Freeware FTP-Server und FTP-Ordner im Explorer von Windows 7
Ich habe es getan. Windows 7 Ultimate auf meinem Produktiv-PC installiert. Diesmal schwor ich mir: nie mehr soviel Krempel auf den PC werfen. Nur noch nützliche Tools. Einfache Einrichtung. Zeit sparen. Warum das Ganze? Hier in der Bude sind fünf Rechner zu beackern. Windows, Linux und Mac OS X. Ja, alles meine, nein, sich sitze nicht dauerhaft dran. Bislang fungierte immer die Windows-Kiste als Fileserver, Streamingserver und als Client, mit dem ich mich via VPN ins Firmennetzwerk einklinkte. Bislang nutzte ich immer die Windows-Freigabe im internen Netzwerk.
Dort kann man ja so schön jedem einzelnen Benutzer bestimmte Rechte zuweisen und und und. Das wäre ja bei Verbindungen von Windows zu Windows nicht tragisch. Doch wenn Mac OS X und Linux dazu kommen, dann kann es kompliziert werden. Lest einfach mal in den einschlägigen Foren, wie viele Apple-User Probleme haben sich auf eine Windows-Rechner einzuklinken. Diese Luschen 😉
So, genug der Laberei. Ich habe eine Windows-Kiste und will statt mit Freigaben mit FTP-Usern jonglieren. Dazu nutze ich seit Jahren die Freeware Quick ’n Easy FTP Server. Wer mal tüchtig googelt der findet sicherlich auch noch die etwas ältere Version. Sie ist Freeware, bringt aber die Features mit (u.a. virtuelle Ordner), die man jetzt nur bei Kauf des FTP Servers Pro bekommt. Quick ’n Easy FTP Server ist übrigens eine portable Software die auch unter Windows 7 läuft.
Einrichtung ist simpel. Benutzer anlegen und die Ordner nebst Zugriffsrechten anlegen. Wie erwähnt: wer auf der Platte mehrere Ordner verstreut freigeben will, der muss die alte Version suchen. Sie unterstützt die virtuellen Ordner. Der Benutzer loggt sich dann in seinem Homeverzeichnis ein, hat aber in diesem Ordner alle „seine“ freigegebenen Ordner.
Nach der Einrichtung geht es an die Nutzung der FTP-Ordner. Dafür braucht man unter Windows definitiv kein Extra-Programm. Einfach mal im Explorer mit einem Netzlaufwerk verbinden. Benutzer von Windows Vista oder 7 müssen im Explorer erst einmal ALT drücken um an das Menü Extras zu gelangen.
Um euch dann mit einem FTP-Server zu verbinden müsst ihr den Punkt „Verbindung mit einer Webseite herstellen, auf der Sie Dokumente und Bilder speichern können“ auswählen.
Dort einfach ftp:// gefolgt von der IP oder des Hostnamens eures Servers eingeben. Nach Eingabe eures Benutzernames wird dann das Laufwerk im Explorer angezeigt.
So habe ich nun via FTP von Windows zu Windows Zugriff im Netzwerk. Durch die Portabilität des FTP-Servers bleiben auch alle Einstellungen und User erhalten. Die Zeitersparnis ist bei einer etwaigen Neuinstallation von Windows enorm. Auch vom Mac aus geht es nun schneller. Über Netzwerke und Co muss ich mir keine Gedanken machen. Ich greife via Forklift ganz einfach auf meine FTP-Ordner zu.
wow, das klingt wirklich interessant.
@caschy
Gib doch deinen Partitionen (C+D)mal ordentliche Namen!
Dachte eigentlich, so ein PC-Freak wie du hat echt kreative Laufwerksnamen.
@norbert: naja, suche immer noch das perfekte Gerät. Muss die Frau aber in Abwesenheit auch bedienen können wegen Mediaserver usw. Von daher Windows.
@Dombile: als ich mal Screens meiner Hostnamen gebracht habe, waren alle am heulen. Da gab es spaßeshalber (nicht aus Vorliebe) Bukkake und so. Wurde gleich gelabert 😉
Von daher: server, imac, macbook usw…
Also ich nutze seit eh und je den FileZilla Server, allerdings gibt es keine Portable Version. Man kann aber – wenn ich das richtig sehe – aus dem XAMPP-Paket den FileZilla-Server rauskopieren und halbwegs Portabel machen. Leider will er immer den Service installieren, ohne startet der Server nicht. Gibt jedoch eine .bat-Datei zum Installieren und eine zum Deinstallieren des Service in dem Paket.
@patrick
mit dem cmd switch „/compat“ kann der server als applikation und nicht als dienst gestartet werden. mehr dazu unter http://wiki.filezilla-project.org/Command-line_arguments_%28Server%29
alternativ gibts noch http://www.whitsoftdev.com/slimftpd
Ich hab mir jetzt mal einen „portablen“ FileZilla-Server zusamengebastelt. Nur was ist eigentlich, wenn ich das Teil an nem anderen PC starte…? Dann stimmen die Pfade ja nicht mehr.
Wie wird das bei dem Quick ‘n Easy FTP Server gehandhabt?
FTP ist leider nicht verschlüsselt, im Heimnetzwerk nicht so schlimm, aber besser wäre eine verschlüsselte variante wie ssh oder sowas. was auch ohne probleme unter linux oder mac os läuft.
Ich nutze das Tool auch schon einige Zeit, besonders auf LAN-Parties hat es mir schon gute Dienste erwiesen.
@Jul: der FileZilla-Server unterstützt FTPS (also per SSL verschlüsselte FTP-Verbindung)
@norbert: ich weiß zwar nicht, wie der Kommentar hier reinpasst, aber das Teil ist schon etwas teuer… Lieber nen richtig kleines MiniITX-Gehäuse besorgen und eine NVIDIA ION-Lösung reinknallen, z.B. das von Zotac)
benutze das Tool auch überwiegend auf LAN Parties- für den privaten Einzelgebrauch ists zwar auch nett, aber hat definitiv zu viele Features. Komme mit meinem File Zilla Server wunderbar zurecht.
Die Möglichkeit mit der Verknüpfung habe ich seit Jahren übersehen. Cool.
@caschy, na an die sache mit deinen hostnamen erinner ich mich auch noch, wann war das wohl? #langistsher
@ALL
FTP + SSL = veraltet.
SFTP – gleiche commands wie FTP, muss nichts neu erlernt werden. SFTP Server kostenfrei für Windows, kinderleicht zu bedienen.:
http://www.freesshd.com/ <— Gold
Passender Client dazu Caschys Portable WinSCP 4.2.3 Beta.
Schande über mein Haupt, ich habe jetzt gerade erst einmal mein Wissen in Sachen SSH + SSL auf den neusten Stand gebracht. Ich dachte immer, dass SSH auf SSL aufsetzt, das ist laut Wikipedia nicht so, sondern beides sind eigenständige voneinander unabhängige Entwicklungen.
@TrackBack: Sorry ich meinte auch SFTP, hab nur wegen HTTPS auf FTP(S) abstrahiert, was in dem Fall ja falsch ist (und weil SFTP auf SSH, HTTPS aber auf SSL basiert)
@Patrick
Fehler von uns beiden. Anstatt SFTP schreiben wir lieber SecureFTP damit es keine Verwechslungen mit Simple File Transfer Protocol gibt.
🙂
Also wenn ich euren Link ansehe, dann ist die Aussage immer noch falsch:
Secure FTP wird leicht verwechselt mit dem SSH File Transfer Protocol (SFTP).
Secure FTP überträgt aber weiterhin die Daten unverschlüsselt. Nur Login, Datei und Verzeichnisauflistung ist verschlüsselt.
„Protokolle, die sowohl den Kontrollkanal als auch die Dateiübertragung verschlüsseln, sind das zuvor erwähnte Secure Copy Protocol (SCP), das darauf basierende SSH File Transfer Protocol (SFTP), das Multi-purpose Business Security over IP (MBS/IP) und das gängige FTP über SSL (FTPS).“
@Fraggle
Korrekt. Halten wir gemeinsam fest.:
SFTP kann …
… Simple File Transfer Protocol, …
… Secure File Transfer Protocol, …
oder SSH File Transfer Protocol bedeuten.
1.) Verschlüsselt nichts.
2.) Verschlüsselt nur den Steuerkanal (Port 21) mit Login (Authentifizierung), Datei- bzw. Verzeichnisauflistung und allen anderen commands einschliesslich deren Antworten (Response). Der Datenkanal (Port 22) bleibt unverschlüsselt. FTP wird über SSH getunnelt.
3.) Verschlüsselt Systemzugang und Datenübertragung über Port 22 durch eine Kombination aus erweitertem SCP und SSH. Kann aber auch alles über TLS (je nach Anwendung) abwicklen.
http://tools.ietf.org/id/draft-ietf-secsh-filexfer-13.txt
Ist es jetzt so richtig?
So und ich hab nun nochmal nachgeguckt, was der FileZilla-Server unterstützt: FTPS, also FTP oder SSL/TLS 😉 Da war mein erster Comment doch richtig 😛
Interessanter Beitrag Caschy – und interessantes Thema allgemein. Ne Frage dazu: Mein FTP-Server läuft auf ner NAS (Linux) und benutzt den aktiven Modus. Wo kann man eigentlich unter WinXP einstellen, das bei FTP-Verbindungen die ich im Explorer erstelle (Netzwerkressource hinzufügen ..) der aktiven Modus benutzt wird?
Matze
Nachtrag: die letzte kostenlose mit allen Features in Deutsch gibbet hier:
http://www.pablosoftwaresolutions.com/files/ftpserver_german.zip