Nexus 7 Tablet: ein weiterer Erfahrungsbericht

Der Chris (Google+-Profil) ist einer, den ich meines Wissens nach schon aus dem letzten Internet-Jahrtausend kenne. Seit einer Woche ist er Besitzer eines Nexus 7-Tablet, welches aus einer Zusammenarbeit von Google und ASUS entstanden ist. Er hat ein paar Zeilen zu seinem neuen Gerät getippt, die ich euch einmal hier präsentieren möchte, quasi als zweite Meinung zu meinem Erfahrungsbericht, den ich hier ja schon abgeliefert habe.

Jelly Bean

Über Jelly Bean wurde schon viel geschrieben, doch kommt es auf einem reinen Google-Tablet erst voll zur Geltung. Butterweich lässt sich über das Tablet scrollen – der 1,3 GHz Nvidia Tegra 3 (Quad Core) Prozessor tut sein übriges. Sanft, gleichzeitig schnell, man stellt nicht ein Stocken fest, einfach nur großartig.

Größe und Gewicht

Mit 198,5 mm × 120 mm Größe bei einem Gewicht von 340 Gramm ist das Nexus 7 ein Leichtgewicht. Es lässt sich gut in einer Hand halten, während man es mit der anderen bedient, Abstriche muss man da selbstverständlich bei dem Display machen (1280 × 800 Pixel) – aber es reicht völlig aus: gestochen scharfes Bild, selbst im produktiven Einsatz lässt es einen nur staunend zurück. Ich hatte vom Arbeitskollegen gleichzeitig das iPad 2 in der Hand – es wirkte wie ein klobiger Klotz, ich habe ihn lachend gefragt, wen er damit erschlagen möchte. Ich würde das Nexus 7 allein vom Handling her nicht gegen ein iPad eintauschen wollen.

Google über Alles

Begeistert war ich nach dem ersten Anmelden: Android fragte selbstverständlich, ob das Nexus 7 auch über meinen Google-Account synchronisiert werden soll, ich bejahte – und schon wurden meine Einstellungen des S2s übernommen. Kein langes Einstellen, keines neues Eingewöhnen, mein Nexus 7 war gleich mein Tablet. Das war schon sehr fein – und bevor aufgeschrien wird, iTunes macht das genauso.

Root und Custom Rom

Gerootet habe ich das Gerät selbstverständlich auch (http://lallus.net/9be), allein um einige Apps nutzen zu können – doch ein Custom Rom ist völlig unnötig. Google über Alles heißt natürlich auch, keine TouchWiz-Oberfläche à la Samsung, keine HTC-Oberfläche, Android pur. Nach dieser Erfahrung würde ich zukünftig ausschließlich auf das Label Nexus setzen. Warum soll ich mich noch mit irgendwelchen Herstellern rumärgern, die zudem aufgrund ihrer eigenen Software mit einem Update immer hinterherhinken? Android, Google pur ist ein tolles Erlebnis. Kein unnötiger Ballast – was will man mehr?

YouTube

Ihr kennt YouTube? Okay, rhetorische Frage. Im Normalfall startet man YouTube am heimischen Rechner, am Laptop – ich würde YouTube auf keinem anderen Gerät mehr starten wollen, als dem Nexus 7. HD, gestochen scharf (der Upload muss es natürlich auch hergeben), kein Buffern, ich lerne YouTube gerade völlig neu kennen. Sehr spannend.

Der Play Store und Transformers 3

Ich habe länger mit meiner Entscheidung gerungen, das Nexus 7 zu kaufen – weil es eben reines Spielzeug für mich ist. Vor einer Woche war dann auch schon die Frist abgelaufen, für den 20-Euro-Gutschein des Play Stores und den kostenpflichtigen Film Transformers 3.Doch wie das Leben so spielt: kaum hatte ich das Nexus 7 mit meinem Google-Account verknüpft, bekam ich die Mail mit der Mitteilung, der Gutschein wäre für mich verfügbar und auf dem Homescreen erschien in meinen Videos eben Transformers 3. Damit hatte ich gar nicht gerechnet.

Der Play Store selbst, insbesondere im Bereich der Filme und Bücher, ist bei uns in Deutschland natürlich eher zum Naserümpfen, wir leben halt in einem digitalen Entwicklungsland. Aufgrund der Buchpreisbindung, die eben auch für E-Books gilt, lohnt es sich kaum, ein Buch zu kaufen – da können sich wirklich nur die unfähigsten aller Manager in Deutschland drüber wundern (http://lallus.net/9bf).

Die Preise für die Filme halte ich persönlich ebenso für viel zu hoch. Ein geliehener Film je nach Aktualität und Auflösung kostet zwischen 2,99 Euro und 4,99 Euro. Als Verkaufspreis wäre dies in Ordnung, aber geliehen? Das sind Apotheker-Preise. Filme zum Kaufen sind eher selten zu sehen – und wenn, dann ist die DVD schon günstiger zu haben.

(Multimedia-) Schaltzentrale

Das Nexus 7 ist meine neue (Multimedia-) Schaltzentrale. Via Kindle-App lese ich E-Books, Leseempfehlung: den alten, jetzt nicht aufs Alter bezogen,Johnny Haeusler (http://lallus.net/9bg), via Play Music höre ich Music und via Play Movies schaue ich Filme. Einfache Briefe kann ich ebenso verfassen, wie ich mir ab und zu mal ein nettes Spiel gönne, Empfehlung des Tages: die knuffige Granny Smith (http://lallus.net/9bh).

Nachteile

Viel wurde mit dem Erscheinen des Nexus 7 über die Nachteile gesprochen. Für mich persönlich fällt da nichts ins Gewicht. Der Speicher ist ein wenig knapp – doch sehen wir den Realitäten ins Auge, wir leben mittlerweile mit, fast schon in der Cloud. UMTS/3G ist ebenso unwichtig, mein S2 ist immer dabei: ist ein Online-Zugang auf dem Nexus 7 einmal dringend notwendig, starte ich auf dem S2 einen Hotspot und nutze dort kurzzeitig die UMTS-Flat.

Die Kamera benötige ich im Prinzip auch nicht, Hangouts sind für mich nicht von Belang, Skype nutze ich nicht. Und wie gesagt – als Alternative ist immer das S2 mit in der Tasche. Die fehlende Kamera auf der Rückseite habe ich noch nicht vermisst.

Über die Lautsprecher eines Tablets (allgemein) muss man nicht diskutieren, meist hölzern, blechern, so dass der volle Hörgenuss erst mit guten Kopfhörern zu genießen ist, wobei die beiden Lautsprecher auf der Rückseite des Nexus 7 im Vergleich eher eine gute Qualität liefern. So wie Nokia und Microsoft für Ahs und Ohs bei der Präsentation der neuen PureView-Technik gesorgt haben, wird irgendwann auch die Entwicklung beim Sound fortschreiten.

Fazit

Selten hat mich ein Gerät so begeistert, wie das Nexus 7. Es hat alles an Bord, was ich brauche, der Preis hat gestimmt, die Nachteile, für manche sicherlich Ausschlussgrund, sind für mich persönlich keine. Ich hatte gleichzeitig das iPad 2 und das Nexus 7 in der Hand – über das iPad habe ich gelacht.

Das Nexus 7 bietet für einen sehr guten Preis das Maximale.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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47 Kommentare

  1. Seit 2 Wochen bin ich auch zufriedener und glücklicher Besitzer des Nexus 7. Mit dem Erfahrungsbericht stimme ich voll überein. Nur eine Sache vermisse ich: Filme aus Play Movies würde ich vom Nexus 7 lieber auf dem TV (Panasonic Smart TV) anschauen, aber ich habe noch keine Lösung gefunden, „Transformers 3“ aus Play Movies über DLNA zu beamen.
    Mein altes Archos 70 IT hat einen HDMI-Ausgang, bringt aber leider einen Fehler, wenn ich „Transformers 3“ in Play Movies zu starten versuche.

  2. Ob es sich lohnt, ein Gerät ohne MicroSD Slot so hochzujubeln?
    Für die Besitzer sicher, die müssen es sich ja schön reden.

    Rooten ist eh fast schon Pflicht, und mit der Cyanogen Mog oder darauf basierende Roms hat man ebenso die Freude am reinen Android inkl. immer einer aktuellen Version (das richtige Gerät vorausgesetzt) und dazu auch noch mehr als genug Platz dank Speicherkarten.
    Der Platz geht schon sehr schnell weg, wenn man öfters Backups anlegt oder mal ein paar Filme drauf packt. Der OnBoard Speicher kann so gross sein wie er will, irgendwann geht er immer zur Neige. Und DAS kann niemand bestreiten!
    Deshalb sind Tablets und Smartphones ohne Speicherkarte für mich ein No Go.

  3. Also ich persönlich finde einfach den 7″-Bildschirm zu klein. Für mich ist das Nexus (viel) zu groß für ein Handy und einfach zu klein für einen Tablet. Und ansonsten kann es von der Funktionaliätat her auch alles, was andere Tablets auch können, ist halt ein Android-Gerät.
    Und Youtube läuft auf meinem Teil auch absolut spitze.

  4. Sven:

    Wegen Root und Custom-ROM: Betrachte das Nexus 7 lieber mal aus Sicht eines normalen Durchschnittsbürgers – denn genau das wird eben jener nicht machen.
    Ich kenne viele Leute, die auf ihren Smartphones noch nicht mal Updates installieren, weil es ihnen entweder vollkommen egal ist oder weil sie gar nicht wissen, dass man updaten kann. Ihnen ist viel wichtiger, dass alles perfekt funktioniert.

    Und genau für diese Leute ist das Nexus 7 wunderbar geeignet. Alles läuft rund out-of-the-box und ohne Herumfrickelei.

    Das ist leider das, was viele nicht verstehen.

  5. Ich besitze jetzt das Tablet seit etwas mehr als ein Monat und bin echt begeistert wie flüssig es läuft und kann auch sonst eigentlich nur dem Erfahrungsbericht zustimmen.
    Dennoch: ganz reines Android von Google hat bei mir keinen Tag überlebt. Ohne Power-Widget-Leiste in der Benachrichtigungscenter, anpassbarer Launcher, Statusleiste und leistungsfähigeren Lockscreen geht einfach dann doch nicht. Ein Glück, dass CM10 immer topaktuell ist 😀

  6. @Kizune, der Durchschnittsbürger weiss dann aber auch nicht mehr weiter, wenn bei seinem Nexus 7 der Speicher voll ist…

  7. Apple Fanboys 🙂

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