Murena One: Android-Smartphone mit Fokus auf Privatsphäre ab sofort verfügbar

Der französische Open-Source-Software-Hersteller Murena dürfte wohl den wenigsten bekannt sein. Mit dem Murena One bringt dieser nun aber ein erstes Smartphone auf den Markt. Der Fokus des Smartphones liegt auf dem Bereich Privatsphäre und dem Schutz der eigenen Daten, weniger auf den technischen Spezifikationen.

Das Murena One besitzt ein 6,5 Zoll (ca. 17 cm) großes Display mit IPS-Panel und einer Auflösung von 1080 x 2242 Pixeln (395 ppi). Unter der Haube werkelt der Mediatek Helio P60 mit einer Taktrate von 2,1 GHz, dem zur Seite stehen 4 GB Arbeitsspeicher. In Sachen Speicherplatz stehen 128 GB zur Verfügung, erweiterbar über eine microSD-Karte. 2 SIM-Karten finden im Gerät zudem Platz, wenn der microSD-Steckplatz frei bleibt. Beim Mobilfunk ist aber 4G das höchste der Gefühle.

Das Ende der Fahnenstange ist beim Murena One zudem auch mit Android 11 im Auslieferungszustand erreicht. Wohlgemerkt sind wir derzeit mit Android 13 unterwegs, da hilft auch eine Update-Garantie reichlich wenig. Beim Betriebssystem setzt man auf das eigene /e/OS, einen google-freien Android-Ableger. Dieser ist bestückt mit diversen Open-Source-Anwendungen wie Nextcloud und OnlyOffice. Darüber hinaus hat Murena noch diverse Code-Teile von Android entfernt, um eine – nach eigenen Angaben – möglichst geringe Datenspeicherung zu gewährleisten. Mit von der Partie ist auch Adblocking im Browser und Zusatzfunktionen, wie die Unterdrückung der IP-Adresse. Die meisten Android-Apps sollen jedoch funktionieren. Da ist das sicherlich ähnlich, wie bei Huawei-Smartphones. Das eigene /e/OS soll aber auch auf diversen anderen Smartphones debütieren. Man kooperiert da unter anderem mit Fairphone oder Gigaset.

Bei der Kamera setzt man auf ein Gespann aus vier Linsen. Die Hauptkamera liefert Bilder mit einer Auflösung von 48 Megapixeln, die auf der Front mit ungewöhnlichen 25 Megapixeln. Die drei weiteren Linsen entfallen auf nicht näher spezifizierte Linsen. Zwei davon gibt der Hersteller mit 8 und 5 Megapixeln an.

Sonstige Infos, die man so verlauten lässt? Auf die Waage bringt das Gerät (161.8 x 76.9 x 8.9 mm) 186 Gramm. Wi-Fi 6 ist mit von der Partie, ebenso NFC. Bei Bluetooth muss man sich mit Version 4.2 begnügen. Der Akku bringt eine Kapazität von 4.500 mAh mit. Entsperrt wird das Gerät über einen Fingerabdruckscanner an der Seite.

Auf der technischen Seite, insbesondere zu einem Kostenpunkt von 349 Euro, nun sicherlich nicht die erste Wahl der meisten Nutzer.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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26 Kommentare

  1. Bling Bling says:

    Ein „Murena Two“ wird’s wohl kaum geben. Bei dem Konzept schlagen ein paar Aluhut-Träger zu. Mehr aber auch nicht.

    • Aluhut-Träger und du hast nichts zu verbergen und Datenschutz ist dir egal oder wie?

      • Standortdaten, Datennutzung, Metadaten und Co erfasst bereits mein genutzter Mobilfunkanbieter, ob die Google dann auch noch weist und mir wenigstens sinnvolle Vorschläge noch liefert, ist mir dann tatsächlich egal

        • Oliver Müller says:

          Nein, ist es nicht. Dein Mobilfunkprovider erhält zwar Daten, aber ganz massiv weniger als Google oder Apple. Davon abgesehen gilt für die Mobilfunkanbieter in Deutschland das BDSG, bei Apple und Google gilt es faktisch keinerlei Datenschutz.

      • Bling Bling says:

        Beides: Yes

        • Oliver Müller says:

          Beileid. Auch an die Menschen in deinem direkten Umfeld.

          • Mein Beileid, für die nicht vorhandene Toleranz gegenüber Menschen, die sich nicht verrückt machen lassen.

            • Oliver Müller says:

              Meine Toleranz gegenüber Menschen, die aufgrund ihres Verhaltens auch anderen Menschen schaden, hält sich in der Tat in Grenzen.

              • Du machst mich neugierig, inwiefern schadet man anderen Menschen, wenn man der Datensammlerei von Google & Apple durch Nutzung ihrer Dienste „zustimmt“ ?

                • Würde mich auch mal interessieren

                • Oliver Müller says:

                  Weil Firmen wie Google und Apple nicht nur an die eigenen Daten gelangt, sondern auch an die der Kontakte, z.B. wenn Adressbuch oder Kalender in der Cloud des Herstellers abgelegt werden. Oder Standortdaten von Wohnungen/Häusern von Freunden. Das alles hilft den Anbietern, sogenannte Schattenprofile von Menschen anzulegen, die selber keinen Account bei eben diesen Anbietern haben.

      • Ich würde vielleicht nie ein „normales“ Android kaufen, ich mache aber keine Statistik, daher wird die Mehrheit Samsung oder gar chinesische Smartphones kaufen, bei denen nicht nur Google, sondern auch der große Bruder Xi mitlauscht.

  2. Gibt es die Makro- und Depth-Nonsense-Linsen bei Abnahme der Hauptlinse eigentlich im Paket für lau mit dazu oder warum werden die selbst in so einem Smartphone wie diesem hier verbaut?

    • Die ODM haben in der Regel Baukästen, der Auftragsgeber darf dann die Grundausstattung wählen, welches Gehäuse und welche Software.
      So „entwickelt“ z.B. auch Xiaomi die ganzen Geräte oder die Samsung M-Serie entsteht auch so.

  3. Für 50€ mehr kriegt man ein aktuelles Pixel von Google und kann bei Bedarf GrapheneOS installieren. Oder wieder runterwerfen, wenn man doch lieber Google Android möchte. Beide dann mit aktuellem Android.

    Verstehe nicht, wer die Zielgruppe sein soll?

    • Die Hardware ist nur ein Baustein, Murena möchte auch mit der Murena Cloud ein „complete, fully deGoogled, online ecosystem!“ bieten: https://murena.com/cloud/
      Ob das auf Dauer gelingt und den eigenen Ansprüchen sowie denen der Nutzenden standhält? Keine Ahnung, aber ich würde es begrüßen.

    • Gibt es Dual-Boot, sodass man beim Einschalten das OS wählen kann?

    • Weil die Zielgruppe des Morena one von der Zielgruppe, die „mal eben“ Graphene OS installiert und bei Bedarf wieder zurück, abweicht.

  4. Gefühlt jedes halbe Jahr gibt es neue News zu einem Android Smartphone mit Fokus auf Privatsphäre. Ohne Google Dienste setzt davon auch keins in der breiten Masse durch. Zuletzt kam das Volla Phone.

    • Es dürfte den Herstellern schon klar sein, dass sie keine 30% Marktanteil mit diesen Smartphones erreichen werden, aber es reicht ja, wenn am Ende wenigstens etwas Gewinn reinkommt, dass sich die Entwicklung und Pflege lohnen und am Ende auch noch Nachfolger entwickelt werden können.

      • die Smartphones sind oft nicht mal selbst entwickelt oder in Auftrag gegeben. Das sind dann beispielsweise Smartphone von Gigaset mit anderer Software drauf

        • Gigaset ist auch eher ein Kunde. 😉

          Laut dem Artikel: „Smartphone ODM/IDH Companies’ H1 2022 Shipments Declined 3% YoY Due to Economic Headwind“ von Counterpoint, werden mittlerweile knapp 40% der Geräte Fremdentwickelt. Marktführer sind hier Huaqin, Longcheer und Wingtech, die zusammen 75% des Marktes kontrollieren.

  5. GooglePayFan says:

    Bei diesen abgerundeten, quadratischen Icons fühle ich mich jedenfalls eher an jedes x-beliebige China-Smartphone erinnert als an ein solches, das meine Privatsphäre besonders achten soll…

    • Wie sollten denn Deiner Meinung nach die Icons bei Smartphones aussehen, die auf Privatsphäre achten?

    • Oliver Müller says:

      Die Optik erinnert in der Tat an jedes x-beliebige in China zusammengeschraubte iPhone, bei denen Privatsphäre ja auch nicht sonderlich groß geschrieben wird.

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