durchaus noch. Da sollte man also ab und zu seine Geek-Brille abnehmen, bevor man jenes als obsolet bezeichnet – muss ich mir selbst an die eigene Nase fassen.
Wie sieht es denn bei euch aus? Zeichnet ihr noch Sendungen aus dem Fernsehen auf? Archiviert ihr langfristig Inhalte? Oder dient der TV bei euch eher wie bei mir als simpler Bildschirm für Blu-rays oder Streaming-Content?
@Beitrag: Cool story bro ….
Ich schaue mittlerweile auch kein TV mehr. Ich habe Netflix und Amazon Prime und schaue dort häuptsächlich Serien, die ich da im O-Ton sehen kann.
Außerdem habe ich OTR um aktuelle Episoden direkt nach der Ausstrahlung im US-TV herunterladen zu können.
Wir haben ein T-home Receiver und beziehen darüber Sky.
Also meine Mutter nimmt auf wie verrückt.
Ob sie dann alles guckt bezweifele ich stark.
Problem dabei ist, dass wenn meine Mutter etwas aufnimmt und gleichzeitig etwas guckt, kann ich an meinem reciever nur das gucken, was sie auch gerade guckt. Das liegt aber anscheinend an unserer 16.000 Leitung.
Ihre Serien Streamen will sie nicht.
Habe den eigenen TV irgendwann Anfang der 00er-Jahre entsorgt und anschließend per DVB-T unter OS X Serien oder Filme aufgenommen und dann „wenn Zeit war“ geschaut. Da konnte ich die Werbung gut überspringen. Seit etlichen Jahren mache ich auch das nicht mehr.
Der aktuelle Fernseher dient als Abspielstation für BluRays, die alte Wii und ein FireTV-Stick hängt für Amazon Video dran. Das Antennenkabel des Kabelanschlusses stopfe ich ab und zu hinein, um „live“ einen Tatort zu schauen. Ansonsten funktionieren die Mediatheken der ÖR am FireTV ziemlich gut.
Zur Generationseinteilung: Ich bin 38.
In meinem Umkreis (26-38) wird immer noch gerne TV geschaut, als Geräuschkulisse oder „um abzuschalten“. Ich kann das nicht. TV macht mich aggressiv (Werbung, Lautstärkeunterschiede, Dummheit).
Ich war vor ein paar Wochen bei meinen Großeltern, die hatten auch vor kurzem einen neuen Anschluss + Festplattenreceiver bekommen. Und weil ich grad da war durfte ich das mit dem aufnehmen nochmal erklären. Ich hatte das nicht eingerichtet, das Konstrukt am Ende war aber interessant.
Die beiden nehmen schon seit Ewigkeiten mit ihrem VHS Rekorder auf, und jetzt wurde das so eingerichtet dass man an dem VHS recorder aufnehmen drückt, als Programm AV2 wählt (da ist der Receiver angeschlossen), und das ist dann so verkabelt dass es auch auf der Festplatte landet. Den Receiver muss man halt an lassen und auf das gewünschte Programm einstellen.
Die beiden kommen erstaunlich gut damit klar, und v.a. sie haben ihre gewohnte alte VHS Rekorder UI mit der sie arbeiten
Kategorie Horrorstory. man sollte nicht nur junge Menschen vom Smartphone mal wegziehen, sondern auch alten Menschen den TV/Arthrosesessel auf den Sperrmüll werfen. 4 bis sieben Stunden Tv den Tag vs jede sieben Minuten nach dem Smartphone zucken. Beides macht irgendwie weich. das zucken fördert hecktik und Amnesie, alles wird gegooglelt gesaptchat und affirmativ per fbook aufgesogen und macht richtig gaga. Bei den Alten ist wenigstens die Bestrahlung mit dem Röhrenmonitor energiesparenderen Modellen gewichen. allerdings die Rundfunkabgabe ist asozial weil alle den Müll Zahlen müssen und das PROGRAMM NUR FÜR ALTE ZUGESCHNITTEN IST. Wir sollten den Stecker ziehen und mehr für Videointeraktionen ausgeben Leute wurden ganz anders Wählen und der Konsum und Produktinnovationen wurden ganz anders laufen. Besonders, weil viele „verfetten“ und im Alter wenigen jungen doppelt zur Last mit Zivilisationskrankheiten, die gepflegt werden müssen – sollte man wirklich radikal mal überlegen. Lanz konnte gerne auf Wirt oder Busfahrer umschulen und Polittalks mit.Software integagierbarer und demokratischer gemacht werden -ohne Talkingheadsshit. 11 Klässler sollten sich mal kurz per videochat mit Lehrern/Dozenten international austauschen können, etc
Für mich persönlich, ohne dass ich damit eine Wertung aussprechen möchte, gibt es im dt. Fernsehen schlichtweg nix zu holen. Das liegt vor allem daran, dass ich zur Fraktion der beinharten O-Ton-Fans zähle und deutsche Synchronisationen mir jeglichen Film- und Seriengenuss vermiesen.
Das lässt vermuten, dass Du Fernsehen mit Serien und Filmen gleichsetzt, was ja nur einen Teil dessen ausmacht.
Ich zeichne am TV Serien auf, um sie zuschauen wann immer man lust dazu hat. Unser Dyon Raptor (Kabelreceiver) kann auf externen Festplatten (bis 500 GB) aufzeichnen. Dafür muß man allerdings ein Firmwareupdate kaufen (~20€) oder mit einem kleinem USB-stick vorlieb nehmen. Das Gerät zeichnet unverschlüsselt im ts-format auf. Das lässt sich mit dem TVDoctor prima schneiden und vom Werbemüll befreien. Ts kann man auch unproblematisch in andere Formate wandeln. Was mich allerdings am TV nervt ist das ständige verschieben/abschalten von sendeterminen durch die Sender.
Hi,
Hat eigentlich einer Erfahrung mit dem Aufnehmen über Tv-Karten oder Sticks für den Computer, bzw. ob die Dateien dann auch irgendwie geschützt sind oder nur an dem Computer geguckt werden können? Grds. finde ich das Aufnehmen aus dem Fernsehen eigentlich recht nützlich. Viele der jetzt total angesagten Serien (Breaking Bad, Ray Donovan, Sopranos, lilyhammer…) sind schon im normalen Fernsehen gelaufen auf den öffentlich rechtlichen und in Hd und ohne Werbung. Und manche Tatort Episoden in Hd sind bestimmt auch sehenswert. Also so schlecht ist das deutsche Fernsehen wirklich noch nicht.
Wäre nur schon gut wenn man sich die dann irgendwie archivieren kann. Aber wenn das nur an dem einen Tv Gerät abspielbar ist macht das ja auch nicht viel Sinn.
@junior EyeTV am Mac hatte so eine Option, Aufnahmen automatisch nach H.264 umzuwandeln.
Entertain (Receiver +HDD), HDD am TV (Samsung) und auch OTR – wobei die meist eine miserable HD Bitrate nehmen zum codieren unter 15oo-2ooo Mbit und 720p
Ach und mit dem Synology NAS lässt sich Entertain (IPTV) Aufzeichnen, geht auch mit VLC übrigens – siehe Blog ☺
Gehöre zu 60+, das ist die Generation, die mit noch einen orig. C64 im Keller stehen hat, die noch Fahrräder und Mopeds reparieren kann, nicht für jeden Scheiß einen Handwerker oder Experten braucht und solides EDV-Grundwissen hat. Was euch Jungs abgeht, leider! Der lustige Bericht hätte von meinem Sohn sein können. Interessant die Unterschiede dieser Generationen in der Herangehensweise zur Lösung von Problemen. Ich hätte als 1. den Fernseher auf USB-Anschluß und Aufnahmefunktion überprüft und hätte dann erst im Internet recherchiert. Wenn ich sog. Experten in euerem Alter z.B. im MM zuhöre kommt dies dabei raus. Frage: Was ist ein denn ein Gigabit? Antwort: Ähm, 1 Million Zeichen. An der Anwort war nichts richtig, weder 1 Million noch Zeichen. Ich hätte auch fragen können, wieviel Nullen hat 1 Milliarde. Soviel zu Experten. Tut mir leid ich möchte euerer Generationen nicht zu nahe treten. Ihr wißt zwar viel, aber nichts richtig.
Da die heutigen LCD-Tvs alle Triple-Tuner haben, kann man damit auch aufnehmen. Allerdings, wie schon gesagt, nur in propritärem Format. Für 60+ ist propritär aber ein Schimpfwort. Darum hassen wir Apfel-Produkte weil wir dann den ganzen Haushalt auf Apfel-Produkte umstellen müssen. Die sind zwar stylisch, aber stylisch = zu teuer Für das Aufnehmen im nicht-propritären Format gibts kleine schwarze Boxen, die man hinten am Fernseher befestigen kann unter 70 € z.B. von Xoro.
Ich weiß, daß eure Generation gern streamt, daß fernsehen zu einer festen Tages- oder Nachtzeit für euch ein Horror ist, das ihr gern immmer die neuesten Serien seht aber bedenkt: Alles kostet monatl. fix. Netflix, Amazon etc. Alte 60+Regel: Monatl. Fixkosten niedrig halten.
@ Don
Ich setze per se nicht das Fernsehen nur mit Serien und Filmen gleich – nur wären die für mch persönlich (wenn sie im O-Ton verfügbar wären) noch das Interessanteste am TV. Mittlerweile sendet ja selbst der ÖR diese ganzen „Checks“, Doku-Soaps und Scripted Reality oder fällt mit einseitiger Berichterstattung, Kuschel-Talkshows und boulevardeskem Stil auf. Oder aber das Programm wirkt mit zu angestaubt. Und wenn ich im Privatfernsehen Leute wie Christopher Posch, Rosin und andere sehe…Da sage ich lieber nix ^^.
Klar, gibt es auch einige wenige gute Sendungen sowohl im Privatfernsehen als auch im ÖR. Aber für Nachrichten ist mir das Fernsehen z. B. zu spät und zu ineffizient. Da lese ich einfach lieber online und auch gerne mal in mehreren Quellen, die ein Thema unterschiedlich aufgreifen – damit ich gleich zwei verschiedene Blickwinkel habe.
Aber meine Freundin und ihre Mutter sitzen trotzdem abends am TV und gucken Daniela Katzenbergs Baby-Doku-Soap oder Teenie-Mütter, um sich berieseln zu lassen – also ganz entkomme auch ich dem nicht :-). Gerade „anspruchsvollere“ Inhalte wie Nachrichten und Co. holen sich aber beide auf anderen Wegen: Meine Schwiegermutter noch klassisch aus der Zeitung und meine Freundin aus dem Netz. Sind aber natürlich nur zwei individuelle Beispiele. Jeder konsumiert Medien ja ganz anders.
Kurze Frage an die Experten. Ich hab einen Sony W805b und einen USB-Stick zum aufnehmen dran. Ich kann aber nur öffentlich rechtlichen aufnehmen. Die privaten gehen auch in nicht HD nicht. Mach ich irgendwas falsch oder ist das so?
@tzoumaz Amazon Prime Instant Video kostet 4€ im Monat oder gar nichts, wenn man Filme leihen möchte. Bei Spotify ist das komplizierter: Momentan bezahle ich dort exakt so viel wie ich auch für den Kauf der Alben bezahlt hätte (10€ pro Monat). Ob das eine Negativrechnung ist wird sich für mich erst dann ergeben, wenn Spotify sterben sollte und ich mir dann alle noch einmal kaufen muss, was ich zu diesem Zeitpunkt noch höre. Es kann auch sein, dass Spotify eher Geld spart, weil man Dinge nicht kauft, die man in zwei Jahren nicht mehr hört.
Aber insgesamt: Ja, Fixkosten runter. Das hilft immer und Kleinkram summiert sich.
Bei diesem Bericht sieht man, dass der Autor sich relativ neu mit dem Thema beschäftigt hat. Die Qualität der Aufnahme ist bei digitalen Kanälen immer in gleicher Qualität, weil der digitale Stream aufgezeichnet wird.
Wenn man keine zwei Kabel hat, kann man eine Unikabel einsetzen (die zwar kleine Nachteile hat, die aber der normale Verbraucher nicht merken sollte).
Die Aufnahme über Fernseher geht, ist aber, wie schön im Artikel beschrieben, proprietär. Daher ist das nicht für die Archivierung geeignet.
Gerade in ländlichen Gegenden, wo das Internet nicht schnell genug ist, bzw. man mehrere Abnehmer (Aufnahmegeräte) hat, kommt nichts an SAT-Empfang heran. Immerhin werden HDTV Kanäle bis zu 16 MBit/s ausgestrahlt. Und wenn man dann 4 Streams anschauen/aufnehmen will, reichen auch schnellere Internetleitungen nicht aus.
Wenn es um internationale Sendungen geht, kann man (je nach Wohngebiet) auch auf Astra 28,2° stellen, dann empfängt man viele FreeTV Kanaäle. Allerdings sind die nur in gewissen Teilen Deutschland zu empfangen und man benötigt dann entweder eine separate Antenne oder man nimmt schielende Lösungen (wo zwei oder drei (oder noch mehr) Satelliten gleichzeitig anvisiert werden können) usw.
Wenn es um die reine Aufnahme geht, empfehlen sich die Linux-Receiver, die inzwischen in der Bedienung auch schon sehr einfach geworden sind. Da gibt es sehr günstige Modelle, die allesamt den Vorteil haben, dass der Sat-Stream so abgespeichert wird, dass er auf Computern, Tablets und anderen Geräten (auch den Fernsehern) abgespielt werden kann…
Die Boxen können auch per Browser konfiguriert und bedient werden – und man kann sich das Fernsehprogramm auch auf das Tablet streamen. Im eigenen WLAN hat man dann keine Abhängigkeit vom Internet und hat damit immer eine gleichbleibende Qualität (was beim Streaming nicht immer der Fall ist).
Für mich ist IPTV kein wirklicher Ersatz – sondern ein Zusatz für den SAT-Empfang – was sich aber evtl. ändern wird, wenn die Codecs besser und die Bandbreiten größer werden.
Ach so, und wenn es um Originalsprache geht, dann kommt man an Sky nicht vorbei. Dort werden die Filme, Serien und Dokumentationen nahezu auf allen Kanälen auch im Zweikanalton ausgestrahlt. Übrigens oftmals auch Sport, wo man den Moderator ausknipsen kann (oder bei amerikanischen Übertragungen der Originalkommentar abgespielt wird).
@tzoumaz
Applaus, Applaus
(an 50+); jetzt brauche ich nichts mehr schreiben. Besonders gefallen haen mir die Anmerkungen zu Handwerkern und Mopeds. Fehlt aber noch, dass wir auch den Desktop (kennt den noch jemand) zusammenbauen und reparieren können.
Allerdings habe ich mehr Verständnis für die Generation „Senkkopf“, weil ich auch die neuen Möglichkeiten nutze (Streaming, Online-Recording etc.) und sie mit den propritären Möglichkeiten (die leider verschwinden werden s.. Autoreparatur) verbinde. .
Nutze eine DreamBox mit SkyAnytime Plugin. Darin ein Sat und ein Kabel Anschluss. Den Kabelanschluss zahlt der AG, warum also darauf verzichten. Der Sat Zugang für den kompletten Empfang. Die DreamBox zeichnet auf die interne Festplatte auf, die ich via FTP abfragen kann. Alternativ könnte ich auch auf die TimeCapsule / NAS o.ä. speichern. Die Daten werden 1:1 gespeichert, es wird also nichts umgerechnet oder in Container gepackt. War vor einigen Jahren natürlich eine Investition, aber habe es nicht bereut. Auf der Terrasse kann ich über das iPad alle Sender von der DreamBox schauen.
Zitat
Ich setze per se nicht das Fernsehen nur mit Serien und Filmen gleich – nur wären die für mch persönlich (wenn sie im O-Ton verfügbar wären) noch das Interessanteste am TV.
Zitat ende
Ich finde das tust Du schon. 70-80% der Inhalten sind o-Ton nämlich Deutsch.
Zitat
Das liegt vor allem daran, dass ich zur Fraktion der beinharten O-Ton-Fans zähle und deutsche Synchronisationen mir jeglichen Film- und Seriengenuss vermiesen.
Zitat Ende
Du erwähnt Filme und Serien. Und außerdem kommen ja im TV auch massig Deutsche Serien und Filme. Eben o-ton. Der Anteil an Deutschen Eigen Produktionen ist im Fernsehen recht hoch.
Du beziehst das also offenbar auf den Ami Kram. 70-80% der Inhalte im Fernsehen werden gar nicht Synchronisiert..
Und hier muss man dann eben sagen. Es gibt eben Menschen die nicht primär auf den Ami Kram stehen. Wenn man älter wird ändert sich auch der Geschmack.