Europäisches Parlament: Einigung über europäische digitale Identität (eID) erzielt

Eine vorläufige politische Einigung wurde zwischen dem Europäischen Rat und dem Parlament erreicht, um einen neuen Rahmen für eine europäische digitale Identität (eID) zu schaffen. Dieser Paradigmenwechsel soll einen sicheren und nahtlosen Zugang zu öffentlichen und privaten Diensten in der EU gewährleisten, heißt es in der Meldung. Die neue Verordnung ermöglicht es Menschen und Unternehmen, eine persönliche digitale Brieftasche auf dem Mobiltelefon zu nutzen, um sich sicher und vertrauenswürdig elektronisch zu identifizieren. Das Ziel bestehe darin, ein harmonisiertes europäisches Mittel für die digitale Identifizierung bereitzustellen.

Die Brieftasche werde als eigenständiges eID-Mittel fungieren und in Verbindung mit nationalen elektronischen Identifizierungsmitteln verwendet. Sie soll mit einem hohen Sicherheitsniveau ausgestellt werden und für natürliche Personen kostenlos sein. Zudem biete sie kostenfreien Zugang zu e-Signaturen. Die überarbeitete Verordnung erweitere auch die Liste der Vertrauensdienste, um den aktuellen Marktentwicklungen gerecht zu werden.

Ein harmonisiertes Sicherheitskonzept wird sowohl für die Nutzer der europäischen digitalen Identität als auch für Anbieter von Online-Diensten eingeführt. Es soll hierbei eine gemeinsame technische Architektur und Normen geben, die zusammen mit den Mitgliedstaaten entwickelt werden, um ein verbessertes Ökosystem für die elektronische Identität und Vertrauensdienste in der gesamten EU zu schaffen. Die überarbeitete Verordnung soll sich auch an bestehenden Rechtsvorschriften zur Cybersicherheit orientieren und diese nutzen, um die Einhaltung der Cybersicherheitsanforderungen für die Brieftasche zu zertifizieren. Zudem werde die Ausstellung elektronischer Attributsbescheinigungen durch qualifizierte Anbieter ermöglicht, um den Austausch von Identitätsdaten auf das Notwendigste zu beschränken. Die Mitgliedstaaten sollen verpflichtet werden, eine eindeutige Überprüfung der Identitätsdaten bei grenzüberschreitenden Diensten durchzuführen.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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37 Kommentare

  1. Besonders im Bereich von iOS bin ich auf die Umsetzung mal gespannt. Sollte man sich hier gegen Wallet entscheiden, wäre ich bei dem Thema persönlich ja sofort raus – so gern ich eine digitale Lösung hätte. Aber eine extra App werd ich mir dafür nicht installieren.

    • CodeAlive says:

      Lieber eine App die EU-Richtlinien unterliegt als eine App die unter der Kontrolle eines US-Techkonzernes steht, der in erster Linie grwinnorientiert arbeitet

    • Du bist also bereits erfolgreich im Apple-System gefangen.

  2. Genau das richtige Thema für die deutschen Datenschutzfanatikern!
    Wenn überhaupt, kommt’s ehe in 10+ Jahren. Vielleicht.

  3. dann wird es ja wohl nicht mehr lange dauern, bis jeder einen fake Ausweis bekommen kann. Das sogar ohne Sicherheitsmerkmale. (Digitale Signatur (LoL) ) Es gibt immer einen der Schlauer ist. Wo wird wohl am besten bezahlt? Als Angestellter beim Bund oder Nebeneinkünfte (Schwarz) . Ich sehe da verdammt schwarz.

    • Wäre ja keine Verschlechterung gegenüber jetzt mit analogen Ausweisen.
      Nur eine Verbesserung der usability für alle legalen und illegalen Ausweisinhabern. Ich finds daher gut.

      • Der physikalische Ausweis ist alles andere als nur analog, eine digitale Signatur hat der schon lange.

  4. Mist, kein türkisches YouTube Premium mehr…

  5. zum Glück gibt es bereits – dank der Heizkostenpauschale – etliche Studis, die vermittels BundID bereits den ersten Schritt getan haben. Somit ist für eine anfängliche breitere Adoption vorgesorgt.

    • Bin Studi und habe mich bewusst gegen dieses Lockangebot entschieden. Überwachungs-ID nein danke!

      • „zum Beispiel die Kfz- oder Führerschein-Anmeldung, die Ummeldung, die Eheschließung, eine Baugenehmigung und das Elterngeld deutschlandweit digital beantragt werden können.“ Wo genau ist da dein Problem mit der BundID? Du kannst ja weiterhin alles mit per analogem Behördengang erledigen wenn du es nicht online machen willst. Aber irgendwie typisch deutsch der Finn.

        • Das Problem ist, dass all diese Informationen unter einer zentralen ID zusammengefasst werden, was einen zum gläsernen Bürger macht.
          Und dein „typisch deutsch“ Kommentar ist übrigens rassistisch.

      • warum wird so ein Kommentar überhaupt hier veröffentlicht? Wann kommt das Geld als Student ohne Probleme mit Benutzername und Passwort anfordern. Datenschutzmäßig war das alles vollkommen in Ordnung, und niemand wurde ausgespäht.

        • Falsch. Es wurde zusätzlich eine PIN der Hochschule benötigt, bei der man sich bei Einschreibung per Ausweis legitimiert hat. Somit wurde auch beim Zugang mit Benutzername und Passwort eine Identitätsprüfung vorgenommen.
          Richtig problematisch wird das Ganze, wenn man versucht das Konto wieder zu löschen. Das geht nämlich wiederum nur mit erneuter Identitätsprüfung. Die BundID ist der größte bullshit!

          • Das Geld wird auch auf ein Konto überwiesen. Das wurde auch mit Ausweis eröffnet. Aber manche scheinen sich ja lieber ihre Paranoia zusammenspinnen zu wollen …

            • Am liebsten hätten solche Leute wegen dem Datenschutz natürlich das ausbezahlte Geld in Bar in einer Tüte bekommen. In einigen Jahren werden sie dann feststellen, dass ihre Ersparnisse die unter dem Kopfkissen gehortet wurden nichts mehr wert sind weil nirgendwo mehr mit Bargeld bezahlt oder umgetauscht werden kann. Als ob die eine Behörde nicht wüsste was die andere Behörde wem ausbezahlt hat.

      • +1 Ich auch 😉

    • Nur dass halt BundID rein gar nichts mit eID zu tun hat, aber egal. Für manche ist eine sinnvolle Diskussion schon zu komplex.

  6. George Orwell says:

    Sämtliche sensiblen Informationen auf einem einzigen Gerät!
    Dazu demnächst noch der digitale Euro auf demselben Gerät!
    Was könnte dabei schon schiefgehen?

  7. Lasst mich raten, jedes Land kocht ein eigenes Süppchen, entwickelt erstmal wieder für sehr viel Geld eine eigene App wie „damals“ bei Corona anstatt Apple und Google gleich von Anfang an mit ins Boot zu nehmen um das ganze in der systemeigenen Wallet App zu integrieren so wie es in den USA teilweise bereits umgesetzt wurde.

    Es braucht nicht die perfekte Lösung am Sanktnimmerleinstag sondern eine im Alltag praktikable Lösung. Das Dilemma sieht man schon beim Deutschlandticket, es soll ja digital sein, am besten in einer App, trotzdem muss man zusätzlich für eine Kontrolle den Personalausweis dabei haben.

    • Die USA sind nicht die Welt, von daher ist es schon ganz in Ordnung, wenn jedes Land sein eigenes Süppchen kocht.

      • Manchmal hab ich das Gefühl die meisten hierzulande wollen die Digitalisierung nach dem Motto „wasch mich aber mach mich nicht nass“. Was spricht denn gegen die Verwendung der Apple Wallet App? Kreditkarten, Fahrscheine, Boardingcards, selbst das Deutschlandticket von manche Anbieter haben wir schon drin, warum soll ich für den Ausweis wieder eine extra App benötigen? Hauptsache der Staat schmeißt Millionen dafür aus dem Fenster und keiner nutzt es weil es unpraktisch ist – siehe ePerso. Man könnte jetzt schon sehr viel damit machen und trotzdem muss man selbst für ne SIM Karte aktivieren das unsägliche Videoident-Verfahren über sich ergehen lassen.

  8. Sehr schön! Banking nur mit App, Fahrkarte nur mit App, Rezept nur mit App und wenn das Handy nicht geht, steht man mit herunter gelassenen Hosen da! Wenn das so weiter geht, gibt es bei mir wieder jeden Freitag die Lohntüte!

    • Und welcher Arbeitgeber wird dir heutzutage noch jeden Freitag die Lohntüte ausbezahlen? Keiner der nicht selbst irgendwelchen krummen Geschäften nachgeht.

    • Hach ja, am besten wieder mit Muscheln tauschen, ne? Wir haben 2023, aufwachen!
      Da wundert es mich nicht, dass es in Deutschland nicht vorangeht mit der Digitalisierung- ein Land der ewig Gestrigen!

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