Nexus 6 sollte ursprünglich einen Fingerabdruck-Scanner haben

Das Nexus 6 (hier unser Testbericht) tauchte bereits relativ früh in der Gerüchteküche auf. Bereits im Juli berichtete Android Police über das neue Nexus, das von Motorola und Google stammen sollte. Android Police sollte auch in allen Punkten recht behalten, bis auf einen, dem Fingerabdruck-Scanner. Ein solcher Scanner ist bekanntlich nicht im Nexus 6 vorhanden, geplant war er aber schon, wie ein aus dem August stammender Commit verrät.

Motorola Nexus 6_2

Die entsprechende Hardware sollte von Validity Sensors Inc. kommen, eine Firma, die Synaptics vor etwas mehr als einem Jahr übernommen hat. Eine entsprechende API gab es in Android ebenfalls schon, diese sollte aber bis zum Erscheinen der neuen API versteckt werden, wie ein weiterer Commit nahelegt. Die Fingerprint API verrät außerdem, dass es sich wohl um einen Scanner handelte, über den man den Finger ziehen muss, also so wie ihn Samsung in seinen Geräten einsetzt. Man kann nur hoffen, dass man sich bei Google aus diesem Grund gegen den Einsatz entschieden hat. Wer schon einmal einen Fingerabdruck Scanner von Samsung im Vergleich mit Touch ID von Apple nutzen konnte, weiß vielleicht, was ich meine.

Einsetzbar wäre der Android Finaerabdruck-Scanner auch mit anderen Apps gewesen. Das heißt, man hätte ihn vermutlich auch mit Apps wie Google Wallet oder anderen Apps verwenden könne, die eine Authentifizierung des Nutzers erfordern. Da es die Fingerprint API nicht in Lollipop geschafft hat, lässt für die nächste große Android-Version hoffen. Ähnlich verhielt es sich mit einer neuen Kamera API, die in Android 4.4 (KitKat) kommen sollte und dann vor Release wieder entfernt wurde.

An dieser Stelle hat Google wohl mehr richtig als falsch gemacht. Ich weiß nicht, wie Ihr da denkt, aber ich habe ein Feature lieber richtig implementiert als halbgar und für den Nutzer im Zweifelsfall frustrierend. Wobei man die Fingerabdruck-Scanner generell kritisch betrachten sollte, wenn es um den Punkt Sicherheit geht, da sich diese relativ unaufwändig mit nachgemachten Fingerabdrücken umgehen lassen. Und ein Bequemlichkeits-Feature sollte dann auch wirklich bequem sein und nicht fünf Anläufe brauchen, bis ein Fingerabdruck dann auch mal erkannt wird.

(Quelle: Ars Technica)

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17 Kommentare

  1. Scanner sind immer Müll -> siehe Galaxy S5. Die beste und einzig wahre Lösung ist der Sensor der iPhones >5S

  2. Ich nutze den Scanner an meinem iPad nicht. Ich habe kein gutes Gefühl, wenn mein Fingerabdruck gespeichert wird, da kein System 100% sicher ist.

  3. Dominiks Beitrag sollte wie folgt modifiziert werden:

    Scanner sind immer Müll -> siehe Datenschutz

  4. „[…] da sich diese relativ unaufwändig […]“

    Nicht aufwendig heißt in dem Fall:
    „[…] Zuerst wird der Fingerabdruck eines Benutzers mit einer Auflösung von 2400 dpi fotographiert. Das Foto wird dann am Computer bereinigt, invertiert und per Laserdrucker auf eine Transparenzfolie gedruckt. Dabei sollte eine Auflösung von 1200 dpi bei maximaler Druckstärke nicht unterschritten werden. Auf das Druckbild wird dann hautfarbene Latexmilch oder weißer Holzleim aufgetragen. Durch die Drucklinien entsteht ein Fingerabdruckbild in dem aufgetragenen Material. Nach dem Trocknen kann der gefälschte Finger abgenommen werden. Diesen feuchtet man leicht an, indem man ihn anhaucht. Dann kann man das iPhone damit entsperren […].
    (http://www.ccc.de/de/updates/2013/ccc-breaks-apple-touchid)“

    Achso!

  5. Durch Lollipop soll der Scanner des S5 ja besser geworden sein, aber ich halte sie generell maximal für eine Übergangslösung. Sie bringen halt alle Nachteile mit sich, wo man sich dann schon fragt ob es keine bessere Lösung gibt. Hat man leicht feuchte Finger versagen sie alle, die Streich-Varianten benötigen zu viel Zeit bzw eine genaue Ausrichtung und die Touch-Variante des iPhone benötigt zu viel Platz. Würde man ihn auf der Rückseite platzieren wäre es ein K.O. Kriterium für die Liebhaber von Cases.
    Wie man ihn auch integriert – irgendein Nachteil entsteht immer und das für eine Lösung die nicht so sicher ist wie ein Passwort.
    Da halte ich den Ansatz der Trusted Devices für sinnvoller,sie müssten nur noch durch „unscheinbare“ Gegenstücke erweitert werden die nicht so offensichtlich sind wie eine SmartWatch.

  6. Solange das nexus nicht mal bald lieferbar ist kann es doch sowieso völlig egal sein.
    sollte das Teil nicht seit Freitag im playstore zu bestellen sein, oder heute beim geiz markt verfügbar?….

  7. Also ich nutze nur noch Touch ID (iPhone 5s) und bin beim iPad mini (2) immer vollkommen irritiert, dass nichts passiert, wenn ich auf den Home-Button klicke, weil dieses das Feature noch nicht hat.
    Die Erkennung ist sogar so schnell und zuverlässig, dass das iPhone bereits beim Aktivieren des Homescreens entsperrt wird, obwohl ich das gelegentlich gar nicht beabsichtigt hatte, weil ich nur mal kurz die Push-Meldungen lesen wollte.

    Mag sein, das man Touch ID mit einer Bastelstunde umgehen kann, aber es ist halt eine Stunde und man muss das Gerät auch längere Zeit aus der Hand geben. Meine Banking-App werde ich damit vielleicht nicht sichern, aber für alle anderen Dinge des täglichen Lebens, die nicht mal so einer aus reiner Neugier sehen soll, weil man das Telefon beim Rauchen auf den Bürotisch liegen gelassen hat, ist das Feature genial und ich möchte es auch nicht mehr missen.

  8. Sieh einer an.

    Wird nur leider entsprechende Behörden nicht interessieren.

    Wie sieht es da eigentlich mit Retinascannern aus? Und Stimmerkennung? Wenn eine Kombi aus den drei Dingen ausreichend Sicherheit bietet, lasse ich mir so ein System für den Kühlschrank installieren. Meine Katze frisst dauernd den guten Kaviar leer. 😉

  9. Kann ich jetzt nicht bestätigen: Sowohl beim S5 als auch meinem Galaxy Tab S funktioniert der Fingerabdrucksensor völlig problemlos und schnell.
    Wenn man sich immer im gleichen Umfeld bewegt, halte ich den Fingerabdrucksensor auch für sicherer als das (immer gleiche) Entsperrmuster.

  10. @Jon: Ja, lässt sich von jedem eingelesenen Laien durchführen, also sogar von dir. Ist nur entsprechend detailreich beschrieben und lässt sich sicher noch optimieren, aber darum geht es bei einer Sicherheitsanalyse nicht. Ein Fingerabdruck von dir lässt sich schnell besorgen, durch Dritte oder indem man kurz in deiner Nähe ist. Und weil ein Fingerabdruck eben kein Passwort ist, lässt er sich auch nicht so einfach abändern. Hat man erstmal alle 10, Pech gehabt. Ein Zahlencode lässt sich wenigstens abändern und es ist bekannt, dass dieser abgeschaut werden kann. Beim Fingerabdruck scheint es ja viele uninformierte oder verklärte Ansichten zu geben.

  11. @Dirk: „[…] man muss das Gerät auch längere Zeit aus der Hand geben.“ Falsch. Vielleicht dauert der Fingerabdruckbastelprozess noch etwas, aber den Fingerabdruck nehmen und später am Gerät einsetzen dauert nur Sekunden.

  12. ach @Torben dieses Diskussion ist so ausgelutscht, wie Kaugummi von gestern…

  13. Ich kann jetzt nicht beurteilen, wie es beim Samsung funktioniert. Bei meinem iPad kann ich meine Finger so draufhalten, wie ich will. Hab zwei Daumen und zwei Zeigefinger gespeichert. Kann sie draufhalten, wie ich will. Wird systemweit erkannt.

    Schade aber, dass das im Nexus nicht dabei ist.

  14. Die Scanner von Apple und Samsung sind Müll, nur Huawei macht es beim Ascend Mate 7 richtig , dafür aber beim SAR-Wert eine Katastrophe die eigentlich verboten gehört. Bis jetzt gibt es leider von keinem Hersteller ein wirklich rundum gutes Smartphone, irgendwas ist im Vergleich immer scheiße.

  15. Egal wie ausgelutscht es ist: Es wird immer mit den gleichen Kommis hier angekommen.

    Für die meisten bleibt ein FAS doch reiner Entsperrluxus. Und nur weil Samsung da eher schlecht abgeliefert hat ist es doch nicht immer gleich kacke… War das LG mit dem Rückseitenabdruck?!? HTC One Max oder?!? Da wars doch ok?

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