Evernote: Neue Preisstruktur, kostenlos nur noch auf zwei Geräten
Schon häufig wurde Evernote nachgesagt, dass man ins Straucheln geraten sei. Woran das liegt, darüber kann man sicherlich nur viel spekulieren. Fest steht jedenfalls, dass das Tool für Notizen und Aufgaben eine neue Preisstruktur bekommt. Und vielleicht werden jetzt ganz viele Leute zahlender Kunde – oder Evernote verscherzt es sich mit vielen. Denn: die kostenlose Variante kann mit Client nur auf zwei Geräten genutzt werden. Heißt: Ein Rechner und ein Smartphone. Ein Rechner und ein Tablet. Rechner und Rechner. Rausgefallen sind die, die vielleicht Rechner, Laptop, Smartphone und Tablet nutzen. Geht nicht mehr, es sei denn, man geht den Umweg über das Web, denn laut Evernote-Beschreibung geht es hier wohl nur um die reinen Clients.
Wer mehr will, der zahlt entsprechend. Evernote Plus kostet 3,99 Euro im Monat oder 29,99 Euro im Jahr. Hier kann man alle Geräte nutzen und synchronisieren, Daten offline vorhalten und 1 GB Anhänge im Monat in die Wolke pusten. Premium kann eben noch mehr (hier die Übersicht) und liegt bei 6,99 Euro im Monat oder eben 59,99 Euro im Jahr.
Und nun dürfen die Evernote-Nutzer mal ihre Meinung zur neuen Preisstruktur kundtun.
Sollte der Speicherplatz ein kostenseitiges Problem von Evernote sein, dann verstehe ich deren Preismodell erst recht nicht. In den Tarifen ist nur der „neue Upload“ beschränkt – und das schon im Plus-Account in einer Größenordnung jenseits von Sinn und Verstand.
Wäre es da nicht für alle Beteiligten sinnvoller, den belegten Speicherplatz irgendwie in den Preismodellen zu verwursten? Und dabei gleich noch die ziemlich große Lücke zwischen kostenlosem Basis-Account und Plus-Account zu schließen? Man erreicht doch viel mehr zahlende Kundschaft, wenn man möglichst feingranulare Tarife anbietet.
Gerade bei einer solchen App ist das ja nach Traffic und Speicherplatz doch sehr gut und für den Kunden auch transparent und nachvollziehbar möglich. Wer nur ein paar dutzend Textnotizen hat, der zahlt relativ wenig und wer meint das halbe Internet samt PDF-Dateien, Bildern und Filmchen archivieren zu müssen, der zahlt halt entsprechend viel. Aber OK, ist ja deren Geschäftsmodell und nicht meins.
Wer sagt denn, dass Speicher oder Traffic das Kostenproblem bei EN sind? Den Berichten vom letzten Jahr nach zu urteilen sind eher Personal und Organisation problematisch. Und natürlich zu wenig zahlende Kunden, weil die Mehrheit der Nutzer immer noch keinen Mehrwert bei den Premiumdiensten erkennen kann. NUn haben sie die REissleine gezogen und beschneiden die Free-Varianten, anstatt die Premiumvarianten attraktiver zu machen … meist ist so was wenig Innovatives der Anfang vom Ende 😉
Ich nutze EN auch sehr intensiv, aber mittlerweile nur noch die Standardfunktionalität. Ich lege dort alle möglichen Notizen ab, wie TODOs, Hardwarevergleiche wo ich zB sammele welches Soundsystem ich kaufen will, Tutorials, Kochrezepte, usw. Früher hatte ich das über Notizbücher und Tags gemacht, heute schmeiß ich einfach noch alles rein. Warum auch nicht – Ich such nach einem Stichwort, das ich in der gesuchten Notiz vermute, und hab direkt was ich brauche. Tagverwaltung kostet mich nur unnötig Zeit, es geht auch so prima. Websitecapture nutz ich auch nicht mehr, ich paste mir der Übersicht halber nur noch Links zu einem Thema in eine Notiz. Und Dokumente lad ich da schonmal garnicht hoch, sowas würd ich nur bei einem selbstgehosteten Dienst machen. Meine Rechnungen etc haben in der Cloud nichts zu suchen.
Entsprechend hab ich auch wenig Lust, in Zukunft dafür zu zahlen. Ist zwar nicht viel Geld, aber ich kann auch genau so gut zu einem einfacherern, kostenlosen Dienst wechseln. Zumal mich viel bei EN auch genervt hat, wie zB das inkonsistente, hässliche Interface, und dass alles irgendwie aufgebläht und langsam ist.
Nach etwas Recherche kommt für mich als Alternative Google Keep oder Simplenote in Frage. Beides kostenlos, hat Tags, Sync, und ein nettes Webinterface und Android-App. Simplenote sogar Desktop Apps für alle Betriebssysteme, und zahlreiche Tools auf Github wie zB einen Terminal-Client (sehr geil!).
Was ich noch schöner fände wäre wie gesagt die Möglichkeit, die Daten selbst zu hosten (Simplenote könnte man dafür forken), oder bei Keep native Desktop Apps und eine API.
Gibts für Google Keep eine Migrationslösung wenn man von Evernote kommt? Für Simplenote hab ich sowas glaub schonmal irgendwo gesehn…
Interessant, wie unterschiedlich die Nutzer sind. Gerade Rechnungen und andere wichtige Unterlagen etc. will ich überall präsent (und gesichert!) haben – da macht Cloud mehr als Sinn.
Ich zahle echt gerne für gute Lösungen, aber auch mir (als Plus-Kunden) stoßen 50% Preiserhöhung sauer auf. Habe mich daher nochmal mit OneNote beschäftigt, aber ganz ehrlich: das ist immer noch meilenweit von Evernote entfernt. Mal abgesehen davon, dass es einen anderen Ansatz/Workflow verfolgt, aber der Webclipper und die Teilen-Funktion unter Android sind echt gruselig, während Evernote genau die relevanten Infos clippt. Evernote bleibt für mich das Mittel der Wahl und 10€ im Jahr mehr sind am Ende auch übersichtlich. Da finde ich z. B. Pocket mit dem Premium-Preismodell (im Verhältnis zum Nutzen) erheblich teurer…
Ich meine mit Full-Backup nicht diejenigen, die den Dienst kostenlos nutzen; habe ich an keiner Stelle behauptet.
Es ist durchaus die zahlende Kundschaft.
Aber: es werden sicherlich nicht alle, die xx Euro im Monat berappen, auch ihr komplettes Datenvolumen ausnutzen. Und das wird EN einkalkuliert haben.
Leute, die oben genanntes Full-Backup machen, reißen das natürlich runter.
So, und was EN derzeit für den Premium-Zugang verlangt, musst Du mir auch nicht erzählen.
Die Kosten dafür trage ich nämlich seit knapp vier Jahren
Meine Aussage bezieht sich auf den Beitrag von Zarrooo, der gerade noch 10 Euro investieren würden, mehr aber auch nicht.
„Versuch’s mal mit Lesen.“ *hust* 😉
@Matze: volle Zustimmung, sehe ich genau so.
Ich scanne, salopp gesagt, jeden Papierschnipsel, den ich zu Hause habe, ein und schicke ihn über die Leitung.
So habe ich alles an einem Ort, stets Zugriff darauf, muss keine teuren Leitz-Ordner kaufen und finde alles rasend schnell wieder.
Mir wäre es recht, würde der kostenlose Zugang komplett wegfallen und man sich ausschließlich auf die Kunden konzentriert, die die Leistungen des Unternehmens zu schätzen wissen und diese auch in entsprechendem Maße nutzen und entlohnen. *fg*
@Sascha: Fullbackup? Für Binaries? 1 oder 10 GB? In Evernote? Machen sicher Millionen.
Zitat: „Und die Leute, die wenig Speicher durch ihre paar Textnotizen belegen, werden durch die Belegung der Daten anderer Nutzer, die meinen, ihr komplettes PC-Backup mit Evernote amchen zu müssen (inkl. Executables usw. – was für ein Schwachsinn), mehr als wett gemacht. Und da könnt Ihr mir erzählen, was Ihr wollt – soetwas wird auf Dauer nicht kostenlos funktionieren.“
Das gab es eben noch nie kostenlos. War also nie ein Problem. Im Übrigen kosten 10GB Traffic/Monat und 120GB Speicher im Jahr als Großkunde, der Evernote ist, durchaus nicht die Welt, selbst wenn zahlende Kunden das (mit Recht!) ausnutzen sollten.
Ich würde übrigens für die Plusvariante auch nicht mehr als 10 EUR im Jahr investieren. So what.
„@Sascha: Fullbackup? Für Binaries? 1 oder 10 GB? In Evernote? Machen sicher Millionen.“
Traurig, und am Sinn des Dienstes vorbei…
@Sascha: Ich meine nicht, dass ich mit 10€ im Jahr zu viel bezahlen würde, sondern dass mir dieser Dienst etwa 10€ im Jahr wert wäre – (viel) mehr aber halt auch nicht. In meinem seit vier Jahren genutzten Evernote-Konto sind nach Aufräumen wegen Umzugs 55 Textnotizen (vorher waren es vielleicht 70) und von meinem Übertragungsvolumen habe ich nach 20 Tagen normaler Nutzung grandiose 0,4MB verbraucht.
Ich bin mir sicher, dass Evernote bei einer solchen Nutzung auch mit 10€ im Jahr noch gutes Geld verdient, wenn man einen entsprechenden Tarif anbieten würde. Die Software und Infrastrukur ist „eh da“, ob da jetzt ein paar MB mehr oder weniger drüber gehen. Aber wer nicht will, der hat.
@Zarrooo
Okay, dann entschuldige bitte die Fehlinterpretation.
Für Deinen Nutzen würde es sich in der Tat nicht lohnen, mehr zu zahlen.
Ich bin seit Jahren Nutzer von Evernote. Ich habe bisher keine Alternative gefunden. Und ewig suchen macht ja auch nicht produktiver.
Mit verschiedenen Notizbüchern und Schlagworten kann ich mich perfekt organisieren.
Natürlich kann man noch Dinge verbessern. Den Workchat finde ich einfach nicht gut.
Dennoch überwiegen die Vorteile.
Seit Jahren habe ich profitiert, ohne einen Euro dafür zu bezahlen.
Wie soll eine sichere und werbefreie Infrastruktur finanziert werden, wenn man keine Einnahmen erzielen kann.
In sofern war es für mich klar, in Zukunft 30,– Euro zu zahlen.
Gerade von 50% Rabatt auf Premium profitiert und jetzt sogar Premium Kunde.
Nächstes Jahr sehen wir weiter, wie sich die Preise entwickeln.
Ich wollte ursprünglich mein Premium erst etwas später verlängern, habe daraufhin gestern den Link mit dem Preisnachlass von 50 % für ein Jahr Premium erhalten. Da ich die letzten Jahre immer die 39,99 Euro Jahresgebühr bezahlt habe, spare ich für das heute gebuchte Jahr sogar noch 10 Euro. Da ich nämlich nun 29,99 Euro bezahlt habe. Und was nächstes Jahr ist, werde ich zu gegebener Zeit sehen. Notfalls kann ich nächstes Jahr immer noch in die Plus-Version wechseln. Vielleicht bietet man mir dann als langjähriger Kunde im übernächsten Jahr die Premium-Version für 49,99 Euro an. Alles zu seiner Zeit. Übrigens die „Geiz ist Geil“ -Anhänger sind meistens die Menschen, die sowieso keinen „360 Grad-Blick“ haben. Quasi machen die sich keine Gedanken ob eine Leistung von Menschen gemacht wird, oder ob diese einfach vom Himmel fällt. Und als ehemaliger DDR-Bürger weiss ich, dass sich Zusetzer ala „Sozialismus“ nicht wirklich rechnen und keinen Bestand haben. Das wäre ja so wie wenn morgen alle Bundesbürger hartzen gehen würden, dann würde auch das Sozialsystem in die Knie gehen. Die Mischkalkulation muss stimmen. Nur Mega-Konzerne können sich prozentual mehr „Nuller“ leisten. Und das machen sie theoretisch so lange bis all die ganze Konkurrenz ausgeknipst ist. Danach werden die Daumenschrauben angezogen. Jeder kennt Stayfriends, seit diesem Jahr bekomme ich fast wöchendlich eine mail, ob ich nicht für 1 Euro pro Monat den Premium-Preis bezahlen will. Solche „Sonderangebote“ hat man früher einmal pro Jahr als Werbemail erhalten. Ich will damit sagen, die haben scheinbar mit der Finanzierung zu kämpfen, seitdem Facebook alles platt gemacht hat (z.B. wkw). Mal abgesehen davon verfolgen die nicht zu 100 % den gleichen Ansatz wie FB. Stayfriends galt immer als etwas seriöses, wo sich auch u.a. Leute registrieren, die sich bei FB nie registrieren würden. Klar steht bei denen das „Klassentreffen-Prinzip“ an erster Stelle. Ich war dort lange zahlendes Mitglied, da ich aber dort fast gar nicht mehr drin bin, habe ich den regulären Preis von 24 Euro pro Jahr nicht mehr gezahlt. Ich nutze aber auch Facebook so gut wie nie, weil einfach der „Kick“ raus ist. Quasi bin ich zwar überall dort noch registriert, aber nur, damit ich von anderen gefunden werde, die etwas von mir wollen. Für alles was ich gern nutze und gut finde, bin ich generell auch bereit zu zahlen. Gratis-Dienste sind nicht wirklich gratis, denn „Niemand hat etwas zu verschenken“, dass sollten viele Menschen eigentlich schon wissen. Besser gesagt, gratis = meistens kurzlebig. Nur Krösusse haben in diesem Bereich die „lange Puste“.
Ich hab auch das Problem: Handy & Tablet plus Laptop,
Lösung gefunden mit Alternote:
https://itunes.apple.com/de/app/alternote-beautiful-note-taking/id974971992?mt=12
Mal kucken wie lange das funktioniert :))
@Sandro: Jau, hatte ich damals zur Beta sogar getestet: http://stadt-bremerhaven.de/alternote-kurztest-alternativer-evernote/
Hallo,
ich bekam gerade eine eMail von Evernote. Bin dort Premium Nutzer und die nächste Verlängerung wird auf 49,99€ reduziert:
Wir passen unsere Preise für Plus- und Premium-Konten an, um verstärkt in die Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Apps und Dienste zu investieren. Der neue reguläre Preis beträgt 59,99 EUR/Jahr. Als treuer Abonnent erhältst du Evernote Premium jedoch zum Sonderpreis von 49,99 EUR/Jahr.
Dieser Sonderpreis gilt nur für dein aktuelles Abonnement. Die Änderungen werden bei der nächsten Verlängerung deines Abonnements nach dem 24. August 2016 umgesetzt. Du erhältst diesen Sonderpreis für die Dauer von einem Jahr.
In dem 50% Angebot für Premium haben die eine Falle eingebaut.
Letztlich bedeutet 50%, daß man für ein (!) Jahr Premium für 30 € erhält. Das ist halt der Preis für Evernote Plus, welches den meisten völlig ausreichen wird (ich jedenfalls werde die 10 GB/Monat auch nicht annähernd erreichen). Allerdings hat man ein Abo welches dann automatisch (und dann mit 60 €/Monat) verlängert wird. Wenn man – so wie ich – dieses Scheinangebot annimmt, sollte man sich das Ablaufdatum auf Termin legen, um dann rechtzeitig auf Evernote Plus umstellen zu können.
Ich portiere gerade auf DS Notes von Synology. Macht einen sehr guten Eindruck, es gibt keinerlei Beschränkungen und die Daten sind auf dem eigenen NAS.
Ich hab komischerweise erst jetzt, wo ich auf dem Mac Evernote upgedatet habe die Meldung per E-Mail mit den 30 Tagen bekommen. Ich hab aber zuvor auch die E-Mail Adresse noch mal bestätigt, kann auch daran gelegen haben.
Könnte es sein, dass ich noch drei Geräte benutzen kann, wenn ich eine alte Evernote Version (vor der Preisänderung) verwende?
Ich hatte die 6.6.1 auf dem Mac glaube ich. Noch habe ich nicht ‚Installieren und neu starten‘ gedrückt 😉
Ich lass mal noch ein Monat die alten Versionen drauf, im Moment gehen noch alle drei Geräte (PC, Mac, Android), ich brauch das ja nur ganz selten, das gute Evernote, daher kauf ich es auch nicht. Wenn ich es brauche waren drei Geräte aber schon ganz praktisch, keine Frage. Zwei wären etwas zu wenig 🙂
Ich finde, Evernote ist bisher unersetzlich. Für jeden, der Evernote geschäftlich nutzt, sollten die par EUR komplett irrelevant sein. Und auch Privatnutzer, die den Dienst intensiver nutzen, sollten ein paar Euro ausgeben können für dieses sehr sympathische und praktische Tool, anstatt alle Daten an Google und Microsoft auszuliefern.