Neue Chipfabrik in Dresden: TSMC, Bosch, Infineon und NXP schaffen rund 2.000 High-Tech-Facharbeitsplätze

Gestern ging es schon als bestätigt durch den Nachrichtenticker, nun hat TSMC selbst Bescheid gegeben: Eine neue Chipfabrik entsteht in Dresden. Die gehört aber nicht TSMC allein. Robert Bosch GmbH, Infineon Technologies AG und NXP Semiconductors NV gaben nämlich einen Plan bekannt, gemeinsam in die European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) GmbH in Dresden zu investieren, um Halbleiterfertigungsdienstleistungen anzubieten.

ESMC stellt einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zum Bau einer 300-mm-Fabrik dar, um den künftigen Kapazitätsbedarf der schnell wachsenden Automobil- und Industriebranche zu decken. Die endgültige Investitionsentscheidung steht noch unter der Bestätigung der Höhe der öffentlichen Finanzierung für dieses Projekt. Das Projekt ist im Rahmen des Europäischen Chipsgesetzes geplant.

Die geplante Fabrik wird voraussichtlich über eine monatliche Produktionskapazität von 40.000 300-mm-Wafern (12 Zoll) auf der 28/22-Nanometer-Planar-CMOS- und 16/12-Nanometer-FinFET-Prozesstechnologie von TSMC verfügen, wodurch Europas Halbleiterfertigungs-Ökosystem mit inFET-Transistortechnologie weiter gestärkt wird. Es entstehen dadurch rund 2.000 Arbeitsplätze. ESMC beabsichtigt, mit dem Bau der Fabrik in der zweiten Jahreshälfte 2024 zu beginnen, wobei die Produktion Ende 2027 beginnen soll.

Das geplante Joint Venture wird zu 70 % im Besitz von TSMC sein, wobei Bosch, Infineon und NXP jeweils 10 % der Anteile halten werden, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen und anderer Bedingungen. Die Gesamtinvestitionen werden sich voraussichtlich auf über 10 Milliarden Euro belaufen, bestehend aus Eigenkapitalzuführung, Schuldenaufnahme und starker Unterstützung durch die Europäische Union und die deutsche Regierung. Die Fabrik wird von TSMC betrieben.

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10 Kommentare

  1. Sehr gut

  2. meinemeinung says:

    Ob Bosch da mit macht oder nicht, nicht das die anderen Anbieter genauso schlecht werden sollen. Bosch sollte erste einmal ihre eigenen Produkte richtig herstellen. Gerade in Automotive ist da seit vielen Jahren/Jahrzehnten eher Qualitätsminderung und Beschiss. Bei Haushaltsgeräten oder Heizungen sieht es nicht unbedingt besser aus. Die leben auch nur noch vom Namen wie Siemens und Co. So verkommt von zu Ramsch und wird irgendwann aufgekauft. Made in Germany bekommt bei diesen „Mittelstandfirmen“ wieder die originale Bedeutung von „Made in Germany“.

    • Ich kenne das Ganze unter dem Namen Wertanalyse. Wie viel ist der Kunde bereit zu zahlen und wie lange soll das Produkt halten. Und offenbar gibt es Qualitäten, die unterhalb dem Bosch-Niveau, sich bewegen. Letztens ein YT-Short gesehen, da hat ein Teslafahrer gewarnt, man mögen vor dem Kauf (Model habe ich vergessen), schaun ob ein Bosch-Scheibenwischgestänge verbaut ist. Wenn ja, okay. Wenn nein, dann Schei**. Laut Schilderung wurde das Bosch-Teil im Rahmen von Kostenoptimierungen durch ein alternatives Produkt ersetzt bzw. verschlechert.

  3. meinemeinung says:

    Facharbeiter haben wir ja genug und es werden täglich mehr.

  4. @Cashy: ist jetzt der 5.Artikel zu dem Thema, den ich lese und bei dir standen endlich mal Rahmendaten und wichtige Fakten (Technologien, Zeitschiene…) drin. Können sich Manager Magazin, FAZ etc mal ne Scheibe abschneiden. Also danke fürs Resüme!

    PS: wichtiger und richtiger Schritt!

  5. Mir stellt sich immer wieder die Frage: wer soll denn all die neuen Chips dieser überall entstehden Chipfabriken kaufen?

    Ob in den USA, Indien, Frankreich, Japan und hier: mit Milliarden Steuergeldern (oft bis zu 90% der Investionssumme) werden neue Fabriken hochgezogen – zugleich verkleinert sich der Markt Aufgrund von Sanktionen und vor allem des Wirtschaftskrieges gegen China.

    Und was, wenn die Chinesen in einigen Jahren ihre eigenen neuen Chipfabriken haben und Märkte außerhalb der USA und EU mit billigeren Produkten fluten?

    Wenn Politik in Wirtschaft macht, ist das selten gut ausgegangen.

    • Der Grund für die Ansiedlung ist seitens der Firmen einfach – die bekommen Milliarden Euro Steuergelder in den Allerwertesten geblasen.
      Der Grund seitens der Politik ( Deutschland / EU ) – man träumt davon, sich in Europa unabhängig von der Chipproduktion in Asien zu machen. TSMC ist weltweit führend bei der Chipproduktion, die haben Firmen wie Intel schon lange hinter sich gelassen – nur das hat das der Bundesregierung noch keiner gesagt, das deren Milliarden verbrannt sind

      Außerdem hat den Europäern noch keiner erklärt, das es für die Halbleiterproduktion auch Rohstoffe benötigt und der Markt wird von China beherrscht.

  6. Auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

  7. Vielen Dank für den Bericht, der im Gegensatz zu anderen Medien mit techn. Daten untermauert ist. Ich bin aufs Neue verwundert, wieso die EU hier so viel Geld bereit ist zu investieren. Die Branche ist zwar kapitalintensiv, aber auch einer der renditestärksten. Die, die Geld haben, bekommen noch mehr. Was ist die Gegenleistung? Also Hi-Tech – da habe ich meine Zweifel. Es ist solide Halbleitertechnik. Aber einen M3 oder M4 wird hier nicht produziert. Wurde hier ein Know-How-Transfer vereinbart, wie es China in der Vergangenheit betrieben hat. Werden wir in 10, wahrscheinlich eher in 20 Jahren, in der Lage sein, TSMC und Intel mit europ. Unternehmen Konkurrenz zu machen und selbst leistungsfähige Gegenstück zu IntelProzessoren oder Apple M-Pendanten zu entwickeln und zu fertigen? Oder läuft dies eher auf Nokia Mobiltelefon in Bochum hinaus. Subventionsfrist ist abgelaufen und der Laden wird geschlossen?

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