Gericht erlässt Verfügung: Apple soll in Apps Käufe über externe Methoden zulassen

In den Vereinigten Staaten ist der Vormittag angebrochen und im Fall Epic vs. Apple wurde – wie US-Medienberichten zu entnehmen ist – seitens der zuständigen Richterin Yvonne Gonzalez-Rogers eine Unterlassungsverfügung gegen Apple erlassen. Jene richtet sich gegen Apples „Machenschaften im App Store“. Das Urteil könnte weitreichende Folgen haben. Möglich, dass auch Google für den Google Play Store für Android seine Konsequenzen aus diesem Gerichtsurteil ziehen wird.

Auslöser des sich zuspitzenden Streites, der im vergangenen Jahr vor Gericht landete, war ein alternatives Zahlungssystem im Spiel „Fortnite“, welches Epic Games einsetzte, um die Gebühren im App Store zu umgehen. Apple warf Fortnite daraufhin umgehen aus dem App Store und sperrte sogar das Entwicklerkonto von Epic Games. Weshalb man letztlich Rechtsschritte einleitete. Der Prozess brachte einige Details ans Tageslicht – auch, wieso man beispielsweise nie eine iMessage-App für Android-Geräte brachte.

Nun wurde im Rahmen des Prozesses im Streitfall Epic vs. Apple durch die zuständige Richterin eine Verfügung gegen Apple erwirkt: Apple dürfe App-Entwicklern nicht mehr verbieten, außerhalb des In-App-Kaufes auf andere Kaufmechanismen zu verweisen oder gar externe Links zu platzieren. Apple ist es gemäß einstweiliger Verfügung untersagt, folgendes von den Entwicklern einzufordern:

(i) den Entwicklern dauerhaft zu untersagen, in ihren Apps und deren Metadaten Schaltflächen, externe Links oder andere Handlungsaufforderungen einzubauen, welche die Kunden zusätzlich zum In-App-Kauf auf Kaufmechanismen verweisen, und (ii) mit den Kunden über Kontaktpunkte zu kommunizieren, die sie freiwillig durch die Registrierung ihres Kontos in der App erhalten.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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34 Kommentare

  1. War klar epic hätte sich sonst nie zu so einem Schritt getraute wenn das nicht ziemlich eindeutig gewesen wäre

  2. „Externe In-App Käufe“ ist doch ein Widerspruch in sich?

    • André Westphal says:

      Warum? Du wirst innerhalb der App zu einem Kauf geleitet? Ich habs aber nochmal umformuliert, da ich verstehe, was daran stören kann – war übrigens von mir geändert die Überschrift, also nicht auf Felix Mist gewachsen :-).

  3. Wegen des Fallrechts in den USA gilt das dann nicht nur für Apple App Store, sondern auch für App Stores von Google, Sony, Microsoft, Nintendo etc.?
    Es sei denn Apple kann den Urteil anfechten.

    Und was ist mit Sideloading?

    • Mit Sideloading oder anderen Stores passiert nichts. Das Urteil ist gemessen an dem, was Epic da veranstaltet hat, für Epic eine klare Niederlage. Laut Urteil kein Monopol bei Apple, nichts wegen der 30%, kein eigener Store, kein Sideloading – sie dürfen einen Link zu ihrem Shop einbauen und dich zuspammen per mail. Die werden in Berufung gehen müssen, wenn sie mehr haben wollen aber das wird dauern. Ob es das Wert war?

      • Wobei sich diesbezüglich gerade zum Glück einiges tut. In Australien steht es auch derzeit im Raum Apple & Google bezüglich alternativer Stores mehr zu regulieren. Wobei man bei Android ja schon diverse Alternativen hat (Galaxy Store etc), aber bei Apple noch nichts.

  4. Das Witzige dabei, der Judge hat geurteilt, dass Epic den Vertrag mit Apple gebrochen hat und nun 30% der Einnahmen an Apple zurückzahlen muss:
    At the same time, the court affirmed that Epic Games was in breach of its contract with Apple when it implemented the alternative payment system in the Fortnite app. As a result, Epic must pay Apple 30 percent of all revenue collected through the system since it was implemented — a sum of more than $3.5 million.

  5. Die Änderung hat Apple doch schon vorher angekündigt?

  6. Das sind tolle Nachrichten für iPhone-User!

    • Wieso? Anstatt mit iTunes-Guthaben bzw. Apple Pay zu zahlen, wird man in jeder App Zahlungsdaten hinterlegen müssen oder halt mehr zahlen.

      • Nein. Zusätzlich zu IAP dürfen die Apps auch ihre eigenen anbieten. Es ist nicht verboten, IAP neben eigenen Zahlmethoden zur Pflicht zu machen. So ist es eigentlich fair und gut für die Kunden.

        • Das ist zwar gut gemeint, und bestimmt gut für die App-Entwickler bzw. Publisher, ich bezweifle aber, dass es am Ende gut für die Kunden wird, denn Apps werden deine Zahlungsdaten verlangen, um die Provision zu sparen.
          Das war ja das Gute bei Apple: Apple hat App-Entwickler gezwungen, eine Kundenfreundliche (aber nicht Entwicklerfreundliche!) Lösung anzubieten.

      • …wenn man es denn nutzt. ICH werde sicher nicht jedem App Entwickler meine Bank/Zahlungsdaten geben. Naja…und Epic ist für mich eh gestorben…Kinder-Abzocker.

      • So wie ich das verstanden habe, wird Apple aber auf externe Einkäufe keine Provision erheben dürfen.
        Sprich: für ein AddOn direkt über Apple bezahlst du demnächst 5 Euro, kaufst du es bei Epic direkt selbst, zahlst du nur 3 Euro.

      • Du kommst dann auf eine andere Seite und zahlst mit Apple Pay. Das ist dann kein In App Kauf und mehr oder weniger ähnlich komfortabel. Denke aber, dass Apple dafür einen Plan B hat und sich eine andere Lösung einfallen lässt.

  7. Kann noch gegen die Verfügung geklagt werden, bis das Urteil Apple gefällt?

  8. Was nur vielen nicht so klar sein wird: In-App-Käufe sind technisch ein integraler Bestandteil des Apple-Store-Frameworks. In der Software kann man solche Dinge also einstellen und die ganze Verwaltung übernimmt dann Apple / der Store. Die App erfährt dann, ob ein User Dinge gekauft hat oder nicht, ob ein Abo noch läuft oder nicht etc.

    Wer das jetzt extern bezahlen lassen möchte, steht erst mal vor einer Herausforderung. Man kann ja nicht einfach einen User auf eine eigene Webseite springen lassen und nun per Überweisung/Kreditkarte/Paypal/… etwas bezahlen lassen, was dann der Apple-Store wiederum mitbekommt… Und ohne, dass ein User ein eigenes Konto beim Hersteller anlegt, wird die Zuordnung von Käufen schwierig bis unmöglich.

    Also entweder sind das dann Apps, bei denen man ohnehin ein spezielles Konto hat oder diese Umstand, dass man (optional?) ein Konto beim Hersteller anlegen muss (wenn man extern bezahlen möchte) wird zunehmen… Und wie lange ein Hersteller dann beide Bezahlwege anbieten möchte (zusätzlicher Aufwand in der Entwicklung) wird man sehen 😉

    Gute Entscheidung, aber vielleicht auch nur für die großen wie Epic interessant

    • Was habt ihr immer mit den komplizierten Bezahlwegen? Es gibt selten Dienste die nur auf iOS laufen, meistens gibt es Webseiten oder Programme für andere Systeme. Die Infrastruktur muss also sowieso vorgehalten werden und die Integration in das eigene Apple-System ist der zusätzliche Aufwand.

    • Ich denke auch dass es in erster Linie für die größeren Interessant ist. Game Publisher, Streaming Dienste und dergleichen. Quasi alles was über mehrere Plattformen hinweg genutzt wird. Wenn diese nun auch auf ihre eigenen (günstigeren) Zahlungsweisen hinweisen / verlinken dürfen ist das ein guter Schritt für den Verbraucher.

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