Game Over: Darum sind viele Spiele heute so besch…eiden

Videospiele sind mein Hobby, seit ich ein kleiner Knirps gewesen bin. Es fing an mit dem Atari 2600 und dem C-64, erstreckte sich über das Super Nintendo und die erste PlayStation und geht heute bis hin zu PS4 Pro und Xbox One X. So liebe ich Titel wie „Persona 5“, The Witcher 3″ oder auch jüngst „The Outer Worlds“. Trotzdem gibt es immer wieder Zeiten, in denen ich mich frage, was zur Hölle da los ist mit Publishern und Entwicklern. Und vielleicht stellt ihr euch manchmal im Hinblick auf Mikrotransaktionen, Loot Boxes oder Battle Passes die Frage: Wo ist der Spaß hin?

Dieser Beitrag ist dabei nur meine persönliche Meinung und ich möchte klarstellen: Ich finde nicht, dass alle Spiele heute Mist wären. Ganz im Gegenteil: Jedes Jahr gibt es eher zu viele als zu wenige Titel, die mich interessieren. Und gerade in dieser Konsolengeneration würde es mir schwerfallen, mich auf meine absoluten Games-Favoriten festzulegen.

Doch in letzter Zeit fällt mir immer stärker auf, was da eigentlich für kuriose Dinge geschehen bei Entwicklern und Publishern – speziell meine ich da die In-Game-Monetarisierungen. Wohlgemerkt rede ich nicht nur von Mobile Games aus dem Free-to-Play-Bereich, sondern von Vollpreis-Titeln für PC und Konsole.

Bevor nun der erste Kommentator raunt „Das war schon immer so, biste jetzt erst aufgewacht?“ Nein, das war eben nicht immer so. Und dafür möchte ich ein paar jüngere Beispiele aus der Gaming-Industrie aufgreifen und meine persönliche Meinung dazu mit euch teilen. Ich teile das Thema dabei in zwei Beiträge auf, damit hier kein Mammutwerk entsteht und weil es einfach zu viel gibt, als dass ein Beitrag alles abbilden könnte.

Spiel ist unfertig? – Komm, mach mal Early Access!

Publisher sind kreativ. Eigentlich sollte es das Ziel sein, dass sie bzw. ihre Entwicklerstudios Games produzieren, die Spaß machen. Ein gutes Spiel verkauft sich, generiert Mund-zu-Mund-Propaganda, baut eine Marke auf. Doch irgendwann bekam man den Hals nicht mehr voll. Einfach nur ein fertiges Spiel veröffentlichen und verkaufen – das ist viel zu langweilig. So kam man auf einen neuen Dreh: Mach doch mal Early Access!

Das bedeutet, man schnoddert Spiele raus, deren Produktion aber eigentlich noch in vollem Gange ist. Spieler dürfen während der laufenden Entwicklung ran und geben Rückmeldungen ab. Dadurch erhalten die Entwickler die Chance vorm finalen Release Fehler zu korrigieren. Klingt grundsätzlich nach Win-Win – Qualitätssicherung durch eine breite Gruppe an Playtestern, die als Gegenzug als erste an ein Spiel kommen. Tja, aber wenn der Vollpreis für Early-Access-Titel ausgerufen wird, dann läuft in meinen Augen etwas schief.

Ergebnis: Der Spieler bezahlt dafür, als Beta-Tester zu agieren – in der Hoffnung, dass irgendwann mal ein gutes Spiel das Ergebnis ist. Problem: Viele Early-Access-Titel werden niemals fertiggestellt. Bei kleineren Entwicklern kann es passieren, dass einfach das Geld ausgeht oder die Lust vergangen ist. Bei größeren Titeln wie „Star Citizen“ kommt es hingegen vor, dass ein ambitioniertes Team bzw. ein weitschweifiger Kreativer dahinter steckt, der sich in Details verliert. Oder ein Publisher stellt fest: Beim Early Access machen zu wenige mit – stampfen wir das Ding lieber ein, als noch mehr Geld reinzubuttern und ein Verlustgeschäft zu machen. In die Röhre gucken die bisherigen Early-Access-Käufer.

Am Ende gibt es viele Gründe, aus denen ein Early-Access-Projekt scheitern bzw. eingestellt werden kann. Grundsätzlich habe ich gegen diese Art der Veröffentlichung und Einbindung der Community nichts. Allerdings entwickelt sie sich immer mehr dazu, Spieler zu Beta-Testern umzuwandeln – und der Gamer zahlt auch noch für dieses zweifelhafte Privileg.

Tote Hose im Spiel, aber: „Wir ham da mal so ne Roadmap…“

Early Access hat den Nachteil, dass man ein noch in der Entwicklung befindliches Game als Retail-Version in den Laden stellen kann. Doch Publisher haben längst einen zweiten Kniff gefunden, um unfertige Spiele mit wenig Inhalt trotzdem als „fertig“ rauszuhauen: die Roadmap! Man veröffentlicht also ein Spiel, für das eigentlich viele Inhalte noch komplett fehlen. Tja, da ist man sich bewusst, dass die Gamer davon womöglich rasch enttäuscht sind. Was macht man also? Schließlich will man möglichst schnell an Kohle kommen, statt ohne greifbare Einnahmen weiter zu tüfteln..

Die Lösung: Man kündigt eine Roadmap an. Am liebsten mit Sprüchen wie: „Wir haben einen Plan für mehrere Jahre!“ Wenn ihr so etwas hört, dann macht lieber einen großen Bogen um das jeweilige Game. Denn was die Entwickler und Publisher euch eigentlich sagen wollen ist: „Okay, zum Launch ist im Spiel tote Hose… Aber irgendwann wird es mal viel besser… Na ja, vielleicht!“ Was ihr dann kauft, ist in erster Linie ein loses Versprechen – bei dem der Publisher keine Reue haben wird, es zu brechen, wenn die Verkaufszahlen nicht stimmen. Denn Beispiele, in denen die pompös vorgestellte Roadmap eines Spieles so viel wert gewesen ist wie die sinnlosen In-Game-Goodies für Vorbesteller, gibt es zahlreiche.

Einer der Worst-Offender, der mir sofort einfällt, ist „Anthem“. Die tumulte Entwicklung des drögen Loot-Shooters wurde mit immenser Recherche bei Kotaku dokumentiert – sehr lesenswert! So stimmte man die Spieler zum Launch erst einmal mit einer ach so dollen Roadmap ein, welche mehrere Akte mit neuen Inhalten für das Spiel versprach. Nachdem man Akt 1 zunächst verschieben musste, kündigte man kurz nach dem großen Cataclysm-Update in bestem PR-Speak an, sich ganz von dem Akt-Modell (höhö) zu verabschieden.

Die Begründung war zugleich logisch wie absurd: Man wolle erstmal die Kernprobleme des Gameplays von „Anthem“ beheben. Man sollte annehmen, dass soetwas vor der Veröffentlichung passieren würde – nein, Bioware und EA fangen über ein halbes Jahr nach Release an zentrale Probleme anzugehen.

Als zweites Game, das im Grunde alle Register gezogen hat um Fans der Marke zu vergraulen, muss man wohl „Fallout 76“ erwähnen. Mittlerweile zur Lachnummer der ganzen Gaming-Community avanciert, ist nur Bethesda selbst das Lachen im Halse stecken geblieben. Dieses Online-Spiel erschien zwar mit gigantischer Spielwelt, in der sich aber letzten Endes nur gähnende Leere verbarg: stumpfe Fetch-Quests, keinerlei NPCs, schlechte Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Spielern.

Das unterhaltsamste an „Fallout 76“ sind wohl die endlosen Videos zu den Bugs, welche bei YouTube eine Eigendynamik entwickelt haben. Schön wäre es, würde ich da atomare Käfer in der Postapokalypse meinen, doch selbst Monate nach Veröffentlichung weiß Bethesda da immer wieder neue Kalauer zu liefern. Zuletzt etwa brachte man Spieler zum Kopfschütteln, als man das Wastelander-Update auf 2020 verschieben musste, welches endlich NPCs implementieren sollte.

Stattdessen fand man locker Zeit um ein Abonnement namens „Fallout 1st“ zu ersinnen – für stolze 119,99 Euro im Jahr oder 14,99 Euro monatlich. Der pure Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass man dafür im Wesentlichen Tand erhält. Schlimmer noch: Die einzig sinnvollen Bestandteile des Abos, die Möglichkeit in geschlossenen Welten mit Freunden zu Spielen und unendlich viele Crafting-Items in einem Container zu lagern, waren zum Start von Fallout 1st verbuggt. So verschwanden verstaute Gegenstände einfach aus den Containern und die privaten Spielwelten waren nicht korrekt in sich geschlossen.

Der vergisst man schon fast wieder, dass Bethesda zudem vor dem Launch angekündigt hatte, dass „Fallout 76“ über den In-Game-Shop nur kosmetische Items anbieten würde, später aber doch Objekte den Weg dorthin bewältigten, die durchaus spielerische Vorteile verschaffen. Schade, denn damit hat sich das Unternehmen so viel Credibility in der Community verspielt.

Bezahle uns, damit du unser Spiel nicht zocken musst

Noch bunter treibt es vielleicht nur noch Ubisoft. So bescheuert das klingen mag: Die Franzosen verkaufen mittlerweile für Titel wie „Tom Clancy’s Ghost Recon Breakpoint“ sogenannte Time Savers. Ja, richtig gehört: Ihr kauft von dem Publisher ein Spiel und bezahlt am Ende dafür, dass ihr es nicht spielen müsst. Auf so eine Idee muss man auch erst einmal kommen. Doch daran wird ein Problem deutlich: Wer Mikrotransaktionen verteidigt, argumentiert oft: „Stört doch nicht! Sie sind ja optional! Kann man ignorieren! Das Spiel wird dadurch ja nicht schlechter!“ – doch, wird es in vielen Fällen.

Denn die Planung von Mikrotransaktionen fließt tief in die Entwicklung ein. Wie sonst könnte man Time Saver überhaupt anbieten? Ein Spiel soll doch Zeit vertreiben, dabei Spaß bringen – nicht etwas sein, dass ich möglichst schnell hinter mich bringen möchte. Leider entwickelt man hier aber so, dass das Spiel absichtlich keine Freude bereitet, sondern in Arbeit ausartet, die man gerne umgehen möchte – durch In-Game-Käufe.

Sprich: Das Gameplay wird absichtlich anders gestaltet, denn es wird um Mikrotransaktionen herum entwickelt. Man geht also genau „falschrum“ vor. Statt in erster Linie ein gutes Spiel zu entwickeln, damit es sich über seine Qualität gut verkauft, entwickelt man Mikrotransaktionen und baut drumherum ein Game auf. Deswegen gibt es mittlerweile in vielen Titeln, unter anderem in Ubisofts Open-World-Titeln, so viel Grinding und so gigantische Spielwelten mit immer gleichen Aufgaben.

Doch wem macht das noch Spaß? Über 100 Stunden habe ich etwa „Assassin’s Creed Odyssey“ gespielt – wahrlich kein schlechtes Spiel, das mir in vielen Augenblicken viel Freude gemacht hat. Doch nach dem 99. Banditen-Lager hatte selbst ich keine Lust mehr noch Erfahrungspunkte durch derlei Nebenaufgaben zu sammeln, die am Ende nur einen Haken auf der Karte setzen. Doch darum geht es heute den Publishern und Entwicklern. Ob ihr Spaß habt, ist zweitrangig: Wichtig ist das „Engagement“ – das ist die wahre Währung der Gaming-Industrie. Ihr sollt an das Spiel gebunden werden, möglichst viel Zeit hinein pumpen – und am Ende auch mal Geld für eine Abkürzung ausgeben.

Morgen geht es mit Teil 2 meines Kommentars weiter und da werde ich nochmal auf Themen wie „Wale“, Loot Boxen und Battle Passes genauer eingehen. Bis dahin interessiert mich eure Meinung: Geht es nur mir so oder vermisst ihr es auch manchmal einfach ein fertiges Spiel zu kaufen und zu zocken? Klingt so einfach, erscheint aber so kompliziert. Gut, dass es da zumindest noch manche Ausnahmen, wie „God of War“, „Horizon: Zero Dawn“ oder „The Outer Worlds“gibt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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152 Kommentare

  1. Moin, liest sich ein bisschen wie eine Selbsthilfegruppe 🙂 Aber Ja, vieles kommt mir bekannt vor. Nachdem meine PS4 Pro Staub angesetzt hatte, hab ich mein SNES wieder angeschmissen und ein paar gute alte Games noch mal gezockt. Toll!

    Und genau das war der Punkt, an dem ich beschlossen hatte, in eine Switch zu investieren. Grafisch im Vergleich zur PS4 Pro zwar Low-Level, aber der Aufwand mal schnell zu spielen ist im Handheldmodus wesentlich geringer und zumindest mir wird ein mega gutes Line-Up geboten. Ein faszinierendes großes Zelda, ein verspieltes Xenoblade, ein schnelles Astral Chain, nette Indies und jede Menge schöne Ports wie Witcher zu denen ich auf anderen Konsolen einfach keine Zeit gefunden hab. Und Und Und…

    Aus meiner Sicht: Echt wenig Bugs und deshalb notwendige Fixes. Aber auch auf der Switch merkt man, das die Spieleentwicklung selbst komplexer geworden ist und mehr Glitches und Co zu bewundern sind als früher. Die Hardware der modernen Konsolen gibt mehr her, die Konnektivität lässt mehr zu als früher und das Netz ist schneller. Alles zusammengenommen blasen mehr Möglichkeiten die Spieleentwicklung halt auf, machen das Testen schwerer und alles etwas unübersichtlicher.

    Aber Ja: Die Geschäftsmodelle sind unter aller äh “Kanone“ und es geht bei großen Studios oft gar nicht mehr ums Spiel selbst…

  2. Der Artikel bringt es auf den Punkt: früher wurde ein Spiel so designt, dass es dem Spieler möglichst viel Spaß bereitet und bei Abomodellen wie WoW den Spieler zwar möglichst lang fesselt, aber auch motiviert und fürs Dabeibleiben belohnt.
    Inzwischen geht es darum, dass Spielerlebnis so unangenehm zu machen, dass der Spieler sich mittels Mikrotransaktionen eine Abkürzung gönnt, ja gönnen muss! Bis hin zu dem aberwitzigen Punkt, wenn man einen Haufen Kohle ausgibt, um sein gekauftes Spiel nicht mehr spielen zu müssen. (wie WoW zur Zeit ein LVL 120 Char für 60 Euro; die freundliche Variante wäre gewesen, die Erfahrung für Twinks zu erhöhen oder so etwas)
    Free to play bedeutet nur eins: teuer. Nein, nicht nur teuer, SEHR TEUER! Für Gamehopper vielleicht toll, die sich das mal ne Stunde anschauen wollen. (aber dafür gabs früher mal, wie oben schon erwähnt, Testversionen) Für Leute, die länger spielen, sind solche Spiele meist ein Geldgrab, das die Kosten eines Abos z.B. um ein Vielfaches übertrifft.

  3. Ein Faktor wird hier noch gar nicht betrachtet und zwar die Hardware. Die Software Entwicklung ist natürlich ein wichtiger Punkt und dazu gehört ein entsprechendes Spieledesign.

    Jedoch ist es auch die Hardware die mir die Freude kaputt macht. Wenn ich mir da z.B. die PlayStation 3 /4 so ansehe, bzw. gezwungenermaßen anhören muss, laut wie ein Staubsauger, einfach grauenhaft.

    Und 2000€ für einen lautlosen Wohnzimmer Spielerechner gebe ich heutzutage nicht mehr aus.

    • Die 4 ist keineswegs so laut, wenn du nicht gerade die 1ste Version meinst. Und die 3 habe ich gerade am WE erst in Nutzung gehabt, die „dicke“ erste Variante und auch die ist keineswegs mit einem Staubsauger gleichzusetzen. Wenn man einen Blu-ray-Film guckt, kann das vielleicht noch stören, aber sonst eigentlich nicht wirklich.

  4. Um es kurz zu machen: Exakt so geht es mir auch. Wenn ich reflektiere, spiele ich scheinbar nur noch Games, dessen Inhalt auf gemeinsames Zocken mit anderen Leuten – mit Freunden! – ausgelegt ist. Aka Battlefield, egal welcher Teil. Einzig allein das neu erschienene Star Wars Jedi Fallen Order (ich hab’s noch nicht ganz durch) macht auf mich den Eindruck, wieder ein in sich gekapseltes, fertiges Singleplayer Game zu sein. Frei nach altem Schema.
    Anthem war tatsächlich die Lachnummer des Jahres. Viele Games kaufe ich auch gar nicht mehr, weil sie nach heutigem Standard das Geld nicht wert sind.
    Btw ich nenne heutige Games auch gerne Scrum Game, weil ich stark davon ausgehe, dass ein Faktor des Trends durch das iterative Vorgehensmodell aus der Software Industrie kommt. Dort verspricht man auch halbfertige Produkte als „ersten Step“. Ich erlebe es auch jeden Tag aufs Neue – und sitze dabei hinter der Tastatur als Teil dieses Systems.

  5. Eines wird aber vergessen: Spiele müssen heute politisch korrekt sein, das killt wirklich jeden Spaß und Humor in den Spielen.

    • Ein Beispiel wäre jetzt Mal gut wo genau politische Korrektheit den Spaß gekillt hat?

      • Er meint bestimmt Horizon Zero Dawn. Dazu habe ich mal einen Forenbeitrag gelesen, wo sich ein Typ darüber ausgekotzt hat, dass das Spiel ja total unrealistisch und viel zu PC sei, weil ein Mädchen die Hauptrolle spiele und die ja gar nicht so hoch springen können wie Jungs.
        Wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte…

  6. Ich bin da absolut deiner Meinung. Es ist mittlerweile fast egal welches Spiel man nimmt, man muss nur noch grinden um (meistens) Sinnlose Dinge zu erreichen oder freizuschalten. Der Hammer war dieses Jahr Fifa 20, der Karrieremodus ist bis heute unspielbar und der Rest war zu Release auch einfach unfertig. Man sollte ja wohl ein fertiges Spiel für 70€-100€ erwarten, es ist ja nicht das erste Jahr indem Fifa erscheint und dazu kommen dann noch die ganzen Mikrotransaktionen für Ultimate Team. Man wird ja quasi dazu gezwungen Fifa Points aufzuladen um sich ein gutes Team aufzubauen.
    Aber diese Mikrotransaktionen werden ja anscheinend super von der Community angenommen, sonst würde es sie ja nicht geben wenn es niemand kaufen würde.
    Es müssten alle sich dagegen auflehnen, und das wird Niemals passieren.

  7. Bisher habe ich kaum darüber nachgedacht, aber du hast vollkommen Recht. Nintendo bildet da imo noch eine Ausnahme. Zelda war ja wohl klasse. Ohne Mikrotransaktoinen, Patches o. ä.
    Ich will nur hoffen, dass sowas wie das aktuelle Mario Kart fürs Smartphone nicht wiederholen.

    • Das hat Nintendo mit den anderen Mobilegames auch in ähnlicher Weise gemacht. Aber ich stimme dir absolut zu. Hab vor ein paar Tagen mal in das Spiel reingeschaut und war einfach nur riesig enttäuscht von den Unmengen an Geld, die man für ein paar Charaktere oder Fahrzeuge ausgeben muss. Bei den anderen Mobilegames gab es auch schon Mikrotransaktionen, aber diese waren nicht annähernd so maßlos übertrieben wie beim Mario Kart.

      Man kann aber guten Gewissens hoffen, dass Nintendo dieses Mikro-Trandaktionsmodell beim free2play Mobilemarkt belässt. In ihren Vollpreistiteln sieht man sowas nie. Eigentlich absurd, dass man sich dank EA und co schon über sowas freuen muss…

  8. Bin voll und ganz bei dir. Habe kürzlich Witcher 3 gespielt und es quasi verschlungen. Ich hatte schon ewig nicht mehr so viel Unterhaltung. Leider kommt das bei fast allen Spielen nicht mehr vor. Wie du schon sagtest, bezahlte Beta, wird nicht fertig, kein Content oder einfach nur verbuggt.

    Freu mich auf Teil 2 deines Berichts.

  9. Du hast so Recht!
    Am schlimmsten ist es bei „EA“

    Diese Time Saver bei NFS Katastrophe! Wenn EA es wirklich anbieten will dann finde ich sollten sie es kostenlos machen. Aber eigentlich ist es völlig sinnlos.

    Auf die COD Reihe hat bei zum MW2019 so nachgelassen und abgezockt. Hauptsälich von Treyarch die so Geld Geil sind. Fürchterlich. Aber ich denke die Verkaufszahlen von den letzten Titeln sprechen für sich.

    Ich finde es sollte eine Kommission / Schutz Organisation, irgendwas in diese Art geben, die die Video Spiele Industrie überwacht und schützt vor so Geld gierigen Spiele Herstellern.
    Zum Schutz des Spieles.

    Auch Sony mit ihrer PS Plus Online Gebühr. Was eine abzocke. Man konnte immer Online spielen bei Sony und das kostenlos. Dann auf einmal kriegt einer in der Oberen Etage den Hals nicht voll und denkt sich „So ab heute nehmen wir auch Geld dafür“ Zack fertig. Und alle machen mit. Wie bescheuert die Leute sind, auch noch mitzumachen. Ich habe meine PS verkauft. Spiele jetzt auf X Box das koste zwar auch Kohle fürs Online Gaming aber
    1. Das war schon immer so.
    2. Finde ich das ein Spielehersteller nur durch Verlust von Spielern merkt das Er seine Geldgier nicht toleriert.

    Schlußendlich sollte man es so machen wie MW2019 es bis jetzt gemacht hat.
    Game ist raus gekommen lief Super bis jetzt keine Lootboxen nur ein Pack für 9,99€ zu kaufen. Hoffe es wird nicht mehr.

    Was können wir Gamer dagegen tun?! Diese ganzen in Game Käufe nicht zu kaufen und eine Null Toleranz Einstellung zeigen!

    • Selten so einen Blödsinn gelesen. Weil es bei Xbox immer schon so war, darf Sony nichts für Onlinedienste verlangen? Dass PS Plus mehr als nur online spielen ist, hast du aber schon verstanden, nicht?

      • Serverhardware, Storage, Netzwerkinfrastruktur, etc. pp finanziert sich ja quasi von selbst… Anstatt dankbar zu sein, dass Online-Spielen im Playstation Network lange Zeit kostenlos war, wird gemeckert, dass ein Dienst mit Mehrwert (Spielevergünstigungen, Cloud-Speicherstände…) auch noch Geld kostet… Deal with it Sony, die Leuts sind halt undankbar 🙂

  10. Naja. Wenn ich mich an die alten games erinner… Und ich krämpel hier jetzt nicht die alten c64 schinken raus.
    Aber schaut man sich die Entwicklung von mass effect z. B. An… Die ersten Teile waren detailliert, spannend und alles in allem erzählten sie eine schöne und flotte Geschichte. Es gab zwar auch da Bugs. Aber die fielen bestenfalls den penetrantesten Leuten auf. Als dann der 3te Teil aufpoppte war er zum Release kaum spielbar und erst 2 patches später verträglich. Extrem wurde es mit teil4 „Andromeda“ unfertiges spiel mit so fielen Bugs dass man nicht einmal den chat am anfang erstellen konnte. Die quests waren eintönig und gleich und auf die versprochenen Inhalte warte ich heute noch. Die deluxe Box enthielt ja ein year one access wo add-ons inbegriffen sein sollten – bloß erschienen keine. Mittlerweile ist die ganze game Kiste aus einer Kunst zur stumpfen Industrie geworden wo der Fokus auf Fließbandarbwit liegt und nicht auf der Liebe zum Spiel. So blöd das auch klingt aber Rockstar ist eins der wenigen Studios die sich in dieser Hinsicht treu geblieben sind. Lieber verzögern sie den Release und nennen pauschal kein konkretes Datum als irgendwelchen Müll in die regale zu stellen.

  11. Genau deswegen mache ich seit dem Anfang von Uplay, Origin, Steam usw. eine großen Bogen und spiele lieber die alten Sachen wie Anno 1602 oder Siedler 4. Am Anfang wurde ich von den Kollegen verlacht und als rückständig bezeichenet. Mittlerweile geben sie mir recht und gestehen ein, das sie nie gedacht hätten das es so kommen wird wie ich damals gesagt habe.

  12. Geht mir genau so gehe sowas größtenteils aus dem weg da gibt es nochweit aus schlimmeres das du noch garnicht erwähnt hast und zwar früher zb hatten die spiele einfach mehr content wenn wir mal battlefield als beispiel nehmen der 1 teil hatte glaub über 40maps der 3 teil hatte im hauptspiel sagenhafte 10maps wenn wir es genau nehmen ging ea her hat bf3 mit 40maps fertiggestellt und hat einfach das fertige produkt in hauptspiel und 4mappacks geschnippelt so macht man aus einem vollpreis spiel statt 60€ pro verkaufte Einheit gleich mal 120€ pro spieler der alle dlcs kauft ‍♂️

  13. Du sprichst mir aus der Seele. Sehr guter Artikel. Ich bin seit 1982 an der Zockerfront und muss sagen, dass ich die Entwicklung genauso empfinde wie Du es hier niedergeschrieben hast. Manchmal kann ich nur den Kopfschütteln und mich über uns User ärgern – weil wir sind ja schuld – die den kram auch kaufen.

  14. Hallo Andrè,

    würde dir mit deiner Analyse vollkommen zusprechen, allerdings glaube ich das du in deiner Erleuterung „Early Access“ mit „Live-Service Games“ verwechselst. Die genannten Spiele (Anthem, Ghost Recon Wildlands, Fallout 67) fallen nämlich meiner Ansicht nach alle eher in letztere Kategorie. Während ich unter der Early-Access Kategorie eher so etwas wie Subnautica, RimWorld, Prison Architekt sehen würde oder um auch hier mal negativ Beispiele zu bringen Spacebase DF-9 oder Godus.

    Ich finde hier liegt der große Unterschied in der Vermarktung (Aufbau der Erwartungshaltung). Early-Access kommuniziert klar den unfertigen Zustand eines Spiels und des damit verbundenen Problems „Wird daraus noch ein gutes ‚fertiges‘ Spiel?“, während die großen Publisher [1] versuchen dies über den „Live-Service“ Gedanken zu verschleiern.

    LG,
    Thomas

    [1] Ich finde man muss auch hier sehen, dass es größtenteils die großen Publisher (Ubisoft, EA, etc) sind die diese Schiene fahren.

    • André Westphal says:

      Also Early Access finde ich auch nicht gut, eben weil man für ein Spiel zahlt, das noch entwickelt wird, aber ich stimme dir zu, dass Games as a Service halt auf andere Weise schlimm sind. Deswegen hab ich ja geschrieben, dass das sozusagen eine „Ausrede“ ist, ein unfertiges Spiel zu veröffentlichen, das aber als fertig vermarktet wird.

      Wiederum ist das natürlich nicht immer so: Die Ubisoft-Titel, welche Live-Service / Games as a Service sind, sind nie so unfertig gewesen wie etwa „Anthem“ oder „Fallout 76“ bekommen aber halt häppchenweise neue Inhalte / Missionen, damit die Spieler weiter Zeit rein pumpen. Dafür hat man halt unnötig viel Grinding implementiert – damit die Spieler lange im Spiel verweilen und / oder Time-Saver kaufen.

      Early Access ist schon ehrlicher, das stimmt definitiv.

      • Early Access kostet meist nicht. Man nimmt aber natürlich nur solche Spiele wahr, die medial präsenter sind – und von denen gibt es natürlich kostenpflichtige EA´s. Die große Mehrheit aller EA´s ist aber gratis,
        denke ich.

  15. Ich kann mal als eher jüngerer Vertreter auch meinen Senf dazu geben.
    Bin 2002 geboren und mit Nintendo aufgewachsen. Das heißt ich habe diese Scheiße die, die anderen Firmen da machen immer nur als Außenstehender beobachtet. Leider hat das trotzdem auf alle Auswirkungen. Nintendo ist da zwar immer am längsten den Traditionen treu und braucht immer extra lange um sich an neue Trends zu gewöhnen, doch ewig können sie nicht bei ihren altbewährten Methoden bleiben. Jahrelang haben sie’s versucht ohne kostenpflichtigen Onlinemodus. Aber wenn ein geldgeiler Entscheidungsträger einmal eine neue Geldschöpfstrategie entwickelt und sich traut umzusetzen dauert es nicht lange, bis die anderen Firmen dem folgen und das zur Normalität machen. Das sieht man überall.
    Hat einer mal mit kostenpflichtigem Onlinemodus angefangen eifern die anderen schnell hinterher. Hat sich eine Firma mal getraut selbst in einem Vollpreistitel große Teile des Spiels hinter Mikrotransaktionen zu verstecken (Battlefront 2) ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die nächsten Entwickler auch trauen. Auch wenn Nintendo meistens die letzten sind, die bei sowas mitmachen. Am Ende machen sie doch mit. Schließlich haben sie beim Onlinedienst ja auch nachgegeben. Vielleicht liegt das aber auch am neuen CEO seit Iwata gestorben ist.

    Früher war es nicht so. Zum Einen, weil es noch nicht so breiten Internetzugang gab, der für diese neuen Geschäftsmodelle nötig ist, zum anderen aber auch weil die neuen Generationen damit aufwachsen.

    Leider ist der erste Einstieg für die meisten Kinder heutzutage Mobile Gaming und da sind solche Geschäftsmodelle gar nicht mehr wegzudenken. Wer mit Mobilegames aufwächst und sieht, dass das da Normalität ist, der wird sich auch nicht bei Vollpreistitlen beschweren und den Unterschied verstehen. Außerdem will man in der Schule ja dabei sein, wenn die anderen alle über Fifa reden und mit ihren Fortniteskins angeben. Ich bin mir sicher die meisten Leute, die keine Probleme mit dem aktuellen Trend haben sind unter 18 und sind damit aufgewachsen und sehen das deswegen als Normalität. Deren Eltern beschäftigen sich kaum mit den Spielen, die sie ihren Kindern kaufen oder erlauben zu kaufen und schauen höchstens mal auf die Altersbeschränkung, wenn überhaupt. Die meisten Leute, die sich beschweren und die Firmen boykottieren wollen tun es, weil sie wissen, dass es eben auch anders geht. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Wii überhaupt jemals Softwareupdates nötig hatte, damit alle Spiele tadellos (wenn auch oft in nicht ganz optimaler Grafik) liefen.

    Das ist genau wie beim Arbeiten.
    Eigentlich ist es ja gut, dass man nun das Internet hat, um wenn es mal nötig ist etwas später nachzureichen. Das Problem ist nur, dass man sich zu sehr darauf verlässt und sich deshalb vorher weniger Mühe macht beim Entwickeln.
    So wie es in der Arbeitswelt eigentlich auch ein Segen sein sollte, dass man nun im Notfall immer erreichbar ist, nur verlässt man sich zu sehr darauf und muss als Arbeitnehmer wieder darunter leiden und immer verfügbar sein auch außerhalb der Arbeitszeit.

    Und solange es genug neue, junge Gamer gibt, die kein Problem damit haben, werden die Entwickler so weiter machen. Der Gewinn scheint scheinbar größer zu wiegen, als der Verlust an älteren Gamern, die ja sowieso viel mehr darauf achten, wofür sie ihr Geld ausgeben als die Kinder, die ihr Taschengeld eh für nichts anderes ausgeben würden.

    Das ist zumindest, was ich aus meinen letzten Jahren Schule noch mitbekommen habe von den jüngeren Generationen.

    Die Gründe für den aktuellen Trend sind also zusammengefasst sorglos Geld ausgebende Kinder und Mitläufer.

  16. Word Diggi, um es mit der Sprache der Kinder zu festigen.

    Ich bin 35 und seit über 20 Jahren Gamer. Was gab ich damals für geile Titel, Baldurs Gate, Anstoß etc etc etc

    Und jetzt? Wie in der Filmindustrie, Teil X, kaum Inhalt, nur aufgeblasen.

    Die Top Beispiele für mich:

    -DayZ Standalone, wie geil war die Mod. Natürlich verbuggt und mehr, aber irgendwie toll. Dann wurde die Standalone angekündigt. Meine Kumpels und ich haben blind die Early Access gekauft, 20 Dollar. Bittere Enttäuschung, jahrelang tat sich nichts, außer das es für die PS rauskam um noch mehr Kohle zu scheffeln

    -RD2, was hab ich mich drauf gefreut, leider bin ich herb enttäuscht. Ich kann nur vom Online Mode sprechen. Optisch, keine Frage, RD setzt neue Maßstäbe. Jedoch auf Kosten der Performance, für manche meiner Kumpels unspielbar. Dann, sehr buggy, die Steuerung eine Katastrophe (Konsolenmist) und inhaltslos. Nach ner Woche fehlt dir Motivation. Aber wie der TE schon schon geschrieben hat, Rockstar hat ne Roadmap. Fuck off, ich will jetzt die Inhalte, nicht irgendwann. Soviel Potential was verschwendet wird

    Man hat das Gefühl immer mehr Geld für weniger Spiel auszugeben. DLC’s, Microtransaktionen, Loot Boxes, Digital Deluxe Version. Den Publishern geht es nur noch um die Kohle, Profit ist auch wichtig, es sind gewinnorientierte Unternehmen, aber die Spiele sind seelenlos, das war früher anders.

    Siehe Blizzard, Diablo 4 zuerst auf Handy angekündigt? Wtf…. Da hilft auch das zurückrudern nicht, Spiele von Blizz werden boykottiert. Ein Unternehmen das durch PC Spielern groß geworden ist fällt so in den Rücken. Viel Spaß mit Generation Fortnite

  17. Gutes Essay hier…
    Essays in die Richtung die Hörenswert sind gabs auf Gamestar, David Hain, Dr. Froid (Frodo & Lefloid), Rocketbeans, GamingClerks (auch Samb) auf Youtube (wens interessiert)

  18. Ich kann das Geraunze vieler Kommentierender wegen DLC und deshalb unfertigen Spielen nicht mehr lesen. Was bitte ist dann an DLC per so schlecht?

    The Last of Us: Left Behind
    The Witcher 3: Wild Hunt – Blood and Wine
    The Witcher 3: Wild Hunt – Hearts of Stone
    Metro Exodus: The Two Colonels
    Forza Horizon 4: Fortune Island
    Forza Horizon 4: LEGO Speed Champions
    Horizon Zero Dawn: The Frozen Wilds
    Assassin‘s Creed Origins: The Curse of the Pharaohs
    Assassin‘s Creed Origins: The Hidden Ones
    Assassin‘s Creed Odyssey: Legacy of the First Blade
    Assassin‘s Creed Odyssey: The Fate of Atlantis

    Nichts davon muss man gespielt haben, der Fan ist damit überglücklich. Den „Basisspielen“ fehlt dadurch nicht eine Minute Spielzeit – nicht eine einzige.

    Wer mit Modernem nicht klarkommt, soll einfach bei Brettspielen bleiben – oh wait, auch hier gibt einige mit Erweigterungspaketen.

    • André Westphal says:

      Gegen DLCs habe ich grundsätzlich auch nichts, wobei viele deiner Beispiele, z. B. „Frozen Wilds“ und die Add-Ons zu Witcher ja auch das sind, was man früher als vollwertige Erweiterungen kannte. Die haben eigentlich nie jemanden ernsthaft gestört und die gibt es in der Tat schon sehr lange.

      Die DLCs, an denen man sich aber durchaus stören kann, sind etwa solche, die im Spiel eigentlich schon vorhanden sind (teilweise sogar schon auf der Spiele-Disk komplett abgelegt), aber herausgeschnitten werden, um sie separat zu verkaufen – das gibt es leider eben schon.

    • Eigentlich gar nichts, bloß steht die Menge der geldwerten DLCs, in keinem Verhältnis zu den Abzock DLCs, die teils 10 min (!) Gameplay für 10€ und mehr anbieten, noch schlimmer ist es wenn grundlegende Spielmechaniken, die offensichtlich schon im Grundspiel enthalten sein müssten, nur per Nachkauf erhältlich sind.

  19. Ich verstehe, worauf du hinauswillst, aber die Art der Auslieferung hat imo nichts damit zu tun.

    Was, wenn von die von mir genannten Beispiele schon auf Disk mit drauf gewesen wären, weil fertig, aber dennoch seperat verkauft werden? Was, wenn ich den Titel als Download gekauft habe und das Konzept „Disk“ gar keine Rolle spielt?

    Mir fehlen immer noch Beispiele, wo Inhalte tatsächlich aus dem Spiel entfernt wurden, um sie extra zu verkaufen und das Spiel dadurch „unfertig“ wurde. Lass hier mal das „war schon auf Disk“ aussen vor, bitte.

    • Street Fighter ist da ein super Beispiel, oder das Dragonball Prügelspiel.
      Da waren die Kämpfer schon dabei, man musste sie aber extra zahlen.

      • So what? Was genau hat denn dann im Spiel zum Zeitpunkt des Kaufes gefehlt? Du kaufst das Spiel mit X Kämpfern und kritisierst dann, für weitere Y Kämpfer zahlen zu müssen, wenn du sie denn haben möchtest?

        • André Westphal says:

          Na ja, Tatsache ist, dass da bewusst fertige Inhalte aus dem Spiel herausgenommen werden, um sie separat zu verkaufen. Natürlich hängen das weder Entwickler oder Publisher gern an die große Glocke. Und manchmal sind es tatsächlich auch separate Teams, die schon vor dem Release den DLC entwickeln. Allerdings kann man oft davon ausgehen, gerade wenn die Inhalte schon auf der Retail-Disk lagern und im Grunde einfach nur gegen Geld freigeschaltet werden, dass sie nachträglich aus dem Spiel entfernt wurden, um etwas mehr Geld zu erwirtschaften.

          Viel ist aber natürlich auch „Gefühlssache“ – es gibt viele Titel für die gibt es zwar DLCs, sie fühlen sich aber dennoch „komplett“ an. Bei anderen merkt man „Da fehlt doch was“.

          • Ich sehe hier dennoch das Problem nicht.

            Du kaufst ein Prügelspiel mit 20 Kämpfern um 50 Euro und bekommst ein Prügelspiel mit 20 Kämpfern.

            Jetzt sind auf der Disk aber noch 20 weitere Kämpfer, 100 Skins und 10 Stages enthalten, die du in Form eines Season/Battle/Whatever Passes freischalten oder sonstwie erwerben kannst. (Diese Denke klappt auch nur bei physischem Datenträger, bei Kauf also Download eh hinfällig.) Und ja, das war beim Launch schon so geplant!

            Jetzt erkläre mir bitte noch mal, was du beim Kauf des Prügelspiels mit 20 Kämpfern um 50 Euro NICHT bekommen hast.

            Beziehungsweise, woran genau störst du dich? Dass der Platz auf der Disk dafür genutzt wird?

            Und immer noch fehlen mir – bis auf Cities Skylines – Beispiele, bei welchen Spielen sich das so anfühlen soll.

            • Ich kaufe ein Prügelspiel mit 20 Kämpfern für 50€, richtig.
              Ich möchte das Online spielen. Jetzt kommen wenige Tage nach Release einfach 5 weitere, teils bessere, Kämpfer dazu.
              Ich muss wieder 15€ ausgeben oder haben nur die schlechteren 20. 15€ investieren oder 50€ in den Sand setzen?

    • Praktisch sämtliche DLCs für Cities Skylines. Die meisten von ihnen haben neben zusätzlichem Content Fixes, Änderungen und Verbesserungen, die im Spiel selber hätten enthalten sein müssen. Ohne sie sind diverse Grundfunktionen nicht ordentlich nutzbar. So ist es ohne die entsprechenden DLCs zum Beispiel nicht möglich, den Verkehr ordentlich zu leiten, obwohl das bitter nötig wäre. Staus lassen sich nur effektiv lösen, wenn man für Inhalt bezahlt, der mit solchen Mechaniken gar nichts zu tun hat.

      • Inhalte, die ein Spiel – zum Positiven – verändern und Fehler beheben, würde ich als Patch und nicht als DLC bezeichnen.

        Ohne Cities Skylines zu kennen, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass für spielverbessernde Inhalte extra gezahlt werden muss.

        • Solange man den Leuten zehn Euro dafür abnimmt, ist das kein Patch.
          Vielleicht verstehst Du mich nicht: Du kaufst das DLC Pack „After Dark“, dessen Inhalt sich um Tourismus dreht und nur, wenn Du es hast, funktionieren die Verladestationen in Häfen und die Terminals für Busse fehlerfrei. Du möchtest, dass Gebäude auch Fusswege und nicht bloß Straßen registrieren? Dann musst Du natürlich das DLC „Parklife“ kaufen, das Dir Zoos als Inhalt bringt.

          • Wie gesagt, ich kenne Cities Skylines nicht. Gut, dann scheint es sich hier um einen dieser faulen Äpfel zu handeln, die eine zwingend notwendige Verbesserung / Patch für Kohle verkaufen.

            Ist dennoch für dieses allgemeine DLC-Gebashe zu wenig.

  20. Auch wenn ich die Kaufspiele nicht kenne (nur sehr wenige), so entdecke ich die gleichen Tendenzen im Bereich F2P, bei den Online Games.
    Ich erinnere mich an Interviews mit Volker Wertich und Sid Meier, Entwickler, die (vor Jahrzehnten) geniale Spielideen entwickelten (Siedler und Railroad Tycoon) und ich erlebe heute die Online-Versionen der Publisher, die heute auf den Lizenzen für diese Ideen sitzen. Die Deutlichkeit der Monetarisiwerung lässt nichts zu wünschen übrig, und die Qualität und Dauer der Nachbesserungen (Bugfixing) vergleiche ich oft mit der Kontinentaldrift: laaaangsam und es geht viel kaputt dabei. Interessant ist die Kommunikation mit dem Publisher … da antworten Teilzeitbeschäftigte meist mit „wir können nicht …“ oder „ich hab Wichtiges zu tun“ … manchmal auch als Steigerung Wichtigeres (als dem Kunden zuzuhören).

    Für mich, der ich in der IT tätig bin, und der ich auch in virtuellen Welten (Second Life u. a.) Spiele entwickelt hat, ist der mangelnde Kontakt zum Kunden, das fehlende Interesse an Qualität und das Abschieben des Kundenservice und des Supports auf Praktikanten, Minijobber und Freiwillige unverständlich.
    In virtuellen Welten stehen die Spieler/Kunden neben mir, als virtuelle Figur, sie sprechen in mein Headset, so direkt, wie es der Kunde einer Warenwirtschafts-App tut … und da kann ich einfach nichts Unfertiges ausrollen oder mit dem Bugfixing Tage (oder gar Wochen, Monate, Jahre) warten.

    Und die andere Seite, die Kunden … die sagen zwar, dass sie Spaß wollen, aber beim Stichwort Qualität kneifen sie (ist ja kostenlos, ist ja Nureinspiel) … oder sagen gar, dass sie ihre Zeit TOTSCHLAGEN wollen mit diesem Spiel. Und wenn ich das lese oder höre, hab ich doch Verständnis für Publisher, die diesen Markt bedienen: Zeug zum totschlagen der Zeit, unfertig, unrepariert, verbuggt.

    Danke für den Artikel.

    • Ein sehr guter Kommentar.

      Wir haben auf der einen Seite die Spiele-Kunden, die Qualität fordern aber oft nur bereit sind ein Bruchteil für diese Qualität zu bezahlen. Die hunderten, ja manchmal tausenden Spielestunden sind den Kunden oftmals maximal 5-20 Euro wert. Dafür werden dann hochauflösende und detailgetreue Kunstwerke erwartet, die gleichzeitig fesseln und entspannen sollen.
      Auf der anderen Seite sitzen immer mehr und mehr Shareholder Companys, bei denen es in erster Linie um sofortigen maximalen Gewinn geht und nur noch – wenn überhaupt – in zweiter Linie darum, ein erfolgreiches Spiel zu produzieren. EA hat es ja erfolgreich über Jahrzehnte vorgemacht, wenn der eigene Ruf zu schlecht wird, dann kauft man einfach erfolgreiche Spieleserien auf und beutet die Fans dieser Lizenzen gnadenlose aus. Immer mit dem Versprechen, diesmal wird alles anders, diesmal wird alles besser.

      Dabei sind, meiner Meinung nach, jedoch nicht Sachen wie z.B. Early Access oder Roadmaps die Übeltäter. Early Access gibt kleinen Indie DevStudios die Möglichkeit ihre Spielideen zu verwirklichen. Problematisch wird es, wenn dann diese Mittel zweckentfremdet werden. Ein 200 Personen starkes DevStudio braucht wahrlich kein Early Access zur Entwicklung, und eine Roadmap muss bei einem als fertig verkauften Spiel auch abgeschlossen sein, nicht erst angefangen.
      Genauso waren Mikrotransaktionen zuerst dazu gedacht sogenannte Free-to-play Spiele zu finanzieren. Leider war dieses Geschäftsmodell so unglaublich erfolgreich, dass es inzwischen das bevorzugte Verkaufsmodell der Branche ist, da man hier den meisten Profit machen kann.

      Und dann müssen wir uns als Spielekunden auch durchaus fragen, ob es denn wirklich realistisch ist für ein Spiel das uns mehrere hundert Spielstunden Spass bereitet nur 10 Euro auszugeben. Im Vergleich, eine Tasse „fancy“ Coffee2Go, getrunken in unter 15 Minuten, ist uns 5-10 Euro wert. Ein Besuch im Kino lassen wir uns gerne mal 30 Euro und mehr kosten.

      Ich schätze den Artikel trotzdem, auch wenn ich nicht komplett zustimmen kann. Es ist gut auf die mE gravierende Schieflage in der Computerspielebranche mit dem Finger zu zeigen. Nur so entwickelt sich ein öffentliches Interesse daran und daraus hoffentlich auch eine Besserung. Es wäre doch sehr schade, wenn die Spielebranche daran zugrunde geht, kommen doch so manche technische Innovationen in der Informatik und Netzwerktechnik genau aus dieser Branche.

      • André Westphal says:

        Ich verstehe was du meinst, wobei ich finde, man sollte auch nicht nur die Quantität sehen: Mir ist z. B. ein Spiel mit 10 Stunden Spielzeit lieber, dass jene Stunden perfekt ausfüllt, als ein gestrecktes Game mit 100 Stunden, das nur aus Fetch-Quests und einer riesigen aber leeren Welt besteht. Ein Spiel wird meines Erachtens durch die schiere Spielzeit nicht besser oder schlechter. Vielmehr finde ich einige Spiele mittlerweile schon ausufernd, sodass sie zu sorglos mit der Zeit der Spieler umgehen.

        Letzten Endes hat aber jeder die Möglichkeit mit seinem Portmonnaie zu entscheiden. Ich kaufe mittlerweile selektiver als früher und lasse vieles links liegen. Ich unterstütze aber auch gerne mal ein Projekt, das aus dem Rahmen fällt. Momentan freue ich mich sehr auf „Disco Elysium“, das ja 2020 auch für Konsolen kommen soll :-).

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