Qualcomm: 242 Millionen Euro EU-Strafe für den zu billigen Verkauf von UMTS-Chips


Der günstige Verkauf von UMTS-Chipsätzen in den Jahren 2009 bis 2011 wird Qualcomm nun – wie erwartet – zum Verhängnis. Wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung bei 3G-Baseband-Chipsätzen muss Qualcomm 242 Millionen Euro zahlen. Seinen größten Abnehmern hat Qualcomm die Chipsätze nicht kostendeckend verkauft, so sollte Konkurrent Icera vom Markt verdrängt werden, stellte die Europäische Kommission fest. Das verstößt natürlich gegen EU-Kartellrecht.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärte hierzu: „Baseband-Chipsätze sind wichtige Komponenten mobiler Geräte, da sie deren Verbindung mit dem Internet ermöglichen. Qualcomm verkaufte diese Produkte seinen wichtigsten Kunden zu nicht kostendeckenden Preisen, um einen Wettbewerber auszuschalten. Das strategische Vorgehen von Qualcomm verhinderte Wettbewerb und Innovation auf diesem Markt und beschränkte die Auswahl der Verbraucher in einer Branche, in der die Nachfrage nach innovativen Technologien und das Potenzial dafür sehr hoch sind. Da dieses Verhalten gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, haben wir heute gegen Qualcomm eine Geldbuße von 242 Mio. EUR verhängt.“

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3 Kommentare

  1. PacoPavlov says:

    Man verdrängt einen Mitbewerber vom Markt um seine marktbeherrschennde Stellung zu behalten und muss nur 240 Millionen zahlen.
    Finde nur ich, dass das relativ wenig ist?

    • Die Strafen orientieren sich immer an Marktgröße, Umsatz etc. Wenn man überlegt, dass Nvidia ICERA für „nur“ 435 Mio. US$ gekauft hat, kann das schon passen.

      • GooglePayFan says:

        Wer weiß, was Icera ohne das regelwidrige Verhalten von Qualcomm dann wert gewesen wäre?

        Aber die Strafe gegen Intel waren ja auch lächerlich gering, wenn man bedenkt, dass dort der Missbrauch der Markbeherrschenden Stellung dazu geführt hat, dass Intel praktisch 10 Jahre lang Prozessoren ohne wirkliche Konkurrenz verkaufen konnte…

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