Pay TV: 1,9 Millionen Deutsche sollen illegal schauen

Das Handelsblatt berichtet derzeit, dass die „Fernsehpiraterie“ mittlerweile eine nette Konsumgewohnheit geworden ist. Schätzungsweise entstehen jährlich 700 Millionen Euro Wirtschaftsschaden hierdurch. Diese Zahl steht in einem wissenschaftlichen Gutachten der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia, das dem Handelsblatt exklusiv vorliegt.

Danach nutzen immerhin 1,9 Millionen Deutsche regelmäßig illegale Live-TV-Signale. Der wirtschaftliche Schaden bezieht sich natürlich auf eine Summe, die irgendwo landen würden, würden auch wirklich alle Schwarzseher dafür zahlen, logo.

Laut Handelsblatt errechnet sich die Summe wie folgt:

Der hohe volkswirtschaftliche Gesamtschaden errechnet sich aus den Umsatzverlusten, die bei den offiziellen Bewegtbild-Anbietern wie Sky entstehen (430 Millionen Euro). Hinzu kommen entgangene Steuern und Sozialabgaben (100 Millionen) sowie Umsatzeinbußen in vor- und nachgelagerten Märkten, zum Beispiel bei Mediatheken oder in der Gastronomie und Sportbars (170 Millionen).

Vor allem seien es Männer, die „kostenfreie Alternativen“ zu Sky, Eurosport und Co suchen würden. 25 Prozent sollen das Vorgehen als „in Ordnung“ empfinden, jeder zweite Seher ist der Meinung, sich in einer rechtlichen Grauzone zu befinden.

Besonders beliebt ist Fußball. 43 Prozent wollen Fußball sehen, 33 Prozent mögen Filme und Serien. Geschaut wird am PC oder Laptop, aber auch das Smartphone wird von 48 Prozent genutzt. Durchschnittliche Sessionlänge: 79 Minuten.

Laut Angaben sind es manipulierte Receiver aber auch Web-Dienste, die für das „freie Schauen“ verantwortlich sind.

Einen Fauxpas muss ich dem Handelsblatt aber vorwerfen.

Dort steht wortwörtlich: „Die Delinquenten nutzen dann keinen der offiziellen Pay-TV-Sender, sondern kostenlose, aber illegale Angebote. Zum Beispiel bestimmte Streamingdienste, installierte Mediaplayer („Kodi“) oder „simulierte“ Smartcards.“

Fakt: Mit Kodi ist es nicht ab Werk nicht möglich, solche Inhalte zu schauen. Kodi ist ein erweiterbares Mediacenter, für welches jeder Plugins entwickeln kann. Auch solche, die das Schauen solcher Streams erlauben. Kodi in einem solchen Medium in eine Ecke zu stellen kommt den Versuch gleich, einen Browser zu verteufeln, weil ich verbotene Seiten besuchen kann. Kodi ist nicht illegal.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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33 Kommentare

  1. während sky und andere pay tv anbieter ihre pakete zu teuer bieten, benutzer sind gezwungen dies umzugehen. andere länder bieten es ab 15-50 euro pro jahr , dabei sind nicht nur deutsche sender zu empfangen sondern auch andere paysender weltweit. das emulieren von servern ( restreaming) ist keine grosse sache. in EU verbotten jedoch nicht in andere länder.

  2. Das Problem mit Fußball ist doch folgendes: die meisten Leute wollen genau ein Spiel anschauen, nämlich das von ihrem Verein. Kaufen muss man aber ein Tagesticket für 10€. Gäbe es die Möglichkeit, ein Spiel zu wählen für sagen wir mal 3€, würden das auch viel mehr Leute bezahlen. Abgesehen von dem zusätzlichen Chaos mit eurosport und sky.

    Solange das nicht geht, wird eben gestreamt, ins Stadion gegangen oder die 10€ lieber für 3 Bier in einer Sportsbar ausgegeben.

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