Interview: Telekom verteidigt Drosselung

Die deutsche Telekom kommt nicht aus den Schlagzeilen. Logisch – ist sie nicht nur der größte Anbieter von DSL-Anschlüssen in Deutschland, sondern auch ein Unternehmen, an dem Vater Staat die größten Anteile hält. Der Deutschlandfunk in Person von Tobias Armbrüster hat sich knapp 6 Minuten mit dem Telekom-Sprecher Philipp Blank in einem Telefon-Interview über die Drosselung an Telekom-Anschlüssen unterhalten.

Deutsche Telekom

So heißt es seitens der Telekom, dass eine Preiserhöhung (und nichts anderes ist ein zubuchbares Zusatz-Pack) nie gut ankommt und dass man mit derartigem Feedback schon gerechnet hätte. Fakt soll sein: Drei Prozent der Kunden verursachen mehr als 30 Prozent des Datenvolumens. Das bedeutet für die Kunden: Lieschen Müller subventioniert bisher den Heavy User.

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Auf die Frage, warum eine Flatrate nun keine echte Flatrate mehr ist, wurde so argumentiert: „Die Alternative wäre gewesen, die Preise pauschal für alle Kunden zu erhöhen. Dagegen haben wir uns bewusst entschieden. Stattdessen sagen wir: Kunden, die überdurchschnittlich viel Highspeed-Volumen benötigen, werden das in Zukunft nachbuchen können.“

Kunden die mehr wollen, müssen mehr bezahlen – dies wissen wir mittlerweile. Wie viel das in Euro pro GB ist, ist noch unbekannt. Laut Telekom wird dies ja nur drei Prozent betreffen. Hier im Blog, in dem nicht nur Freaks mitlesen, sondern ganz normale Anwender, sind definitiv mehr Benutzer betroffen – zumindest spiegeln die Kommentare eine ganz andere Aussage wider, als die von der Telekom ausgesprochene.

Das Interview steht in kompletter Länge hier in Textform zur Verfügung.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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74 Kommentare

  1. mögen tue ich diese umstellung auch nicht aber sie macht schon sinn. wer mehr verbraucht zahlt mehr und andersherum wer weniger verbraucht weniger. die tarife werden dann wohl aussehen wie man es von mobilfunkverträgen kennt. lieschen müller wird dann auch weniger zahlen können.

    nur das mit dem ungedrosselten eigenen content geht eben wie schon gesagt nicht und ist das wahre problem. aber dafür sitzen wir ja in deutschland, wo soetwas streng kontrolliert wird. damit wird die telekom nicht durchkommen und auch ihren eigenen servicetraffic begrenzen müssen.

  2. Aber wo spart Lieschen Müller denn gegenüber jemanden der seine 75GB ausreizt? Letztendlich bezahlt Sie an und für sich für die Geschwindigkeit der Leitung und nicht für das Volumen an sich. Denn größere Leitung = mehr Volumen. Was aber wenn man nur wenig Speed bekommt, jedoch mehr als 75GB verbraucht? Dann zahle ich für eine dicke Leitung, welche ich nicht erhalte, jemand der aber die Leitung erhält hat somit zum gleichen Preis einen VIEL größeren Nutzen. Das widerspricht jeglicher Logik und benachteiligt meiner Meinung nach mehr, als nach Leistung die bei einem ankommt zu zahlen und dabei ist es egal wie viel Traffic man verursacht.

  3. Wer Namensverballhornungen wie „Drosselkom“ nutzt, ist nicht ernstzunehmen, selbst wenn er mal zufällig richtig liegen sollte.

  4. Die Telekom gibt sich hier gerade selber die Faust… Sie sagen selber, dass 3% der User 30% des Volumens ausmachen… wie wollen sie über die Zusatzpakete die sie an die 3% verkaufen den Ausbau bezahlen um das abzufangen… absoluter Bullshit das ganze…

    Sry aber mich regt das einfach nur auf… bin zwar kein Telekomkunde aber die Welle die das ganze schlagen wird wenn die anderen nachziehen erzeugt bei mir Übelkeit… vor allem weil die Telekom jetzt der Wellenbrecher ist… wenn die anderen nachziehen sind immer weniger neue Kunden betroffen und am Ende versackt der Widerstand…

  5. Nun mal Butter bei die Fische, Freunde.

    Ich habe gestern meinen Festnetzanschluss, eine Firmenstandleitung und 4 Mobilfunkverträge fristgerecht gekündigt. (laufen teilweise noch 12 Monate)

    Was habt Ihr getan?

  6. Da hilft nur eine Fußabstimmung. Also alle einen anderen Provider nutzen, wenn möglich.
    Spätestens dann merkt auch die unfähige Telekom, dass sie nicht der Platzhirsch ist.

  7. Also ich habe aus einer Quelle von Telekom herausgefunden dass man eine solche Drosselung letztes Jahr bei einer Sicherheitsratssitzung vorschlug aber jene wurde dann aber doch abgelehnt.

  8. @Hans
    Ok… Du bist jetzt also die Altverträge OHNE die (ab 2016 umgesetzte) Drosselung los. Und nu?
    Entweder bist Du genau einer der Nutzer, die die Telekom loswerden will (denn darum geht es, nicht um die Zusatzeinnahmen), dann bedankt sich die Telekom (und jeder andere Telekom-Nutzer, nebenbei). Oder Du bist es nicht. Dann hast Du ohne persönlichen Vorteil zusätzlichen Stress, der sich nur auszahlt, wenn Du glaubst, dass genügend Leute das auch tun, um die Telekom in die Knie zu zwingen.

    Glaubst Du das?

  9. Was ist denn mit den Leuten die wie blöde ihre Telefon Flat ins Festnetz ausnutzen? Die finanziere ich doch als wenig telefonierer auch mit!

  10. @Jens

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Bertolt Brecht
    deutscher Schriftsteller (1898 – 1956)

    ich habe keinen Stress mit einem Providerwechsel. Welchen Stress sollte man denn auch haben…?

  11. Was mich am meisten nervt ist diese Lüge das die Telekom Milliarden in den Festnetzausbau steckt. Wenn dem so wäre dann hätte ich schon längst mehr als 384kbit DSL in meiner Gegend.

    Bei jeder Anfrage an die Telekom hat meine Gemeinde nur als Antwort bekommen das die Gemeinde die entsprechend Kosten tragen müsste. Investieren sieht für mich anders aus.

    Neutlich wurde eine Studie veröffentlich wie viel es kosten würde alle Gemeindeteile mit 50Mbit VDSL zu versorgen. Die Kosten würden sich auf ca. 750000€ belaufen. In dem Sinne ein verschwindend geringer Betrag wenn man von Milliarden redet.

  12. @Hans
    Nimm es mir nicht übel, aber das ist wahrlich nicht das, was ich „Kampf“ nennen würde. Das ist purer Aktionismus, der auch durch Zitate nicht sinnvoller wird. Auf sowas sollte man nicht stolz sein oder sich etwas einbilden. Wenn es Dir persönlich wichtig ist, dann hast Du etwas für Dein Ego getan. Aber bitte verkaufe das nicht als gerechten Kampf. Das ist Einbildung. Außer Du glaubst *wirklich*, dass Du der Kopf einer Bewegung ist, die die Telekom in die Knie zwingen wird. Da würde ich Deine Einschätzung aber nicht teilen (und nebenbei finde ich die Motivation albern; es geht ja nur um ein paar Kröten, die Dauersauger auf Kosten des Rests sparen wollen, dafür würde ich nicht in einen Kampf ziehen wollen).

    Wenn Du beim Wechsel von sechs Verträgen (von denen überhaupt nur einer von der Maßnahme betroffen sein könnte) keinen Aufwand hast, dann Glückwunsch, dann hast Du da eine sehr effiziente Vorgehensweise. Oder Du hast eine solche Aktion noch nicht hinter Dir und hoffst einfach, dass alles für Dich perfekt läuft. Dann wirst Du einiges an Erfahrung gewinnen.

  13. Caschy, was würdest du von einer Umfrage halten, die du direkt statistisch auswerten kannst? (Das wäre auch mit den Kommentaren zu deinem verlinkten Artikel möglich, aber deutlich aufwändiger. 🙂 ) Wäre ja vielleicht eine Überlegung für Ende April, wo wir dann unseren Traffic des Aprils eintragen könnten. 😉

  14. Moin Jens,

    es geht mir nicht um Geld. Es geht mir darum, dass die Telekom mit der FaiUse-Argumentierkeule mich davon abhalten will, die Dienste zu nutzen, die ich möchte. Sie möchte sich selbst einen Vorteil verschaffen. Das ist nicht im Kundensinn.

    Die Telekom wird scharf kalkuliert haben, beispielsweise mit 10% Kundenverlust und davon die hälfte „Heavy user“.

    Wenn Sie ganz plötzlich vor dem 2016er Termin 30% weniger Kunden hat, die auch mit viel betteln nicht mehr zurück kommen, hat sie ein Problem. Und ich möchte, dass sie ein Problem hat.

    Ob Du das für Egomanie oder wasauchimmer hälst ist mir schnurz, meine Eingangsfrage war auch an alle gerichtet, die sich aufregen. Einfach kündigen. Das ist die richtige Antwort. Traffic kostet so gut wie nichts mehr. Alles andere ist eine Lüge. Man versucht etwas zu verkaufen, was so nicht richtig ist.

    Wenn du heute 25GB im Monat verbrauchst, wird das 2016 unter Garantie mindestens 60GB sein. Das ist so, so wächst der Traffic, ganz normal. Und da wirds für die meisten eng, die heute noch sagen: „ach ich verbrauche nur 40GB, das reicht dicke“

    Nein die Telekom gehört zurecht gestutzt. Einfach so. Kann jeder von sich aus machen.Mit den Füßen abstimmen. Wenn niemand mit zieht ändert sich nix, Ist mir egal. Ich hab auf alle Fälle keine Bremse in meinen Verträgen.

  15. Karl Nielz (@KarlNielz) says:

    Asoziale PR, die Telekom hat auch schon 80 Jährigen DSL Verträge aufgeschwatzt und jetzt soll Lieschen Müller beschützt werden. Die Bekannten, die ich kenne, die DSL Leitungen nicht brauchen würden sind alle Kunden bei der Telekom. Hat man denen verkauft, als wenn sich DSL jetzt gehören würde mit allem Spaß.

    Würde mich nicht wundern, wenn das nicht die letzte perverse Idee ist. Es gilt nicht für Bestandskunden und jedes Unternehmen hat um die 10 Prozent Fluktuation im Jahr die mit Neukunden ausgeglichen werden müssen, will man am Markt bleiben. Deswegen haben kluge Köpfe das lock in Marketing erfunden(druckerparonen, senden, Gillette…) nur hier sollt man sich ganz sicher sein.
    Als discounter will man ja auch nicht mit der Marke Telekom locken. Entweder wie Kreditkarten Imperien 50 Paschal für Bearbeitung und überziehen und dann nochmal ein eröffnet pro Byte darüber. Anders wird es sich nicht rechnen und die anti Flatrate strategie wäre Wahnsinn. Nur wie will man die ausdenken halten United Media hat ja ein im nächsten Jahr 5 Euro mehr im Monat , wenn man nicht kundigt System, wenn man sich daran orientiert könnte man 70 Am Anfang vermeintlich geschenkt bekommen und bei nicht fortführen des Vertrages wird dann diese Prämie als negatives log in Marketinginstrument benutzt um Fluktuation zu vermeiden.

    Bei den Unternehmen als Kunden wird das zu richtigen Krach, vllt auch zu Kartellrecht, Wettbewerbsrechtlichen Auseinandersetzungen kommen wegen der Marktbeherrschenden Stwllung

  16. Und wo bleibt die Benzin Flatrate!!! Kann doch nicht sein das ich an der Tankstelle jeden Liter einzeln bezahle. Da können doch mal alle anderen für mich mitbezahlen.

  17. @FlyingT:

    Du glaubst doch nicht ernsthaft das die Telekom für Traffic zahlt. Schonmal was von Peering gehört ? Die Telekom hat mit allen großen Backboneprovidern entsprechende Verträge geschlossen.

  18. FriedeFreudeEierkuchen says:

    Wirklich spannend, wie diese Neid-Diskussion aufgegangen ist…
    Da beschwert sich ein DSL-Light Kunde, dass die anderen so viel saugen, da wird überall mit der alten Analogie wie etwas Wasser- oder Stromverbrauch argumentiert. Die Telekom freut sich.
    Grundsätzlich entsteht mal ein großer Teil der monatlichen Kosten durch die Bereitstellung von Infrastruktur. Auch mit Steinzeit-DSL belegt man eine Leitung, auch ein DSl-Light User belegt einen DSL-Port und benötigt Support- und Abrechnungspersonal. Der Traffic ist schließlich nur noch ein relativ geringer Teil an Gesamtpaket.
    Selbst wenn ihr einen Monat euer DSL gar nicht nutzt, sinken die Kosten für die Telekom nur unwesentlich.

    Wenn man zurück blickt, sieht man dass die Telekom seit mehreren Jahren an Methoden arbeitet, nicht nur als Zugangsprovider Geld zu verdienen, sondern auch noch am Content, der erst den Bedarf nach Zugang entstehen lässt. Ohne YouTube, Google, Facebook und Millionen Internetseiten würde zwar niemand einen Internetzugang benötigen, aber die feuchten Träume einiger Provider gehen dahin, an der Wertschöpfung der anderen teilzuhaben. ist doch ein tolles Modell, nannte man früher Wegelagerei und war bisher strafbar.
    Selbst wenn wir jetzt alle YouTube meiden, keine Streaming-Dienste mehr verwenden, keine Download-Software mehr kaufen und unsere Backups nur noch auf lokale Festplatten machen, wird das Netz der Telekom nicht besser werden. In den Dörfern oder sogar Vororten wird trotzdem noch das Modem-Zeitalter grüßen.
    Und mehr Gewinn wird das rosa Häschen dadurch auch nicht machen.

  19. @Andreas G.

    Naja ich gehe schon aus das ein Provider Kosten hat, und diese, wie überall, an den Bedarf/Verbrauch gekoppelt sind. Aber es stimmt schon so genau kenn ich mich mit den kosten nicht aus.

    Aber wenn Traffic nix kostet, warum verlangen dann Root Server Anbieter dafür extra Geld? Bei Manitu sind es 0,09€ pro GB oder bei Hetzner sind es bei 100mbit anbindung 6,90€ pro TB. Warum haben diese Anbieter keinen zugriff auf den Kostenlosen Traffic sondern müssen ihn, wahrscheinlich, Bezahlen? Und an wenn bezahlen sie ihn, kostet doch niemanden Geld? Und warum akzeptiert man beim externen housting die kosten, aber die private Cloud muss kostenlos bleiben?

    Und wenn der Netzausbau gar nicht so teuer ist, warum zieht dann nicht einfach Vodafon, Telefonica oder sonst wer sein eigenes Netz in der Pampa, wo es nur dsl Light gibt, hoch? Kostet doch nix, so wie der Traffic…. es wäre eine Goldgrube.

    Interessant wäre auch zuwissen, wieviele die hier Jammern das das Internet so lahm ist, sich mal mit dem Regionalen Kabelnetzanbieter in verbindung gesetzt haben. Liegt Kabel eventuell im Keller aber nicht in der Wohnung? Wäre eine Neuanschluss des Hauses möglich? Was sagt der Vermieter dazu? Kann man sich die Kosten teilen? Wahrscheinlich gehts aber wie immer nur um den schöden Mammon. Man will es günstig und am besten Umsonst. Die Telekom soll gefälligst Glasfaser bis in die Wohnung legen und sobald es liegt, geht man zu Vodafon, weil die 5€ billiger sind.

    Das das ne Firma nicht lange mit macht, sollte jeden einleuchten.

  20. die können sich nicht einfach so rausreden. wenn entertain bevorzug wird dann ist das auf keinen Fall neutral.

    Die verdienen genug Geld. Nur damit irgend ein Vorstandsmitglied mehrere Millionen pro Jahr verdient muss jetzt gespart werden ? Kabel z.B. investiert auch 400mbit/s wollen die jetzt anbieten. Die haben noch Kapazität. Mal besser Kupfer einstampfen und auf Fibre(Glasfaser) setzen. Platz 19 Internation (http://stadt-bremerhaven.de/keine-datenautobahn-in-deutschland/) ist auch keine Leistung… Die Flat muss bleiben. Alles andre ist ein Schritt zurück. Ich hab mir diesen Monat ein Nas geholt Qnap TS 212 und jetzt soll ich Bandbreite sparen ? LOL noez. Schlimm genug das der Upload jetzt schon so grottenschlecht ist max 10mbit/s. Das ist ein schlechter Witz.

    Gigabyte für Alle ! down und up
    btw gerne zahl ich auch mehr aber flatrate muss bleiben
    aber bitte nicht im mbit/s bereich

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