Nothing Ear und Nothing Ear (a): TWS-Kopfhörer im Ersteindruck

Nothing Ear

Nothing hat sich mit den Nothing Ear und den Ear (a) im TWS-Segment nun etwas breiter aufgestellt. Das passt auch sonst zur diversifizierten Produktstrategie, die man mit dem Nothing Phone (2a) (hier mein Ersteindruck) fährt, auch ein etwas günstigeres Produkt anzubieten. Bereits das Erstlingswerk von Nothing, die Nothing Ear (1), sagten mir damals zu und mit den Ear (2) hatte man in einigen Punkten nochmals eine Schippe draufgepackt. Die Nothing-TWS-Kopfhörer sind optisch ein Hingucker und für mich die Kopfhörer meiner Wahl, wenn es um den Punkt „Tragekomfort“ geht. Und so war ich dann doch gespannt darauf, was Nothing wohl mit der dritten Produkt-Iteration da jetzt abliefert und welche „Abstriche“ man beim günstigeren A-Modell machen muss. Während Nothing für die Ear 149 Euro aufruft, ist man mit 99 Euro bei den Nothing Ear (a) dabei.

Die Nothing Ear fallen als offizielle Nachfolger der Nothing Ear (2) – die Nummerierung entfällt schlicht – optisch identisch aus zum Vorgängermodell. Das ist nichts Schlechtes, denn optisch sind die Kopfhörer ein Hingucker. Geschmackssache, aber alles andere als 0815. Sowohl die Nothing Ear als auch die Ear (a) sind hochwertig verarbeitet und es gibt keine sichtbaren Klebestellen. Je nachdem wo die Kopfhörer da so herumfliegen, waren die bisher durchaus kratzeranfällig. Dem beugt man nun mit einer Schutzfolie vor, was den Eindruck aber irgendwie etwas trübt – könnt ihr ja abziehen, sie sind dann aber wiederum ungeschützt.

Nothing Ear (a)

Wenn man sie schonend behandelt und nicht irgendwo in den Rucksack schmeißt, ist das aber zumindest ein kleineres Thema. Hab ich nie getan, dennoch finde ich (kleine, feine) Kratzer auf meinen Ear (2). Ansonsten zum Case: Bei den Ear (2) habe ich die Größe etwas bemängelt, die fällt bei den Ear identisch aus. Das Case von den Ear würde ich aber dennoch den Ear (a) gegenüber bevorzugen, denn es lässt sich wesentlich leichter (einhändig) öffnen. Sprich: Hier stimmt es beim Scharnier sowie dem Magneten insgesamt besser.

Nothing Ear: Angenehmer Tragekomfort

Die Nothing Ear (1) sind vom Sitz meine liebsten TWS-Kopfhörer. Das hat sich auch bei den Ear (2) nicht geändert. Das Gewicht hat man gar auf 4,62 Gramm reduziert und so sind die Earbuds kaum spürbar im Ohr. Sehr komfortabel und für mich von der Passform weiterhin die Nummer 1. Die 4,8 Gramm der Ear (a) fallen da nicht weiter ins Gewicht, auch hier ist der Tragekomfort hervorragend.

Nothing Ear

Reingehört: Nothing-TWS-Kopfhörer mit Hi-Res-Audio

Die beiden Neuvorstellungen unterstützen mit LDAC (990 kbps, 24bit/96 kHz) beide einen Hi-Res-Audio-Codec. Im Vorteil sind hier die Nothing Ear, denn die unterstützen zusätzlich LHDC 5.0 (1 Mbps 24 Bit/192 kHz). Das ist dahingehend praktisch, weil LHDC vorrangig bei chinesischen Smartphone-Herstellern zum Einsatz kommt (BBK-Töchter OnePlus sowie Oppo zum Beispiel). Ohne die Unterstützung von LDAC gäbe es dann aber wiederum auf einem Pixel-Gerät kein hochauflösendes Audio. Da hat man durch die Unterstützung zweier Codecs vorgesorgt, falls Nutzer eben nicht mit einem Smartphone aus dem eigenen Haus versorgt sind, dass die Auswahl dahingehend nicht limitierend ist.

Zum Klang: Die Nothing Ear sind ein klares, aber kleineres Upgrade der Ear (2). Die hatten kleinere Schwächen in den Höhen, die bei den neuen TWS-Kopfhörern jetzt nicht mehr der Fall sind. Der Klangteppich, den man mit den neuen Modellen abdeckt, ist sehr differenziert und ausgewogen. Es gibt druckvolle, prägnante Bässe. Unterschiede zwischen den Nothing Ear und Ear (a) sind tatsächlich, trotz anderer Materialwahl bei der Membran (Keramik vs. PMI & TPU), nur wenig hörbar. So liefern die Nothing Ear in Sachen Präzision bei den Höhen besser und bieten ein gefühlt größeres Klangvolumen ab. Man darf aber durchaus infrage stellen, ob das drahtlose Aufladen sowie die minimalen Klangverbesserungen den Aufpreis wert sind. Beide Modelle müssen sich hier vor gängigen Konkurrenz-Modellen nicht verstecken. Vorteil bei Nothing: Durch einen vielseitig anpassbaren Equalizer kann man das Modell zudem auf eigene Hörvorlieben sehr genau abstimmen.

Nothing Ear (a)

Kleine Verbesserungen gab es auch für die ohnehin schon starke aktive Geräuschunterdrückung. Stärken sind hier, wie bei vergleichbaren Modellen, vor allem beim Unterdrücken von monotonen Geräuschen bzw. Lärm vorhanden. Für mich liegt die größte Schwäche weiterhin im Transparenzmodus. Gerade ohne Musik und bei Stille ist ein ständiges Rauschen zu vernehmen. Für den Transparenzmodus hat Nothing aber bereits Verbesserungen angekündigt. Hier soll ein Update folgen.

Sonstiges: ChatGPT, Bedienung und mehr

Bei der Bedienung hat sich nichts verändert. Es gibt Druckgesten und jene für das Gedrückthalten lässt sich anpassen (z. B. zur Lautstärkesteuerung). Die Akkulaufzeit von knapp 5 Stunden bei beiden Modellen geht für meine persönliche Nutzung völlig und wohl auch sonstige Nutzer, die sich nicht als Power-User bezeichnen, völlig in Ordnung. Bringt vermutlich auch das geringe Gewicht zum Vorschein, auf das ich aufgrund des Tragekomforts nicht mehr missen möchte. Die Mikrofone sind im Vergleich zu den Ear (2) besser geworden, für Gelegenheitstelefonierer mehr als ausreichend. Die ChatGPT-Unterstützung ist nett, aber nicht bahnbrechend bzw. ein schlagfertiges Argument zu einem solchen Modell zu greifen. Die Ear (a) laden, anders als die Nothing Ear (2) und die Nothing Ear nicht kabellos.

Bluetooth LE Audio und damit vorbereitet für die Zukunft sind beide Modelle trotz Bluetooth 5.3 nicht. Ein entsprechendes Update wird aber wohl evaluiert. Zudem gibt es auch kein Headtracking für Spatial Audio. Gerade im Preisbereich der Nothing Ear durchaus bei Konkurrenz-Modellen vertreten.

Das Bedienen per Druck am Stiel funktioniert prima und für mich ohne Fehleingaben. Funktionen wie Autoplay sowie -pause ebenfalls.

Nothing Ear

Fazit: Verbesserungen sind da

Nothing hat die neuen Kopfhörer im Vergleich zur Vorgängerversion weiterhin verbessern können. Neben einem teuren Modell bietet man mit den Ear (a) jetzt wieder eines zum Kostenpunkt von 99 Euro, sprich auf dem Niveau der Ear (1) an. Die haben wieder einiges auf dem Kasten und verzichten muss man da fast nur auf das drahtlose Aufladen. Logisch, die Ear fallen in mehreren Belangen ebenfalls marginal besser aus, dies rechtfertigt den Aufpreis von 50 Euro in meinen Augen aber kaum. Der Preisunterschied zwischen beiden Modellen ist schlicht zu hoch.

Für mich sind die neuen Nothing-Kopfhörer weiterhin die bequemsten zu tragen. Der Sitz ist genau richtig, der Klang ordentlich. Unterm Strich? Gelungene Kopfhörer, perfekter Tragekomfort, mit weiterem Ausbaupotenzial bei Kleinigkeiten. Klare Empfehlung meinerseits weiterhin.

Nothing Ear (a)

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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4 Kommentare

  1. Wurden die 5 Stunden Laufzeit in der Praxis wirklich erreicht? Denn bei den Ear 2 sind die realistischen 2 Stunden mit AMC absolut nicht wettbewerbsfähig. So sehr ich den Tragekomfort und das Design der Ear 2 mag, der Akku ist bei jedem 29 Euro Paar von einem Noname Hersteller besser.

  2. Ich habe die Ear A nun seit knapp 2 Wochen im Einsatz- und bin begeistert. Für 89€ (10€ Mediamarkt Gutschein) macht man nichts falsch- klar das ANC kommt nicht an meine Airpods Pro 2 ran- muss es aber auch nicht. Sie funktionieren auper mit iOS, Android und meinem Chromebook, haben mit eingeschalteten ANC eine Laufzeit von 6-7h (habe es auf „Mittel“ stehen). Die iOS App ist mett, brauche ich aber nicht- iOS Boardmittwl zur Steuerung reichen aus. In einem Review eines amerikanischen Audio-Magazines habe ich gelesen dass die günstigere A Variante sogar besser sein soll- mir passt es.

    Einzig nervig ist das Einlegen dee Kopfhörer- das macht Apple besser- ich muss immer ueberlegen wie Sie ins Case kommen.

    • Mich würde ja sehr interessieren, ob man mit den (a) telefonieren kann, ohne dass der Gesprächspartner alles hört, was um einen passiert (insb. andere Personen). Meine Air Pods Pro kann ich nämlich im Homeoffice nie mehmen, wenn noch jemand im Raum ist.

      • Das Problem habe ich mit den Airpods leider auch- wobei es offenbar auch an der iOS Version 17.4.1. liegen kann- zumindest ist das eine Mutmaßung. Bei meinem iPhone 14 mit iOS Version 16.x. habe ich das Problem weniger. Die Geräuschkulisse drumherum werden von den Airpods ganz gut aufgenommen, leider.

        Ich habe heute mit dem Nothing Ear A am Berliner Flughafen, in der Gate-Area telefoniert- mein Gegenüber konnte mich gut verstehen, jedoch auch Durchsagen wahrnehmen- das Geschrei von Kindern die herumgelaufen sind jedoch nicht. Ein anderes Telefonat habe ich via Google Meet und iPad mit den Airpods geführt- klar zu verstehen waren die Menschen um mich herum nicht, es war aber wahrnehmbar dass ich irgendwo bin wo es voll war.

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