Rund 200 Musiker fordern mehr Rechte in Bezug auf KI-Musikgeneratoren

Knapp 200 Musiker haben einen offenen Brief verfasst, in dem sie Technologieunternehmen bitten, die Kreativität nicht durch KI-Musikgenerierungswerkzeuge zu beeinträchtigen. Zu den Unterzeichnern gehören Künstler wie Billie Eilish, Elvis Costello und Katy Perry. Sie machen sich Sorgen, dass KI, wenn sie falsch eingesetzt wird, ihre Privatsphäre, Identitäten, Musik und Existenzgrundlagen bedroht. Man befürchtet, dass sie kein Mitspracherecht haben, wenn ihre Musik dazu verwendet wird, KI-Modelle zu trainieren, und dass dies schädlich für Musiker sein könnte, die versuchen, von ihrer Arbeit zu leben – ein durchaus nachvollziehbares Argument.

Sie konstatieren, dass Künstler bereits damit zu tun haben, gegen Piraterie zu kämpfen, und dass der Einsatz von KI dies nun nur noch schwieriger machen könnte. Man weist auch darauf hin, dass einige Unternehmen KI-Musikgeneratoren entwickeln, die lizenzierte Musik verwenden, was negative Auswirkungen auf Künstler haben könnte, die Musik für kommerzielle Zwecke lizenzieren.

Der Brief hebt hervor, dass die Situation der Musiker in der Vergangenheit durch technologische Fortschritte verschlechtert wurde und dass Streaming-Plattformen wie Spotify nicht genug zur Unterstützung der Künstler tun.

Im vergangenen Jahr haben auch über 15.000 Autoren einen ähnlichen Brief unterschrieben, in dem sie ihre Bedenken über den Einsatz von kreativer KI äußerten. Gemeinsam fordert man, dass etwas unternommen wird, um die „räuberische“ Nutzung von KI zu stoppen, die sie als Angriff auf die menschliche Kreativität sehen.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

11 Kommentare

  1. Waren die Musiker eigentlich bevor sie Musiker wurden ein musikalisches Vakuum? Oder haben sie vorher Musik anderer Musiker gehört und sich dadurch entwickelt?

    Dürfen dies dann andere Musik auch nicht mehr, wenn das eine KI nicht darf?

    • Musiker haben halt Angst davor Überflüssig zu werden. Es ist eben sehr schnell ein Song generiert der sogar gut klingt, ohne das man irgendeinen Künstler dafür bezahlen muss.
      Man braucht bisher eben Leute die kreativ sind und auch Instrumente und/oder ihre Stimme beherrschen können.
      Eine AI die anhand vorhandener Muster ein Lied generiert braucht weder Talent noch Kreativität.
      Von daher kann ich die Jobangst verstehen.
      Denn wenn man ehrlich ist, das sind Menschen die andere Menschen unterhalten. Diese sind schnell ersetzbar.
      Und wenn das Thema erst breit ausgerollt wird, werden die Menschen Spaß daran finden ihr eigenes Zeug zu machen.
      Aufzuhalten ist der Zug eh nicht mehr.
      Das einzige was AI noch nicht kann, ist eine Live Performance auf der Bühne.

      • Hallo Keri, „Das einzige was AI noch nicht kann, ist eine Live Performance auf der Bühne.“ das ist eigentlich ja auch die einzige echte Leistung, die immer wieder neu erbracht wird. Denn was ist eine Tonkonserve? Einmal Aufwand, Arbeit, ja, viele Stunden, bis ein song, ein Album fertig ist. Aber dann: nur noch Reproduktion, nichts neues mehr. Also keine neue Areitsleistung mehr meine ich . Millionen-, ja vielleicht mmilliarden-Weise immer wieder das gleiche Album verkaufen, streamen, und immer für jeden Verkauf, jeden Stream verdienen, obwohl man ja gar nicht mehr neu Arbeitsleistung erbringt. ein bildender Künstler kann das nicht. eine Skulptur ist erstellt, wenn sie verkauft ist, muß man eine neue anfertigen um sie wieder zu verkaufen. ein maurer kann nicht einfach das bild eines einmal gebauten hauses hinstellen und sagen „wohnt im Bild, ich kassiere dafür tantiemen“. Und vor Edisons Erfindung der tonwalze konnten Musiker eben auch nicht einmal arbeiten und dann davon leben – sie mußten immer wieder neu spielen, singen performen. Jede Aufführung ein Unikat. Insofern werden sie nun zu einem bestimmten Maß auf die Ursprünge zurückgeworfen: sie werden nur noch durch originale Arbeit wirklich verdienen können und nicht durch massenhafte Vervielfältigung. Ich kann daran nichts schlimmes erkennen- ich mußte meine Arbeit auch immer neu machen, konnte meinem Chef nicht die jahresberichte von vor 10 jahren einfach neu vorlegen. Und ja jeder mensch , auch der Künstler lernt von all dem was menschen vor ihm geleistet haben . Ohne dieses Fundament gäbe es keine populäre Kunst. Denn daß jemand etwas noch nie dagewesenes produziert ist selten – in der Populärmusik schon gar nicht. Depeche Mode ist keine Zwölftonmusik. KI macht also nichts Anderes als alle musiker bisher. Sie schöpfen aus dem Vorwissen, wenden erlernte Regeln von harmonielehre, Tonsatz und und und an und machen daraus – mäßig neues. also keine Gefahr sondern nur ein neuer Spieler im Feld.

        • Ich stimme dir völlig zu. Musiker sind Dienstleister und kein produktives Gewerbe (im Sinne von Hardware als Produkt).
          Der Gegenwind der Künstler ist auch eher unbedeutend.
          Interessanter wird es wenn sich die Musikindustrie einmischt, die sich mit ihren 99+ x Jahre Urheberrecht eine Gelddruckmaschine geschaffen haben.
          Und hierzulande wird sich die GEMA wohl auch unzufrieden zeigen wenn AI Kunst denen nichts mehr einbringt. 😀

    • Wie weit sich Musiker bei den Erzeugnissen anderen Musikern „bedienen“ können, ist gesetzlich geregelt (in Deutschland im Urheberrechtsgesetz) und kann ggf. in Plagiatsprozessen gerichtlich überprüft werden, von daher ist es doch nur konsequent, dass KI keinen Freibrief hat, ungeniert durch Musik und Texte zu „lernen“.

  2. Martin Fischer says:

    Jeder Musiker wird inspiriert von anderen Musikern und wird sozialisiert durch die Musik, mit der er aufwächst. Das ist nichts anderes wie mit der KI auch.
    Natürlich haben Komponisten Angst, dass KI irgendwann auch gute Musik macht. Aber damit müssen sie leben.

  3. Ich schätze das Werk eines Künstlers und zahle auch gerne dafür. Allerdings ist vieles von dem ganzen Schrott, welcher uns ständig im Radio um die Ohren geblasen wird, nur ein erbärmlicher Abklatsch des Schrottes, der uns vor einem Monat um die Ohren geblasen wurde. Echtes künstlerischer Wirken wird bleiben, trotz KI. Vielleicht trennt sich da ja die Spreu vom Weizen.

  4. Die Ki kopiert ja nicht. Sie lernt und kreiert neues. Sonst wäre es ein Plagiat?

    Und ich meinte nicht, dass sie sich bedienen. Sie hören ihr Leben lang Musik und aus den Einflüssen kreieren sie neues. Ebenso die KI

    • der andere Markus says:

      Na ja, es ist IMHO schon ein qualitativer Unterschied, ob ich 10 Stunden brauche, um 10 Stunden Musik zu hören (und bestenfalls parallel zu „verarbeiten“), oder ob eine KI die selbe Musikmenge in (sagen wir mal) 10 Sekunden „hört“ – wobei die KI ja nicht hört, sondern „durchrechnet“/kategorisiert/…. Und dann stellt sich eine vielleicht philosophische Frage: Kreiert eine KI wirklich etwas Neues, oder berechntet sie etwas aus Gegebenem, dem sie eine hohe Wahrscheinlichkeit zuweist, dass das einem Menschen gefällt (das aber zugegeben manchmal recht gut)

      Wie man dann konkret damit umgeht, inwiefern bestimmte „Anprangereien“ angemessen sind oder nicht, ist natürlich dann noch mal ein weiterer Aspekt.

  5. Fortschritt kann Jobs kosten, so ist das nunmal, das gilt auch für Künstler! Der Pferdekutscher ist braucht auh keiner mehr, aber es gibt sie noch…. Tja so wird das mit den Künstelern eben auch passieren. KUnst war schon immer brotlos in der Geschichte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.