Googerteller: App piept jedes Mal, wenn der Rechner Daten an Google überträgt

Der Entwickler und Datenschutz-Verfechter Bert Hubert hat eine kleine App namens „Googerteller“ entwickelt. Leider funktioniert sie aktuell nur unter Linux-Distributionen wie Debian, Ubuntu, Arch, Fedora, etc. Was macht die Anwendung? Nun, sie piept jedes Mal laut, wenn euer Rechner Daten an Google sendet.

Es dürfte viele Leser wenig verwundern: Die App ist ein echter Krachmacher. In Chrome sorgt beispielsweise im Grunde jeder Tastendruck für ein Piepen, da die Autovervollständigung ständig für Datenübertragungen sorgt. Als Basis dient hier die Liste der IP-Adressen, die Google selbst herausgegeben hat und die mit den Diensten des Unternehmens zusammenhängen. Die Google Cloud hat Hubert da schon ausgenommen. Immer wenn euer Rechner dann zu einer der IPs Kontakt aufnimmt, hört ihr eben ein Piepen.

Auch das weit verbreitete Google Analytics löst dabei im Übrigen jeweils ein Piepen aus. Das betrifft dann auch Regierungsseiten. Letzten Endes ist diese kostenlose Open-Source-App einfach ein Weg, um etwas Aufmerksamkeit dafür zu erzeugen, was regelmäßig an Daten von eurem Rechner an Google übertragen wird.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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25 Kommentare

  1. Man kann nicht genug darauf aufmerksam machen, wie sehr gerade Chrome, Google Fonts oder sonstige Dienste mehr Daten abgreifen als gut ist. Verstehe die Naivität vieler nicht. Meine Omay kapierts nicht, aber jeder der Nachdenkt, sollte zumindest nicht Chrome als Browser verwenden, egal wie einfach und angenehm das ist. Im Internet war einfach und kostenlos doch schon immer das Ding, um dich mit Malware vollzustopfen (früher) oder dich auszuspionieren (heute)

    • Es ist völlig egal welchen Browser man nutzt solange man nicht in die Einstellungen geht und ein paar Erweiterungen installiert.

    • Die aktuelle Google Fonts Thematik verstehe ich als Webentwickler so überhaupt nicht. Es gibt so viele weitere CDNs (Content Delivery Network), wieso sollte hier nur Google Fonts ein Problem sein? Entweder alle oder keiner. Kann doch nicht sein, dass cdnjs, jsDelivr und co. weiterhin okay sind. Oder halt auch Google Fonts nicht bekämpfen. Das aktuelle Datenschutzdebakel wird das deutsche / europäische Internet kaputt machen.

      • Richard Rosner says:

        Weil es bei den Google Fonts besonders einfach ist, das ganze zu umgehen. Es spricht absolut nichts dagegen, sie einfach selbst auszuliefern, statt sie jedes Mal von Googles Servern laden zu lassen.

        Und es geht eben darum, einem einzigen Konzern so viel Macht zu geben, indem Trackingnethoden über so viele Wege eingebaut werden. CDNs können dich halt nur so lange tracken, wie Seiten Daten von ihnen laden. Das ist insbesondere bei den großen wie Cloudflare oder auch Amazons Infrastruktur kritisch, weil darüber viele große Platformen laufen. Aber in diesem Artikel geht es nunmal nicht um irgendwelche Dienste, sondern alleine um die Vielzahl an Daten, die Google über eine Vielzahl an Diensten abgreift.

        Und nein, dass Datenschutzregeln, die teilweise schon viele Jahre gelten, nun mit der DSGVO auch endlich Durchgesetzt werden, macht nicht das Internet kaputt, im Gegenteil. Es gibt Interesse in diversen Ländern, die DGSVO als Vorlage für ihre eigenen Gesetze zu sehen. Zu lange hat man tatenlos zugesehen. Es wird also alleine denen schaden, die einzig aus Nutzerdaten Profit generieren, eine Einkommensquelle, die von Anfang an im Keim hätte erstickt werden müssen. Diese Unternehmen sind es, die dem Internet schaden, da es in der Regel die gleichen Unternehmen sind, die absolut unfähig sind, die gesammelten Daten wenigstens vor dem Zugriff unbefugter zu schützen. Siehe Facebook, die sich ständig Milliarden Nutzerdaten klauen lassen.

  2. Microsoft,Apple, Google, Amazon, Xiaomi, Samsung, alle Spionieren uns aus. Viele Seiten im Internet setzen hunderte Trackingcookies. Am schlimmsten sind die Seiten der Zeitungen von Axel Springer.
    Dem zu entkommen ist ziemlich aussichtslos.
    Datenschutz ist doch seit dem Internet sowie eine Lüge. Den gibt es schon lange nicht mehr, zumindest im Internet.
    Wer mal ein Pi-Hole installiert hat, wird sich wundern, was so an Daten übertragen wird.

  3. Witzig, aber sinnbefreit. Die Häufigkeit der Übertragung sagt nichts über die Menge und Qualität oder Verarbeitung der Daten aus.
    Microsoft sammelt ja Daten in einem größeren Log und schickt es dann weg. Besser?

    • Die Häufigkeit der Übertragung ist aber trotzdem interessant zu wissen. Das ist ja auch keine wirkliche Protokollierung in dem herkömmlichen Sinne. Aber vielleicht macht es dann noch mit Nachdruck darauf aufmerksam, wie oft eine Verbindung zu Google hergestellt wird. Wenn nicht explizit mit Google Diensten gearbeitet wird, dann sollte garkeine Verbindung da hin aufgebaut werden. Die Qualität der Daten und anschließende Verarbeitung kann sowieso nicht überprüft werden.

  4. Richard Rosner says:

    Für Windows wäre es da interessanter, wenn das Tool piept, wenn Daten an MS gesendet werden (auch hier sollte natürlich OneDrive ausgeschlossen sein). Im Browser ist es ja noch sehr einfach ohne das Tool zu wissen, wann etwas an Google geschickt wird. Autovervollständigung ist da schon fast zu naheliegend wie die Suche über die Omnibox und die in andere Seiten eingebetteten Dienste findet man auch einfach.

    Wann aber Windows und die Office Produkte was an MS senden ist nur sehr schwer zu ermitteln. Da würde das Werkzeug auch sehr beim Abdichten helfen. Dann würde man sofort hören, wenn MS mit einem Update Mal wieder die Versuche der Nutzer umgeht, die Gesprächigkeit von Windows zu minimieren.

  5. Auch wenn man es sich denken kann, ein absoluter Wahnsinn und ziemlich beängstigend, das mal so auf diesem Weg gezeigt zu bekommen.

  6. Und DESHALB wurde Huawei gebannt. Weil der normale Buerger sich von keinem Geheimdienst und keiner Organisation, die mit einem Geheimdienst zusammenarbeit, ausspaehen lassen sollte!

    Scheiss Chinesen!

    Die lieben Amis wuerden sowas nicht tun.

    • Huawei wurde gebannt, weil sie günstige 5G-Upgrade-Kits für ihre LTE-Anlagen anboten. Die Provider hätten dann nicht die teuren Anlagen von nationalen Ausrüstern gekauft.

  7. Das nervt wahrscheinlich total bei den meisten Rechnern. Lösung: Es piept nur wenn der Rechner keine Daten an Google überträgt.

  8. Das heißt dass sich auch die holländische Regierung nicht an die DSGVO hält! Dem Staat kann es doch egal sein wie oft was geklickt wird.

    • Was ist denn deine Logik dahinter?

    • Nein, ist es nicht, weil auch im öffentlichen Sektor analysiert wird, was Nutzerinnen und Nutzer suchen und (nicht) finden und daraus ableitend Investitionen im Bereich der digitalen Kommunikation getätigt werden. So sollte es zumindest sein und grundsätzlich ist das auch durchaus vernünftig, um das Angebot der Nachfrage anzupassen. Tracking ist nicht per se schlecht. Dieses muss aber transparent kommuniziert werden und es muss eine aktive Zustimmung vorhergehen. Diese fehlt z.B. bei der niederländischen Regierung. Ansonsten sind auch Google-Dienste durchaus GDPR-konform einzusetzen.

    • Nein, ist es nicht, weil auch im öffentlichen Sektor analysiert wird, was Nutzerinnen und Nutzer suchen und (nicht) finden und daraus ableitend Investitionen im Bereich der digitalen Kommunikation getätigt werden. So sollte es zumindest sein und grundsätzlich ist das auch durchaus vernünftig, um das Angebot der Nachfrage anzupassen. Tracking ist nicht per se schlecht. Dieses muss aber transparent kommuniziert werden und es muss eine aktive Zustimmung vorausgehen. Diese fehlt z.B. bei der niederländischen Regierung. Ansonsten sind auch Google-Dienste durchaus GDPR-konform einzusetzen.

  9. Was ist eigentlich aus der Idee geworden, per Browser Addon soviel „Datenrauschen“ zu verursachen, das zumindest die Qualität der Daten nicht mehr viel aussagt. Prinzip Globoli, verdünnen, bis von den Wirkstofft echte persönliche Daten nicht mehr viel übrig bleibt.
    Ich meine, das Addon produzierte willkürliche persönliche Daten.

    Wäre das nicht eine Möglichkeit ziviler Ungehorsam walten zu lassen und die Datenzuminden zu verwässern?!

  10. Martin Meier says:

    Sollte man mal für Facebook machen, aber Achtung, Tinitus vorprogrammiert.

  11. Beep, Beep, Google hat dich lieb.

  12. Yachtmaster says:

    schaut mal in der ARD App unter „Einstellungen“ / „Datenschutz“, da wird einem schwindelig. Google ist natürlich auch dabei. Alles ja ganz normal heutzutage, wären da nicht die staatlich verordneten Zwangsgebühren … ist das noch legal?

  13. Mit dem Firefox-addon CloudFirewall kann man auch sehr schön sehen, wie oft Verbindungen zu Google aufgebaut werden bzw würden. Innerhalb weniger Monate steht der Zähler derzeit bei 431585, auf dem 2. Platz Amazon mit 9349 und Microsoft 3040.

  14. Bei mir verbraucht die Chrome App unter Android 12 innerhalb von 30 tagen im Hintergrund 603KB, keine Ahnung wieviel krasse Daten Analyse damit betreiben kann.

  15. Ja wir wissen das jeder Daten sammelt, naja und was bringt das wenns piip macht.
    Hab andere Sachen im Leben zu tun, als der ganze Tag nur an das zu denken was mit meinen daten passiert. 😉

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