Kann passieren: Vorab-Version des Google Home Mini entpuppt sich als aufzeichnende Wanze

Die folgende Story ist eine, die jedem Verschwörungstheoretiker die Freudentränen in die Augen treiben wird. Es geht um die kleinen zuhörenden Wanzen, die sich der Nutzer unter dem Vorwand der Smart-Home-Nutzung in die Bude stellt und somit einen permanenten Einblick in sein Leben gibt. Google hat neulich den Google Home Mini vorgestellt, wer dabei war, bekam den kleinen Home-Speaker sogar mit nach Hause und konnte schon einmal ausprobieren.

Das hat Artem von Android Police auch getan, Home Mini aufgestellt und genutzt. Allerdings war etwas komisch, denn der Home Mini aktivierte sich immer wieder – als wenn er ständig das Hotword hören würde. Und das bestätigte sich auch beim Blick in die Sprachaufnahmen, die man bei Google einsehen kann. Google Home Mini hat quasi alles aufgenommen und an die Google-Server geschickt.

Ganz sicher kein normales Verhalten, denn der große Google Home oder auch Android TVs zeigen ein solches Verhalten nicht. Also wurde Google kontaktiert, die das Problem auch sehr ernst genommen haben und sofort Maßnahmen eingeleitet haben, den immer lauschenden Speaker zu untersuchen.

Stellt sich heraus, dass es ein Hardware-Defekt ist. Es werden Phantom-Touches erkannt, eine weitere Möglichkeit, den Assistant im Home Mini zu aktivieren. Heißt also, dass der Home Mini denkt, dass er berührt wurde und entsprechend zuhört und diese Aufnahmen eben speichert.

Google versichert unterdessen, dass von diesem Problem nur eine kleine Anzahl von Google Home Minis betroffen sind, die vorab herausgegeben wurden. Vorbestellungen oder die dann in den Verkauf gehenden Google Home Mini Devices sind davon nicht betroffen.

Allerdings ist das vielleicht mal wieder ein guter Zeitpunkt für ein bisschen Sensibilisierung. Theoretisch kann so ein Smart Speaker auch unbemerkt lauschen, dessen sollte man sich bewusst sein. Um zu überprüfen, was vorhandene Lautsprecher alles so speichern, kann man bei Google an dieser Stelle nachsehen und bei Amazon das Ganze über die Alexa-App erledigen. Ausführlich haben wir das in diesem Beitrag erklärt.

Und vielleicht einmal auch generell ein Hinweis, dass man sich bei Smart-Home-Produkten, egal ob Lautsprecher, Kamera oder sonst etwas, durchaus einmal intensiver damit beschäftigen sollte, wenn einem etwas komisch vorkommt.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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37 Kommentare

  1. Spooky 🙂 Where´s my tinfoil hat?
    Aber ernsthaft: ich werd nach wie vor nicht warm mit den Dingern (und allen Konkurrenten).

  2. Naja, grundsätzlich sind diese Geräte von Google, Amazon etc. Doch immer Wanzen. Ich kann mir nie sicher sein, ob sie nicht mithören.

  3. Ich habe selbst ein Alexa in der Bude stehen um Steckdosen, Rolladen und seit neustem Sonos damit zu schalten. Man muss schon gutgläubig sein das ist richtig. Ganz selten aktiviert sich Alexa, dass direkt unter dem TV steht auch fälschlicherweise, wenn der TV an ist. Im Verlauf ist dann nonsense zu finden bzw. keine Aufnahme.

    Wenn man paranoiderweise davon ausgeht, dass solche Geräte auch mal unbemerkt lauschen, sollte man aber bitte nicht dann naiv denken, dass diese falschen Lauschangriffe im Verlauf landen 😉 Interessanter wäre es im Netzwerk mitzusniffen (gibt es das wort?) wann und was alexa und co so nach hause senden. aber das ist vermutlich/hoffentlich eh verschlüsselt

  4. Hm, genauso können jedoch bei Hack/Defekt jegliche Smartphones lauschen… dessen sollte man sich auch bewusst sein.

  5. Die ohne Defekt senden wahrscheinlich auch alles aber lassen es dem Nutzer nicht wissen 😉

  6. das wort Verschwörungstheoretiker ist ein kampfbegriff gegen menschen die sachliche aufklärung entgegen den mainstreamlügen betreiben. das sollte man mittlerweile wissen statt solche sprüche abzulassen, und denen stehen nicht freudentränen im gesicht sondern besorgnis. jeder der in der lage ist sich ein wenig zu informieren wird das schnell klar

  7. Ich stehe Mikrofonen und Kameras mit Internetzugang skeptisch gegenüber. Nicht unbedingt, weil der Hersteller böses im Schilde führt, sondern weil sie für Hacker attraktiv sind. Daher brauche ich auch keinen TV mit Gestensteuerung und Ähnliches im Haus.
    Allerdings gebe ich Uli recht, wenn er meint, dass es beim Smartphone nicht anders ist.

  8. Macht doch mal einen Artikel über snips.ai 🙂

  9. Oh Wunder wir werden abgehört! Sind diese kleinen Alexas, Siris und Google Homes nicht genau dazu gedacht?

  10. Es nervt mich, dass man von unseren regierenden Politikern seit Jahren scheinbar keine vernünftigen Maßnahmen umgesetzt wurden, die die allumfassende Speicherung von Nutzerdaten auf Firmenservern z.B. von Google, Amazon oder Apple etc. reguliert. Es wäre sicher auch möglich, dass alle Daten verschlüsselt werden und nach dem Löschen eines Kontos vollständig von den betreffenden Servern gelöscht werden. Vllt. wäre es ja auch vernünftig, wenn die Server für europäische Nutzer auch physisch in Europa stehen würden, um europäische Datenschutzrichtlinien anwenden zu können. Einige Firmen machen dies wohl schon, aber nicht auf politischen Druck hin, sonder aus Angst vor einem Umsatzeinbruch. Gerade im Zusammenhang mit Smarthome-Anwendungen und smarten Assistenten wäre dies meiner Meinung nach dringend erforderlich. Das Thema Steuern im Zusammenhang mit diesen Unternehmen möchte ich gar nicht ansprechen…

  11. Wie soll das Ding denn das „Hotword“ auch ohne eingeschaltetes Mikro hören? Es hört also immer mit.

  12. Michel Ehlert says:

    Also bei mir auf dem U11 schaltet sich Alexa auch mal ein wenn die Fernsehwerbung von ihr läuft

  13. Ich schaffe es auch noch manuell, den Lichtschalter zu betätigen oder meine Lampe mit der Fernbedienung einzuschalten – ohne z.B. ins „NSA-Mikro“ zu brüllen: „Alexa, schalte das Licht ein!“

  14. @Dirk, glaubst du etwa auch an Chemtrails und ähnliches? 🙂 Ansonsten würde mich interessen, was für dich zB „Mainstreamlügen“ sind. Kläre uns doch bitte einmal sachlich auf.

  15. @LudwigVan: Allein die Möglichkeit, Audio aufzeichnen, speichern und ggf. auch weiter zu senden, macht so ein Gerät noch nicht zu einer Wanze, auch wenn es sich im Sprachgebrauch so eingebürgert hat.

    Und wirklich sicher sein, dass die Geräte nicht mithören, kann man im Grunde nie. Diese Gefahr ist grundsätzlich bei allen Geräten gegeben, die ein Mikrofon haben.

    @Dirk: Die Aussage, das solche Geräte ja per se zum Ausspionieren der Nutzer genutzt werden, ist nicht das, was sachlicher Aufklärung entspricht. Auch das wird jedem klar, der in der Lage ist, sich ein wenig zu informieren.

    @Michael: Ja, klar, sonst würde das ja auch nicht funktionieren. Entscheidend ist, dass die Hotword-Erkennung lokal abläuft und bis dahin keine Daten online übertragen werden.

  16. @Chris, ja, das stimmt. Aber die Verlockung ist da. Und klar, jedes Handy kann das auch. Man muss halt wissen, was man sich ins Haus holt. Ich behaupte, die meisten user wissen es nicht, oder ignorieren es.

  17. @Dirk ymmd „Mainstreamlügen“ -„sachliche Aufklärung“ durch „Verschwörungstheoretiker“. Der war gut. Ich freue mich schon über die sachliche Aufklärung zu Chemtrails.

    Zur sachlichen Aufklärung zur Netzwerkaktivität eines Echo Gerätes reicht – wer hätte das gedacht – das Netzwerkprotokoll.

  18. Dieser Schrott ist doch nur gut für Leute die es anscheinend schon nicht hinbekommen ihren Kofferraumdeckel am Auto selbst zu öffen und zu schließen.

  19. Also ich käme mir selten dämlich vor in meiner leeren Wohnung zu sagen „Alexa, dimme das Licht“ oder ähnliches. Werde mit den Dingern auch nicht warm und ich habe auch nichts smartes, das ich steuern möchte/wollte.

    @Chris: über die Kofferraumdeckel-Schließ-Knopf-Drücker kann ich mich auch kaputt lachen 🙂

  20. Wer Angst hat, braucht so ein Teil ja nicht zu kaufen… und sollte auch sein Handy entsorgen, den FB-Account kündigen, das Bankkonto auflösen und sich ganz schnell einen Aluhut und Magnetarmbänder zulegen.

    @Dirk
    Solche Leute wie Dich haben wir in der Schule immer gemobt…

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