Microsoft Signature: Microsoft verkauft PCs ohne Zusatz-Installationen
Ich habe ja mal irgendwann IT-Systemelektroniker gelernt und ein paar Jahre als Technischer Leiter bei PC-Spezialist gearbeitet. Tägliches ToDo? Computer reparieren und diese auf Kundenwunsch fertigen und einrichten. Vorkonfigurierte Kisten gab es kaum, der Rechner wurde auf Wunsch des Kunden gefertigt und mit oder ohne Betriebssystem verkauft. Das Betriebssystem? Immer eine Vollversion von Windows – ohne Zusatz-Software, die man ja oft bei Rechnern von der Stange findet.
Da findet man Verknüpfungen zu eBay, Probe-Abos von Norton und andere Dinge, die meisten von euch kennen dies sicherlich. Warum dies so ist? Ganz einfach: die Hersteller bekommen richtig Asche für Aufkleber von AMD, Intel, Nvidia und Co – und das gleiche gilt auch für Software. Diese vorinstallierte Software sorgt also dafür, dass die Hersteller ihre Geräte günstiger verkaufen können – oder eben mehr verdienen, je nachdem, welcher Blickwinkel euch lieber ist.
Es nervt ungemein und das schrieb ich auch schon im Januar. Für mich geht durch diesen Krempel der Hersteller viel Nutzungserlebnis verloren – und das färbt auch negativ auf Microsoft ab. Aus diesem Grunde hat man sich anscheinend dazu entschlossen, Microsoft Signature einzuführen. Was das ist? Mitarbeiter von Microsoft entfernen in den Stores überflüssige Software und lassen nur noch das nackte, optimierte Windows über. Microsoft wirbt damit, dass man so zum Beispiel den Rechner in Sachen Bootvorgang um 39 Prozent beschleunigen kann. Auch können direkt Rechner ohne Bloatware gekauft werden.
Meiner Meinung nach sollte das nackte Windows ein Standard bei neuen Computern sein. Es spricht nichts dagegen, wenn ein Hersteller die Software optional einmalig nach dem ersten Einrichten vorschlägt, sodass der Kunde entscheiden kann, was er installiert. Was sind eure schrecklichsten Erfahrungen mit vorinstallierter Software?
Wer denn Müll nicht sowieso runterwirft und eine saubere Neuinstallation macht, hat sowieso einen an der Waffel. Bei Computern (ebenso bei Smartphones, siehe CM) ist es wie bei Mädels: im jungfräulichen Zustand sind sie am besten.
@ Toni: Die Erfahrungen mit Smartphones habe ich bei meinem LG Optimnus Black gemacht. Da starten ohne root nicht entfernbare Multimedia und News-Dienste, die locker mal 100 bis 150 MB und 512 MB RAM belegen. Ich habe sie noch nie benutzt, weil die Google-Apps (z.B. Google Reader, Google Maps) besser funktionieren…
@ Marcel: Ein Blanker PC ist nicht unbedingt ein Vorteil. Ein Kollege hat sein Thinkpad — weils das von der zentralen IT-Dienst eingeholte Anbot billiger war — ohne OS gekriegt. Bis da alles (Treiber etc) halbwegs gelaufen ist hat es einen Tag gedauert…
Sicher, wenn DVDs beiliegen würden mit der Software, alles optional mit einem Installationsmenü das klar darlegt, wofür die einzelnen Programme gut sind (z.B. Energiesparoptimierungen, „Silentmode“ oder solche Dinge), das wäre praktisch. Wird aber wohl kaum je so umgesetzt werden bei Consumer-Geräten, bei denen die Hersteller berechtigt davon ausgehen können, dass mehr als 50% der Kunden vom Windows-Aufsetzen überfordert wären. Bei Businessgeräten jenseits 1000€ wäre es aber vermutlich realistisch.
Relativ positiv kann ich an dieser Stelle (für mich überraschend) die Sony Vaio S-Serie erwähnen. Wenn man die Online kauft kann man zumindest Antivirus und Photoshop essentials explizit abwählen — und spart dadurch sogar 80€ (!).
Wer halt billige Rebrands vom Discounter kauft muss halt mit schlechter Verarbeitung und Bloatware rechnen, dafür kostet das NB auch nur 400euro. Meine 3 letzten NBs waren HP Elitebooks. Das aktuelle EliteBook 8460p mit i7 Quad, 8GB Ram und SSD wird mit nacktem Win7 ausgeliefert, sind nur die OEM Treiber installiert sonst nichts. So muss das sein. Bin zufrieden.
@Yu deswegen red ich ja von ner automatisierten installation, dvd einlegen stunde warten fertig, wer das nicht fertig bringt, sorry, der darf meiner meinung nach keinen pc verwenden 😉
Da bei einem neukauf meistens eh die ganzen Treiber cd´s zur Hand sind, mach ich auch immer alles platt und wieder neu und schlank drauf. Nachdem ich einmal das Problem hatte, dass ich so eine „software“ nach einiger Zeit los haben wollte und nicht alle Komponenten ausfindig machen konnte, geh ich gleich den radikalen Weg.
@MOsEsfly:
„Da bei einem neukauf meistens eh die ganzen Treiber cd´s zur Hand sind“ – kauf dir mal ein ThinkPad, da ist von Treiber CDs nix zu sehen…
Sicher, die Treiber sind alle dabei (normal in einem Extra-Ordner auf „C“), fummeln muß man aber selber.
Im Endeffekt wollen ALLE, das man die Teile so benutzt, wie sie geliefert werden, ohne was zu ändern. Und deswegen wird ein einfacher clean install eben nicht besonders favorisiert – um das mal ganz vorsichtig zu formulieren…
@ Toni: Bei Android hilft da nur eines: Nur noch die Nexus Reihe mit nacktem Android kaufen. Ist das beste, was du machen kannst. Das Galaxy Nexus ist ohnehin das beste Smartphone, was es gibt.
Gibt keinen Grund ein überteuertes S3, HTC One, etc. zu kaufen
Warum Flash, Adobe etc. nicht installiert ist, könnte Lizenz rechtliche Gründe haben.
Wer sich etwas auskennt, installiert das OS ohnehin direkt nach dem Kauf neu. Wenn der Preis der Geräte dadurch etwas sinkt, kann es ruhig dabei bleiben, dass die ganzen Demos mit drauf sind.
Für weniger bedarfte Nutzer wäre eine Veränderung aber sicherlich schon von Vorteil.
Bezahlen würde ich für solch einen Service nicht, ich nehme da einfach ein Ubuntu Image schreibe es auf einen USB Stick und formatiere die Platte sowie installiere Ubuntu so wird man die ganze unnötige Software inklusive Windows los 🙂
Und wenn ich doch ein Windows auf dem PC will habe ich meine Windows 7 AIO DVD von der ich sämtliche Windows Versionen sauber aufspielen kann.