Gesichtserkennung an Schulen in Großbritannien soll Kantinenkäufe beschleunigen

In Großbritannien werden nun an einigen Schulen Kameras zur Gesichtserkennung in Kantinen getestet, wie die Financial Times berichtet. Dadurch möchte man das Bezahlen beschleunigen und lange Warteschlangen vermeiden. Allerdings wird das Ganze zum Teil auch kritisch gesehen. Laut den Test-Schulen in North Ayrshir hätten allerdings 97 % der Eltern ihre Zustimmung zu dem System gegeben.

Ein Pilotprojekt gab es auch schon 2020 in der Kingsmeadow Community School in Gateshead. Neun Schulen in North Ayrshire testen das System zur Bezahlung via Gesichtserkennung nun nochmals aus. Das System sei auch hygienischer, als mit Kartenzahlungen oder Fingerabdruckscannern zu arbeiten. Zudem erreiche man durch die reine Gesichtserkennung eben ein höheres Tempo. Auf letzteres komme es an, denn man müsse in 25 Minuten ca. 1.000 Schüler mit einer Mahlzeit versorgen. Durch das neue System brauche man pro Schüler / Transaktion nun nur noch 5 Sekunden.

Das System gleiche verschlüsselte Faceprint-Vorlagen, die lokal auf Servern in den Schulen gespeichert seien, ab. Dadurch sei die Missbrauchsgefahr für die Daten minimiert. Zudem sei es zuvor oft vorgekommen, dass die Schüler z. B. ihre PIN zum Bezahlen des Essens vergessen hätten. Teilweise sei es auch zu PIN-Diebstählen gekommen. Das werde ebenfalls mit dem neuen System vermieden.

Ob so ein System nun außerhalb des Testballons breiter etabliert werden könnte, ist derzeit offen. Kritiker wünschen sich eine breitere Debatte um das Thema und gesetzliche Regelungen, welche den Einsatz der Gesichtserkennung verbindlich beschränken. Sie sind der Meinung, dass es nicht notwendig sei, so ein System wie an Flughäfen nun an Schulen zu implementieren. Die Suche nach weniger kritischen Bezahlungsmethoden sei geboten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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13 Kommentare

  1. finde ich nicht gut. aber so kann man die jungen leute schonmal an die dauerhafte überwachung gewöhnen…

    • Pass auf jetzt folgen bald relativierende Kommentare ala: Hahaha die sind doch schon bei Snapchat, Instagram….. XY….

  2. Überall gibt es Fortschritt. Nur in Deutschland nicht. Da bleibt man stehen.

    In den letzten 10 Jahren meine eigene Erfahrung: komme ich aus den Staaten zu Besuch in meine alte Heimat hat sich nix verändert. Alles wie damals. Selbst die Kartenzahlung wird noch (immer) noch nicht flächendeckend akzeptiert.

    • Bei Fortschritt kling hier immer heraus: Alles was Neu ist, ist Fortschritt und das ist einfach Quatsch. Fortschritt ist es dann, wenn es für etwas Bestehendes eine neue Lösung mit klar überwiegenden Vorteilen gibt.
      Im konkreten Fall hier ist dies definitiv nicht der Fall, denn ob ich ein Gesicht scanne oder eine Karte oder einen Chip bringt Geschwindigkeits technisch überhaupt keinerlei Vorteil. Dafür aber gravierende Nachteile im Sinne der Sicherheit/des Datenschutzes bzw. die Möglichkeit des entsprechenden Missbrauchs. Daher sehe ich hier absolut keinen Fortschritt im Sinne der Definition von Fortschritt.

      • Deine Argumente sind einfach nur Quatsch gepaart mit dem ach so deutschen Datenschutz Paranoia!

        Eine Karte kann man verlieren, eine Karte kann gestohlen werden, eine Karte ersetzten bedeutet Ressource usw. Selbiges gilt für einen Chip.

        Wie bitte will man sein Gesicht verlieren? Wie bitte will ein Gesicht gestohlen werden?

        Also rein auf diese Fakten bezogen ist deine Argumentation, dass es kein Fortschritt wäre, totaler Humbug! Mal abgesehen von der Tatsache, dass es sich dabei und deine persönliche Definition von „Fortschritt“ ist und die ist mit Sicherheit nicht allgemein gültig.

        Wie man mit den erfassten Daten umgeht sollte wohl der einzige Punkt sein, der hier kritisch zu hinterfragen ist! Aber das macht die Technik als solches nicht schlechter / gefährlicher! Es ist lediglich eine Frage der Umsetzung.

        Ob das ganze natürlich wirklich als Bezahlsystem in einer Mensa sein muss, steht auf einem anderen Blatt.

        • Glückwunsch!
          Sie sind, inkl. Ihrer Arroganz/Aggressivität, ein super Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt!

    • Hallo Jim , naja , leider hat sich hier dann ja doch , wenn auch (glücklicherweise) langsamer einiges an die USA (das meinst Du doch mit Staaten, oder?) angenähert: z. B. politische Strömungen /Parteien der „alten weißen Männer“ bei euch Republikaner der Trump-Fraktion, hier AffD. Bei Euch Cu-clux-Clan hier Reichsbürger , bei Euch fundamentalistische Christen, hier Querdenker …. Ja ich bin froh daß hier manches mehr Zeit braucht und hoffe inständig manches wird nie wie in den ach so fortschrittlichen und dynamischen Staaten smile

  3. So ein Blödsinn. Gesichtserkennung für 5 Sekunden Bezahldauer.
    Wir haben damals schon vor Jahren unser Schulmittagessen per Chip abgerechnet und haben dafür keine 5 Sekunden gebraucht. Bezahlt haben wir immer schon, während wir noch in der Warteschlange standen. Die große Warterei war dann immer an der Essensausgabe gewesen

  4. Und die Dystopie nimmt ihren Lauf…

  5. Nun wissen wir auch , warum England aus der EU ausgetreten ist: das wäre wohl auf Widerstand im EU-parlament gestoßen und mit der DSGV= nicht konform hinzubekommen gewesen. Aber der Autor von 1984 hat vielleicht nicht grundlos seinen „Großen Bruder“ auf der britischen Insel verortet …

  6. Ja genau, die sind aus der EU ausgetreten, damit sie Gesichtserkennung einsetzen können.

  7. Technisch ist sicherlich vieles machbar und würde die Effizienz einiger Abläufe verbessern. So das war der technische Teil…. Rein gesellschaftlich ist diese Entwicklung eine Katastrophe. Bin 100% gegen diese Nutzung von Biometriedaten.

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