Omnivore: Eine feine Später-lesen-App
von caschy | 15 Kommentare
Im Laufe der Jahre haben wir uns im Blog viele Werkzeuge angeschaut, mit denen man Texte oder Links zu Webseiten für später speichern kann, um diese dann erneut aufzurufen und zu lesen. Zu den bekanntesten gehört sicher Read it Later, das später in Pocket aufgegangen ist, das nun zu Mozilla gehört.
Webansicht
Webansicht, Textoptionen
Auch gibt es Dienste wie Instapaper, Readability, Wallabag, Raindrop oder auch Pinboard. Recht frisch ist noch Omnivore dabei. Die Entwickler sehen ihre Open-Source-Lösung nicht nur als Ablage für Bookmarks, sondern wollen einen Mehrwert für Menschen geben, die lesen. Die großen Stärken nennen die Entwickler selbst, da reichen die folgenden Stichpunkte:
Omnivore-Funktionen:
Hervorheben, Notizen, Suchen und Teilen
Vollständige Tastaturnavigation
Automatisches Speichern der eigenen Position in langen Artikeln
Newsletter-Artikel per E-Mail hinzufügen (mit Substack-Unterstützung)
PDF-Unterstützung
Webanwendung geschrieben in Node.js und TypeScript
Native iOS-Anwendung
Progressive Webanwendung für Android-Nutzer
Browser-Erweiterungen für Chrome, Safari, Firefox und Edge
Etiketten (auch Tagging genannt)
Offline-Unterstützung
Text in Sprache (nur iOS)
Logseq-Unterstützung über dasLogseq-Plugin
Obsidian-Unterstützung über das Obsidian-Plugin
Grundsätzlich kann man Omnivore selbst hosten, die Macher bieten aber auch eine gehostete Version an. Wer sich Omnivore anschaut, der wird sich schnell fragen, warum das Ganze kostenlos ist. Es wirkt fast zu gut. Die Sache ist: Man hat Preispläne. Da setzt man bislang auf Spenden, kann sich langfristig aber vorstellen, Geld zu nehmen.
Man habe einige Produktideen ausprobiert, die kostenpflichtige Add-ons zum aktuellen Service wären: Tools für die Zusammenarbeit, KI-Integration, Übersetzungstools und Premium-Text-to-Speech-Stimmen. Von diesen Funktionen sind die Premium-Text-zu-Sprache-Stimmen die einzigen, die derzeit in der App als Teil der „ultrarealistischen Stimmen“-Funktion als Beta verfügbar sind. Grundsätzlich wäre vieles auch später noch so kostenlos nutzbar. Aus meiner Warte würde ich sagen, dass da der Blick auf Omnivore wirklich lohnt.
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Toller Tipp, danke!
Ein Problem bei diesen Später-lesen-Helfern ist, dass viele nicht wirklich offline sichern (auch wenn sie es vorgeben).
Da ist dann aus einem Kostenlos-Artikel nach einer Stunde ein Bezahlartikel geworden (z. B. tagesspiegel.de), oder die Überschrift oder ein Bild wurde ausgetauscht (besonders gerne bei Boulevardpresse).
Die vorgeblich offline gesicherten Webseiten werden live neu aufgerufen und bieten nicht das gewünschte Benutzererlebnis.
Ist das bei diesem Programm auch so?
Guck dir mal Archivebox an.
Ja, sieht interessant aus, kommt auf meine Liste.
Früher habe ich SiteSucker (Mac) benutzt oder als Safari-Webarchiv gespeichert.
Der Witz ist, dass ich bestimmte Sachen nicht (selbst) speichern will, sondern nur später vielleicht nochmal lesen, aber es soll bitte jemand anderes statisch speichern… 🙂
Also erstmal einen stamm von leuten anfüttern, um die kuh dann später richtig melken zu können.
Nette geschäftsidee
Ja, ist schon eine Frechheit, dass man ein Tool kostenlos ausprobieren darf und die dann doch tatsächlich Geld für ihre Arbeit haben wollen. Unglaublich.
Dann sollen sie es von Anfang an so kommunizieren. Nicht, dass sie (wie zBsp der Entwickler von „Simple Tools“) es an ein Unternehmen, der seine Apps mit Tracken, Maleware, Werbung und Abos verseucht, und man durch heimlichen Update der App das alles auf sein Smartphone bekommt.
https://docs.omnivore.app/about/pricing.html
Lesen, verstehen, posten. Ist das wirklich so schwer?
Entwicklern geht es doch nur noch ums Geld. Keiner lebt mehr von Luft und Liebe. So traurig 🙁
Verrückt und unerhört! Das geht ja so gar nicht …!
Dein Chef sieht das womöglich auch so und streicht dann mal den Lohn für die kommenden Jahre … angefüttert hat er Dich ja schon!
Unglaublich, dass sich der Anbieter erdreistet, für Leistung/Funktionsumfang Entlohnt werden zu wollen. Wo kämen wir bloß hin, wenn das jeder machen würde?
Zumal der Entwickler ja selbst recht transparent mit dem Thema umgeht.
Ja, wo sind nur die schönen Zeiten geblieben, in denen Open Source-Entwickler aus Ehrgefühl lieber in die Privatinsolvenz gegangen sind, als von den ignoranten Nutzern, sie sich nicht die Bohne für ihren Aufwand interessieren, auch nur einen Cent zu nehmen?
Bin mit raindrop sehr glücklich, in der Bezahlvariante auch mit offline Sicherung. Use Case ist aber mehr Richtung Projekte Container für Recherche mit URL’s aber auch Files (PDF).
Mit raindrop bin ich etwas flexibler im Einsatz als mit den reinen read later tools. Fand damals instapaper sehr ansprechend.
Man kann raindrop als readlater-Dings verwenden?
Habe das bislang nur für Bookmarks verwendet.
Instapaper ist für mich noch immer die Nr 1 auf diesem Markt, wenngleich natürlich vieles auch nie wieder aufgerufen wird.
Von Wallabag hatte ich vor Jahren die nicht selbst gehostete Bezahlversion, bei der ich erst nach mehreren Wochen (!) merkte, dass vieles, was ich gutgläubig gespeichert hatte, nie gespeichert worden war (Web und, ich glaube, noch Android).
Ich zahle gerne für eine tolle App, am liebsten einmalig aber ein Abo ist auch fein.