Huawei Mate 20 Pro im Teardown: Kann man reparieren… irgendwie

Das Huawei Mate 20 Pro hat Caschy gerade erst einem Test unterzogen. Er hat es als eines der aktuell besten Android-Flaggschiffe bewertet. iFixit hat sich das Smartphone ebenfalls zur Brust genommen, jedoch unter einem anderen Blickwinkel. Dort hat man das Gerät in seine Bestandteile zerlegt. Anschließend hat man sich einen Kopf darum gemacht, wie gut sich das Huawei Mate 20 Pro wohl reparieren ließe. Das Ergebnis ist ein Repairability Score von 4/10.

Pluspunkte? Viele Komponenten seien modular aufgebaut. Das heißt die einzelnen Teile lassen sich auch für sich genommen ersetzen. Um den Akku zu tauschen, müssen zudem nur das rückseitige Panel und der mittlere Teil des Rahmens entfernt werden. Auch beim Klebstoff gehe Huawei durchaus passend vor und übertreibe es nicht. Allerdings sei das Motherboard quasi wie in einem Sandwich eingeschlossen, weswegen es aufwändiger sei Reparaturen durchzuführen.

Das Glas an der Rückseite und die durch Leim befestigte Front sollen zudem das Risiko erhöhen, dass etwas zu Bruch gehen könnte. Speziell Reparaturen des Screens seien dabei mit viel Bastelei verbunden, weil dort dann doch viel Klebstoff sitze, was den Auseinanderbau erschwere. Zudem dürfte ein beschädigtes Display auch dazu führen, dass der In-Display-Fingerabdruckscanner ebenfalls getauscht werden müsste. Umgekehrt gilt folglich das gleiche.

Auffällig sei im Inneren des Huawei Mate 20 Pro noch, dass ähnlich wie beim P20 Pro ein relativ kleines Motherboard zum Einsatz komme. Dadurch habe Huawei mehr Platz für den Akku freigehalten. Zudem lässt sich bescheinigen, dass der Flash-Speicherplatz von Toshiba stammt, während der LPDDR4-RAM von SKHynix geliefert wird. Außerdem entdeckt man natürlich den Slot für Huaweis neues Speicherkartenformat, die NM-Karten. Meiner Ansicht nach ist das eine Schnapsidee, aber man wird sehen, ob sich Kunden dafür begeistern lassen.

Der erwähnte Fingerabdruckscanner direkt im Bildschirm stammt übrigens direkt von Goodix. Streng genommen sitzt er unter dem AMOLED-Panel. Dabei arbeitet man nicht mit kapazitiver, sondern optischer Technik. Das OnePlus 6T soll einen sehr ähnlichen Sensor verwenden.

Am Ende muss man, wie bei den meisten aktuellen Smartphones festhalten: Reparaturen des Huawei Mate 20 Pro sind zwar möglich, sollten aber Personen mit ausreichend Fachwissen überlassen werden. Speziell durch die Verwendung des In-Display-Fingerabdruckscanners könnten sonst schnell Probleme auftauchen, will man das Gerät wieder zusammensetzen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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10 Kommentare

  1. Warum immer dieser Klebstoff? Verschrauben könnte man es auch und die Komponenten wären einfacher zu wechseln.
    Und einen GlueGate gäbe es auch nicht.

    • „Langweilt es nicht langsam?“
      Nein, niemals…nicht in hundert Jahren!
      Speziell wenn es dann noch gewisse „Unsympathen“ betrifft… 😎 😎 😎

  2. Dabei sieht es wohl so aus, als ob sie nun genug Displays werden tauschen müssen:

    https://www.android-hilfe.de/forum/huawei-mate-20-pro.3421/mate-20-pro-diskussionen-rund-um-das-display.892911.html#post-11267508

    Warte erstmal ab, wie sich das weiter entwickelt.

    • Ich denke das ist Clouding, das kennt man bei den TVs unter dem Namen, das könnte durchaus Bauart bedingt sein, das dürfte es bei OLED aber eigentlich nicht geben.

      • Was ein Schwachsinn. Bei OLED leuchtet jeder Pixel selbst, somit kann es kein Clouding sein.

      • Clouding gibt es bei OLED nicht. Hier liegt wahrscheinlich ein Fertigungsmangel vor. Bei android-hilfe haben bereits 70 Leute das Problem, wenn man der dortigen Umfrage glauben möchte. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer.
        Huawei schweigt bisher, hier bisher auch kein Wort davon. Für 1.000€ darf das nicht sein. Ich erinnere nur daran, wie alle das Pixel 2 XL wegen des Blaustichs runter geschrieben haben. Hier muss was passieren.

  3. Egal ob Android oder iOS: Smartphones sollen hohe Leistung bringen , dennoch schlank sein, gut in der Hand liegen , wasser- und staubdich , gut genug für PC-like-Anwendungen wie Video-Schnitt … kein Wunder daß man Konstruktionssünden begeht: kleben statt schrauben, Kleber statt Dichtungen, Antennen statt außen mitten in der Elektronik, Wärmeabfuhr über die handfläche … das muß irgendwann knarzen. Was wie ein Desktop leistet muß auch so konstruiert werden. Was wie ein Funkgerät senden und empfangen will braucht auch vergleichbare (Außen-)Antennen… ich denke of an mein altes Siemens -Handy zurück, mit kleiner ausziehbarer Felexdrahtantenne. Hatte in den späten 90ern guten Mobilfunkempfang trotz des damals nun wirklich noch nicht ausgebauten Netzes. Ob man damit heute noch Funklöcher (natürlich im 2g -Netz ) fände?

    • Wahrscheinlich nicht. Aber heute kann man EDGE ja quasi als Funkloch ansehen.

    • Konstruktionssünde Kleben statt Schrauben? In welchem Jahrtausend lebst du? Das ist mittlerweile sogar Stand der Technik beim Karosseriebau im Automobil, wo Klebstoff zum Verbinden, Dichten und Isolieren dient… Hier sprechen wir über ein High-End Smartphone, wo hunderte Bauteile auf engstem Bauraum verbaut werden. Versuch das mal mit Schrauben, Nieten und Gummidichtungen… Mal sehen wie groß und schwer das tolle Smartphone dann ist.

  4. Nen eigenen Speicherkartenformfaktor? Schnapsidee finde ich da noch gutmütig formuliert. Muss da an die Sony Memory Sticks denken. Habe damals von sämtlichen Geräten von Sony, die ansonsten infrage gekommen wären, aus dem Grund abgesehen. Und Sony hatte damals zumindest schon einen Namen und eine gewisse Marktmacht.
    Macht mir persönlich alles nix aus. Bin mit meinem Schmattfon noch vollumfänglich zufrieden.

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