Google Chrome: Google testet ab sofort Werbeblocker
Google Chrome bekommt einen Werbeblocker. Diese Nachricht ist nicht ganz neu. Anfang 2018 will man Funktionen in Google Chrome eingebaut haben, die störende Werbung ausblenden soll. Was dabei störend ist, bestimmt nicht ihr, sondern es gibt da eine „Coalition for Better Ads„. Anhand deren „Standards“ (Google ist da Mitglied, große Überraschung) und in Verbindung mit der Industrie wolle man wirklich Störendes filtern. So werden Nutzer wahrscheinlich weniger Videos sehen, die automatisch losplärren und auch lange Popups und Countdown-Werbungen könnten geblockt werden.
Nun ist die erste Ausgabe des Google Werbeblockers live gegangen, Nutzer finden den Blocker bereits in der Chrome-Version für Android, sofern sie auf die die Canary- oder Developer-Version setzen. In den Webseiten-Einstellungen kann der Werbeblocker begutachtet werden, hier findet man den Punkt Werbung vor.
Standardmäßig ist der Werbeblocker in Google Chrome für Android aktiviert, hier teilt Google mit, dass man Werbung auf Webseiten blockiere, die für gewöhnlich aufdringliche Werbung anzeigen. Nutzer, die keinen Werbeblocker in Chrome wollen, können dies aber deaktivieren. Bisher gibt es keine Informationen, wann der Werbeblocker in die Desktop-Version übernommen wird. Zumindest konnte ich nach einem Durchforsten bei mir nichts finden.
@marc0 – Bezüglich dieser Balken-Werbung kann ich zustimmen. Ich lese Blogs primär über die Feedly und Facebook app, die Vertikal etwas platz verbrauchen, wegen der Schriftgröße mitunter im Querformat. Wenn dann oben ein Navigationsbalken und unten ein Werbe- oder Social-Networking-Balken von der Webseite dauerhaft angezeigt wird, bleiben vielleicht noch drei Zeilen lesbarer Text übrig, aber auch in Chrome spätestens nach dem Hineinzoomen auf den Text viel zu wenig. Diese Sachen sollten fester Teil des Layouts und nicht Schwebeelemente sein…
@Marek Brieger – Die beste Alternative wäre vermutlich ein Adblocker der zulässt (1) Werbung, die nicht als Malware einzustufen ist, grundsätzlich durchzulassen, aber (2) einzelne besonders störende Elemente manuell zu blockieren und (3) bei Bedarf besonders exzessive Webseiten komplett Werbefrei zu machen und (4) optional Tracking-Domains ganz zu blockieren. Seitens der Adblocker-Entwickler scheint leider wenig interesse an einer alltagstauglichem Umsetzung zu bestehen.
Insofern erscheint mir die „Google“-Lösung gut – blockieren besonders aufdringlicher Werbung ohne den Webseiten ihre Einnahmen komplett zu entziehen. Erst durch die hohe Verbreitung entsteht überhaupt ein Zwang, Werbung so umzugestalten dass sie als weniger aufdringlich empfunden wird. Solange nur ein Teil der Nutzer Adblocker hat, und diese dann unselektiv alles blockieren, entsteht eher der Anreiz die Verluste durch das Anzeigen noch aufdringlicherer Werbung für die restlichen Leser wieder hereinzubringen.
Das Problem dabei: Was ist aufdringlich? Ich empfinde z.B. jedes unnötige bewegte Element am Bildschirm als störend, etwa auf dieser Webseite die animierte mit-scrollende Seitenbalken-Werbung. Ein statisches Banner hingegen hätte mich nicht gestört.
Bei mir ist es jetzt im Chrome Dev. auf dem Desktop aktiv. Interessanterweise meldet Chrome sogar auf google.de, dass dort die Werbung entfernt wurde, weil sie für gewöhnlich aufdringlich ist 😉
Die Option ist unter Android (Canary) übrigens wieder verschwunden. War wohl ein kurzer Test…