Mega veröffentlicht Transparenzbericht zu Behördenanfragen
Nachdem am Wochenende Amazon erstmals einen Transparenzbericht veröffentlicht hat, gibt es nun den nächsten Webdienst, der seinen Kunden erstmals Auskunft über Behördenanfragen gibt. Mega. Also nicht, dass sie es machen, sondern der Cloudspeicher-Dienst Mega. Dieser wurde 2013 – damals noch von Kim Dotcom – gegründet und bildet quasi den Nachfolger von Megaupload, einem Filesharing-Dienst, der durch das FBI seinerzeit in einer recht spektakulären Aktion aufgelöst wurde.
Mega kann Inhalte nicht einsehen, diese werden vor dem Upload durch den Nutzer verschlüsselt. Teilt eine Person allerdings einen Link zu einer solchen Datei, kann der Schlüssel gleich mitgeteilt werden und die Datei ist für jeden einsehbar, der den Link hat. Bei solchen Diensten stehen dann auch eher die Copyright-Anfragen im Vordergrund. Entgegen den branchenüblichen Takedown-Zeiten von 24 Stunden, verschwinden Links und/oder Dateien bei Mega meist innerhalb von 4 Stunden.
Bei diesen Copyright-Verletzungen sieht man, dass diese im Verhältnis zur Gesamtzahl der bei Mega gespeicherten Dateien kontinuierlich sinken, gleiches gilt für Accounts, die aufgrund der Urheberrechtsverletzungen gesperrt wurden. Die reine Anzahl ist dennoch beachtlich, aber Mega scheint kein allzu beliebter Dienst bei Filesharern zu sein, die nicht nur ihre Urlaubsfotos mit anderen teilen.
Geht es um persönliche Daten, gibt es bei Mega nicht viele Anfragen. Insgesamt waren es in den Jahren 2013 und 2014 gerade einmal 7 Stück. Lediglich in zwei dieser Fälle wurden Informationen herausgegeben. Geht es um illegale Inhalte, sind die Zahlen wieder etwas höher, aber ebenfalls auf einem recht niedrigen Niveau. 889 Meldungen zu illegalen Inhalten gab es 2014, 487 davon waren gerechtfertigt. In solchen Fällen friert Mega die Dateien umgehend ein, damit Behörden diese untersuchen können.
Den ganzen Transparenzbericht und seinen begleitenden Blogpost findet Ihr bei Mega.
Wunderbare Zahlen, aus denen jeder genau das zitieren kann, was ihm passt – einerseits immer mehr Takedowns, andererseits aber ist deren Zahl im Vergleich zum Gesamtbestand massiv gefallen.
Was man ganz deutlich erkennen kann ist, daß die Hetze, die teilweise betrieben wurde, verkehrt war. Mit 4 Stunden Reaktionszeit ist man weiter von der Normalität weg. Aber hauptsache es konnten Shitstorms betrieben werden.