Number26: Verwirrung um Kündigungen (Update: Stellungnahme von Number26)
Number26, das „moderne App-Konto“, sieht sich gerade einiger Probleme ausgesetzt. Seit gestern erhalten Kunden unterschiedlichster Art ordentliche Kündigungen, das heißt, Number26 beendet im Namen der Wirecard Bank AG das Geschäftsverhältnis ohne Angabe eines Grundes und beruft sich auf die AGB von Number26 und der Wirecard Bank AG. Das ist natürlich völlig rechtens, allerdings sorgt es doch für Verwirrung. Denn einen Grund für die Kündigungen kann man nicht wirklich erkennen. Schnell wurde gemutmaßt, dass Bargeldabhebungen schuld sein könnten, aber es trifft auch Nutzer, die wenig bis gar kein Bargeld abheben.
Gleichzeitig häufen sich aber auch die Meldungen, dass die Wirecard Bank AG „grundlos“ Schufa-Anfragen stellt, ein direkter Zusammenhang zu den Kündigungen lässt sich aber auch hier nicht erkennen. Hinzu kommt allerdings, dass manche Kunden offenbar keinen Zugriff mehr auf ihr Konto haben, obwohl die Kündigung zum 1. August 2016 erfolgt. Auch hier herrscht viel Verwirrung, denn es scheint sich eher um ein technisches Problem zu handeln.
Wie viele Kunden von den aktuellen Kündigungen betroffen sind, ist nicht bekannt. MobiFlip spricht von einer Kündigungswelle, bei Facebook sind auch einige Einträge zu finden, ebenso wie bei Twitter, allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass Number26 nach eigenen Angaben 160.000 Kunden hat. Interessant ist auch, dass die Kündigungen Nutzer im Ausland ebenso betreffen wie in Deutschland.
Eine Anfrage an die Pressestelle von Number26 wurde zwar flott beantwortet, allerdings nur mit der Info, dass man sich in ein paar Stunden äußern werde. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten, falls Ihr ebenfalls eine Kündigung erhalten habt oder aktuell sonstige Probleme mit Number26 habt, hinterlasst gerne einen Kommentar.
Update: Es gibt nun eine Stellungnahme von Number26. Diese erklärt zwar auch nicht mehr, nennt aber immerhin eine vage Nummer. Wenige Hundert Konten sind von den Kündigungen betroffen, Gründe dafür nennt man nicht. Datenschutz. Meiner Meinung nach sehr unglücklich für ein Start-Up, das an unser Geld will. Soll nicht heißen, dass Number26 das nicht darf, allerdings ist die Kommunikation doch eher ein schlechter Witz. Hat man gedacht, netzaffine Nutzer würden die Kündigungen totschweigen? Logisch, dass es da in den sozialen Netzen laut wird, auch wenn es nur wenige betrifft. Dass heute dann auch noch technische Probleme hinzukommen, das ist natürlich schon extrem unglücklich.
Irgendein Screening wird die Namen rausgeschmissen haben. zB Abgleich mit einer AML-Datenbank – da gibts schnell mal hunderte Fehlalarme und wenn die nicht manuell abgeglichen werden bleibt nur die Beendigung der Geschäftsbeziehung. Aber das will, kann und darf man auch nicht kommunizieren. (ob das hier der Fall war ist kann ich auch nicht sagen, aber zumindest eine Theorie)
@Sivoj: schon mal überlegt, was SCHUFA eigentlich ausgeschrieben bedeutet? Nein? Sie ist die „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Das bedeutet, dass die SCHUFA sich tatsächlich auch nur für Umstände interessiert, welche die Kreditfähigkeit einer Person betreffen. Da eine Kreditkarte auf Guthabenbasis keine Kreditvergabe darstellt, fließt diese Information auch nicht in den SCHUFA-Score ein. Das ist nicht nur logisch, sondern kann auch leicht festgestellt werden, wenn man die Informationen auf schufa.de studiert.
@Alexander: nun, ich habe solche Scores sogar bereits selber gerechnet, auch für die SCHUFA. Und in einer Sache liegst Du grundlegend falsch. Denn der Bezug einer MasterCard auf Guthabenbasis ist keine Kontoeröffnung. Deshalb wurde und wird bei einem solchen Dienstleistungsvertrag auch keine Einwilligung zur Datenübertragung zur SCHUFA benötigt. Man muss kein ehemaliger Statistik-Dozent sein (…), um zu verstehen, dass nicht übertragene Daten nicht zur Erstellung eines Scores verwendet werden können.
Eben. Und @Sivoj, schon mal überlegt, was SCHUFA ausgeschrieben bedeutet? Sicher nicht…
Sorry für den Fehlpost von gerade eben. Eigentlich wollte ich noch das posten:
„Prepaid Karte ohne Schufa
Bei der Kreditkarte handelt es sich um eine Prepaid-Card, so kann immer nur das auf dem Girokonto vorhanden Guthaben mit der Karte verwendet werden. Eine Überziehung des Kontos ist damit ebenso wenig möglich, wie eine Ratenzahlung der Kreditkartenumsätze. Update: Seit dem 01.12.2015 können Kunden optional einen Dispokredit beantragen. Wird kein Dispo zum Konto beantragt, führt Number26 keine Abfrage bei der Schufa durch und das Konto wird dort nicht gelistet. Ein Vorteil für Personen mit schwächerer Bonität aber auch für jene Kunden, die das Angebot als Zweitkonto nutzen wollen. Bekanntlich sorgen zu viele Konten und Karten für ein verschlechtertes Schufa-Scoring.“
Quelle: http://www.direktbanken.net/blog/erfahrung-test-number26/
Trotzdem nochmal zurück zum eigentlichen Thema, die Kündigungen. Prinzipiell halte ich es für absolut kundenunfreundlich, Kunden ohne Angabe nachvollziehbarer Gründe zu kündigen. Eine Parallele zu Amazon sehe ich insofern, als dass beide Firmen gegenüber den Kunden geäußert haben, dass sie keine Gründe angeben, weil die Ermittlung dieser Firmeninterna sind. Der Presse gegenüber wurde wiederum gesagt, man könne aus Gründen des Datenschutzes keine Angaben machen. Wer Kunden so an der Nase herumführt, muss sich nicht wundern, wenn das eigene Konzept langfristig nicht funktioniert.
@J. Thomas: hast Du Quellen für Deine Ausführungen? Würde mich wirklich interessieren.
@ Chris R.
„Jeder hat das Recht auf ein Konto“
„Banken dürfen nur angemessene Entgelte erheben und die Kündigungsmöglichkeiten des Kreditinstituts sind deutlich eingeschränkt.“
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/10/2015-10-28-recht-auf-ein-konto-fuer-jedermann.html
Interessant, ordentliche Kündigung aber das Konto sofort einfrieren. Wer kann sich den so etwas erlauben?
Die hatten ihre Technik schon im Dezember nicht im Griff. Über Tage gibt Nichts und dann wurde auch mitgeteilt, dass die Techniker nicht an Wochenende und Feiertagen arbeiten. In der Zeit konnte man dann auch nicht die Karten nutzen.
habe dort schon vor ein paar Monaten gekündigt, da es den Anschein hat, als wenn der Kundenservice dort mehr als überfordert ist. Mehrere Wochen bis man auf eine E-Mail eine Antwort bekommt… Da bieten normale Banken dann doch mehr.
Wobei es echt schwer ist, eine vernünftige Bank zu finden. Selbst die DKB, die hier schon ein paar mal erwähnt wurde und der etliche Preise, auch für „nachhaltige Kundenorientierung“ verliehen wurden, hat bei mir bei einem Auslandsaufenthalt kläglich versagt. Sowohl was den Service an sich als auch die Sachkenntnis anbelangt. Die VISA-Mitarbeiter, die mir ausnahmsweise geholfen haben, konnten es damals auch gar nicht fassen, wie schlecht die DKB performt hat.
Oder die BW Bank, die mir bei einem Beratungsgespräch nur die Informationen der Hochglanzbroschüren ablesen, aber nicht einmal die zu erwartende Dividende ausrechnen konnte. Zwei Wochen später bekamen auch die einen Preis für ihre Beratung.
Echt nicht einfach…
@xoph „Da bieten normale Banken dann doch mehr.“
Was denn? Vielleicht eine bankseitige Kündigung des Bausparvertrages, weil der ihnen nicht mehr ins Konzept passt, eine Kündigung der Kreditlinie ohne weitere Begründung, oder Falschberatung bei Anlagen?`Vielen Dank, darauf verzichte ich gerne.
Im Grunde tun die sich alle nichts in ihrem Geschäftsgebahren. Also greift man zum kostenlosen Konto, und wechselt eben, wenn man da rausfliegt.
Wie ich bereits vermutet habe – von den Kündigungen sind exzessive Bargeldabheber betroffen, die 15-20x in Monat Geld abheben. Bei kosten von 2,- € pro Abhebung ist das natürlich ein extremer Kostenfaktor für die Bank.
@Hendrik
Hast du mehr als Vermutungen, bitte?
Ich habe aber trotzdem jetzt selber gekündigt. Dieses Herumgefummel mit der App mag ich gar nicht, und gerade als „Vielwechsler“ bei Smartphones bin ich mehr mit Ent- und Neuverknüpfungen der Number26 App statt mit der eigentlichen Nutzung beschäftigt.
@Wolfgang Denda
Hier die neue Stellungnahme als PDF
https://number26.eu/wp-content/uploads/2014/06/NUMBER26_Stellungnahme-Ku%CC%88ndigungen_Fair-Use-Policy.pdf
@ABDUL
Dankeschön, für den Link. Das hätte Number26 mal gleich so erklären sollen. Ich wünsche dem Unternehmen trotzdem weiterhin viel Erfolg, auch ohne meine paar Euro.
Hab hier mal Einiges überflogen …. also ich kann für mich das Gelaber nicht nachvollziehen.
Zumindest gestern abend noch war ich tanken bei Areca und die Abbuchung lief zeitnah, normal wie immer halt.
Auch alle Abbuchungen des gestrigen Tages sind korrekt wiedergegeben …. also z.B. Burger King, Zoo, div. Gáststätten usw. …..
Hatte auch Freitag Nacht n Tausender überwiesen …. okay, der ist jetzt noch nicht gebucht, aber, das ist wohl echt normal …. :o)
Sollte in der nächten Zeit mal ne Kündigung kommen, würd ichs zwar wohl net recht verstehen, aber natürlich auch ganz gut verkraften können ….
Für mich ist NUMBER26 nach wie vor das beste Angebot des Marktes.
Danke an die Macher von NUMBER26
Nie wieder N26, lässt die Finger davon. Habe per MoneyBeam je eine Überweisung am 29.4.2016 und am 14.7.2016 an einem Freund Geld gesendet, auch bei N26 Kunde. Mir wurde der Betrag abgezogen und dem Freund gebucht, aber mit dem Punkt bei den Buchungen in der APP, Geld steht in 1-2 Tage zur Verfügung. Bis heute und das nach 3 Monate der einen Buchung vom 29.4.2016 und jetzt der neuen Buchung vom 14.7.2016, ist dieser Punkt weiterhin bei beiden Buchungen auf seiner APP und er kann NICHT über das Geld Verfügen. ( Sondern nur über den Betrag den er vorher als Guthaben hatte ) Mir wurden die Buchungen aber belastet und abgezogen vom Kontostand. Statt Ihm das Geld gut zu buchen oder die 2 Buchungen bei Ihm Rückgängig zu machen und meinem Konto wieder Gutzuschreiben, wird nicht´s Unternommen SEIT WOCHEN von Number26. So dass ich die Buchung als Minus bis heute auf meinem Konto habe und der Freund bis Heute nicht die Gutschrift, sondern nur die Buchung sieht in der APP und WEB das es in 1-2 Tage zur Verfügung steht. Er kann aber bis heute über den Betrag nicht verfügen. Die Hotliner im Chat sind unfähig und können nicht RECHNEN. Verstehen das Problem nicht. Und das für eine Bank die nun eine Lizenz hat. Das ist Lachhaft !