NIO: Flexibles Batterie-Upgrade auf 100 kWh Akku startet in Deutschland
Über den chinesischen Elektrobauer NIO und seine Power-Swap-Stations haben wir bereits häufiger berichtet. Diese ermöglichen einen vollautomatischen Batterietausch binnen 3 Minuten. Die Weiterfahrt mit einer vollen Batterie kann so unverzüglich weitergehen. Inzwischen betreibt NIO in Europa 58 aktive Power-Swap-Stations. Derzeit experimentiert man auch mit einer Rückspeisung von Energie ins Stromnetz (wir berichteten).
Ab sofort bietet man auch hierzulande ein flexibles Batterie-Upgrade für Kunden, die Battery-as-a-Service (BaaS) nutzen, an. Neben der Standard-Batterie mit 75 kWh kann jetzt an den NIO Power-Swap-Stations auch eine 100 kWh große Batterie eingesetzt werden. Dies ermögliche eine um bis zu 30 Prozent erhöhte Reichweite. Somit werden auf der Strecke weniger Ladestopps oder Batteriewechsel nötig.
Monatlich werden 169 Euro für die Standard-Batterie (75 kWh) fällig, während für die größere Long-Range-Batterie 289 Euro an monatlichen Kosten zu Buche schlagen. Der Wechsel erfolgt flexibel nach Bedarf und wird nur für die tatsächliche Nutzungsdauer der größeren Batterie berechnet. Beim Batteriewechsel erhaltet ihr jeweils eine zu 90 Prozent geladene Batterie. Somit wird nur temporär und bei Bedarf auf eine größere Batterie zurückgegriffen.
Die Buchung ist bis zu einem Tag im Voraus möglich. Nach der Aktivierung steht das Upgrade einen Monat zur Verfügung und kann bei Bedarf verlängert werden. Der Service ist für alle NIO-Modelle verfügbar.
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Das Konzept mit den Akku-Wechselstationen wird 100%ig in Europa floppen, bzw. ist es schon. NIO verkauft nahe null Autos und das liegt nicht daran, dass die schlecht sind, sondern das Konzept nicht stimmt.
Hallo Ho, was stimmt denn Deiner ansicht nach an dem Konzept eines Wechselakkus nicht?
Innerhalb weniger Minuten weiterfahren können statt 20 Minuten oder mehr einen Ladestopp hinzulegen – was ist näher dran am Betanken eines Benziners/diesels?
Also müßte das doch dem Gewohnheiten der Verbrenner-Fahrer weit mehr entgegenkommen als das Nachladen.
Im „Wilden Westen“ hat man ja auch bei Postkutschen die Pferde nur bei gleichzeitigen Übernachtungen der Passagiere im Mietstall fressen und schlafen lassen.
Tagsüber wurden die Pferde gewechselt – da nahm man sich keine 10 oder mehr Stunden Zeit um die Tiere ausruhen zu lassen.
Mich wundert warum man e-Mobilität nicht gleich mit Wechselakku und Schnellwechsel-Stationen gedacht hat anstelle von zeitraubendem Nachladen.
Es wird ja immer von „Reichweiten-Angst“ geredet. die gibt es nicht, gab es auch bei Verbrennern mit relativ kleinen Tanks nicht. Denn Nachtanken bedeutete keinen echten Zeitverlust. Nachladen schon.
Die Idee dahinter mag vielleicht an sich nicht schlecht sein, wurde aber aufgrund der technischen Innovation bereits eingeholt/überholt. Was früher vielleicht noch 40Minuten dauerte ist bei der neusten Hyundai Generation oder z.B. Teslas mit BYD Blade Akku innerhalb von 15-20Minuten erledigt.
Auch hier wieder die Wasserstoff-Problematik. Schnell Tanken oder tauschen geht nur, wenn du der erste in der Reihe bist.
Stehen 3 Fahrzeuge vor dir, was Standard wäre, wenn das Konzept total beliebt wäre, dann kann man auch genauso laden. Selbst im E-Auto Land Norwegen ist das Konzept eher nicht verbreitet.
Größter Fehler dieser Wechsel-Taktik ist, dass eben niemand mitzieht. So bleibt es ein NIO eigenes Ding. Gäbe es einen universellen Standard z.B. von VW, BYD und BMW und würde der SWAP-Station Anbieter ein neutraler Dritter sein, wäre das anders.
Dieses Konzept könnte vielleicht noch bei E-LKW funktionieren um immense spontane Ladeleistung zu vermindern, für den PKW halte ich es aber bereits für gescheitert.
Und eine Privatperson wird sich 2x überlegen ob man in 5 Jahren Haltedauer 10000€ für einen Akku ausgeben möchte der einem nicht mal gehört.
Andererseits werde ich immer wieder von noch-nicht E-Auto-Fahrern gefragt, ob es nicht besser wäre, wenn man den Akku tauschen könnte.
Was stimmt daran nicht?
Prinzipiell hat es ja viele Vorteile – Akkus werden sowohl schonend für den Akku als auch das Stromnetz geladen, der Tausch funktioniert schneller als das Laden.
Der Akku kann auch einfach getauscht werden, wenn mal ein Fehler / zu viel Verschleiß vorliegt.
Zugegeben, wenn da mal mehrere NIOs gleichzeitig ankommen ist natürlich essig mit dem 3 Min Tausch – braucht es eben mehrere Swap-Möglichkeiten, wie früher bei den Tankstellen.
Welches Konzept stimmt denn nicht? Dass es keine Autohäuser gibt in denen man sich die Autos davor ansehen kann und die Deutschen nicht so kauffreudig über eine Online-Plattform sind wenns um Autos geht? Ja. Aber das Wechselstationen-Konzept funktioniert gut. Am Ende ists das typische Henne-Ei-Problem. Wieso sollten die Leute die Karren von Nio kaufen wenn es keine Wechselstationen gibt. Von daher machen sie es schon richtig und haben den entsprechenden Ausbau forciert ohne dass bisher genügend Autoverkäufe in Europa da sind.
Bevor ich 5-stellige Beträge ausgebe, möchte ich dann doch mal ein Auto getestet haben.
Finde das Konzept auch super, dass man Akkus mal eben in 3 Minuten wechseln lassen kann.
Ja. So ist es. 14 Standorte in Deutschland sind halt noch nicht genug.
ich habe zuletzt im ICE zwei Rentner begeistert von dieser Technologie sprechen hören, wobei Sie keine Marke nannten. Ich hatte das nicht auf den Schirm. Ich finde es, soweit ich das alles richtig verstanden habe, genial. Solange es keine Batterie gibt, die längere Strecken und schnellere Ladung erlauben, ist das doch eine super Lösung, insbesondere für Vielfahrer die quer durch Land fahren müssen.
Wieso das Konzept nicht stimmen soll, habe ich nicht verstanden @HO, wegen den Preisen? Die Preise der NIO Autos sind sowieso jenseits 60k Euro, da spielt es doch keine große Rolle noch für Akkutausch monatlich drauf zu zahlen. Es ist wenigstens keine BMW-Idee um für Sitzheizung monatliches Abo zu zahlen… dieser Nummer war echt gut.
Es kommt doch oft das Argument gegen Elektroautos – Was macht man wenn nach 10 Jahren oder 200k KM der Akku nicht mehr die Leistung hat, der Tausch wird teurer als das Auto etc., diese Gefahr und Argument wird doch komplette obsolet.
Mit der heutigen Generation E-Autos, insbesondere der, die 60000€ kostet, wie NIO, fährst du bereits heute so weite Distanzen, dass das ganze Thema laden zur Nebensache verkommt. Wer mit der ersten Ladung 3 Stunden im Auto sitzt, 20 Minuten lädt um dann anschließend wieder 3 Stunden im Auto zu sitzen ist platt, auch wenn die 1000km-Fahrer das ungern zugeben wollen. Außerdem geht man nach solchen Fahrtzeiten auch mal irgendwann zum futtern und in der Zeit ist das Auto wieder voll.
Der Tausch eines Akkus ist bei den jetzigen Fahrzeugen, wo die Batterie noch kein struktureller Bestandteil ist, (z.B. Tesla Model S) auch ohne Wechselsystem keine große Sache. Auch bei meinem Model 3 oder anderen E-Autos nicht. Und ich gehe davon aus, dass bei 10 Jahre alten Autos der Akku immer noch funktioniert, wo der Rest inzwischen aufgrund der Sparkurse der Hersteller drumherum weggammelt. Vollverzinkung usw. ist ja größtenteils schon wieder abgeschafft worden.
„Inzwischen betreibt NIO hierzulande 58 aktive Power-Swap-Stations in Europa“ -> In Deutschland oder in Europa?
Ich hatte mal gelesen, dass Autos in Deutschland in der Zulassung auch die Batteriekapazität enthalten und damit kein Austausch eines Autos mit 75 kWh gegen 100 kWh erlaubt ist und umgekehrt. Diese sonst eigentlich tolle Konzept war ein weiterer Punkt, weshalb NIO seinen Vorteil hierzulande nicht ausspielen konnte. Hat sich daran was geändert?
Ich hab mir mal die Modelle angeschaut – laut Homepage haben die mit der 100kW Batterie alle ne Reichweite von um die 580 WLTP.
Für den großen Speicher finde ich das ehrlich gesagt nicht besonders gut.
Da holt ein A6 etron aus seinen 95kW 750 WLTP raus.
Ich will mir gar nicht ausmalen was ein Tesla M3 aus 100kW holen würde.
Also dass die chinesischen e-Autos meilenweit voraus sind merkt man zumindest bei NIO an der Effektivität nicht.
Bald mit Feststoffbatterie eine Reichweite von 1000km. Kann man sich dann ja mal kurzzeitig holen wenn man die dann braucht.
Ob der Tesla aus den 100kW mehr rausholen wird wage ich zu bezweifeln. Kannst dir ja mal die Reichweiten anschauen die Tesla bei anderen Modellen so hinkriegt bei 100kW: https://www.smaveo.de/akkukapazitaet-aller-tesla-modelle/
Eine Liste aus 2020 mit Fehlern und das neueste Modell ist ein Cybertruck von 2022? Den man mit 100 km/h getestet haben will, Brutto/Netto ist teilweise gleich angegeben. Ebenso den Tesla Roadster 2021, den es noch gar nicht gibt? WTF? Ja, nee, iss klar 🙂 User „Hand“ meinte sicherlich ein aktuelles M3 LR RWD mit 702 km WLTP Reichweite bei dem normalen LongRange-Akku und 208 kW momentan, und den dann mit 100er Akku. Da käme sicherlich die 1000 km – WLTP – Marke sehr nahe. Die anderen verfügbaren Tesla mit 100 Kwh-Akku Stand heute sind Model X und Model S, aber die sind halt auch etwas größer, schwerer und leistungsstärker als ein normales M3 oder der oben gezeigte Nio mit Wechselakku, Das „normale“ Model X hat ja schon 576 km WLTP Reichweite und ist ein riesiger Trum von Auto.
Sorry. Mir war nicht bewusst, dass die Daten nicht komplett richtig sind. Vielleicht hast du zufällig eine bessere Übersicht?
Ich finde es interessant, was so an Meinungen im Umlauf ist. Auf der einen Seite geht beim BEV die Batterie ganz bestimmt schnell kaputt und dann ist das ganze Auto Schrott – bei Opas Elektrorasierer aus den 80ern waren die NiMH Akkus ja schließlich auch nach drei Jahren platt. Auf der anderen Seite ist so ein Batteriewechsel an einer Wechselstation ganz bestimmt kein Problem, weil in der Fernbedienung von der Glotze ist es ja auch kein Problem, die Batterien raus zu popeln und andere Batterien rein zu stecken.
Bevor ich mir um die Haltbarkeit einer fest eingebauten Batterie bei einem gescheit entwickelten BEV Gedanken mache, würde ich mir eher Gedanken machen, wie lange denn die Anschlüsse bei einem Wechselsystem so mitmachen, bevor es da zu Kontaktproblemen und Undichtigkeiten kommt.
Das wird einem Verschleiß unterliegen. Na und? Ist bei dem Konzept sicher berücksichtigt.