Google Fiber: Kostenloses bis kostengünstiges Highspeed-Internet
Zwei Jahre ist es her, da kündigte der freundliche Internet-Riese von nebenan, Google, eigene Internet-Zugänge an. Gestern hat man vermeldet, dass es los geht. Und, was kann so eine eigene Leitung von Google? Für den Preis von 70 Dollar pro Monat bekommt man die amtliche Leitung mit satten 1 GBit/s. Hierzulande findet man typischerweise die Standardleitungen wie 6, 16, 32, 50 und 100 MBit vor – und in den beiden bislang von Google Fiber versorgten Städten bekommt man ein Vielfaches. Unfassbar.
Macht sicherlich richtig Spaß, wenn die angefragte Gegenstelle auch mit annehmbaren Speed liefern kann. Momentan werden nur zwei Städte versorgt, Google bietet eine Art Vorbestellung an. Allerdings müssen sich in eurer Nachbarschaft genügend Leute finden, die mit einsteigen, erst dann werden von Google die Glasfaserleitungen gelegt. 70 Dollar – 1 GBit pro Sekunde – legt man noch 50 Dollar drauf, dann bekommt man für 120 Dollar sogar das volle Programm: 1 Terabyte Space bei Google Drive, eine Network Box, einen Datenspeicher (Storage Box), dazu die TV Box, ein Nexus-Tablet und eben die Möglichkeit, HDTV zu schauen.
Was auch schön ist? Kostenloses Internet! Es mag sich doof anhören, für mich gehört das Netz mittlerweile zur Grundversorgung und Google geht mit der Stellung eines kostenlosen Internet-Zugangs einen mutigen Schritt, der dem Konzern sicherlich den Hass der Betreiber einbringen wird. Das kostenlose Angebot von Google verspricht keine Highspeed-Zugänge, sondern spricht lediglich von kostenlosen Internet mit der heutigen „Durchschnittsgeschwindigkeit“ – dies entspricht 5 MBit/s im Down- und 1 MBit/s im Upstream.
Alle Angebote von Google müssen natürlich plus Steuer gesehen werden, bei der kostenlosen Variante kommen 300 Dollar einmalige Einrichtungsgebühr hinzu. Doch wenn ich die Features in Relation zum Preis sehen und feststelle, dass es keinerlei Traffic-Begrenzung gibt, dann muss ich leise in mich hinein weinen. Klar, wahrscheinlich lachen wir in ein paar Jahren über die heutigen Geschwindigkeiten – aber warum zum Teufel muss das so lange dauern? 🙂
@Alex
Dafür darfst du dir die Leitung mit deinen Nachbarn Teilen und wenn die Kabelanbieter keien Lust haben drosseln Sie dich wie es im Vertrag steht xD
@john
als unitymedia-kunde habe ich bislang nichts von drosselung mitbekommen. läuft einwandfrei die 32.000er leitung. habe 4 rechner im haushalt und hier läuft ständig youtube/ spotify/ netflix alles problemlos drüber.
Typisch Deutschland wäre ja, wenn die Einführung von Google’s Internet von massiven Protesten begleitet wäre.
Und wenn die Leitungen dann endlich da wären, gäb’s 1 Gbit/s Download mit 0,05 Mbit/s Upload.
Ich muss gestehen, dass ich Deutschland schon immer als Entwicklungsland empfunden habe, was das Internet angeht. Ob es an zu viel Regulierung, an mangelndem Mut der Unternehmen vor Investitionen oder sonst was liegt, weis ich nicht.
(Gefühlter) Fakt ist (für mich), dass andere Länder deutlich schneller unterwegs sind, als wir Deutschen im Durchschnitt.
Kabelanbieter kommen zwar langsam dazu, wirklich schnelle Verbindungen anzubieten. Aber noch immer gibt es unversorgte Gebiete. Dagegen hilft ja hoffentlich bald LTE.
Aber das, was es im Mobilfunkbereich lange gibt – nämlich die Bandbreitenbegrenzung – wird z. B. von der Telekom nun auch für Festnetztarife eingeführt. Die Drosselung ist zwar nicht so stark wie im Mobilfunkbereich, aber sie ist da. Und meiner Meinung nach muss Internet bei pauschalen Flatratetarifen auch uneingeschränkt nutzbar sein.
Zumal ich es auch sehe, wie Caschy: Das Internet gehört zur Grundversorgung. Ich würde in kein Haus ziehen, in dem es kein Internet gibt.
Das Google Fiber Angebot (egal ob kostenlos oder kostenpflichtig) finde ich genial und wünschte mir, das gäbe es auch in Deutschland. Und zwar so schnell wie möglich. Ja, @Dan, ich erinner mich auch noch an die „Anfänge des Internets“ (damals ging ich über ein 14,4er Modem über eine Mailbox mit 33,6er Standleitung online) und von da an hat sich einiges geändert. Dennoch können noch längst nicht alle Deutschen so schnell surfen, wie sie gerne wollen.
Wenn Google das hier realisieren wollte dann vermutlich indem sie die Glasfaser welche von den Telekomikern verbuddelt wurden nutzen will, also wie so oft schön die von der Telekom geschaffene Infrastruktur nutzen um dieselbe dann auf deren ‚eigener‘ Leitung zu dumpen. Wie das dann allerdings zu den benannten Presen erfolgen soll?
Wobei das Telekom Call&Surf 100/200mbit bei 300/400gb die Bremse auf lächerliche 384kb/s reinhaut… so vergrault man Ineressenten.
Letztlich nutzt die ganze schöne Bandbreite nichts wenn der Traffic die verfügbare Bandbreite und den Server gegenüber überfordert, was spätestens bei der massenhaften Verbreitung dieser Anschlüsse der Fall sein dürfte.
Momentan ist es in Deutschland doch so, dass es in manchen Gebieten nicht mal annähernd DSL gibt.
Selbst bei mir daheim (größte Stadt im Landkreis, noch dazu Neubaugebiet) geht es nicht über DSL6000 hinaus. Kabel ist leider auch keine Alternative.
Wenn irgendwann mal 50.000 mit ordentlichen Uploadraten Standard wäre, wären wir in Deutschland schon weitgekommen…
Und ich dümpel hier mit einer 3000er Leitung rum. mit wären schon 50MBit/s lieb…
Irgendwie vermisse ich den Satz „Obwohl die USA nur 27,6 Breitbandanschlüssen pro 100 Einwohner haben, sind wir in Deutschland mit satten 31,7 Breitbandanschlüssen pro 100 Einwohner voll neidisch auf die super verfügbarkeit in der USA (Stand 2010)“
Ja, für den Preis wäre ich sofort dabei, auch wenn mir klar ist, dass man von den 1 GBit/s derzeit nicht viel hätte. Der Cloud-Speicher bei Google dürfte aber mit diesem Speed erreichbar sein, nehme ich an.
Mit meinen 50-MBit/s-Anschluss bin ich derzeit aber nicht unzufrieden, meist sind Datenraten knapp oberhalb von 40 MBit/s verfügbar. Wenn mehrere Personen in einem Haushalt das Internet intensiv nutzen, reicht klassisches DSL ganz klar nicht mehr aus. Kaum zu glauben, mit wie wenig Bandbreite man früher zufrieden war.
Ich wuerde sogar fuer 10 MBit 70 USD zahlen.
Ich muss hier fuer 39 Euro mit 384 kbit Down rumhantieren. 🙁
1 Gbit hört sich zwar gut an. Das braucht aber kein Privatmensch. Zudem ist die Server-Struktur dafür völlig unterdimensioniert. Was bringt mir ne dicke Leitung, wenn die Gegenstelle nicht liefern kann. Da gibt es ja heute mit 16 Mbit schon Engpässe zu bestimmten Tageszeiten.
@FlyingT:
Wenn ein weitläufiges Land wie die USA „nur“ 4% schlechter dasteht was die Verfügbarkeit angeht, ist es doch umso mehr ein Grund dafür etwas neidisch sein zu dürfen. Außerdem geht es hier nicht primär um die Verfügbarkeit eines Breitbandanschlusses, sondern um den Ausbau schnellerer Glasfaserleitungen.
@unknown
Naja wenn es nur darum geht das man bestimmten Ballungsgebieten „ultra schnelles“ Internet hat… der Anbieter an! aus Leipzig bietet 1gbit schon seit 2009 an. Gut ist teurer als das von google aber in Deutschland ist es meistens teurer als in der USA
Sehr geil, wo kann ich denn Google Fiber runterladen, irgendwie fehlt der Link im Post.
Naja, die Telekom bietet FTTH mit einer Geschwindigkeit von 200 Mbit/s. Die Geschwindigkeit wird mit Sicherheit in Zukunft noch erhöht 😉
https://www.telekom.de/glasfaser/
Also ich wäre da auch sofort dabei bei 1 Gbit/s Glasfaser. Mal eine dumme Frage: Habe ich etwas verpasst, oder warum ausgerechnet Kansas?
Wenn man bedenkt wie wir uns früher mit Modems rum gequält haben und Internet pro Minute noch ein richtig teurer Spaß war, dann geht die Entwicklung hier doch ziemlich schnell.
Ich habe aktuell einen 32 Mbit/s Anschluss (Kabel) und zahle dafür 22,90 Euro im Monat, was meiner Meinung nach ein äußerst fairer Preis ist wenn man bedenkt, dass man vor ein paar Jahren noch fast das doppelte für 1/10 der Leistung bezahlen musste (Telekom).
„Ich muss hier fuer 39 Euro mit 384 kbit Down rumhantieren.“
Ist bei uns genau so nur, dass oft nichtmal diese 400 durchkommen 🙁
Ich hab DFÜ (so nannte man das damals) mit einem 300 Baud Akustikkoppler begonnen. Jetzt hab ich 1,5MB/s.
Das ist 40.000x schneller und reicht mir aktuell. 😉
ich bin student in boston am MIT und der campus ist standardmaessig fuer wohnheime mit 1G/s fuer alle zimmer/appartments ausgeruestet. zudem kommt noch die ausgezeichnete anbindung ans 4G netz mobile online.
deutschland ist fuer mich mittlerweile in der technischen steinzeit angekommen, was alleine den ausbau von netz und mobiles angeht.
zwar gibt es hier studiengebuehren, aber man weiss auch, warum. eben um solche sachen bereitstellen zu koennen. mit einer „geiz ist geil“ mentatlitaet funktioniert das eben nicht!