Geplante Adobe-Übernahme von Figma zieht kartellrechtliche Untersuchung in der EU nach sich

Adobes geplante Übernahme des Konkurrenten Figma in einem 20-Milliarden-Dollar-Deal wird laut der Financial Times aller Voraussicht nach eine längere kartellrechtliche Untersuchung in der EU nach sich ziehen. Europäische Kartellbehörden bereiten sich demnach darauf vor, noch in diesem Jahr eine formelle Untersuchung einzuleiten, da sie befürchten, dass die Übernahme zu weniger Innovation und höheren Preisen führen könnte. Es wird erwartet, dass die EU-Behörden eine detaillierte „Phase 2“-Untersuchung durchführen möchten, die das Geschäft möglicherweise zum Scheitern bringen könnte.

Die geplante Übernahme steht bereits im Fokus weltweiter Aufsichtsbehörden. Großbritannien hat bereits eine Untersuchung eingeleitet, während das US-Justizministerium eine Klage vorbereitet, um die Transaktion zu verhindern. Figma und das australische Unternehmen Canva sind führende Anbieter von cloudbasierten Designtools, die eine ernstzunehmende Konkurrenz für Adobes Lösungen darstellen. Die europäischen Regulierungsbehörden haben zunächst entschieden, dass die Transaktion genehmigt werden muss, obwohl die Umsätze in Europa zu gering sind, um eine Untersuchung zu erfordern. Seitdem sind die Bedenken der Behörden jedoch gewachsen, da sie befürchten, dass es sich um eine „Killer-Akquisition“ handeln könnte, bei der ein großes Unternehmen einen kleineren Konkurrenten übernimmt, um den Wettbewerb auszuschalten.

Adobes Angebot für Figma bewertet das Unternehmen mit dem 50-fachen seines jährlichen wiederkehrenden Umsatzes, was doppelt so hoch ist wie bei einer vorherigen Finanzierungsrunde im Jahr 2021 und zehnmal so hoch wie die Bewertung von 2019. Das Unternehmen wird argumentieren, dass die beiden Unternehmen auf unterschiedlichen Märkten tätig sind, da nur eine geringe Überschneidung der Nutzerzahlen zwischen Photoshop und Figma besteht.

Adobes CEO Shantanu Narayen hatte davor gewarnt, dass eine Blockade der Fusion zu weniger Investitionen in Start-ups führen würde. Das Unternehmen ist weiterhin überzeugt von der Richtigkeit des Vorhabens und befindet sich in Vorgesprächen mit den entsprechenden Aufsichtsbehörden. Man hofft, die Transaktion erfolgreich abzuschließen, muss jedoch den EU-Regulierungsbehörden den Deal zur Prüfung vorlegen. Es besteht jedoch immer noch die Möglichkeit, dass das Unternehmen eine Untersuchung vermeiden kann, indem es in den kommenden Monaten überzeugende Beweise vorlegt, um die Bedenken der Behörden zu entkräften.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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