ProtonMail übernimmt SimpleLogin

ProtonMail hat sich das Projekt SimpleLogin geschnappt. SimpleLogin wurde im Jahr 2019 gestartet. Nach mehr als einem Jahr der Programmierung hat man 2020 eine Beta-Version und Anfang 2021 eine öffentliche Version veröffentlicht. Die Mission von SimpleLogin ist es, die Online-Identität von Nutzern zu schützen, und man hat von Anfang an ein Transparenzmodell verfolgt: der Code ist zu 100 % quelloffen und Entscheidungen zur Produktentwicklung werden offen mit der Community diskutiert.

SimpleLogin ist eine Browsererweiterung, Web-App und mobile App, die Nutzern anonyme E-Mail-Adressen zur Verfügung stellt, wenn sie sich bei einem neuen Online-Dienst anmelden. Wie der Name schon sagt, ist es eine einfache Möglichkeit, ein Login zu erstellen. Dabei wird ein E-Mail-Alias für Anwender generiert, sodass diese ihre echte E-Mail-Adresse nicht preisgeben müssen. Dies macht SimpleLogin zu einem ergänzenden Dienst zu ProtonMail. Sprich: Eine ähnliche Lösung, wie es Apple mit „E-Mail-Adresse verbergen“ anbietet – oder auch 1Password zusammen mit Fastmail.

In den kommenden Monaten wolle man die SimpleLogin-Funktionalität besser in ProtonMail integrieren, d.h. die Proton-Community wird in der Lage sein, ihre E-Mail-Adressen mit SimpleLogin zu verbergen. Wenn Nutzer SimpleLogin bereits mit ProtonMail verwenden, wird alles wie bisher funktionieren. SimpleLogin wird weiterhin als eigenständiger Dienst arbeiten und das SimpleLogin-Team wird weiterhin neue Funktionen entwickeln und hinzufügen, aber jetzt mit dem Vorteil der Infrastruktur und der Sicherheitstechnik von Proton. Wichtig für Nutzer von SimpleLogin: SimpleLogin bleibt agnostisch gegenüber E-Mail-Anbietern (SimpleLogin bleibt mit allen E-Mail-Diensten kompatibel).

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. Grumpy Niffler says:

    Simple Login ist großartig. Nutze es bereits seit einiger Zeit intensiv um jeder Seite einen eindeutig Alias zuzuordnen. So kann man im Zweifel schnell abschalten, wenn Spam kommt.

  2. GimpGünter says:

    Ich bin gerade erst vor wenigen Tagen auf SimpleLogin gestoßen und gerade noch in der Testphase. Was ich bisher sehen konnte, ist das jedoch genau der Service, der mir noch gefehlt hat.
    Großartig auch, dass man im Bezahltarif unbegrenzt viele eigene Domains verknüpfen kann. Ich hoffe, das bleibt auch nach der Übernahme durch ProtonMail so bestehen.

  3. StreetJudge says:

    SimpleLogin hört sich sehr cool an. Ich nutze seit Ewigkeiten das großartige spamgourmet.com, das aber keine eindeutige Zukunftsperspektive hat. SimpleLogin kannte ich bisher nicht, werde ich aber nun mal ausprobieren.

  4. Ich nutze als Alternative zu SimpleLogin „AnonAddy“ https://anonaddy.com und die Wegwerfadressen meines Yahoo-Konto. Nutzer von 1Password können es sich noch etwas einfacher machen und für 3 € im Monat den Dienst von FastMail dazu buchen.

    @Caschy: wäre „masked E-Mails“ nicht einmal ein Thema für Euch? Gerade im Zusammenspiel mit einem Passwordmanager ist das eine weitere Möglichkeit seine Online-Konten abzusichern. Nicht nur für jede Anmeldung ein eigenes Password, sondern auch eine eigene E-Mail-Adresse. Wenn dann mal ein Anbieter gehackt wird, können die Angreifen mit der Adresse „egal-edeka7411@anonaddy.com“ gerne probieren sich bei http://www.penny.de einzuloggen.

    • @Johann
      So etwas habe ich mir vor vielen Jahren selbst eingerichtet. Habe mir eine Domaine gekauft und verwende für jede Seite und jedes Login eine eigene Kombination. Ist immer wieder interessant zu hören, wenn man einen Seitenbetreiber auf den „Verkauf“ der E-Mail Adressen ansprechen kann. So im Stil wenn ich von Penny eine Email an edeka@meinedomain.com erhalte.

      • Und ich nutze meine eigene Domain via anonaddy. So muss ich mir weder Catch all antun, noch Adressen vorher manuell anlegen zu müssen. Und für alles, was nicht über die Domain laufen soll, habe ich immer noch meine anonymen anonaddy Adressen.

        SimpleLogin habe ich mir angeschaut und hatte die Premium Version Mal ein Jahr lang gratis. Mir war anonaddy aber immer sympathischer. Das hat sich mit dem Kauf nicht geändert.

      • Der Aufwand und die Verantwortung einen eigenen Mailserver zu pflegen ist mir zu groß. Auch das Einloggen und erstellen der Adressen wäre mit zu umständlich. Bei SimpelLogin, AnonAddy oder FastMail/1Password habe ich eine Erweiterung für den Browser, die mir den größten Teil der Arbeit abnimmt. Das ist auch der Grund warum ich die Yahoo-Wegwerfadressen nur noch ganz selten nutze.

        • Den Mailserver habe ich bei meinem Provider. Ich habe damals angefangen als es die Möglichkeiten noch gar nicht so gab. Aber das mit der eigenen Domain über SimpleLogin bzw. AnonAddy tönt gut bzw. dass ich es bei SimpleLogin selber hosten kann 🙂

  5. Läuft das so ähnlich, wie bei TrashMailanbietern, die ständig neue Domains haben müssen, weil die Alten von vielen Webseiten geblacklisted werden?

    • Bei den kostenlosen Angeboten ist man auf die Domains der Anbieter angewiesen, als zahlenden Kunden kannst Du auch eigene Domains hinterlegen

  6. Solche Dienste wie SimpleLogin hören sich echt gut an, aber z.B. bei mailbox.org bekomme ich auch für 3€/Monat 25 Aliasse und noch mehr.

    • GimpGünter says:

      Und wenn die 25 Aliasse aufgebraucht sind, denkst Du vielleicht doch über einen Anbieter wie SimpleLogin nach.

    • Bekommst Du dort auch eine Browsererweiterung mit der Du auf Knopfdruck einen neuen Alias erstellen lassen kannst oder musst Du Dich dafür erst bei Mailbox.org einloggen und die neue Adresse einrichten?

    • mailbox.org als E-Mail Hoster ist gut und nutze ich auch. Mit einer eigenen Domain und Catch-All Adresse kann ich ganz einfach neue E-Mail-Adressen vergeben und so hat jeder Dienst eine eigene. Wenn ich nun aber mal eine Adresse wegen Spam löschen möchte, geht das nicht so einfacher. Meines Wissens nur über einen Workaround über einen entsprechenden Filter. Das finde ich nicht ganz ideal.

      • Aus genau dem Grund habe ich die Lösung über eine Catch-All-Adresse verworfen und bin Yahoo und Anonaddy gelandet. Ein Klick und habe eine neue Adresse für eine Anmeldung. Ist ein Dienst, den ich länger oder dauerhaft nutze, ändere ich die Adresse auf eine Wegwerfadresse von Yahoo. Das mache zum einen um Bandbreite bei AnonAddy zu sparen und zum anderen halte ich Yahoo-(Adressen) für seröser und beständiger als AnonAddy. Dazu kommt noch, dass die Yahoo-Wegwerfadressen @yahoo.com als Domain haben und im Vergleich zu AnonAddy, Simple-Login etc. nicht so schnell auf Blacklisten landen (sollten).

  7. Wuhuuu das suche 8ch auch schon seit einiger Zeit. Danke für die Empfehlung. Und vor allem auch für die alternativen in den Kommentaren. Werde ich mal testen.

  8. Ich frage mich, wie man überhaupt solche kommerzielle Anbieter nutzen kann. Das ist produziert doch einen hochgradigen Lock-in-Effekt.
    Was passiert, wenn der Anbieter seinen Service einstellt; Preise erhöht, sodass ich die nicht mehr bezahlen kann/will; ich wechseln möchte …?
    Das wirklich herausragend Gute an Simple Login ist, dass es Open Source ist und ich es auch meinem Server installieren kann: https://github.com/simple-login/app

    • @Konrad
      Danke für den Tipp 🙂 Das werde ich doch irgendwann die nächsten Tage mal einrichten.

    • Nicht jeder hat die Zeit und die Expertise für einen eigenen Server. Gerade bei so sensiblen Dingen wie E-Mail setze ich lieber auf einen kommerziellen Abieter, der sich hoffentlich an Best-Practice-Regeln hält, als auf mein Halbwissen 🙂

  9. Ich nutze aktuell erine.email für diese Zwecke. Da alle Adressen den Alias beinhalten nicht komplett random und anonym, außerdem auf wenigen blacklists zu finden.

  10. Zwischen

    „übernimmt“ und

    „SimpleLogin will continue to operate as an independent service and SimpleLogin SAS will continue to be based in Paris, France.“

    Gibt es einen grossen unterschied

  11. Vielleicht auch interessant sind die Unterschiede in der Praxis bei SimpleLogin und AnonAddy in der kostenlosen Version, die ein User im Kuketz-Forum herausgestellt hat: https://forum.kuketz-blog.de/viewtopic.php?p=75142#p75142

    • Was dort im letzten Absatz steht, stimmt so aber nicht. Auch bei AnonAddy kann man Adressen unabhängig vom eigenen Alias erstellen, die enden dann auf @anonaddy.me

  12. Was mich dazu bewegt hat SimpleLogin zu wählen ist die Tatsache, dass einmal eingerichtete Aliase bleiben, auch wenn man nicht mehr bezahlt. Bei AnonAddy ist das meines Wissen nicht der Fall.

    Wobei ich etwas kritisch bin, was die „Übernahme“ angeht. Damit verliert SimpleLogin und das Projekt mMn seine Unabhängigkeit. ProtonMail wird in erster Linie die eigenen Interessen forcieren, das muss nicht unbedingt das sein, was der Nicht ProtonMail Nutzer möchte.

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