Russland: Apple stoppt Hardware-Verkauf

Apple hat den Verkauf seiner Geräte in Russland eingestellt. Dies geschieht als Reaktion auf den Einmarsch des Landes mit Einheiten in die Ukraine. Bereits in der letzten Woche hat Apple die Exporte nach Russland eingestellt. Ebenso schränkte das Unternehmen bereits Apple Pay ein und auch die Medien RT und Sputnik sind aus dem Store genommen worden. Apple hat auch seinen Kartendienst ähnlich Google Maps eingeschränkt, damit Einwohner der Ukraine weniger in Gefahr sind. Für Apple selbst soll laut unterschiedlicher Medienberichte Russland nur ein recht kleiner Markt sein, der rund 1 Prozent des Jahresumsatzes ausmacht. Vermutlich ist Apple nicht das einzige Tech-Unternehmen, welches jetzt den Export und Verkauf bezüglich des Marktes Russland eingestellt hat. Embargos greifen langsam und dies in unterschiedlichen Bereichen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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30 Kommentare

  1. Schade das man nicht gleich den AppStore geschlossen hat
    Da befürchtet man doch einen zu großen Umsatzverlust

    • Man will auch nicht unbedingt die Leute von unabhängigen Quellen abschneiden.

    • SchadeSchokolade says:

      Finde ich auch. Hätte von Apple als Kunde mehr erwartet. Vor allem wenn man an deren Freigeistige Ursprünge denkt. Aber ist halt auch nur noch ein Aktienkonzern von vielen und Umsatz ist dann doch wichtiger als Frieden. Wirklich Schade.

      • „Umsatz ist dann doch wichtiger als Frieden“?
        Du tust ja gerade so, als wären die Entscheidungen solcher Unternehmen für den Krieg verantwortlich.

      • Du kennst die Wechselkurse? Mindestens Faktor 10, somit kostet eine 1 Dollar-App, theoretisch 10 Dollar. Wer da noch aktiv kauft, dem geht es ziemlich gut.

      • Dann verkauf dein Auto und tanke nicht mehr, dreh den Gashahn zu. Alle krähen aber vom Öl & Gas der Russen weiter profitieren….

    • Mit der Hardware verdient Apple mehr als im AppStore. Somit ergibt dein Kommentar keinen Sinn.

    • Laut nexta_tv auf Twitter bleiben zumindest heute die Apple-Stores in Moskau geschlossen. Würde fast darauf tippen, dass dies so bleibt.

  2. Da die Häfen und Flughäfen quasi dicht sind müsste der Import der Waren ohnehin aufwendiger gestalten werden. Und durch den Kursverfall würde ein iPhone den hiesigen Wert eines Kleinwagen entsprechend.

    ApplePay ist auch eine automatische Konsequenz, wenn die Zahlungsinfrastruktur durch Sanktionen gestört ist, dann funktioniert der Dienst halt nicht.

    Der Boykott vielen Firmen kann also leicht wirtschaftlich und nicht politisch motiviert argumentiert werden.

    • Apple Pay wurde innerhalb Russlands deaktiviert, bevor es andere Finanzsystem-Sanktionen gab. Das war ein wichtiger Nadelstich und keine symbolische Maßnahme, die erst erfolgte als sowieso nix mehr ging. Man konnte z.B. sehen, wie Leute in Russland nicht mehr U-Bahn fahren konnten, weil sie Apple Pay Express nutzen.

    • Das stimmt so nicht. ApplePay lässt sich weiterhin normal betreiben, weil dazu ohnehin eine inländische russische Bank notwendig ist. Apple selbst braucht in jedem Land eine Partnerbank. Das Geld kann man dort weiter horten.

      Außerdem sind nicht alle russischen Banken von dem SWIFT-Ausschluss betroffen. Es gibt (wieder einmal) zahlreiche Ausnahmen, unter anderem um Energielieferungen weiter zu gewährleisten. Wenn es darauf ankäme wäre Apple nicht einmal von dem in Russland weiter erwirtschafteten Geldern abgeschnitten, auch wenn der Tausch von Rubel auf Dollar sicher gerade keine gute Idee ist. Auch Warenlieferungen sind weiterhin möglich, aber eben sehr teuer.

      Letztendlich ist es aber egal ob das nur aus Marketing-Gründen passiert. Wichtiger ist der Effekt und das man geschlossen ein Zeichen setzt. Alles abzuschalten würde aber vor allem normale Bürger treffen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass sich russische Bürger weiterhin unabhängig informieren können.

      • Mhh, komisch, ich lese bei Twitter dass Apple Pay innerhalb Russlands nicht mehr funktioniert. Auch belegt mit Videos vor Ort. Das hat Apple auch so offiziell angekündigt.

        • Evtl. habe ich das nicht klar genug formuliert: Es geht darum, dass Apple Pay trotz der Sanktionen weiterhin funktionieren würde. Es ist also nicht reines Marketing, sondern auch ein Schritt den Apple selber gehen musste.

  3. Wolfgang D. says:

    Sogar Jolla trennt sich von seinem russischen SailfishOS Investor, wohl der Hauptabnehmer von Lizenzen ausser Brasilien (oder so).
    Da sollte Apple doch etwas mehr möglich sein, denn „Verkauf einstellen“ kann auch durch den Währungsverfall und folgenden Zahlungsunsicherheiten ausgelöst worden sein, wie bei der türkischen Lira neulich.

    • Wolfgang D. says:

      @ich schrieb „Da sollte Apple doch etwas mehr möglich sein“
      Ist es auch. In einer internen Mail ruft man zu Spenden für Kriegsopfer auf, und füllt auf die dreifache Summe auf. Immerhin.
      Tim Cook: „Starting today, Apple will match your donations at a rate of 2:1 for eligible organizations“

  4. Thomas S. says:

    Immerhin werbewirksam. Die Geräte können sich die Russen natürlich auch von woanders kaufen.

    • Ich glaube die haben wichtigere Dinge wofür sie gerade ihr Vermögen opfern müssen, z.B. Nahrung.

      • RollinCHK says:

        Medikamente vor allem. Russland importiert da sehr viele Rohmaterialen, z. B. von BASF. Denen gehen wohl schon Dinge wie Insulin aus.

        Traurig, alles sehr, sehr traurig…

  5. Interessant ist es, wie man außerhalb der „westlich“-russischen Blase (google sei Dank – und hier ist nicht China gemeint) diesen Krieg sieht: als Krieg der „alten Kolonialmächte“ um die Ukraine.

    Sofern die Medien in Indien, Pakistan, Süd-Afrika, Brasilien, Argentinnien, Indonesien, Nigeria, Ägypten, UEA nicht westlichen Medienhäusern gehören, mischt sich die Ablehnung und Verurteilung Russlands nicht mir einer Symphatie für den „Werte“-Westen und seines Handeln, sondern nur für die Menschen in der Ukraine.

    Hiernach sind die „Werte“, die der „Westen“ vorgibt, gegen Russland zu verteidigen (und gegen die Putin marschiert): Heuchlei.

    Souveränität, Völkerrecht, Verträge, Menschenrechte, wirtschaftliche Gleichberechtigung und Anerkennung des Interessen von Drittstatten interessieren danach den „Werte“-Westen ebnsowenig, wie Putin. Und dann kommt die ganze Liste jener grandioser Taten, die auch die USA, NATO, Frankreich, UK in den letzten 20 Jahren unternommen haben, dies zu bestätigen.

    Den Sanktiion-Krieg des Westens gegen Russland betrachtet man dabei mit großem Interesse: als Lektion für sich selbst, nun möglichst nach mehr eigener Unabhängigkeit von eben diesem zu streben.

    Die ganze Krise erinnert tatsächlich in vielem Aspekten an den ersten Weltkrieg. Und dieser war bekanntlich das Ende der Vorherrschaft Europa in der Welt und der Aufstieg der USA und der Sowjetunion.

    Mal schauen, ob wir nun nicht Zeuge einer ähnlichen Entwicklung werden könnten. Die Zeit der Globalisierung und der „Eine Welt“ dürfte zu Ende sein.

    • Jeve Stobs says:

      > Die Zeit der Globalisierung und der „Eine Welt“ dürfte zu Ende sein.

      Schade eigentlich.

    • einer der wenigen vernünftigen Kommentare ohne Axel-Springer&Co Scheuklappe zu diesem Thema 🙂

    • Wolfgang D. says:

      „Hiernach sind die „Werte“, die der „Westen“ vorgibt, gegen Russland zu verteidigen (und gegen die Putin marschiert): Heuchlei“
      Natürlich geht es auch immer um Wirtschaftsleistung, Sicherung der Handelswege, Rohstoffquellen. Man muss sich aber irgendwann entscheiden, untergehen, oder sich mit den vorhandenen Mitteln so gut wie möglich wehren. Auch wenn die Konsequenzen für einen selber sehr weh tun.
      Blöderweise kommt es hier viel zu spät, die Friedensbeter haben im Fall Ukraine seit der Krimbesetzung versagt. Grüner Glauben funktioniert außerdem in der Realpolitik nicht (wie eine Frau Minister gerade merkt), aber man ist ja durch zwanghafte Sprachpanschereien, CO2, und Vorschriften zur Fritiertemperatur vom Pommes gut beschäftigt.

      Ich finde, ihr mit euerer beständigen Hetze gegen den Westen seid viel schlimmer als direkte Angriffe mit Waffengewalt. Ein Kumpel hat mir gestern gezeigt, was für Putinpropaganda ihm eine jahrzehntelang in DE lebende Exilrussin per WA geschickt hat. Euer Gift wirkt offenbar schon viel zu lange, wird Zeit dagegen zu halten. Wenn sogar die Schönredebude Apple anfängt zu reagieren…

  6. „Sofern die Medien in Indien, Pakistan, Süd-Afrika, Brasilien, Argentinnien, Indonesien, Nigeria, Ägypten, UEA nicht westlichen Medienhäusern gehören, mischt sich die Ablehnung und Verurteilung Russlands nicht mir einer Symphatie für den „Werte“-Westen und seines Handeln, sondern nur für die Menschen in der Ukraine.“

    Nehmen wir mal Ägypten heraus: die „Werte“ dort sind zB. 100 Peitschenhiebe fürs schwul sein.

    • Peter Brülls says:

      „Souveränität, Völkerrecht, Verträge, Menschenrechte, wirtschaftliche Gleichberechtigung und Anerkennung des Interessen von Drittstaaten “ haben die autokratisch geführten Drittstaaten allerdings eh kaum interessiert.

      Allerdings hat man die demokratisch orientierten Drittstaaten tatsächlich zu often im Regen stehen lassen, wenn einem Gewinne wichtiger waren als eben diese Werte. Und wird es wohl auch lange Zeit noch so tun, Menschen lernen langsam, menschliche Systeme noch viel langsamer.

      Jedoch: Wer immer jetzt über den Sprit- oder Gaspreis heult, hat wenig Grund mit dem Finger auf westliche Konzerne und die von ihnen beeinflußten Politiker zu zeigen, die Geschäft über Moral stellten.

  7. Eher „tolle Schlagzeile“ als Realität.
    Beim russischen Amazon, wildberries.ru, sind die Geräte jedenfalls noch verfügbar. Und das Russland und dein Nachbarland China inzwischen sehr gut verdrahtet sind, müsste man auch den Verkauf in China blockieren um Russland abzuschneiden.

    • Für Apple besteht jetzt das Risiko, dass man Ware nach Russland liefert und kein Geld dafür bekommt. Dieses Risiko wollte Apple nicht tragen und hat den Verkauf von Ware nach Russland eingestellt. Händler aus Russland oder China können natürlich auf eigenes Risiko Apple Geräte nach Russland einführen. Problem ist dabei, dass die jemanden finden müssen, der Russische Rubel in US Dollar umtauschen kann. Die Chinesen wollen für Lieferungen auch harte Währungen und kein Klopapier sehen.

  8. Lässt sich gut als PR verlaufen und bringt für Apple noch andere Vorteile. Die bekommen das Geld gar nicht aus dem Land. Was wollen die mit Milliarden von Rubeln die wertlos sind?
    Dann lieber verkauf einstellen und als Samariter hinstellen (machen ehrlicherweise alle so)

    • Wolfgang D. says:

      „Dann lieber verkauf einstellen und als Samariter hinstellen (machen ehrlicherweise alle so)“
      Apple hat ja genug Geld? Klar, du lieferst Ware ja auch ohne Gegenleistung, ne.

      Oder besser, wie die Ableger russischer Banken hier, sich für Pleite erklären.
      Damit unsere europäische Einlagensicherung noch mal schön geschädigt wird, weil überwiegend dummgierige Deutsche ihr Geld dort geparkt haben. Oder wie man die hiesigen Gasspeicher in russischem Besitz schön leer gehalten hat, damit wir weiterhin zähnekirschend teuer aus RU zukaufen müssen und deren Kriegkasse füllen?

      • Ich wollte damit nicht sagen daß ich die Entscheidung von Apple nicht verstehen kann. Ich würde es , natürlich, genauso machen. Was mich ärgert ist das sich die Formen hinstellen als ob sie es freiwillig tun würden. Sie haben effektiv gar keine andere Wahl um Verluste zu vermeiden.

        • Wolfgang D. says:

          @Steffen
          Ok, danke, verstanden.
          Speziell Apple ist nun mal Schönredner unangenehmer Dinge von Geburt an, allerdings deutlich mehr als viele andere Unternehmen dieser Welt. Von daher, was soll’s.

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