Huawei Nexus 6P durch iFixit in seine Einzelteile zerlegt
Jeder Hersteller hat seine eigenen Methoden ein Gerät zu bauen: Auch wenn die Nexus 5X und Nexus 6P beide durch Google vertrieben werden, stammen sie von unterschiedlichen Herstellern. LG hat das Nexus 5X entwickelt, während das Nexus 6P von Huawei stammt. Das führt auch zu einigen Unterschieden beim Aufbau des Innenlebens, wie die Kollegen von iFixit bei einem ihrer Teardowns herausgefunden haben. Während das Nexus 5X noch einen Repairability Score von 7/10 einheimste, muss sich das Nexus 6P nämlich mit 2/10 begnügen. Im Klartext bedeutet das, dass selbst findige Bastler die Finger von eigenmächtigen Reparaturen des Smartphones lassen sollten.
Erstmal lobt iFixit jedoch das Gehäuse des Google / Huawei Nexus 6P, denn das Gehäuse sei sehr beständig und wertig verarbeitet. Das Öffnen sei allerdings bereits schwieriger als Konkurrenzmodellen und berge zudem ein sehr hohes Risiko das Glas der Kameralinse zu beschädigen. Immerhin kommt man nach dem Procedere direkt an den Akku heran. Ein Krampf sei es auch, das Display zu entfernen, da man zuvor quasi das gesamte Smartphone auseinander nehmen müsse. Doch der Tausch von Display-Komponenten zählt zu den häufigsten Smartphone-Reparaturen überhaupt – hier mache Huawei es Bastlern ziemlich schwer.
Der Arbeitsspeicher des Huawei Nexus 6P stammt übrigens von Micron, während der Flash-Speicherplatz aus dem Hause Samsung kommt. Auch konnte man feststellen, dass ein völlig anderer Fingerabdruckscanner im 6P zum Einsatz kommt als im 5X. Es liegt die Vermutung nahe, dass Huawei den Sensor auch in anderen, eigenen Smartphone-Modellen verwenden könnte.
Der Kamerasensor mit 12,3 Megapixeln ist im übrigen der gleiche Sony IMX377, welcher mit identischer Linse (f./2.0) auch im Nexus 5X seinen Dienst verrichtet. Der Leistungszuwachs durch den Qualcomm Snapdragon 810 erlaubt jedoch elektronische Bildstabilisation anzulegen und Slow-Motion-Videos mit 240 fps zu drehen.
Bleibt damit zu schließen, dass der übergroße Akku ziemlich fest verklebt im Gehäuse sitzt, aber zumindest direkt nach dem Öffnen erreichbar ist. Die Kapazität von 3450 mAh ist übrigens um 230 mAh größer als noch beim Nexus 6 aus dem letzten Jahr. Ansonsten ergeben sich wenig Überraschungen und Huawei hat das Gehäuse des Nexus 6P prall mit aktueller Hardware vollgestopft. Von eigenmächtigen Reparaturen ist allerdings abzuraten, da selbst iFixit hier mit 2/10 einen sehr niedrigen Repairability Score vergibt.
Also mal wieder ein reines Wegwerfprodukt, dafür ist das Smartphone dann aber viel zu teuer.