Europäische Kommission sieht Shazam-Übernahme durch Apple kritisch, untersucht den Fall

Nicht überraschend dürfte die Nachricht der Europäischen Kommission daherkommen. Sie kündigte an, dass man die Shazam-Übernahme durch Apple genauer beleuchten wolle. Der Kauf der Musikerkennungs-Software wurde am 11. Dezember 2017 bekannt, im Februar 2018 kamen die ersten Anträge einiger EU-Länder, dass man die Übernahme aufgrund der EU-Fusionskontrollverordnung bewerten solle.

Die Kommission befürchtet, dass der Zusammenschluss die Auswahl für die Nutzer von Musikstreaming-Diensten einschränken könnte. Die erste Marktuntersuchung der Kommission ergab demnach mehrere Probleme im Zusammenhang mit der Kombination der starken Marktposition von Shazam auf dem Markt für Musikerkennungsanwendungen und der Marktposition von Apple auf dem Markt für Musikstreaming-Dienste.

Das Ganze sei kritisch, da Apple Mitbewerber im Wettbewerb benachteiligen könne. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befürchtet die Kommission, dass Apple nach der Übernahme von Shazam Zugang zu kommerziell sensiblen Daten über Kunden seiner Wettbewerber für die Bereitstellung von Musikstreaming-Diensten im europäischen Wirtschaftsraum erhält. Der Zugriff auf solche Daten könnte es Apple ermöglichen, die Kunden seiner Mitbewerber direkt anzusprechen und sie zum Umstieg auf Apple Music zu bewegen.

Auch wenn die Kommission Shazam zum jetzigen Zeitpunkt nicht als wichtigen Einstiegspunkt für Musikstreaming-Dienste betrachtet, wird sie weiter untersuchen, ob die Wettbewerber von Apple Music geschädigt würden, wenn Apple nach dem Zusammenschluss die Verweise aus der Shazam-App auf sie einstellen würde. Bis zum 4. September hat die Kommission Zeit, in dieser Sache zu entscheiden.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

12 Kommentare

  1. Apple behindert bereits jetzt massiv den Wettbewerb, z.B. Spotify:

    – Behinderung von Updates der Spotify-App im geschlossenen iOS-App-Store
    – Einbehalten von 30% der Spotify-Einnahmen im geschlossenen iOS
    – Blockade von Spotify im Homepod etc…
    – Druck auf die Musikindustrie, das werbefinanzierte Spotify-Streaming nicht mehr zu unterstützen
    – etc…

    • @Tom: Wie, kein Spotify via AirPlay, oder was meinste?

      • Das weißt du doch genau. Das Benutzerinterface des Homepod ist primär die Spracheingabe, auch zur Musiksteuerung. Und dabei blockiert Apple Spotify.

        Alexa und Google Assistant unterstützen dagegen Spotify.

        • Einfache Antwort dann: Nicht kaufen ¯\_(ツ)_/¯

          • Das ist Punkt eins. Punkt zwei ist, zu hoffen, dass die EU entsprechend reagiert und Apple die Position zumindest nicht noch weiter ausnutzen lässt. Hoffen wir also, dass die EU entsprechend reagiert und Apple untersagt Verweise auf Mitbewerber zu entfernen.

            • Es gibt doch mittlerweile mehr als genügend Ausweichprodukte – so dass das ja nicht der entscheidende Punkt sein kann!
              Ich bin mit Apple und der Preis- und Einschränkungspolitik auch nicht mehr einverstanden. Konsequenz? HP Spectre x360 & Huawei Mate 10 Pro. Funktioniert genauso gut, leichte Umgewöhnung und alles gut.
              Warum sollte eine Firma etwas machen, was du für richtig und sie für schlecht hält? Ist ja idiotisch. Aber du hast jederzeit die Freiheit deine Konsequenzen daraus zu ziehen.

    • Immer wieder derselbe Müll, der breitgetreten wird.

      Erstens behindert Apple keine Updates der Spotify-App.

      Zweitens habe ich mein Spotify-Familienabo direkt auf deren Website abgeschlossen. Apple sieht also keinen Cent, muss aber das Hosting der App übernehmen. Spotify profitiert also auf unfaire Weise.

      Drittens wird Spotify auf dem HomePod nicht “blockiert”, sondern kann via AirPlay wiedergegeben werden.

      Also was soll dieser Mist, den du da verzapfst?

      • Ich vermute mal, die „Blockierung“ meint, dass man nicht (wie bei Amazon Echo) sagen kann, Siri spiel mal Bruno Mars von Spotify. Klar kann ich den Airplay push dahin machen.

        • Oh, das kann Alexa? Wusste ich nicht. Ich weiss hingegen, dass sich Apple Music nicht über einen Google-Home-Lautsprecher steuern lässt. Allerdings würde es mir nie in den Sinn kommen, deswegen von einer “Blockade” zu sprechen.

          • Das ist ja auch keine Blockade. Der Typ trollt mit seinem Bullshit unter fast jedem Beitrag über Apple. Dann verkauft er gerne Gerüchte als Wahrheit. Siehe sein zweiter Kommentar. Hauptsache Apple kommt dabei schlecht weg. Volontäre Astroturfs haben schon etwas pathologisches.

  2. das ist aber nicht wirklich eine Behinderung von Updates. Es werden einfach die Regeln durchgesetzt, die für alle Anbieter gleich gelten. Wieso sollte Apple da eine Ausnahme für Spotify machen?

  3. Junge, du hast akute Probleme.

    Wenn man das Abo über die App abschliesst, muss der Kauf über den App Store abgewickelt werden. Wenn man das nicht will, kann man das Abo immer noch auf der Website von Spotify und am App Store vorbei abwickeln. Google und Microsoft haben die gleichen strikten Regeln. Warum labert Spotify nicht den gleichen Bullshit über Google Play Store oder versucht die AGB zu umgehen? Erstens weil Apple Music viel schneller wächst und man Angst vor der Konkurrenz hat. Und zweitens weil Spotify mittlerweile auf Google’s Cloudplatform gehostet wird.

    https://developer.android.com/google/play/billing/billing_subscriptions.html
    https://developer.apple.com/app-store/subscriptions/

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.