Loewe: Zurück zu den Wurzeln in Kronach – weitgehende Investitionen geplant
2019 hatte man seitens des Kronacher Unternehmens Loewe verkündet, dass man den Betrieb einstellt. Grund hierfür: Die gescheiterte Insolvenz in Eigenregie, nachdem man in eine finanzielle Schieflage geraten war. Im vergangenen Jahr dann die Überraschung: Man plane einen Neustart mit OLEDS „made in Germany“. Da möchte sich Loewe – wie auch zuvor – abermals als „Premiumhersteller“ geben und sich dadurch von der Konkurrenz abgrenzen. Man verspricht da getreu dem Motto „alter Wein in neuen Schläuchen“ die Handmanufaktur von OLED-Modellen. Mit 90 Mitarbeitern ist man im vergangenen Jahr in den Neustart gegangen, nun plant man weitergehende Investitionen und kauft sich einen Großteil des Werksgeländes in Kronach zurück.
Auf den 62.000 Quadratmetern plant man in den nächsten drei bis fünf Jahren seitens Loewe weitergehende Investitionen mit Gesamtvolumen von bis zu 25 Millionen Euro. Darunter einige Modernisierungsmaßnahmen, aber auch Neubauten für Büros und Verwaltung mitsamt neuer Firmenzentrale. Aktuell seien auch wieder gut 200 Mitarbeiter beschäftigt, die mehr als „20 neue Produkte mitsamt eines neuen Portfolios“ entwickeln. Parallel möchte man auch die Marke „We. by Loewe“ vorantreiben. Für Lager und Logistik seien ebenfalls knapp 16.000 Quadratmeter vorgesehen.
Ebenfalls geplant für Kronach: die Ansiedelung eines Innovations- und Technologie-Parks. Da will man dann Start-Ups und weitere Technologieunternehmen beheimaten, um den Wirtschaftsstandort mehr Attraktivität zu verleihen. Knapp 500 Beschäftigte sollen insgesamt ihren Platz finden. Sommer 2022 gibt es den „Spatenstich“ für erste Baumaßnahmen.
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Anscheinend habe die Leute zu viel Geld übrig!
Ich glaube nicht, dass die je schwarze Zahlen schreiben werden!
Die verbrennen nur unnötig Geld, was nie wieder reinkommt!
Sie sollten ihre Erkenntnisse unbedingt Hr. Aslan Khabliev mitteilen. Er ist der neue Investor bei Loewe.
Das war auch exakt mein erster Gedanke. Da wird nun noch einmal kräftig Geld verbrannt bevor die Tore für immer geschlossen werden.
Den letzten Loewe Fernseher den ich „im echten Leben“ gesehen habe war bei einem technisch nicht versierten Haushalt der meinte mit dem technisch überholten Ding zum viel zu holen Preis „deutsche Qualität“ zu kaufen. Ich habe sie in dem Glauben gelassen und mir meine persönliche Meinung zu diesem massiven Fehlkauf gespart.
Tolle Ambitionen und absolut zu begrüßen. Die kleinen deutschen Tech-Firmen müssen staatlich mehr gefördert werden damit wir wieder mehr „Made in Germany“ haben. Problem ist halt der luxuriöse Wirtschaftsstandort Deutschland. Wie soll das im Falle von Loewe z.B. dauerhaft funktionieren ohne 1-2 Jahre später wieder Insolvenz anmelden zu müssen? Ein 65-Zoll OLED für 4000€ kauft quasi keiner. Oder die Mitarbeiter bekommen alle Mindestenslohn, damit man den VK von 2500€ halten kann. Dann hat Loewe aber definitiv keine Facharbeiter oder Ingenieure am Start. Für hergestellt in Deutschland fällt mir kein solides funktionierendes Szenario ein.
Leica?
Mein Kommentar bezog sich ausschließlich auf Loewe. „Made in Germany“ im allgemeinen gibt es ja zum Glück noch jede Menge. Im Multimedia Consumer Bereich sehe ich allerdings keine Zukunft mehr für in Deutschland hergestellte Produkte.
Du hast das Problem erkannt. Schlechte bis mittelmäßige Hardware zum „Premium Preis“ zieht halt nur die komplett unwissende Kundschaft an.
Wobei die Lohnkosten hier nicht das größte Problem sind. Loewe dürfte schon für die Komponenten bei den geringen Stückzahlen die umgesetzt werden, sehr viel teurer einkaufen als der Wettbewerb.
Vielleicht wäre eine Lebensdauer- und Servicegarantie von z. B. 10 oder gar 15 Jahren ein Konzept für made in Germany? Dann aber Basisfunktion, keine Streaming-Schnickschnacks inside : einfach ein guter Fernseher, Signalzuführung über Module von außen – selbst vielleicht für Dinge die terrestrisch oder Satellit, da können sich in 10 oder 15 jahren auch mal Dinge ändern. Dann kaufe ich gern für 4000 Euro ein Basisgerät und weiß ich muß diese 4000 oder dann den entsprechenden Betrag erst wieder in 10 oder 15 jahren aufbringen um vielleicht neu zu kaufen. Wie früher eine musiktruhe : die hat man auch länger als 5 oder 8 jahre genutzt , oder lautsprecherboxen in Passivtechnik , die oft 30 und mehr jahre überleben . So kann qualität sich dann verkaufen und von Wegweerf-china billig absetzen. Und hier können Leute gut verdienen und müssen , da sie nicht Riesenstückzahlen produzieren, auch nicht bis zum Umfallen ausgequetscht werden . Back zur Wirtschaftswunder -Philosophie würde wohl gar nicht immer so verkehrt sein – lange nutzen statt wegwerfen.
Dieses Unternehmen beschmutzt und exploitet die Marke Made in Germany! Da wird billiger (nicht günstiger) asiatischer Elektrokram eingekauft und dann in Kronach zusammengeschraubt, sonst nix.
Keine Innovation, keine Patente, gar nix! Da werden nur Unwissende Rentner (das ist was deutsches wie Grundig oder AEG – kaufen sie das) mit teurem Kaufpreis abgezockt und auch noch Fördergelder abgegriffen und Transfergesellschaften gegründet!
Schwierig. Technisch schafft man es höchsten mit den LG, Sony oder Panasonic gleichzuziehen, mehr aber auf keinen Fall. Die Unternehmen haben ihre eigenen Prozessoren und können auch ganz andere Preise anbieten, als es so ein kleiner Player wie Loewe kann. Die einzige Möglichkeit ist das Design, aber auch hier wird es zunehmend schwieriger. Wenn man sich mal den LG 65 Zoll G19 anguckt, dann bekommt man den für 2000€ und einen Metallständer, den Loewe auch immer gerne anbietet, für 300€, also zusammen 2300€. Bei Loewe zahlt man für über 5000€ und da muss man dann wahrscheinlich sogar aus fas LG EvoOled Panel verzichten. Und auch beim Betriebssystem hat Loewe Problem, hier müstte man auf Android setzen, tun sie aber nicht, oder? Ich mag Loewe und hatte in den 90ern auch mal einen, aber die Zielgruppe wird immer kleiner, die bereit sind einige Nachteile in Kauf zu nehmen und das doppelte zu bezahlen.
Loewe ist faktisch chancenlos, alleine schon aufgrund der deutlich höheren Einkaufspreisen bei den geringen Stückzahlen.
Ich habe für einen ganz neuen 65 Zoll LG OLED Fernseher der neusten Generation vor kurzem 1.350 Euro bezahlt in einem guten Angebot. Da kann kein Loewe und Co mithalten, weder bei der Qualität des Gesamtpakets noch beim Preis.
Und der Anteil derer die bereit sind das 2-3 fache oder gar noch mehr für so einen Fernseher zu bezahlen tendiert halt gegen null.
Ich hab bei einigen Kunden in der Vergangenheit immer wieder Ärger mit den Loewe Geräten gehabt. Allein schon Netflix NICHT auf einem TV anzubieten, die Menüs sind total unübersichtlich, eine einzige Katastrophe. Und wenn man dann den Preis vergleicht… dann gute Nacht. Optisch sind die Fernseher ja wirklich ein Hingugger, aber Bedienung und Technik innendrin, sorry, das ist nicht konkurrenzfähig. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sie das zukünftig auch nicht sein werden. Vielleicht sollte man sich auf andere Geschäftsbereiche konzentrieren…
Also gerade durch die eher klassische Oberfläche (fast) ohne Apps fand ich für normale Kunden einfacher zu bedienen. Wer Netflix, Prime oder Disney wollte, hat sich eben einen Amazon Stick dazu gekauft und war damit unabhängig von den Angeboten, die der Hersteller vorinstalliert.
Nun hat die aktuelle Generation von Loewe auch Tasten für die prominenten Streaminganbieter auf der FB, dafür fehlen nun die klassischen Tasten für die Mediensteuerung (Wiedergabe, Aufnahme, , Pause, Stopp, Vor- Zurückspulen) und auch der zweite Tuner ist dem zum Opfer gefallen, was die eingebaute Festplatte zum Aufnehmen ja praktisch wertlos macht. Eine Sendung aufnehmen und gleichzeitig eine zweite gucken geht dann nämlich nicht mehr.
Grundsätzlich ist es natürlich zu begrüßen wenn eine deutsche Tech Firme den Mut hat so ein Geschäft in Europa aufzuziehen.
Ich frage mich nur zwei Dinge…. 1.) Das Konzept der hochpreisigen TV Geräte ist bei Loewe schon mehrfach gescheitet. Warum sollte das gleiche Konzept dieses Mal aufgehen? 2.) Wo kommt denn dieses mal die Kohle für solche große Investitionen her, wer glaubt hier an das Konzept und ist bereit so viel Geld zu investieren?
Die Frage, die ich mir dabei stelle ist wieso es nicht möglich war die finanzielle Schieflage zu beenden aber nun genug Kapital vorhanden zu sein scheint dieses Riesenprojekt durchzuführen.
Und alter Wein in neuen Schläuchen? Wie will man dieses Mal profitabler sein?
Ich wünsche mir sehr, dass Loewe das packt, aber gleichzeitig wünsche ich den Angestellten eine solide finanzielle Zukunft und Jobsicherheit.
Das Kapital stammt vom neuen Großinvestor Aslan Khabliev.
Und das ist der Unterschied zur 2. Insolvenz, nämlich die Finanzierungsform des Investors. Die Stargate Capital als Investor in 2014 mit Mark Hüsges hatte damals gerade mal das Geld für die Markenrechte, nämlich 10 Millionen. Der Rest war rein fremdfinanziert, erst über Bank, dann hat man sich am Kapitalmarkt Fremdkapital beschafft (Kann man in den Veröffentlichten Jahresabschlüssen alles nachvollziehen). Wegen mangelndem Kapital wurde 2013 auch das Gelände an die Stadt Kronach verkauft und nicht an den neuen Investor. Der Investor konnte den Kauf des Geländes nicht finanzieren. Um nicht schon 2016 Insolvenz wegen Überschuldung anmelden zu müssen hat man die Markenrechte schon in 2016 zunächst an sich selber verkauft und nachher an externe Geldgeber verpfändet. Aslan Khabliev hat durch die Sanierung und Verkauf eines polnischen Sharp-Werkes entsprechendes Eigenkapitall
Ich gebe Metz hat eher ein Chance den Wettbewerb zu überstehen. Metz hat einen großen chinesischen Investor im Rücken und ist bereits Marktführer bei den Fachgeschäften in Deutschland. Ich drücke aber auch Loewe die Daumen, dass es geht.
Hinzu kommt aus meiner Sicht noch das Unwissen über die ehemaligen deutschen Tech-Marken. Ich behaupte mal das kaum einer u30 Loewe, Metz und co. überhaupt kennt. Selbst wenn die TVs bei gleichen Features auch gleich teuer wären würde sich die Masse für eine namhafte ausländische Marke entscheiden. In zwei Jahren lesen wir hier dann zum x-ten mal, dass das erneute Projekt Loewe wieder gescheitert ist – leider!
Wie schon jemand in einem anderen Blog schrieb: Ein guter Grund den TV aus dem Fenster zu werfen um die Verdummung der Welt nicht auch noch selbst zu fördern!
Wie oft will man es denn mit diesem Konzept noch versuchen?
Mittlerweile wird man hier in der Region schon mitleidig angeschaut wenn man wissen lässt, dass man bei Loewe arbeitet.
Von welchem Geld können die denn aktuell 200 Leute bezahlen??? Dachte die sind Pleite
Es ist nicht einfach auf dem Weltmarkt zu bestehen. Wenn ich sehe, für wie wenig Geld, recht gut Geräte breits angeboten werden. Ich hoffe, Loewe glückt es. Ich habe mehrere Geräte von Loewe und bin sehr zufrieden damit. Ich befürchte, dass es nicht geht.
ich habe auch 2 Loewe TV zu Hause, der 40″ Connect ist aus 2010 und tut fast täglich brav seinen Dienst, der 32″ ist aus 2011 und läuft täglich. Beide haben für ihr Alter ein hervorragendes Bild, Am großen hängt per Link ein aktiver Sub, der meine 24 J. alten B&W Speaker versorgt. Außerdem hat der TV 2 Tuner verbaut sowie einen DD5.1-Dekoder. Sowas gabs damals sonst nirgendwo, und es erspart mir einen AV-receiver.
daher hoffe ich einfach, dass das Teil noch ein paar Jahre durchhält, denn die Bedienung ist total easy.
Sehe nur eine einzige Zielgruppe, die für so ein Unterfangen für Loewe gewinnbringend sein könnte: die TV/Film-Produktion und speziell Postproduktion.
Preise für entsprechende klassifizierte OLEDs von Sony etc. rangieren dort in Preisregionen von EUR 7.000 bis 45.000 und werden dringend gebraucht. Dort sind auch nicht SmartTV Features sondern eher die umfassende Farbkalibriermöglichkeit und Präzision wichtig. Vielleicht für Loewe eher von Vorteil sich vom harten Massenmarkt abzuheben.