Google startet mit „Project Fi“ offiziell ein Mobilfunkangebot in den USA

Heute Morgen noch ein Gerücht, nun Realität: Google steigt in den Mobilfunkmarkt ein. Zumindest ansatzweise. Im Rahmen des „Project Fi“ geht Google in den USA eine Partnerschaft mit Sprint und T-Mobile ein, um zunächst Besitzer eines Motorola Nexus 6 mit mobilen Daten und den benötigten Telefontarifen zu bedienen.

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Dabei soll Project Fi den Fokus auf nahtlose, hochwertige Verbindungsqualität legen. Ist der Kunde demnach zuhause oder in der Nähe eines WLAN-Hotspots (sofern Google dies für schnell genug erklärt), telefoniert er über das jeweilige WLAN-Netz. Geht der Kunde nach draußen vor die Tür, sucht Project Fi eben das schnellste Netzwerk der beiden Partner in der Umgebung heraus und wechselt nahtlos das jeweilige Netz.

Zudem soll Google mithilfe von Google Hangouts eine Funktion einführen, die man bereits von Apples iOS 8 her kennt. Die Telefonnummer soll nämlich bei Google nicht mehr lokal an eine SIM-Karte gebunden sein, sondern ausschließlich virtuell existieren. Das bedeutet, jedes Endgerät, das Google Hangouts unterstützt, kann genutzt werden, um zu telefonieren oder SMS zu schreiben. Das heißt, jedes Smartphone, Tablet oder Computer unter Android, iOS, Mac OS X, Windows oder Chrome OS kann zur Kommunikation genutzt werden. Einfach die Telefonnummer und Zugangsdaten bei Hangouts reinhacken – fertig.

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Interessant sind auch die Tarif-Preise. Google bietet einen einzigen Basis-Plan an, der für 20 Dollar im Monat nebst 24/7 Support die Grundfunktionen Telefonie, SMS, WiFi-Tethering und internationales Roaming in mehr als 120 Ländern als Flat abdeckt. Für die Datentarife gibt es bei Google eine Staffelung: 1GB Daten kosten 10 Dollar im Monat, 2GB dann 20 Dollar, 3GB schließlich 30 Dollar und so weiter. Der Clou ist jedoch, wenn man sein Datenpaket nicht aufbraucht, erhält man eine Gutschrift, die man schließlich für den nächsten Monat anwenden kann.

Leider startet Google mit Project Fi zunächst erwartungsgemäß ausschließlich in den USA durch und das auch nur per Invite-System. Ob und wann auch wir Google als quasi Mobilfunkanbieter wählen können, wissen wir nicht.

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19 Kommentare

  1. Einen flexibleren Umgang mit Datenpaketen würde ich hier in Deutschland auch gerne sehen. Sei es dass man am Ende des Monats für ungenutzte Daten sein Geld zurück erhält, oder dass es schlichtweg nicht verfällt und man sein Kontingent flexibel auffüllen kann.

  2. Guter Ansatz, jedoch etwas teuer

  3. Netter Tarif, wenn man die Funktionen auch alle ausschöpft. Allerdings ist der Ansatz gut, würde mir einen solchen Tarif hier auch wünschen welcher aus allen drei Netzen quasi über National Roaming das jeweils beste auswählt. Das wird es aber so schnell nicht geben, wenn überhaupt jemals, da die jeweiligen Netzbetreiber ganz genau wissen, dass sie dadurch ihre Alleinstellungsmerkmale verlieren.

    Dass ungenutzte im Tarif enthaltene Einheiten nicht verfallen sondern in den nächsten Monat mit übernommen werden können war nebenbei bemerkt früher hier auch durchaus mal zeitweise üblich in den Tarifen. Da wir aber mittlerweile ein Preisniveau von unter 20 Euro für eine Allnet Flatrate erreicht haben (bzw. 10-13 Euro Euro wenn man beim Netz Abstriche macht ganz regulär als Angebote) sehe ich das aber relativ entspannt. Wenn man bedenkt welche Unsummen früher bei der Handynutzung anfallen konnten sind die aktuellen Tarife durchaus in Ordnung.

  4. Kann jemand einen guten Datentarif (Smartphone) empfehlen? Mind. 3GB, LTE usw. ? 😉

  5. 30 € für eine Allnet Flat mit 1 GB Datenvolumen und perfektem Netz finde ich doch ganz okay. Interessant wäre nun, ob die Surfgeschwindigkeit bei verbrauchtem Datenvolumen einfach gedrosselt wird oder neues Datenvolumen gekauft werden muss.

  6. Scheint, als wird das Datenvolumen nicht gedrosselt, sondern man muss neues dazukommen… Find ich jetzt nicht so toll.

  7. „in 120 Ländern“ ich dachte das gibts nur in der USA?

  8. An alle die sich über die angeblich hohen Preise in den USA aufregen: in den USA sind die Preise für Mobilfunkverträge höher als in Deutschland. Und $30 für 1GB + Allnet-Flat ist günstig dort.

  9. Jepp. Für USA ist das schon ein richtiger Schnapper.

  10. „Der Clou ist jedoch, wenn man sein Datenpaket nicht aufbraucht, erhält man eine Gutschrift, die man schließlich für den nächsten Monat anwenden kann.“

    Sehr gut. Das hat mich schon immer geärgert. Insgesamt ein guter Ansatz.

  11. Für USA Verhältnisse, wo es ganz normal ist dass man über 60$ im Monat bezahlt ist das sehr günstig.

  12. Das virtuelle Netze aus den eigentlichen Netzen gibt es schon, da muss man dann zu einem MVNE gehen.
    Die Anbieter kaufen Netzkapazitäten und treten dann selbständig als Provider auf. Nur in Deutschland bringt die Partnerschaft mit mehreren kaum Vorteile, weil die Netze relativ gleichmäßig sind.

    In den USA gibt es wirklich dicke weiße Flecken.

  13. Ich würde ja schon einen bezahlbaren Tarif nehmen, in dem dann VoIP inkl. ist. Bis drei GB würde ich dann auch 30€ zahlen.
    Ich will nämlich keine SMS- und Telefon-Flat. Da zahle ich lieber die gleiche Summe für reines Internetvolumen und kann dafür darüber dann alles machen. Telefonieren und SMS meinetwegen dann pro Min./SMS extra mit x €ent. Für den Notfall sollte das meiner Meinung nach immer funktionieren. Nur habe ich bisher einen solchen Tarif nicht gefunden…

  14. @John Check mal das hier aus: http://www.handyhase.de/24567/sim-de-monatlich-kuendbare-allnet-flats-allnetflat-sms-flat-bis-2-gb-lte-mit-50-mbits-o2-netz-sim-only/

    3 GB LTE SMS und Telefonflat für 18,74 monatlich. Darunter kommen noch welche mit monatlicher Kündbarkeit, allerdings dann nur mit maximal 2 GB.

  15. Ehrlich, wer legt denn Wert auf ein gutes LTE-Netz und wählt dann ein Hausfrauennetz? Da bei Vodafone Edge gar nicht geht und Telekom LTE nicht verramscht, bleibt doch ohnehin nur, einen offiziellen Telekom-Tarif zu buchen. Damit man sich preislich nicht verarscht fühlen muss, kauft man das dann halt im Netz über einen Vertrieb, der einem eine Auszahlung oder ein Handy spendiert. Fertig die Laube.

  16. Pascal Wuttke says:

    @Hans: „und internationales Roaming in mehr als 120 Ländern als Flat“ Das Wort Roaming sollte dabei selbsterklärend sein 😉

  17. Ich bin mit dem O2 LTE Netz volkommen zufrieden. Es kommt in erster Linie darauf an, wo man wohnt. In der Großstadt funktioniert das super für mich, in irgendwelchen Kaffs gibt es mitunter tatsächlich keine Alternative zur Telekom, aber dafür zahle ich nicht über doppelt so viel Kohle. Schon aus Prinzip nicht.

  18. @Barney: Allein, wenn man mal mit dem Auto oder der Bahn über Land fährt, merkt man den Unterschied. Zudem kann ich als Telekom-Kunde stets kostenfrei das WLAN der Bahn nutzen. Vor allem aber zahle ich nicht doppelt soviel, wenn man die Auszahlung zu Vertragsbeginn berücksichtigt. Dann komme ich auf max. 20 Euro p.M. für 1,5 GB LTE, Rest alles flat.

  19. Nur USA. Habe diese App gerade auf meinem Gerät entdeckt (Nexus 6) und ich habe sie auch nicht installiert. Taucht nur in den Einstellungen auf wo man die Benachrichtigungen steuern kann. Weiss jemand mehr…….. Lebe in der Schweiz.

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