Ich glaube wieder an das Gute im Menschen

Ich möchte euch eine kleine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die sich eben ereignete. Aber mal der Reihe nach. Die Dauerleser werden sicherlich Bene kennen. Bene ist fleißiger Kommentator und mein AutoIt-Gott. Er ist für den neuen Firefox-Loader verantwortlich, als auch für Thundersave, Operasave, Firesave und und und. Ich kenne Bene nur aus dem Netz. Ab und an unterhalten wir uns via Messenger. Eigentlich sehr regelmäßig. Logischerweise unterhält man sich auch privat. Bene hat einen Hirntumor.

Bene konnte nicht mehr regulär arbeiten (als Programmierer), hat aber trotz seiner Erkrankung den Schritt des Freiberuflers gewählt. Er wollte nützlich sein. Doch alles hat seine Tücken. Freiberufler (oder Angestellter) heisst: nicht das volle Programm im Krankheitsfalle von Vater Staat. In seinem Falle: 175 Euro monatlich Zuzahlung für Medikamente. Das alles hat seine Ersparnisse gekostet. Nun die neue Diagnose: der Tumor ist gewachsen, Bene muss am 05.01.2010 wieder zur Behandlung ins Krankenhaus.

Heute plauderten Bene und ich wie so oft. Er zeigte mir seine neuen Tool-Ideen und ich war der „Ausprobierer“ ob auch alles geht. Seine Frage war beiläufig: „kennst du jemanden, der günstig ein Notebook verkauft?“ Jau, Bene wollte im Krankenhaus coden. Sich ablenken. Er fragte mich: „haste noch Ideen für neue Tools?“.

Irgendwie hatte ich einen Kloß im Hals. Ich wollte etwas tun, schließlich hat Bene geile Tools für das Blog – also auch für mich und die Leser in seiner Freizeit erstellt. Ich fragte eher beiläufig via Twitter:

Nein, ich mache so etwas normalerweise nicht. Es gibt Probleme. Immer und überall. In jedem Bekanntenkreis. In jeder Stadt. Und man kann definitiv nicht allen und jeden helfen. Man muss seine Grenzen stecken. Sonst belastet man sich vielleicht selbst zu sehr. Manchmal kann eben Unwissenheit ein Segen sein.

Das Ergebnis war bombastisch. Jede Menge Retweets und jede Menge Angebote. Bargeldspenden und kostenlose Notebooks wurden sofort angeboten. Thorsten Zoerner, Kristin Nickelsen, Thomas Pfeiffer, Marc Thomalla und viele weitere  Josef, Chris, Christian u.v.m) boten sofort Hilfe an (ich hoffe mir ist niemand böse, wenn ich euch vergessen habe). Ende vom Lied: einige Mails und Telefonate später hatte Bene sein Netbook (Asus Eee 901): geschenkt (von Thorsten).

Ich habe dann noch ca. 45 Minuten mit Bene telefoniert. Über seine Krankheit und vieles mehr. Er sagt vielen Dank an alle und hat noch eine Bitte: schlagt in den Kommentaren doch mal eure Ideen für kleine Tools vor. Er möchte ja noch ein wenig coden Im Krankenhaus 🙂

Eigentlich ist es nicht meine Art über so etwas zu schreiben. Ich gehöre zur Sorte Mensch: tue etwas Gutes und sprich nicht drüber. Aber in diesem Falle brauchte ich schnell und speziell Hilfe. Und da hat mir das Web geholfen. Social Social Media quasi. Ich bin von der Anteilnahme der Menschen überwältigt und überrascht – und zutiefst dankbar.

Auch wenn ich Sachar und seine Aktion „Rettet den kleinen Blumenladen“ zuerst nicht verstanden habe. Jetzt raffe ich es. Er fragte auch um Hilfe. Für einen durch Krankheit in die Misere geratenen Blumenhändler mit Herz. Und deshalb die Bitte an die, die ihr Book verschenken wollten: lest euch Sachars Geschichte durch (war auch im TV!), vertickt das alte Book bei eBay und unterstützt vielleicht den kleinen Blumenladen. Und wenn ihr das nicht wollt: macht einfach mal was. Nicht nur weil Weihnachten ist. Weil wir Menschen sind. Jeden Tag.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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113 Kommentare

  1. @Rainer: Auf die schnelle http://bit.ly/5WOUup , beenden per Alt+Ende Taste. Schubst die Maus alle 10 Minuten. Solltest ein Traymenü fürs beenden brauchen, sag einfach bescheid.

  2. Nichts gegen die Spendenaktion und ist auch nicht zynisch gemeint, aber: Wird Bene nicht auch behandelt wenn er keinen Cent hat? Klar nicht Privat mit Escort-Service, aber eine notwendige OP wird ihm doch in Deutschland nicht wegen Geldmangel verweigert… Oder irre ich mich da?

  3. Eigentlich war der Aufruf keine Spendenaktion und Geld ist auch nie geflossen und würde ich auch nicht wollen. Es ist mir so schon „unangenehm“ genug, man schämt sich einfach etwas, ein bisschen.
    Von nicht behandelt werden war doch niemals die Rede. Die Rede ist von der Medikamenten Zuzahlung, die hast Du zu leisten, sofern man nicht Hartz4 oder befreit davon ist. Da ich beides nicht bin und ersteres auch nie sein möchte und zweiteres noch in Bearbeitung ist ob möglich + Freiberufler, tja. Wobei das auch Angestellten so geht, ich habe einige kennengelernt in der Strahlentherapie Anfang des Jahres, einige sind noch übler dran, Vater Staat sei dank.
    Ist ja nicht so das ich „mal“ ein 10er Päckchen Ibuprofen für 3 Euro bräuchte 😉 Wobei ich zuerst wirklich Ibuprofen bekommen hab, aber halt kein 10er Päckchen sondern 100er Pack, für 30 Tage. Nur um mal ein paar Dimensionen zu nennen und Ibu ist wahrlich nich das einzige was ich schlucke. Naja wie dem auch sei, es sollte eigentlich gar keine Spendenaktion werden, eigentlich hatte ich ja gefragt ob Caschy einen weiß der ein Net/Notebook günstig abzugeben hätte.
    Das es soviele hilfsbereite Menschen gibt, die Hardware verschenken, Geld spenden wollen etc, da hätte Ich im Traum nicht dran gedacht, nichtmal das es überhaupt einen gibt.

  4. Find sogar ich als Menschenfeind erste Sahne, klar ist so ne Aktion quasi ein Tropfen auf den heissen Stein, aber auch Einzelschicksale dürfen berühren. Bene sein Loader ist in gewissen Altagssituationen immer dabei, daher freut ich mich über dieses kleine Weihnachtswunder. Wünsche Bene viel Glück und gute Besserung.

  5. @Bene:

    Das braucht dir überhaupt nich „unangenehm“ sein! Sieh´s doch mal so: der Spender des Notebooks hat ein gutes Gefühl – weil er jemand geholfen hat. Das Notebook kann wieder seinen Dienst tun.

    Und du kannst im Krankenhaus wie „doll“ auf die Tasten hämmern. Und den Lesern im Blog tut das auch mal gut, wenn´s nicht nur um die neueste Software geht. Gerade vor Weihnachten (obwohl ich ja so´n Weihnachts-Muffel bin).

    Ich muß ja nächstes Jahr auch ins Spital, weil mir die Schrauben aus dem Bein operiert werden. Aber das kann man ja nicht vergleichen – ich muß vielleicht ne gute Woche rein. Und werde vielleicht ein paar Tage ein bißchen humpeln. In der Zeit komm ich auch ohne Comp zurecht – falls ich mir kein Notebook besorge.

    Das mit den Zuzahlungen ist ´ne ganz andere Sache. In unserem Gesundheitssystem gehts nicht immer logisch zu – ums mal sehr vorsichtig auszudrücken. In bestimmten Situationen ist der, der garnix hat tatsächlich besser dran, wie jemand, der sich was erspart hat. Ein Hartz 4 Empfänger muß so ungefähr 85,-€ im Jahr zuzahlen. Alles was darüber hinausgeht nicht. Da zählen auch die 10,- pro Quartal beim Arzt dazu.

    Und wenn der die 10,-, die man am Tag im Spital zuzahlen muß, „vergisst“, wird das von der Kasse meines Wissens noch nicht einmal eingetrieben. Weil der Verwaltungsaufwand zu groß wäre.

  6. Habe deinen Tweet gelesen, jedoch selbst niemanden gefunden, der ein Netbook zu vergeben hatte. Darum kam von mir auch keine Meldung, aber schön, dass sich trotzdem viele Leute gefunden haben. 🙂

    Unabhängig von der Situation deines Freundes, bin ich immer wieder erstaunt zu was Twitter in der Lage ist. Schön, dass hinter den Accounts und Tastaturen immer noch Menschen sitzen. 🙂

    Richte bitte Bene von uns allen schöne Grüße und gute Besserung aus.

    achja, Frohe Weihnachten!

  7. megagrinz wozu die Netzfamilie fähig ist

    @Bene alles gute noch und ich hoffe es klappt alles

    zum Blumenladen noch was

    nau geht doch die geschichte verbreitet sich

    Hoffe das haut hin den dann muss ich mit meiner gattin dort hin fahren und Blumenkaufen gehen 🙂

    lg ein Wiener

  8. man caschy, klasse sache. daumendrück!!

  9. Ja, so ist das in diesem scheiss Land: werde bloss nicht krank!

    Meine Freundin ist ebenfalls vor einem halben Jahr an Krebs erkrankt. Ich habe sie unterstützt wo’s nur geht, aber ich bin jetzt leider auch am Ende meines Geldes angelangt!

    Mit solchen Sorgen und einer kalten Wohnung verlierst Du jede Hoffnung – und da soll sie gesund werden?

  10. Der Blumenladen wurde auch gerettet. 100% der benötigten Summe sind nun zusammen gekommen!

  11. Na, dann könnten die vom kleinen Blumenladen im Januar dem Bene doch einen kleinen Blumenstrauß ins Krankenhaus schicken. 😛

    Klein deshalb, damit er noch genug Platz für sein Notebook hat. :mrgreen:

  12. Übrigens. Gerade eben ging es durch Twitter: das Spendenziel ist erreicht, auch der Blumenladen ist gerettet. Krass wie schnell das auf Mal ging.

  13. Ich muss was los werden:
    Also zunächst super Aktion von dir Caschy! Ich glaube auch an das gute im Menschen und das Ganze war durch die heutigen Kommunikationsmittel nichtmal schwer! Bene wünsche ich unbekannterweise alles Gute und viel Glück, dass alles gut geht!

    Nicht so ganz teilen kann ich die Meinung bzgl. des nun gerettteten Blumenladens. Es ging da um 6000 (SECHSTAUSEND) Euro!!! Da fehlen mir etwas die Worte und die Verhältnismäßigkeit. Es ist einer von zig tausend bedrohten Selbstständigkeiten. Wenn der Besitzer noch so herzvoll in seinem Laden steht, kann der Laden bei ausbleibendem Umsatz in ein paar Monaten zumachen und TAUSENDE Euros sind für die Katz gespendet. Weil kontinuierlicher Umsatz ist damit nun nicht gesichert. Da hätte man gewiss mehr erreichen können für diese stattliche Summe Geld – aber dies ist nur meine Meinung!

    Jeder kann sich dort engagieren wo er mag, und wenn es halt ein Blumenladen ist der vorrübergehend erhalten bleibt!
    Frohe Weihnachten!

  14. @Bene

    Ich wünsch Dir alles, alles Gute (ich denke, ich weiß, was Du durchmachst).

    Und ja, ein Traymenü für den Mausschubser wäre nicht schlecht 🙂
    LG vom Bodensee

  15. btw, der Blumenladen ist gerettet, die 10k Euro sind zusammen 🙂

    Cu Crono

  16. betreff Blumenladen

    würd mich interessieren wieviele facebooker da mitgemacht haben

    zwinker 😉

  17. Alter Vatta,

    der letzte Satz trifft den Nagel auf den Kopf.Nunja, so soll es sein, von daher, Daumen hoch, weiter so!

    Bene, Dir alles Gute … was soll man sagen, bin fast selbst Betroffener, kann Dir nur viel Glück wünschen.

    BTW:
    Die aussem Ruhrpott kommen, tun immer helfen, woll? ;o)

    Und nen Portables APP? Naja, da suche ich immer noch eine Alternative zu Mp3tag …! Das wäre bestimmt nit nur was für mich.

  18. Weisse Bescheid 😉 Die sind immer am helfen. Weisse doch. Ruhries sind immer was „am“ machen. Am Arbeiten, am tun, am trinken usw 😉

  19. Und am Mützen aussuchen… :mrgreen:

  20. Hey finde ich echt toll was du da ins Rollen gebracht hast. Respekt….

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