Lidl führt Bezahlung per Kreditkarte ein, Aldi zieht nach

Es kommt Bewegung in den Markt der Bezahlung in Deutschland. Neulich erst rüstete Aldi seine Bezahlterminals für die Akzeptanz kontaktloser Bezahlung nach, jetzt wird auch der Umfang der akzeptierten Karten erweitert. Die in Deutschland nach wie vor so unbeliebten Kreditkarten erhalten ihren großen Auftritt – und ebnen damit auch den Weg für moderne Wallet-Anwendungen, die oftmals nur via Kreditkarte nutzbar sind.

MasterCard

Zuerst verkündete Lidl die Kreditkartenakzeptanz. Ab 1. Juli kann man bundesweit seine Einkäufe in den Lidl-Filialen mit Mastercard oder Visa bezahlen. Bisher wurden dort nur EC-Karten für die Bezahlung akzeptiert. Für den Kunden entstehen dadurch keine weiteren Kosten, bezahlt wird logischerweise nur der Einkauf.

Kurz darauf folgte dann auch Aldi, dort wird die Bezahlung mit Kreditkarte allerdings schrittweise eingeführt. Los geht es auch hier ab dem 1. Juli, abgeschlossen und somit in allen Filialen verfügbar soll die Umstellung dann am 1. September sein. Da Aldi erst auf kontaktlose Bezahlung umgestellt hat, wird dies auch mit Kreditkarten möglich sein. Bereits jetzt ist in ausgewählten Aldi Nord-Filialen entlang der dänischen Grenze möglich, mit einer Kreditkarte seine Einkäufe zu bezahlen.

Discounter sind im echten Leben so etwas wie die Porno-Industrie im Internet. Sie sind Vorreiter für neue Technologien und geben oft den Stein des Anstoßes um neue Standards durchzusetzen. Die Akzeptanz von Kreditkarten (in meinem Haus und Hof-Edeka zahle ich übrigens auch heute schon ausschließlich mit Kreditkarte, gerne auch an einer der SB-Kassen) kann durch Aldi und Lidl in Deutschland einen enormen Schub erhalten und so auch endlich den Weg für echtes Mobile Payment ebnen.

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85 Kommentare

  1. @wollid: Dafür dürfen Dritte meinen Konsum protokollieren und man wird faktisch entmündigt.

    Völliger Quatsch oder meinst du Aldi, Lidl und Co. geben die Daten deines Einkaufs an Visa oder MasterCard? Die Kreditkarten Unternehmen wissen, wann du bei Aldi eingekauft hast. Ja und?

  2. LinuxMcBook says:

    @Kay
    Deine NFC Mastercard hat bei Aldi nicht funktioniert, weil die zur Zeit nur das drahtlose Maestrocard System unterstützen. Ist zwar auch von Mastercard, aber eben die Debit-Variante.

    @Jü
    „Leider steht nichts zum Mindestumsatz dabei. In meinem Edeka kann ich beispielsweise mit ec-Karte erst ab 5 € bezahlen. Also schnell mal nen Liter Milch auf Karte kaufen geht da nicht.“
    Ich würde mal freundlich die Geschäftsführung darauf aufmerksam machen, dass die damit vermutlich gegen die Geschäftsbedingungen ihrer Bank, bzw. zumindest denen von Mastercard/VISA verstoßen. Mindestbeträge für Kartenzahlung sind eigentlich überall nicht erwünscht.
    Wenn die Geschäftsführung keine Einsicht zeigt, mal einen freundlichen Brief an die Bank des Supermarks schreiben.

  3. Stefan Schofel says:

    Auch wenn aus Roelfs Beitrag der Geifer tropft, was einer Diskussion nie gut tut, in der Sache hat er Recht und selbst den Geifer kann ich verstehen, wenn man hier liest, wie Kritiker von den Befürwortern als Deppen dargestellt werden.
    Wer meint, auch noch Kreditkartengebühren zahlen zu wollen, damit andere seine Daten auswerten und damit Geld verdienen können, kann das ja tun. Er sollte sich dann aber nicht wundern, wenn er die Auswirkungen des Data-Mining erlebt. Schon heute reicht die die falsche Wohnlage aus, um die Ablehnung für eine Kreditanfrage zu kassieren. Das dürfte nicht besser werden, wenn das vollständige Ausgabeverhalten für Banken (und damit auch den Staat) und Handel personalisiert und transparent im Zugriff liegt. Wer was gegen NSA-Schnüffelei hat und mit Kartenbezahlung einschl. Bewegungsprofil seine Hosen komplett runterlässt, hat den Knall noch immer nicht gehört.

    ““Hinter der Trommel her trotten die Kälber. Das Fell für die Trommel liefern sie selber.”
    und „Die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber. wusste schon B. B.

  4. @LinuxMcBook
    Schon mal auf die Idee gekommen, dass es sich vorher für die Geschäfte einfach nicht lohnt aufgrund der hohen Gebühren eine Kartenzahlung anzunehmen?
    Daher ist es absolut verständlich, dass ein Geschäft Dir keine Packung Milch verkaufen will, an der sie effektiv Geld drauf legen weil Du unbedingt mit Karte zahlen willst.

  5. @Sascha 20. Juni 2015 um 23:59 Uhr
    Denk nach, du kommst schon drauf. Auch wenn es schmerzen könnte.

  6. @wollid Ich zitiere mal aus den Kommentaren von Facebook zu dem Thema:

    „Für alle Verschwörungstheoretiker: Ich arbeite in einem großen Einzelhandelsunternehmen in der Buchhaltung. EC und Kreditkartendaten werden bzw. müssen bei uns aufgrund von Datenschutzrechtlichen Gründen verschlüsselt werden. Diese Verschlüsslung lässt sich auch nicht wieder herstellen. Somit ist ein Einkaufsverhalten einzelner Leute nicht auswertbar. Auch eine Firma wie Paypack bekommt nicht Artikelgenaue Umsätze. Ich weiß nicht, was hier in einigen Köpfen rumschirrt. Es wird nichts heißer gegessen als es gekocht wird.“

    Genau, dass kann ich genauso bestätigen. Aber Wollid, denk mal nach, du kommst schon darauf… 😉

  7. echt Lustig der Thread 😉 Datamining, NSA, Versklavung…immer das gleich geheule…

  8. Schönredner. Würde ich aber gegen ordentliches Geld ebenfalls machen. Noch’n Tip zum Nachdenken: Die Kameraüberwachung von Mitarbeitern ist auch nur geträumt? Aus ITler-Sicht wird gemacht, was geht, wenn Cheffe es so will.

  9. Jetzt vermisch mal schön alles. Was hat die Kartenzahlung mit Videoüberwachung zu tun?

    Und es geht nicht darum was Cheffe will, sondern was gesetzlich erlaubt ist. Aber vielleicht erkundigt du dich einfach mal…

  10. Pantoffelknilch says:

    Lieber Roelf,

    Vielen Dank, dass du völlig fremde Menschen beurteilst und beleidigst, ohne auch nur ansatzweise etwas über sie zu wissen, und sie mit Affen vergleichst. Das bekräftigt deine intellektuelle und moralische Überlegenheit. Herzlichen Glückwunsch!

    Ich will die Diskussion gar nicht groß breittreten – wenn man die Polemik, die Verschwörungstheorien und den passiv-aggressiven Ton abzieht, bleibt ja ein kleiner Kern übrig, in dem du zumindest nicht ganz unrecht hast – aber du hast dich mit deiner beleidigenden Ausdrucksweise selber aus der ernst zu nehmenden Diskussion geschossen.

    Nichts für ungut, anonymer Geldverkehr kann natürlich auch für legale Sachen sinnvoll sein, aber auch dafür gibt es und wird es auch auf bargeldloser Ebene Lösungen geben. Bitcoins & Co. sind in der Hinsicht ja nur der Anfang.

    Wo es hinführt, wenn fast alles bargeldlos abgewickelt wird, sieht man ja an solchen diktatorischen Staaten wie Schweden oder Norwegen, wo die Menschen bekanntlich in Angst und Schrecken leben und täglich Fälle passieren, in denen Menschen vor dem Abgrund stehen, weil die Finanzdiktatur ihnen irgendwas gesperrt hat.

  11. LinuxMcBook says:

    @elknipso
    Wenn das Geschäft einen Vertrag mit der Bank schließt um eine EC-Kartenzahlung abzuschließen, dann sollte der Geschäftsführung das Risiko bewusst sein, dass sie evtl. bei 3% der Zahlungen dazu zahlen. (Mal davon abgesehen, dass es heutzutage eigentlich überall ein prozentualer Anteil ist!)
    Wenn man sich nicht an die Geschäftsbedingungen der Bank halten mag, dann muss man evtl. auf Kartenzahlungen ganz verzichten.
    Aber nein, dazu haben die Geschäfte dann auch wieder keine Lust, weil dann Einnahmen wegfallen.

    Man kann sich nicht immer nur die Rosinen raus picken, Nachteile gibt es überall.

  12. @LinuxMcBook
    Es ist doch wohl absolut verständlich, dass ein Händler kein Interesse an einer Transaktion hat bei der er drauf zahlt. Daher finde ich es auch absolut nachvollziehbar und in Ordnung, dass man keine Tüte Milch für 1,50 Euro mit seiner Debit- oder Kreditkarte zahlen kann.

  13. LinuxMcBook says:

    @elknipso
    Wenn der Händler den AGB der Bank nicht zustimmt, dann muss er es einfach ganz bleiben lassen.
    Wieso sollte es in Ordnung sein, dass man eine Tüte Milch nicht mit Kreditkarte zahlen kann?
    Kartenzahlung war nie ausschließlich für große Summen gedacht sondern zum bargeldlosen Zahlen. In anderen Ländern ist es üblich, dass man selbst die 80 Cent am Kaffeeautomaten mit Kreditkarte zahlt. Wieso denn auch nicht?

  14. @LinuxMcBook
    In anderen Ländern gelten ganz andere Rahmenbedingungen. Wenn dort die Gebühren für die Händler so hoch gewesen wären wie hier lange Zeit, dann gäbe es das dort auch nicht.
    Du suchst die „Schuld“ hier bei den falschen. Die Händler können nichts für die überzogenen Gebühren die lange Zeit verlangt wurden. Und wenn ein Händler nun mal lange Zeit einen Fixbetrag plus prozentualen Anteil am Umsatz für eine Transaktion abführen müsste dann lohnt sich das schlicht und ergreifend nicht für ihn weil er dann dabei drauf legt. Er gibt Dir also die Ware, hatte Arbeit damit und gibt Dir noch Geld dabei. Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass dies einem Händler nicht gefallen könnte? Das würde dir in der Situation genau so wenig gefallen. Und aus genau dem Grund gibt es nun mal bei manchen Händlern einen geringen Mindestumsatz bei einer Kartenzahlung. Das ist vollkommen legitim.

  15. Ich raff auch nicht, warum sich die Geldkarte nicht durchgesetzt hat. Habe da immer 50€ oder so drauf, zum Glück kann ich in meine Stadt jedes Bus-Bahn-Ticket und den Parkautomaten damit bezahlen. Klar, nicht berührungslos, aber schnell, und für mich auch kostenlos. Und bei Aldi und beim Becker hätte ich auch damit gerne kleine Beträge bezahlte, ohne PIN-Eingabe, einfach, schnell. Kreditkarte und dieses NFC-Gedönse hätte ich gar nicht gebraucht.

  16. @saujung
    Der Grund ist simpel weil man das Geld im Vorfeld auf die Karte buchen muss. Du musst Dir also vorher Gedanken machen wieviel Euro brauche ich ungefähr für was und wann, und musst dann immer noch im Hinterkopf haben bei jedem Bezahlvorgang ob nun noch genügend Geld drauf ist oder nicht. Das konnte sich bei solchen Rahmenbedingungen nicht durchsetzen.
    Ich habe auf der Geldkarte auch nur ein paar Euro drauf liegen für im Notfall damit ein Parkticket bezahlen zu können. Für sonst was nutze ich das auch nicht, da viel zu umständlich.

  17. Was bei der Geldkarte leider, leider fehlt, ist die Möglichkeit, per Lesegerät zuhause vom Giro auf die Karte Geld umzubuchen. Die Banken pennen da einfach seit Jahren.

  18. nukumichu says:

    @elknipso
    Genau so funktioniert aber das neue, kontaktlose System Girogo der Sparkassen auch. Es gibt (und das gab es für die Geldkarte meines Wissens auch) die Möglichkeit der automatischen Aufladung per Lastschrift, wenn das Guthaben unter einen definierten Mindestbetrag sinkt. Deutlich praktischer finde ich da kreditkartenbasierte, kontaktlose Systeme a la paywave, denn dort ist keine Aufladung nötig. Gleichzeitig ist der Schaden bei Mißbrauch durch die geringe Mithaftung bei Kreditkarten sehr begrenzt. Anders bei Girogo und co: Sind 200 EUR drauf und jemand kauft ein ist das Geld futsch.

  19. @nukumichu
    Nein, die automatische Aufladung gab es bei der klassischen Geldkarte nicht.
    Und girogo ist nun auch schon einige Jahre auf dem Markt und konnte sich auch nie durchsetzen da hier auch diverse Beschränkungen gelten. Zum Beispiel ist die automatische Aufladung auf 50 Euro pro Tag beschränkt was die Einsatzzwecke deutlich einschränkt. Und das System wird halt kaum irgendwo akzeptiert. Wenn man so etwas für Kleinbeträge etablieren möchte dann muss man damit aber auch wirklich überall bezahlen können (Bäcker, Metzger, Parkhaus, Blumenladen, usw.) vorher wird sich kaum jemand mit einem solchen System näher beschäftigen und es auch nicht einsetzen.

  20. nukumichu says:

    @elknipso
    Ah ok, das mit der Geldkarte wusste ich nicht. Ich denke ja auch das Girogo sich nicht wirklich durchsetzen wird, wahrscheinlich wird es mal wieder so eine typische Sparkassen-Totgeburt.. Ich denke wie gesagt, dass die kreditkartenbasierten NFC-Systeme klare Vorteile haben und nach und nach auch fast überall verfügbar sein werden. Ob es dann jeder nutzt? Im technikaversen Deutschland sehr fraglich. Ich finde es auf jeden Fall gut und nutze es schon jetzt im Supermarkt.

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