Facebook informiert Nutzer über von Behörden gekaperte Accounts

artikel_facebookInternetriesen gegen die Staatsmacht. Wenn man schon an der Gesamtsituation wenig ändern kann, werden andere Wege gesucht. Facebook hat nun einen weiteren Weg gefunden, um staatlicher Schnüffelei entgegenzuwirken. Stellt Facebook fest, dass ein Account mit einem System aufgerufen wird, das offenbar staatlich motiviert eingesetzt wird, wird eine Warnung angezeigt. In dieser Warnung ist dann zu lesen, dass man die 2-Faktor-Authentifizierung nutzen sollte, um sich vor fremden Logins zu schützen. Also so wie es auch mit „normaler“ Malware von Facebook praktiziert wird, nur dass man eben erfährt, dass es sich wahrscheinlich um einen Angriff handelt, der von Behörden durchgeführt oder in Auftrag gegeben wurde.

FB_staatslogin

Diese Warnungen werden laut Facebook nicht auf gut Glück herausgegeben, sondern nur dann, wenn man sich sehr sicher ist, dass es sich um einen solchen Angriff handelt. Aus diesem Grund verrät Facebook auch nicht, wie das Social Network solche Angriffe erkennt. Sonst würde das System nicht so gut funktionieren. Facebook verschickt schon länger Benachrichtigungen, wenn man sich von einem fremden System oder einem neuen Browser einloggt. Facebook hofft auf diese Weise Menschen helfen zu können, die durch eine staatliche Überwachung gefährdet sind. Das wird in Deutschland vermutlich weniger dringend sein als in Staaten mit weniger Freiheiten.

Ein guter Schritt, wie ich finde. Wenn man Schnüffelei schon nicht verhindern kann oder darf, kann man die Betroffenen so wenigstens darauf hinweisen und diese sich dann entsprechend schützen.

(Quelle: Facebook)

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8 Kommentare

  1. in einschlägigen foren wird schon wieder getuschelt es ginge nur darum an die handynummer zu kommen. wenn man die hintergründe genauer betrachtet, merkt man jedoch recht schnell, dass dies quatsch ist.

  2. Ich soll also zusätzliche und für den Staat hilfreiche Daten weitergeben an eine Firma, die nachweislich mit dem Staat zusammenarbeiten und Daten weitergeben muss, damit diese mich darauf hinweisen wenn der Staat auf andere Daten (meinen, zum Glück, nicht vorhandenen Facebook-Account) zugreifen?
    Und wenn das schon der Fall ist, was mache ich als Bürger dann? Wie „schütze“ ich mich dann?
    Und wenn ich in einem Land lebe „mit weniger Freiheiten“, in dem ich vielleicht regierungskritische Äußerungen nicht offen mitteilen sollte, nutze ich dann genau so einen Dienst und hoffe dann, dass niemand mitbekommt was ich schreibe und rechtzeitig einen Hinweis zu bekommen und mich zu „schützen“?
    Sorry, aber das ist doch totaler Quatsch und völlig der falsche Weg.

  3. Ich verstehe diese ganze Nörgelei nicht. Was spricht gegen die Angabe der Handynummer? Wo ist denn das Problem? Was soll Facebook denn mit dieser Handynummer anfangen, außer diese zu kennen und ggf. einen Code für die 2-Faktor Auth zu senden? Diese ganze Heulerei. Hauptsache WhatsApp nutzen und/oder sein Telefonbuch mit der Facebook App Syncen….
    Die 2-Faktor Auth ist ein verdammt wirkungsvoller Schutz gegen ungewollte Zugriffe auf sein Facebook Profil.
    Letztendlich muss das natürlich jeder mit sich selbst ausmachen. Ich habe überhaupt keine Probleme mit der Weitergabe meiner Telefonnummer an Facebook. Diese ist auch innerhalb von Facebook nur „für mich“ sichtbar. Dafür habe ich aber ein Einbruch sicheres Facebookprofil. Es überwiegt ganz klar der Vorteil gegenüber einem nicht näher identifizierbaren Nachteil.

    Seppel

  4. Vor allem kann man sich auch über einen Code Generator authentifizieren und nicht nur über SMS.

  5. Schön und gut, aber was ist die „Warnung“ wert, wenn sie nicht für US- und Zugriffe der assoziierten Geheimdienste gilt?

  6. Naja, was nützt 2FA mit einem Handy, wenn Behörden mit entsprechendem Beschluss doch auch SMS lesen können? Oder nutzt Facebook für 2FA Push-Benachrichtigungen?

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